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Endlich gesunden'. So ein prachtvoller Makentog ist doch etwas schönes. Man kommt zwar abgespannt und müde von der Arbeit zurück, aus dem Betrieb, aus dem Geschäft cder von irgendeiner Arbeitsstelle, die durch des Führers Tat wie der bestecht. And wenn man so weiter denkt, was doch alles wieder vorhanden ist. Diese Ruhe, diese Ordnung, dieser un bändige Arbeitswille! Wem danken wir es? Natürlich dem Führer. Daran ist nicht zu zweifeln. Er gab dem deutschen Vol ke die Ehre wieder. Und meine Tat? Soll ich mich immer wie der erst auffordern lasten, soll ich mich zwei-, dreimal erst mah nen lasten, mitzuhelfen und mitzuarbeiten? Die NSV ist ein Werk des Führers, ist die Organisation der NSDAP, in der ich durch die Tat meinen Willen zur Mitarbeit beweisen kann. So wA ich mich noch heute anmelden! Volksgenoste denke nach und handle! Moritz Zschumpeit ft. Am vergangenen Sonnabend ist in Leipzig, wo er seit einem Vierteljahvhundert lebte, Privatus Moritz Zschumpeit nach kurzem Kranksein im Alter von 79 Jahren gestorben. Bei den älteren Wilsdruffern steht er noch in bester Erinnerung. Als Tischlermeister besah er seinerzeit die jetzt Egersche Tischlerei in der Bahnhofstraße und später be wirtschaftete er die „Tonhalle", die er 1911 an den späteren Be sitzer Müller verkaufte, als er nach Leipzig übersiedelte. Gern weilte er im Kreise der Wilsdruffer Sänger, und eine beson dere Anhänglichkeit bewies er dem hiesigen Turnverein, dem er länger denn sechzig Jahre angehörte. Im achtzehnten Lebens jahre trat er ihm bei, vierzehn Jahre war er sein erster Vor sitzender und elf Jahre sein Kassierer. Seine großen Verdienste um den Verein wurden belohnt mit der Ehrenmitgliedschaft. Der Verstorbene war das älteste Ehrenmitglied des Turnver eins. Eine Abordnung mit Fahne erweist ihm heute die letzte Ehre. Er ruhe in Frieden! Freuden im Stillen. Zu den Segnungen der dauernden Kleinarbeit der DAF gehört auch die kostenlose Verschickung von bedürftigen Arbeitskameraden aller Kreise in die Ferienheime der DAF, nm diesen Volks genossen einige Tage der Entspannung zu ermöglichen. Die Mittel zu dieser Ferienunterstützung bewährter Ar beitskameraden liefern die bescheidenen Ueberschüsse vom Verkauf des „Arbeitertum", die, aus den Groschen Hun derttausender sächsischer Arbeiter zusammengesetzt, einen schönen Beweis vom Nutzen der Gemeinschaft er bringen. So haben aus dem Kreis Chemnitz im April 53 Arbektskameraden für eine Woche im „Fürstenhof" in Kipsdorf acht herrliche Ferientage als Gäste der DAF genossen. Hunderte und aber Hunderte von schaffenden Volks genossen aus allen Kreisen des Sachsengaues sind im Lauf der Zeit dieser Einrichtung teilhaftig geworden. Das sind Erfolge stiller Kleinarbeit, die sich getrost neben allen bekrmnten, gewaltigen Erfolgen der DAF sehen lasten können. Die KirAntzöreHsMeUer Bezirks in VnMtz. Der Sonntag Kantate als der Tag der musica sacra wurde vorgestern auch in diesem Jahre in ganz Deutschland gefeiert. Der Reichsvevband für evangelische Kirchenmusik hatte für die Kantatefeiern besondere Richtlinien und Anleitungen sowie auch Choralblätter herausgegeben. Der Kreiskirchenchvrverband hatte die große Zahl seiner Getreuen zum 7. Kantatesingen nach Brockwitz geladen. Seit 1930 hält man diese schöne Sitte unter den Chören des Meiß ner Landes aufrecht. Bisher waren es Gotteshäuser mit städti schem Charakter, so in Siebenlehn, Weinböhla, Meißen, Lom matzsch, Wilsdruff und Rosten. Diesmal kam man in eine schlichte, echte Dvrfkirche, von der man im Volksmunde sagt, daß sie die älteste in Sachsen sei. In nichts stand aber die 5000 Einwohner zählende