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MAMMMnerMersti!. ÄW Generalseldmarschall Göring überbrachte die letzten Grütze des Führers Am Ehrenmal Unter den Linden in Berlin fand am Dienstag der feierliche Staatsaktfür den am 22. Sep tember vor dem Feind gefallenen Generaloberst Freiherr» vonFritsch statt, dessen Leiche am Montag nach Berlin Lbcrgcftthrt worden war. Als Vertreter des Führers legte Generalfcldmarschall Gvring, der seine Frontbereisung in Polen abgeschlossen hat und wieder nach Berlin zurück- gekehrt ist, einen Lorbeerkrauz des Führers und Obersten Befehlshabers der Wehrmacht nieder. Der Oberbefchls- Die — Dicken werden nicht alle! Diese Ueberschrist ist kein Druckfehler oder gar eine Be- griffsverwechsclung, sondern sie ist wirklich so gemeint. Die neuen Lebensmittelkarten sind da. Und wenn sich nun die 2- und 3-Zentner-Männer Deutschlands die Lebensmittelmengen einmal vergegenwärtigen, die es auf die Lebensmittelkarten und im freien Handel zu kaufen gibt, dann werden sie einsehen, daß sie immer noch nicht der Schlankheitspillen oder des Karls bader Salzes entbehren können. Die arischen Großmütter müssen also auch in Zukunft herhalten, um die überflüssigen und unbequemen Fettansätze ihrer Enkel als Sippeneigenschaf ten zu entschuldigen. Der mehr oder weniger umfängliche Mol lenfriedhof braucht auch nicht noch schleunigst zu einer Art Ham sterlager erweitert werden, d. h. es ist durchaus nicht not wendig, daß nun gewissermaßen „auf Vorschuß" gegessen wer den muß, „solange der Vorrat reicht". Die Angst, daß die Portionen in Zukunft kleiner werden, ist durchaus unbegründet. Die nationalsozialistische Regierung rationiert nämlich nicht erst. dann, wenn nichts mehr zu rationieren da ist, sondern sie ra tioniert das Vorhandene und legt darüber hinaus wenn mög lich auch noch Reserven für besondere Fälle an. Wir werden also auch in Zukunft „wohlbeleibte Männer um uns sehen". Sie werden nicht aussterben, die lebendigen Be weise für das Dancbengelingcn der englischen Blockade. Ob jedoch für die Hofenschnallen der Schentelmänns in absehbarer Zeit nicht neue Löcher gebohrt werden mästen, das bleibt ab- zuwarten. Sb. Der Einkaufskorb hilft Papier sparen. Im Zusammenhang mit der Anordnung über Papierersparnis erhielten auch die Geschäftsleute mit Ladenbetrieb die Weisung, den Papierver brauch auf das Notwendigste zu beschränken. Schon vor einigen Monaten erging aber auch an das einkaufende Publikum die Bitte, keine unnötigen Einpackungen im Fleischer- und Kolonial warenladen zu verlangen. Einsichtsvolle Hausfrauen haben ihren praktischen Einkaufskorb von friihcr wieder vorgeholt und eine Schüssel für Fleisch, Quarg usw, darin untergebracht. Es gibt aber auch andere, die sogar Sauerkraut oder Leber in der Tüte nach Hause tragen möchten. An alle Hausfrauen wendet sich da her der Einzelhändler heute noch einmal mit der Bitte, für durchfeuchtende Waren ein Gefäß mitzubringen, größere Ein käufe nicht mit dem Einkaufstnetz, sondern mit dem praktischen und geräumigen Koch zu erledigen und gut erhaltene Tüten zum nächsten Einkauf wieder mitzubringen. Es kann eine Menge von Papier eingespart werden, wenn alle Hausfrauen hier mittun. Vorräte vor Mäusen und Ratten schützen! Wenn die Vor ratskammern aller Arten sich füllen, nehmen Mäuse und Rat ten ost in beängstigender Weise überhand. Es ist daher be sonders im Höchste angebracht, auf diese „Mitesser", die das deutsche Volksvermvgen alljährlich um viele Millionen Reichs