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Ertz des neuen Vizekönigs von Abessinien, des Marschalls Badoglios, werden soll. Alle Möbel sind entweder fortgeschleppt oder geplündert worden. Man fand nur noch ein in gutem Zustand befindliches Klavier vor, auf dem ein italienischer Pressevertreter sofort die Faschisten hymne intonierte. Nach dem Einmarsch der Truppen der italienischen Südarmee Grazianis inDiredaua wurde ein Bataillon Infanterie mit der Bahn aus Addis Abeba nach Diredaua entsandt. Dadurch ist die Vereinigung der italienischen Truppen beider Fronten vollzogen worden. Durch die Ver einigung ist Italien militärisch Herr über zwei Drittel von Abessinien. Vor der Besetzung von Diredaua, dieses wichtigsten Eisen bahnknotenpunktes auf ungefähr der halben Strecke zwi- Addis Abeba und Dschibuti, war es am Sonnabend in dieser ehemals stark von Franzosen besiedelten Stadt zu Unruhen und Plünderungen abessinischer Eingeborener nach dem Muster von Addis Abeba gekommen. Die zum Schutz der Eisenbahnstation in Diredaua stehenden franzö- sisOm Truppen hatten einen sehr schweren Stand. Die Bevölkerung nahm gegen die Franzosen Stellung, die sich nur durch Einsatz von Maschinengewehren die Oberhand verschaffen konnten. Die Truppen Grazianis stellten die Ordnung bald wieder her. Nervenzusammenbruch des Negus. Der Negus, der im „König-David-Hotel" in Jerusalem ein vorläufiges Asyl gefunden hat, erlitt einen Nerven zusammenbruch. Der britische Oberkommissar von Palä- stina hat ihm seinen Leibarzt zur Verfügung gestellt. — Der Negus hatte die Rundfunkübertragung der Prokla mation des Königs von Italien zum Kaiser von Abessinien mitangehört, er hatte jedoch, außerstande, weiter zu folgen, mitten in der Rede Mussolinis den Apparat ausschalten lassen. Am Sonntag empfing der Negus einige Presse vertreter, denen gegenüber er u. a. von seinem auch jetzt noch nicht erschütterten Glauben an den Völker bund'sprach. Als er sich dann an den Frühstückstisch setzte, bekam er einen plötzlichen Schwächeanfall und sank uni. Bisher kein Thronverzichi. Wie aus der Umgebung des Negus verlautet, hat dieser bisher auf seine Thronrechte nicht Verzicht geleistet. Der Negus führt täglich Telephongespräche mit dem abessinischen Gesandten in London, Martin. Ir. 6AWW mahnt zur Einigkeit. DNB. Wien, 11. Mai. Bei Bundeskanzler Dr. Schusch nigg fand Montag abend, wie aus verläßlicher Quelle verlau tet, eine Besprechung mehrerer Heimatschutzuntersührer und Führer des Freiheitsbundes statt. Vizekanzler Starhemberg soll an der Besprechung nicht teilgenvmmen haben. Bundes kanzler Dr. Schuschnigg machte beiden Parteien, wie man hört, Vorwürfe wegen der zwischen ihnen entstandenen Mei nungsverschiedenheiten und ermahnte sie, den Weg zueinander zu finden, wenn es sein muß, unter Zurückstellung aller persön lichen Interessen. Die versammelten Unterführer sollen Ver sprechungen in dieser Hinsicht gemacht haben. Man rechnet da mit, daß die Regierung versuchen wird, den Wirkungsgrad der Vaterländischen Front zu erweitern und zu verstärken, um aus diesem Boden die Gegensätze zu bereinigen. „Ser slaWarte Führer und die Zugendbewegung." Ei« bekannter englischer Journalist über das neue Deutschland. Der bekannte englische Journalist Ward Price äußerte sich dem Vertreter des DNB. in Jerusalem gegen über über seine Eindrücke, die er bei seinen häufigen Be suchen in Deutschland gewonnen hat. Am meisten ins Auge gefallen sei ihm, so betonte Ward Price, der stahlharte Führer und die bewundernswerte Jugend bewegung. Er habe mehrfach Hitler im Flugzeug, in der Eisenbahn und im Kraftwagen begleiten können, zu letzt anläßlich der großen Wahlrede Hitlers in Breslau. Hitler habe ihm die im Ausland oft angezweifelte echte Begeisterung des deutschen Volkes unter Beweis gestellt, die tatsächlich für englische Begriffe unvorstellbar sei. Price sieht in Hitlers Kraftnatur