Industriegemeinde den Städten nach. Der ganze Ort Brockwitz feierte den Tag des 7. Kantatesingens mit. Bon allen Häusern grüßten die Fahnen der nationalen Bewegung. In dem reichen Flaggenschmuck kam derstlich die Verbundenheit der Bewohner mit den evangelischen Kirchen chören zum Ausdruck. Musikalische Feierstunde in der Kirche. Als um 3 Uhr nachmittags die Glocken vom altehrwürdigen Turm der Brock- wit^r Barockkirche zur 16. Musikalischen Feierstunde des Kir chenchores Brockwih-SSrnewitz läuteten, war das Gotteshaus bis auf den letzten Platz gefüllt. „Laßt uns preisen weit und breit . . dieser feierliche Weyrauchsche „Aufruf" schuf als freudig jubelnder Festgesang die rechte Einleitung, was die Ge meinde mit dem Gesang des Liedes „Ich singe dir mit Herz und Mund" bekräftigte. Ortspfarrer Gruber legte seiner Pre digt das Kantate-Schriftwort „Singet dem Herrn ein neues Lied" M Grunde. In der kirchengesanglich so glänzenden Um rahmung der Feierstunde zeigte sich bei der Festkantate nach Psalm 96 für gemischten Chor, Soli, Orgel und Streichguar- tett „Singet dem Herrn ein neues Lied" (Leipold, op. 169c), welch stimmlich gut geschulter Chor hier von Kantor Mende seit 1929 aufgebaut worden ist. Als Solistin war für diese Festkantäte die geschätzte Meißner Sopranistin Marianne Reiche gewonnen worden. Wie immer meisterte Dr. med. Bode die Königin der Instrumente, die schöne Brockwitzer Orgel. Als heimische jugendliche Solistin zeigte sich Emmi Röttgens in dem Solo für Orgel, Violine und Sopran „Liebe zu Jesu" von Lei pold. Geistig und seelisch gestärkt nach Vaterunser, Danksagung und Segen strömte alles hinaus zur großen Choral-Kundge bung vor der Kirche. In weitem Bogen umsäumte eine große Hörermenge auf der Straße vor dem Portal des Gotteshauses die vereinigten Chöre des Kreises Meißen (es waren deren ins gesamt 22 zur Stelle), die unter der sicheren Stabführung von Kantor Füssel-Weinböhla mit prächtigen Mastenchören von Händel, Bach usw. erfreuten. Bürgermeister Sommer entbot hier einen überaus herzlich gehaltenen Willkommensgruß. Su perintendent Böhme-Meißen fand in einer gehaltvollen An sprache die rechten Worte des Dankes an alle, die den schönen Tag vvrbereiten, durchführen und gelingen halfen. Ein herrlicher Ausklang war die Nachversammlnng in Tränkners Gasthof, wo Kantor Füssel den Gruß und Dank des Kreiskirchenchvrverbandes in trefflichen Worten zum Ausdruck brachte. Weiter sprach im Namen der Kirchgemeinde, des Kir- chenvorstandes und der Kirchgemeindevertretung noch Ortspfar rer Gruber. Dann erfreuten die Kirchenchöre von Weinböhla, Niederau, St. Trinitatis Meißen und Brockwitz-Sörnewitz mit kösEchen Perlen deutschen Kirchengesanges. Teumbach. Der Turnverein Grumbach hat am vergange nen Sonntag sein diesjähriges Bühnenturnen durchgeführt. Der Besuch war dank der Unterstützung der Brudervereine ein guter, blieb aber hinter dem der Vorjahre zurück. Er hätte vor allem seitens der Grumbacher Einwohner bester sein können. Nach der Begrüßung durch Vereinsvorsteher Paul Lätzsch wickelte sich das umfangreiche turnerische Programm reibungslos ab. Alle Hebungen wurden sauber und straff durchgeführt. Die Aus führenden, Iugendturner und -Turnerinnen, Frauen, Männer und Turnerinnen, gaben ihr Bestes. Bemerkenswert war, mit welcher Sicherheit die Iugendturnerinnen ihre Hebungen mit einer Keule ausführten. Die Fvauenriege trat ebenfalls mit Keulenübungen zum ersten Male ans Licht der Oeffentlichkeit. Eine Leistung für sich waren die selbst aufgestellten, außeror dentlich schwierig gehaltenen Kunstfreiübungen einiger Turner. Die saubere Ausführung spricht für das hohe Können der Aus führenden. Während der erste Teil