mark schädigen und auch noch als Krankheitsüberträger in Be tracht kommen, energisch Jagd zu machen. Nur lasse man es beim Auslesen von Giftpräparalen nicht an der nötigen Vor sicht keblen. ren me anveren ikranzmevcnegungen. Aach Generalfeld- marschall Göring tral als erster Generalfeldmarschall von Mackensen an die Bahre, dann Generaloberst von Brauchitsch, Großadmiral Raeder, der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Heß, Generaloberst Keitel, Reichs- Minister Dr. Goebbels, Generaloberst Milch u. a. Oie Trauerparade Anschließend formierte sich die Trauerparade zur Ueberführung nach dem Friedhof. Der Sarg wurde auf die mit sechs Pferden bespannte Lafette gehoben, und im Trauer marsch defilierten die Truppen unter den getragenen Klängen des Chorals „Jesus, meine Zuversicht" noch einmal an ihrem im Felde gefallenen Generaloberst vorbei. Grüßend senkten sich die Regimentssahnen und Standarten. 80 Unter offiziere des Heeres trugen die zahllosen Kränze; dem von acht Offizieren geleiteten Sarg schritten die drei Offiziere mit den Ordens- rind Ehrenzeichen voran. Der Lafette folgten das Pferd des Gefallenen und dann in langem Zug die Trauer gäste. Durch das schweigende Berlin, dessen Bevölkerung zu Tausenden die Straßen bis zum Jnvalidenfriedhof um säumte, wurde Generaloberst von Fritsch zu Grabe getragen. Oie Beisetzung auf dem Jnvalidenfriedhof Vier Generale bezogen auf dem Jnvalidenfriedhof die Ehrenwache. Acht Offiziere trugen den Sarg von der Lafette an den Ehrcnbatailloncn vorbei, die unter präsentiertem Ge- wehr den gefallenen Generaloberst grüßten. Unter den Klän gen des Liedes „Befiehl du deine Wege" wurde der Sarg in das Grab gesenkt. Feldbischos v. Dohrmann segnete die Leiche aus und feierte in einer kurzen Ansprache Freiherrn von Fritsch als den Waffenschmied des Dritten Reiches, den treuen Vor- gesetzten seiner Soldaten und den Helden, der in der Feuer linie der Feldschiacht fein Leben gelassen hat. Der Kleine Zapfenstreich klang auf und ging bann übe; in die Weise „Ick; bete an die Macht der Liebe". Drei Ehren salven, der letzte Gruß der Wehrmacht, zerrissen die Stille, als die Angehörigen, der greise Generalfeldmarschall von Macken- sen, der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst oox Brauchitsch, die Generalität und die führenden Männer der Partei und des Staates von dem großen Soldaten Abschied nahmen. MS unserer Heimst. «Nachdruck der Lokalberichte, auch auszugsweise, verboten.) Wilsdruff, am 27. September 1969. Spruch ves Tages Wenn man in England heute rührend besorgt ist, daß Nationen zu „Sklaven starker Nationen" werden könnten, so haben wir darauf nur zu sagen: Ach, wäre doch diese Besorgnis schon zwanzig Jahre früher über England gekommen. Denn damals wurde Deutschland zum Sklaven starker Staaten. Rudolf Heß am 2. Juli 1939 in Kaiserslautern. Jubiläen und Gedenktage 28. September: 480 v. Chr.: Schlacht bei Salamis. — 1803: Der Maler Ludwig Richter in Dresden geboren. — 1930: Der bayerische General feldmarschall Prinz Leopold von Bayern zu München gestorben. Sonne und Mond: 28. September: S.-A. S.54, S.-U. 17.47; M.-N. 5.41, M.