und stahlhartem Willen die absolute Gewähr für die Erreichung seiner und des deutschen Volkes Ziele, an deren Friedfertigkeit kein Kenner der Persönlichkeit Hitlers zweifeln könne. Die größte Bewunderung zolle er auch der deut schen Jugendorganisation, die vorbildlich sei. Ward Price sieht zur Zeit den Frühling der drutsch en glischenVerftändigung herankommen, zu dem der harte Waffengang zwischen England und Deutschland im Weltkrieg zur See und zu Lande die unerläßliche Vor aussetzung der gegenseitigen Achtung der beiden verwand te« männlichen Nationen geliefert habe. Dr. Sahm Gesandter in Oslo. Der Führer und Reichskanzler hat den Oberbürgermeister von Berlm, Dr. Sahm, zum Gesandten in Oslo ernannt. (Wagenborg-Bild archiv.) Ir. Goebbels Mr dar deutsche Theater Machen erhall eine große Over. Der Nachmittag des zweiten Tages der Reichstheater, festwoche brachte den Höhepunkt der Festwoche. Münchens schönster und repräsentativer Saal, der große Saal des Deutschen Museums, verlieh auch dieser großen Kundgebung der Reichstheaterkammer den würdigen Nahmen. Es waren unter anderem erschienen der Stell vertreter des Führer, Reichsminister Rudolf Hetz, der Präsident der Reichskulturkammer, Reichsminister Dr. Goebbels, die Reichsleiter, Reichsstatthalter General Ritter von Epp, Reichsschatzmeister Schwarz und Ober bürgermeister Fiehler, Staatssekretär und Vizepräsident Siebert, Staatsminister Gauleiter Adolf Wagner und an dere Mitglieder der bayerischen Landesregierung, der deutsche Gesandte in Wien von Papen, der Präsident der Reichstheaterkammer, Ministerialrat Dr. Schlösser, und andere bekannte Männer der Bewegung, des Staates, der Wehrmacht und der Polizei sowie der Hauptstadt der Bewegung. Der bayerische Staatsminister Gauleiter Adolf Wagner begrüßte die Teilnehmer der Kundzebung im Namen der bayerischen Staatsregierung und betonte, daß München nach dem Willen des Führers die Haupt stadt de ar deutschen Kunst sein solle. Es sei ein gutes Zeichen, daß diese Veranstaltung gerade in eine Zeit falle, in der in München große Pläne vor allem auf dem Gebiete des Theaterwesens bearbeitet werden. Der Führer wolle München eine große Oper geben. Die Bearbeitung der Baupläne sei bereits im Gange. Reichsminister Dr. Goebbels und seine Mitarbeiter ließen diesen Plänen in dankenswertester Weise ihre Hilfe angedeihen. Das Theater wieder eine „Moralische Anstalt" Darauf ergriff Dr. Goebbels, der Präsident der Reichskulturkammer das Wort zu einer richtungweisenden Rede über Wesen, Aufgabeuund Zukunftdes deutschen Theaters. Zur Einleitung erinnerte er daran, daß das Theater in keinem anderen Lande seit je so lebhaft, so leidenschaft^ch und eindringlich diskutiert worden sei wie in Deutschland. Für uns Deutsche sei das Theater immer eine Sache des Herzens gewesen, und alle großen deutschen Geister habe die Sehnsucht er füllt, das Theater zu einer Angelegenheit des ganzen Volkes zu machen. So habe Lefsing dem Welttheater in der „Hamburgischen Dramaturgie" das Wesensgefüge gegeben, und Schiller habe ihm den Ehrentitel einer „Moralischen Anstalt" verliehen, über diese beiden Großen unserer Theatergeschichte seien wir bis zum heutigen Tage kaum hinausgekommen. Wir lebten noch heute von ihrem geistigen Erbe. Die deutsche Bühne fange heute wieder an, im Sinne Schillers eine „Mora lische Anstalt" zu werden und das Podium der politischen und sozialen Moral auch unserer Zeit zu sein. Dr. Goebbels setzte dann auseinander, wie das Theater vom Volke lebe und von ihm auch seinen beleben den Impuls empfange. Es dürfe nicht das Vorrecht einer hauchdünnen Oberschicht bleiben, sondern es müsse ver suchen, das ganze Volk zu erfassen, um andererseits auch wieder von ihm erfaßt zu werden. Das bedeute allerdings nicht, daß das deutsche Theater einem öden und billigen Massengeschmack huldigen müsse. „Das Gerede von M a s s e n g e s ch m a ck", so