mit gerätlosem Turnen ausgefüllt war, kamen im zweiten Teile die Geräteübungen zu ihrem Recht. Die Iugendturner bewiesen durch ihre Uebungen am Hochbarren, daß dem Verein ein guter Nachwuchs an Ge räteturnern zur Verfügung steht. Beim Turnen am Hochreck lit ten die Uebungen durch die herrschende Wärme und dadurch, daß die Turner bereits am ganzen Wend angestrengt tätig ge wesen waren. Die beifällig aufgenommenen Volkstänze der Tur nerinnen brachten sine angenehme Abwechslung in die Vor- tragsfolge. Dietwart Baumann wies in seiner Ansprache und auch am Anfang der Veranstaltung in einem Vorspruch auf die kürzlich erfolgte Eingliederung aller turn- und sporttreibenden Verbände in den Reichsbund für Leibesübungen hin, die end lich die schon lange ersehnte Einheit gebracht hat. Er warb wei ter für die Leibesübungen und betonte den Wert, den diese für jeden einzelnen und darüber hinaus für Volk und Staat haben. Nach der Abwicklung des Programms wurde fleißig getanzt. Iraunsdorf. Hausbesitzerverein. Die Verbands tagung der Sächsischen Grund- und Hausbesitzer in Leisnig wurde von sieben Vereinsmitgliedern besucht. Braunsdorf. Mitgliederappell. Freitag, den 15. Mai, findet in Kleinopitz ein Mitgliederappell mit Beteili gung der Opferringmitglieder des Ortsgruppengebietes, zu dem als Redner Pg. Hugo Henke-Dresden verpflichtet ist, statt. Grund. Verunglückt. Beim Holzabfuhren ereignete sich dieser Tage ein Unfall, der glücklicherweise ohne besonderen Schaden vorüberging. Ein Händler aus Herzogswalde hatte hier im Staatssorst, der sog. Ammonstraße, zwei Fuhren Holz geladen und die Wagen aneinandergehängt. Der schmale, sich neigende Weg erschwerte das Fahren. Der zweite Wagen kam dem Hang zu nahe und glitt ab. Zum Glück hatte sich der Hlnterwagen losgelöst und somit verhindert, daß das Pferde gespann vor einem Sturz und Unglück bewahrt blieb. Sachse« und Nachbarschaft. Dresden. Sonderschau „Er, Sie, Es" er- iöffnet. Am Sonntag wurde im Rahmen der Reichs- -gartenschau die zweite Sonderausstellung „Er, Sie, Es" Eröffnet. Sie zeigt dem Besucher unter dem Leitwort „Die schöne Frau und ihre Welt" neben allerlei modischen Dingen die Arbeit und die Umgebung der deutschen Frau und Mutter in ihrem Heim. Die fesselnde Sonderausstel- ftung dient auch den Bestrebungen des Reichsmütterdien stes, der bekanntlich in Sachsen bereits elf Mütterschulen und Kurse unterhält. Diese Ausstellung bleibt bis zum 1. Juni geöffnet. Dresden. Feuer durch Blitzschlag. Bei einem Gewitter schlug der Blitz in die Scheune des Landwirts Fleischer in Obernaundorf bei Rabenau, die vollständig eingeäschert wurde. Ein Feuerwehrmann erlitt bei den Löscharbeiten Brandwunden. Durch die während des -Un wetters niedergehenden Wassermassen wurden in Mockritz und Kaitz die tiefergelegenen Ortsteile überschwemmt. Die Feuerwehr und die Technische Nothilfe wurden ein gesetzt, um die Gefahr zu beseitigen. Zittau. Brutglocke überheizt. In einem Schuppen des Gutsbesitzers Pollack in Friedersdorf brach ein Brand durch Ueberheizen der Brutglocke aus. Ueber 200 Kücken verbrannten. Marienberg. Schweres Kraftwagenun glück. Als während einer Platzmusik auf dem Markt platz eine Gruppe von Personen vor dem Rathaus im Ge- >^räch stand, wollte ein Kraftwagen die Kurve am Markt nehmen. Infolge der übermäßigen Geschwindigkeit rannte der Wagen auf den Bürgersteig, erfaßte fünf Personen und drückte zwei von ihnen gegen die Mauer des Rat hauses. Alle fünf Personen erlitten teils schwere, teils leichtere Verletzungen, zwei von ihnen mußten ins Kran kenhaus gebracht werden. Anstatt die Geschwindigkeit zu mäßigen, hatte der Fahrer wahrscheinlich den Gashebel an Stelle des Bremshebels getreten. Olbernhau. 