-A. 17.30 Haber des Heeres, Generaloberst von Brauchitsch, hielt die Gedenkrede, in der er die außerordentlichen Ver dienste des in Krieg und Frieden bewährten großen Sol daten um Volk und Vaterland würdigte. Die Ncichshanptstadt stand im Zeichen der Trauer. Von allen Ministerien, Reichsdienststellen, Behörden und Schulen, aber auch von ungezählten Privatgebäuden wehten die Fahnen aus Halbmast. Die für den Trauerkondukt vorgesehenen Straßen- züge waren trotz des grauen, regenschwcren Herbstvormittags von dichten Menschenmengen umsäumt. Während noch im Großen Saal des Oberkommandos der Wehrmacht eine interne kirchliche Trmkvsfeier abgehalten wurde, war Unter den Linden Kreits die vom Kommandanten von Berlin, Generalleutnant Seifert geführte Trauerparade aufmarschiert: in weitem offe ne« Viereck mit Front zum Ehrenmal zwei Bataillone des Infanterie-Regiments „Großdeutschland", zwei Batterien des 1. Artillerie-Lehrregiments Jüterbog und eine Schwadron der Kavallerie-Lehr- und Versuchs-Abteilung Krampnitz. Bor dem Ehrenmal Hinter dem schwarz ausgeschlagenen Katafalk unter den Vulen des Ehrenmals hatten die Fahne nabordnungen mit acht Regimentsfahnen und vier Standarten der jungen deutschen Wehrmacht Aufstellung genommen. Vom hohen Ban nermast des Ehrenmals, vas von zwei Türmen mit lodernden Rammenschalen flankiert war, wehte die Reichskriegsflagge auf Halbstock. Zur Rechten neben den Plätzen der Angehörigen hatten sich die Trauergäste des Staates, der Wehrmacht, der Partei und ihrer Gliederungen und die ausländischen Militär attaches eingefunden. Kurz vor 11 Uhr kündete Glockengeläut das Herannahen des Trauerkonduttes, der sich in langsamer Fahrt durch das Vom Brandenburger Tor bis zum Denkmal Friedrichs des Großen von 800 Mann des Jnfanterie-Lehrregiments gebildete Spalier auf der Mittelpromenade der historischen Straße Unter den Linden bewegte. Unter präsentiertem Gewehr der Ehren formationen wurde der mit der Reichskriegsflagge, dem Stahl helm und Degen des toten Generaloberst bedeckte Sarg von der Lafette gehoben und auf den Katafalk getragen, an dem nun vier Generale mit gezogenem Degen die Ehrenwache über nahmen, während gleichzeitig drei Offiziere mit den Ordens lüsten Ausstellung nahmen. Oer Trauerzug Zm Gefolge des Trauerzuges waren auch der Stellvertreter Mes Führers, Reichsminister Heß, und der große Heerführer des Weltkrieges, der greise Generalfeldmarschall von Mak- keusen. Kurz darauf erschien Generalfeldmarschall Göring gemeinsam mit dem Oberbefehlshaber des Heeres, General oberst von Brauchitsch, dem Oberbefehlshaber der Kriegs marine, Großadmiral Dr. h. c. Raeder, dem Ches des Ober kommandos der Wehrmacht, Generaloberst Kettel, und Gene raloberst Milch, um unmittelbar vor der Bahre Aufstellung z« nehme,t. Der Trauermarsch von Beethoven, gespielt von dem Mnsik- korps des Infanterie-Regiments „Großdeutschland", leitete Len feierlichen Staatsakt ein. Dann nahm Generaloberst von Brauchitsch das Wort zu seiner Gedenkrede. Srauchilflh: Er war einer der Besten „Erschüttert und in tiefer Trauer", so leitete der Ober befehlshaber des Heeres seine Trauerrede ein, „steht das deut sche Heer an der Bahre des Mannes, der einer der Besten War, die die preußisch-deutsche Armee je gekannt hat. Des Man nes, der seit jüngsten Leutnantstagen sich und sein Leben in ernster, unermüdlicher Hingabe dem Dienst verschrieben hatte, dem Dienst an Volk und Vaterland, dem Dienst an der Armee." Generaloberst von Brauchitsch zeichnete dann den Lebens weg des Gefallenen, der schon als junger Offizier durch solda tische Zucht und starken Tatwillen berühmt geworden sei und jede ihm gestellte Aufgabe meisterhaft löste. Selbstverständlich, daß dieser Mann auch einer der ersten war, die nach dem düsteren November 1918 sich in die Bresche warfen, um den deutschen Osten zu stürmen. Vor 20 Jahren kämpfte General oberst von Fritsch für die Erhaltung Ostpreußens beim Reich, und in Ostpreußen hat er dann später als Chef des General stabes gewirkt. Der Oberbefehlshaber des Heeres gedachte dann weiter der N achkr i e g s l e i stun g en des Gefallenen und der Zeit, da er in Schwerin das RW. Art. Rgt. 2 nach eigenem Geist und Vorbild formen konnte. 