betonte der Minister, „ist meist nur eine Ausrede. Der Massengeschmack ist vielfach nur ein Kassengeschmack. Auch die nationalsozialistische Bewegung hat die breite Masse nicht dadurch in ihren Bannkreis aezoaen. datz ne etwas möglichst Geistloses und Plattes als Ziel vertreten hätte. Wir haben vielmehr unsere Idee und den Zeitstoff den breiten Massen auf die einfachste Weise nahegebracht. Hier scheint mir auch das Grundproblem des modernen deutschen Theaters zu liegen: Zurück zur einfachen Klarheit in Stofs, Inszenierung und Darstellung!" Der Minister erörterte dann eine große Reihe von Grundproblemen, die dem deutschen Theater für die Gegenwart und die nähere Zukunft aufgegeben sind. Große Erfolge, so rief Dr. Goebbels unter lebhaftem Beifall aus, könnten nur erzielt werden, wenn man den Mut zum Risiko auf sich nehme. Gerade auch in bezug auf eine zeitgemäße Ausgestaltung des deutschen Theaterspielplanes gelte es, zu wagen, um zu gewinnen. Allgemeinen Beifall löste auch die Feststellung des Ministers aus, datz das Theater als eine künstlerische Angelegenheit in der Hauptsache von Künstlern und nicht von Beamten betreut werden müsse. Was die gesellschaftliche Stellung des Dar stellerberufes betreffe, so sei es das ernste Bestreben der nationalsozialistischen Staatsführung gewesen, dem Beruf des Darstellers die Bedeutung zu geben, die ihm zukomme. Der Minister wies in diesem Zusammenhang daraus hin, datz der Darsteller sich immer nur innerhalb einer be schränkten Zeit seines Lebens voll auswirken könne und datz seine Laufbahn, von Ausnahmen abgesehen, nach wenigen Jahren des Glanzes abschlietze. Diesen Umstand muß man bei den Gagen berücksichtigen. Nachdem der Huldigungsmarsch von Richard Wagner jubelnd verklungen war, gedachte der Präsident der Reichs theaterkammer, Ministerialrat Dr. Schlösser, in tiefer Dankbarkeit des großen Schirmherr« der deutschen Kunst, Adolf Hitler. Mit den Nationalhymnen wurde diese denk würdige Kundgebung beendet. Am zweiten Abend der Reichstheaterfestwoche war das bayerische Staatsschauspiel berufen, dem Werk eines nationalsozialistischen Dichters und Kämpfers seine Kunst zu widmen. Friedrich Bethges „Marsch der Vete ranen" stand als Erstaufführung auf dem Festprogramm des Prinz-Regenten-Theaters. Vor Beginn der Vorstellung sprach Reichsorganisa tionsleiter Dr. Ley besinnliche und eindrucksvolle Worte über Arbeit und Kunst und dankte insbesondere Reichs minister Dr. Goebbels für das der NSG „Kraft durch Freude" stets bekundete Wohlwollen. Er erklärte, daß nun mehr erfüllt sei, was Dr. Goebbels vor drei Jahren als Ziel von „Kraft durch Freude" bezeichnet hat: das Volk hat seine Kunst erkannt; so wird das Volk die Kunst uns die Kunst das Volk heben zum Segen unserer Auknuft und zum Heil unserer herrlichen Nation. Nun kam Friedrich Bethge zu Wort: Sein „Marsch der Veteranen" spielte Wohl in der Zeit der Napoleoni schen Kriege, aber er ist erstanden aus Problemen, die den deutschen Menschen nach dem Weltkrieg im Innersten auf wühlten, aus Problemen des Kämpfertums, der Würde und Ehre der Nation wie jedes einzelnen. Es ist geschaf fen bon einem Mann, der das Goldene Verwundetenab zeichen trägt und in den Kampfjahren ein Mitstreiter Adolf Hitlers geworden ist, der aus tiefstem eigenen Er leben die Kämpfer gestaltete und ihnen lebensvolle Typen „der Gesellschaft" gegenüberstellte. Am Schluß wurden der Dichter und der Spiel leiter dankbar und stürmisch gefeiert. Immer wieder mußte Bethge, dieser bescheidene alte Nationalsozialist, der auf dem schlichten Rock das EK I und das Goldene Ver wundetenabzeichen trug, sich verneigen. Immer wieder kamen die Darsteller auf die Bühne, um dm Dank ent- gegenzunehmen. Aus Mevre Helmut. Wilsdruff, den 12. Mai 1936. Oer Spruch des Tages: Jeder Mensch schasst sich seine eigene Größe. Zwerge bleiben Zwerge, wenn sie auch aus den Alpen sitzen. Kotzebue. Jubiläen und Gedenktags. 