50 Jahre am gleichen Arbeits platz. Der Schlosser Max Enzmann konnte auf eine 50- jährige Tätigkeit bei der Firma F. A. Lange in Kupfer hammer-Grüntal zurückblicken. Ein Glückwunschschreiben des Führers wurde dem Arbeitsveteran überreicht. Görlitz. Gcndarmeriewachtmeister über fallen. Im benachbarten Leschwitz wurde der Gendar- mericwachtmeistcr Schulz in Ausübung seines Dienstes von einem Surek aus Köslitz (Kreis Görlitz), der in Lesch witz zu Besuch weilte, tätlich angegriffen, als er die Per sonalien Sureks feststellen wollte. Surek riß dem Gendar- mericwachtmeister hinterrücks das Seitengewehr aus dep Scheide und stieß es dem Wachtmeister durch den Hals,^ so daß Schulz schwer verletzt zusammenbrach. Schulz mußte in das Krankenhaus gebracht werden. Der Täter sprang durch ein Fenster und versuchte zu entfliehen,- konnte jedoch ergriffen und in das Amtsgericht Görlitz ge-! bracht werden. Der Zustand des verheirateten Gendarm meriewacktmeisters ist besorgniserregend. LaOttverbmirt-Wg -er Huss- m SrnMeWer io Leisnig. In der schönen Bergstadt Leisnig wurde am Sonnabend und Sonntag der Verbandstag der sächsischen Haus- und Grundbesitzer abgehalten. Aus allen Teilen Sachsens waren die Teilnehmer herbeigeströmt. Die Wilsdruffer, 28 Personen stark, hatten nach schöner Fahrt im Autobus Leisnig erreicht. Sie verlebten da angenehme Stunden und langten am Sonn tag cchend hochbefriedigt wieder hier an. LZ. „Hindenburg" zum Rückflug gestartet. Neuyork, 12. Mai. Das Luftschiff „LZ Hindenburg" ist in Lakehurst am Dienstag früh 4.27 Uhr MEZ. zum Rück flug ausgestiegen. Um 5.20 Ubr MEZ. überflog es bereits Reu york. Ganz New Bork war aus den Beinen DNB. Neuyork, 12. Mai. Es gab wohl keinen der schon sprichwörtlich spät zu Bett gehenden Neuyorker, der es sich heute Nacht hätte nehmen lasten, das deutsche Luftschiff zu bewundern, als es auf der Rückfahrt die Wolkenkratzerstadt passierte. Als Sirenengeheul der Schiffe im Hafen das Nahen des LZ. „Hindenburg" ankündigte, standen die Menschen dicht gedrängt in den Straßen und auf den Dächern. Das Luftschiff überflog das Theaterviertel am Times-Square gerade, als die Besucher der vielen Theater und Kinos nach Schluß der Vor stellungen die Straßen betraten. Fast der gesamte Verkehr kam zum Stillstand. Ueberall hörte man Ausrufe des Bedauerns darüber, daß das schöne Schiff die Riesenstadt zur Nachtzeit überflog, so daß die Gelegenheit zur ausgiebigen Bewunde rung nur gering war. Mohorn. Dem Führer die Hand gedrückt. Als am Donnerstag Reichskanzler und Führer Adolf Hitler von Dresden nach Mohorn kam, mußte sein Wagen in unmittelbarer Nähe der Pflugchen Gastwirtschaft wegen Straßenbau war ten, da die Straße nicht freigegeben war. Hochbeglückt waren die Arbeitsleute über die Nähe des Führers und über das In terest«, das er ihrer Arbeit entgegenbrachte. Dem Straßenwär ter Spörk« war es sogar vergönnt, kurze Fragen dem Führer zu beantworten. Kurz vor der Weiterfahrt konnte er dem Füh rer die Hand drücken. Mohorn. Sachverständige. Sachverständige für Ent schädigung für Viehoerluste durch Seuchen find fürs Jähr 1936 bestellt worden die Bauern: Oswin Große, Emil Burkhardt, Rudolf Ullrich, Walter Hempel, Karl Fischer, Landwirt Ernst Trobisch. Als Mitglieder für den Bezirksschätzungsausschuß wurden berufen Bauer Fritz Hempel und Landwirt Richard Börner. Wetterbericht des Reichswetterdienstes, Ausladeort Dresden. Vorhersage für den 13. Mai: Oertlich Frühnebel, stärker bewölkt, in den Mit tagsstunden zeitweise aufbrechende Bewölkung, anfangs noch leichte Schauer, geringe Temperaturänderung, schwache Winde aus nördlicher Richtung. Bei Eröffnung der Tagung verlas