1934 wurde ihm dann als Ober befehlshaber des Heeres vom Führer die historische Aufgabe gestellt, die Waffe zu schmieden, deren sich die geniale Staats führung des nationalsozialistischen Reiches bedienen konnte. Es gatt, ein neuzeitliches gewaltiges Volksheer zu schaffen und sie mit dem Geist des Heeres von 1914 und dem Geist des nationalsozialistischen jungen Deutschlands zu erfüllen. Es War der Geist, der in Polen den beispiellosen Siegeszug ange treten hat. „Alles, was der Generaloberst von anderen for derte, hat er ihnen selbst vorgelebt. Eins aber sei an dieser Bahre sichtbar herausgehoben: Seine Treue", so hob General oberst von Brauchitsch besonders hervor, um im weiteren zu schildern, wie Generaloberst von Fritsch bei Kriegsausbruch mit dem Art. Rgt. 12, dessen Ches er war, ins Feld gezogen sei, wie es ihn stets nach vorn getrieben habe, um durch sein Beispiel zu wirken, und wie er dann bei einem Erkundungs- Vorstoß in vorderster Linie den Heldentod gefunden habe. „Wir trauern schwer um den Verlust dieses einzigartigen, untadeligen Mannes. Und doch sind wir von tiefem Stolz erfüllt, daß er einer der Unsrigen, daß er ein Oberbefehls- Haber des deutschen Heeres, daß er ein deutscher Soldat war. Und wir schätzen uns glücklich, weil wir ihn liebten und ver ehrten, daß er so — vorwärts- und voranstürmend — sein reiches Leben erfüllen durfte, sein Leben, über dem die Worte standen: „Furchtlos und treu!". Generaloberst von Brauchitsch versicherte abschließend, daß Freiherr von Fritsch allezeit in der Armee und ihren Taten sortleben werde, und nahm mit folgenden Worten von dem Toten Abschied: „Werner Freiherr von Fritsch, deine Sol daten, deine Kameraden sind angetreten, um dir den letzten Dienst zu erweisen. Unsere Herzen, unser Dank und unsere Treue geleiten dich, heute und immerdar." Nach seiner Rede klang das Lied vom „Guten Kame raden" auf, die Fahnen senkten sich, dumpf dröhnte der erste Salutschuß dcr im Lustgarten in Stellung gegangenen Batterie des Artillcrie-Lehrregimcnts Jüterbog. Generalfeldmarschall Göring trat an den Katafalk, um den von sechs Unter offizieren getragenen, mit leuchtenden Herbstblumen ge schmückten Lorbeerkranz zu Füßen des Sarges niederzulegen. Während in kurzen Abständen die 18 weiteren Schüsse des Ehrensalutes hallten, und das Lied vom „Guten Kameraden" abgelöst wurde vom Parademarsch des Artillerie-Regi ments XII. dessen Chei Generaloberst von Fritsch war. low- Absage Indiens an England Erklärung des Nationalkongresses: „Hilfsquellen Indiens dürfen nicht zu imperialistischen Zwecken ausgenutzt werden." Das Exekutivkomitee des Indischen Nationalkongresses ver öffentlicht zur Frage der Teilnahme am Krieg eine Erklärung, in der es heißt, daß die englische Regierung vorsätzlich die Mei nung Indiens ignoriere und ohne seine Zustimmung erkläre, Indien sei ein kriegführendes Land. Die Frage der Teilnahme Indiens am Krieg könne nur vom indischen Volk selbst entschieden werden, das nicht zulassen werde, datz die Hilfsquellen Indiens zu imperialistischen Zwecken au^ge- nutzt würden. Jegliche Versuche dieser Art würden unweiger lich den