13. Mai. 1717 Kaiserin Maria Theresia geb. 1866 Der Dichter Paul Warncke geb. 1930 Fridtjof Nansen gest. 1933 Der Dichter und Philosoph Paul Ernst Sonne und Mond. 13. Mai: S.-A. 4.08, S.-U. 19.46; M.-A. 0.38, M.-U. 10.09 Der Flieder blüht! Erst wenn der Flieder blüht, ist der Frühling wirklich da. Gärten und Parks, am Wegrain und vor den Häusern entfaltet er jetzt die volle Fülle seiner Pracht. Zart lila, weiß und dunkelviolett leuchten uns die Blüten dolden entgegen. Ihr betäubend süßer Duft füllt die Luft und weckt die tiefste Frühlingsfreude in unseren Seelen. „Frühling, ja, du bist's, dich hab' ich vernommen." Die slten Verse ziehen uns durch die Gedanken, während wir in tiefen Zügen den Fliederduft einatmen und gerade überlegen, daß wir uns heute Abend einen riesigen Busch dieser köstlichen Maiengabe im Garten schneiden und unser Wohnzimmer damit schmücken werden. Morgen wird die Arbeit viel leichter von der Hand gehen, wenn wir den Frühling mit dem Fliederstrauß auch ins Haus gebannt haben, und unsere Frühlingsfreude wird dann auch den mißgestimmtesten Hausgenossen anstecken müssen. Fliedersträuße, Fliederduft schlagen Brücken von Herz zu Herz. Es gibt übrigens auch Menschen, die fünsblättrige Fliederblüten mit derselben Beharrlichkeit suchen, wie andere vierblättrigen Klee. Und finden sie wirklich so von ungefähr eine, dann sind sie selig. Denn nun dürfen sie sich die Erfüllung eines Herzenswunsches wünschen, und wenn sie die kleine Blüte nachdenklich und besonnen zer kaut und heruntergeschluckt haben, dann sagen sie erlöst: „Nun wird es in Erfüllung gehen!" Kleines Spiel um ' einen kleinen Aberglauben! — Seinen 75. Geburtstag konnte am gestrigen Tage unser früherer Pfarrer Iohannes Wolkein seinem Ruhesitz in Dres den begehen. Wenn er setzt aus ein Dreivietteljahrhundett reich- gesegneten Lebens zurückblickt, dann dürften ihm die 28 Jahre seelsorgerischen Schaffens in Wilsdruff besonders befriedigend erscheinen. Noch steht er bei allen Wilsdruffern in bester Er innerung, obwohl er bereits vor mehr als acht Jahren unsere Stadt Verlassen hat. Den zahlreichen Glückwünschen, die er von nah und fern empfangen, fügen wir nachträglich herzliche Wün sche und Grüße aus der alten Heimatstadt bei. Aenderung im Kraftpvstverkehr. M 15. Mai fahrt der früh 6-15 llhr ab Wilsdruff Markt nach Dresden oerkehrende Krastpost-Omnibus über Kaufbach. NSDAP. SS. WME Parolenschulung. Mittwoch, den 13. Mai, abends 8 Ahr findet Parolenschulung statt, an der alle politischen Leiter, DAF.- und NSV.-Walter und Watte teilzunehmen haben. Pünktliches und restloses Erscheinen ist un bedingt Pflicht, da wahrscheinlich der Kreisleiter an wesend sein wird. Der Ortsgruppenleiter. 4- Deutsche Arbeitsfront Mit allgemeinem Gesänge und einem Wort des Reichsleiters Dr. Ley wurde die gestrige Sitzung der Amtswalter, Zellen- und Blockwalter der DAF. in der Dienststelle an der Bahnhofstraße eröffnet. Dann gab Ler Ortswalter ein Rundschreiben der NSDAP., betr. geschäftliche Mitteilungen, bekannt, lieber organisatorische Aenderungen be richtete der Organisationswalter, über die neue Mitglieder werbung der Propagandawalter und über Fragen der Perso- nalwaltung der Personalwalter. Auf die einzelnen Punkte ging abschließend der Ortswalter ein, während der Ortsbe- rufswalter auf die wirtschaftlichen Studienfahrten hinwies, die sür alle Branchen in allen Gauen unternommen werden und für die Anmeldungen von ihm entgegengenommen werden. Die wirtschaftlichen Studienfahrten sollen durch ihre lebendige Form jeden der Teilnehmer fesseln und zu neuer Arbeit an sich anregen, sie sollen ihm den Blick weiten und ihn stolz werden lassen, im großen Wirtschastsgeschehen unseres Volkes als Sol dat der Arbeit mitkämpfen zu dürfen. Teilnahmebedingungen und eine Fahrtenübersicht ist in eines Buche enthalten, das bei Pg. Schnabel zu haben ist.