Landesleiter Hötzel ein Telegramm des sächsischen Ministers Lenk, der an der Tagung nicht teilnehmen konnte. Kreisleiter Walter, Dresden, betonte in seinem Vortrag „Hausgemeinschaft und Volksgemeinschaft" die enge Znsammenarbeit des Landesverbandes der sächsischen Haus- und Grundbesitzer mit der Partei. Diese Zusammenarbeit gebe die Grundlage ab für eine friedliche Hausgemeinschaft in der großen deutschen Volksgemeinschaft. Oberregierungsrat Dr. Uhle vom Sächsischen Ministerium für Wirtschaft und Arbeit sprach über die neue Mietgesetzgebung. Die Wohnungs lage habe sich in den letzten Jahren mit Rücksicht auf die starke Steigerung der Zahl der Eheschließungen verschlech tert. Außerdem habe die allmähliche Besserung des Wirt schaftslebens den Wohnungsbedarf erhöht. Reich und Staat hätten alles Denkbare getan, um durch Wohnungs neubau die Wohnungslage zu verbessern; so betrage die Zahl der Neubauwohnungen in Sachsen im Jahre 1933 nur 15300, dagegen 1934 26 800 und 1935 23 400. Dem gegenüber stehe die Zahl der Eheschließungen, die 1934 62 900 und 1935 54100 betragen habe. In Sachsen müsse der augenblickliche Wohnungsfehlbetrag auf 90 000 bis 100 000 Wohnungen geschätzt werden. Auf Grund dieses Mißverhältnisses zwischen Angebot und Nachfrage sei versucht worden, eine Erhöhung des Mietzinses zu erreichen; diesen Bestrebungen müsse schärf- stens entgegengetreten werden, weil nach den wichtigen Grundsätzen nationalsozialistischer Wirtschaft die Lohn- und Gehaltshöhe gehalten werden muß. Der Hauptzweck des neuen Reichsgesetzcs sei daher, Mieterhöhungen zu verhindern. Die sächsischen Ausführnngsbestimmungen zu dem Reichsgesetz sehen vor, daß die bisher geltenden Frei grenzen für die Anwendung des Reichsmieterschutzgesetzes aufrechterhalten bleiben, d. h., daß alle Mietverhältnisse über Wohnungen mit einer Friedensmiete von 900 Mark und mehr für Leipzig und Dresden, von 750 Mark und mehr für Chemnitz und Plauen sowie die Ortsklasse B und von 500 bzw. 400 Mark für die Ortsklassen C und D vom Reichsmieten- und Mieterschutzgesctz freigestellt blei ben. Die gesetzliche Miete bleibe, wie bisher 110 Prozent der Friedensmiete. Diplomvolkswirt Prott wies als sächsischer Lan desgruppen- und Werbeleiter im Reichsluftschutzbund dar auf hin, daß es für jeden Hausbesitzer neben der allge meinen Wehrpflicht eine Wehrpflicht des Eigentums und des Besitzes gebe, denn in Sachsen müßten 360 000 Häuser vor einem feindlichen Angriff geschützt werden. Der Haus besitz müsse rechtzeitig für einen ausreichenden Luftschutz Sorge tragen. Wahlerfolge der Oeuifchböhmen. In sechs Bezirken Böhmens, davon vier rein tsche chischen und zwei gemischtsprachigen, haben am Sonntag Wahlen für die Bezirksvertretungen stattgefundcn. In den gemischlsprachigen Bezirken ist ein Rückgang der tsche chischen Stimmen eingetreten. In Bilin entfielen von 22 300 Stimmen 13 836 auf die deutschen Parteien, wäh rend bei den letzten Parlamentswahlen im Vorjahr von 27171 Stimmen nur 13 584 auf die deutschen Parteien enifallen waren. In Bezirk Dur erhielten die deutschen Parteien von abgegebenen 29 407 Stimmen 17137, bei den letzten Parlamentswahlen von 29 255 nur 16 847. In beiden Bezirken hat die Sudctendeutsche Pentti einen Stimmenzuwachs erhalten. Im Bezirk Bilin erhielt sie 70,25 Prozent, in der Stadt Bilin 79,20 Prozent aller deutschen Stimmen, im Bezirk Dux 75 und in der Stadt Dux 81,5 Prozent aller abgegebenen deutschen Stimmen, Im Bezirk Bilin wurden für sie 9720 gegen 9529 bei der letzten Parlamentswahl,im Bezirk Dux 12 909 gegen 12 396 abgegeben; außerdem haben die Kommunisten einen Sttmn enzuwachs zu verzeichnen, während die Tschechen Stimmen verloren.