Widerstand des indischen Volkes Hervorrufen, Indien könne nicht am gegenwärtigen Krieg teilnehmen in einer Zeit, da ihm seine eigene Freiheit st;r eilig gemach« werde. Die Regierungen Frankreichs und Englands, so heißt eS in dcr Erklärung weiter, erklärten, daß sie den Krieg für Demokratie und Freiheit führten; doch die ganze bisherige Geschichte dieser Staaten sei voll von Verrat an den von ihnen selbst verkündeten Idealen. Wenn der jetzige Krieg zum Zwecke.der Erhaltuug der be stehenden Kolonien und Besitzungen der imperialistische» Länder und der investierten Kapitalien geführt werde^ so könne Indien nichts mit diesem Kriege gemein haben. Bestehe aber das Problem darin, die wahre Demokratie zu verteidigen und eine neue Ordnung in der ganzen Welt zu schaffen, so sei Indien äußerst daran inter essiert. Führe England den Kampf für Demokratie, so müsse es unweigerlich seine imperialistische Politik aufgeben und i» Indien die volle Demokratie einführen, Schweden gegen das Conooy-System Der schwedische Verteidigungsminister Sköld sprach sich gegen den Gedanken der Bildung von Convoy unter Bedeckung von Kriegsschiffen aus. Ein Convoy-Schutz außerhalb der schwedischen Hoheitsgewässer fei nicht möglich, innerhalb der Hoheitsgewässer aber drohten keine Gefahren „Verluste noch oerWtrüsmStzlg grob" Selbst Churchill muß den Erfolg des deutschen Handels krieges zugeben Im englischen Unterhaus erklärte am Dienstag Chur-! chill. datz das englische Bcgleitschifssystem zwar bereits im vollen Gange sei, doch fei noch ein gewisses „Risiko" vorhanden und die Verluste feien noch verhältnismäßig groß. Des halb müsse auch die Hochseeflotte und die Luftflotte zur Hilf« hcrangezogen werden. Churchill fügte hinzu, die Erreichung der absoluten Sicherheit sei unmöglich. Grenzlandveuifches Schicksal - zweimal — und nimmermehr In diesen Tagen beginnen bereits unter Leitung de« NSV. die Rücktranspotte der vor dem polnischen Terror geflüchteten Volksdeutschen in die befreite Heimat. Manche sind darunter, die schon 1914 Flüchtlingsschicksal erlebten. Aber welch' ein Unterschied zwischen damals und heute! Lassen wir uns von einem dieser Mensche«, denen wir noch das Geleit zum Bahnhof gaben, erzählen! O Zum zweiten Male mußte ich meine Heimat HalS über Kopf verlassen. Das erstemal, als 1914 die russische Dampfwalze über preußisches Gebiet hereinbrach, war ich ein etwa achtzehnjähriger Junge. Vater, Mutter und Ge schwister — waren wir tagelang zu Fuß gewandert. Gut herzige Menschen halfen uns von Ort zu Ort weiter, bis wir endlich unser Ziel, das Gut eines Onkels in Pommern, .erreichten. Es war unendlich bitter, auf Mitleid ange wiesen zu sein; eins organisierte Hilfe war damals kaum vorhanden. Durch das Diktat von Versailles kam meine Heimat an Polen, und ich wurde, da ich mich von dem von de« Vätern ererbten Grund und Boden nicht trennen wollte, polnischer Staatsbürger. Als uns nun vor einigen Wochen verblendeter, polnischer Uebermut wiederum von der heimischen Scholle verjagte, stand mir die Erinnerung an mein Erlebnis von 1914 schrecklich vor Augen. Aber welch erlösende Ueberraschung erlebten wir! Kaum hatten wir die Grenze überschritten, wurden wir bereits von der NS.- Volkswohlfahrt empfangen, zunächst vorzüglich verpflegt und dann sofort in ein Sammellager überwiesen. Ich jktaunte über die großartige Organisation, alles war bis ins Kleinste geregelt. Schon zwei Tage nach meiner An kunft bekam ich Arbeit zugewicsen. Mein Junge ist zu Erntearbeiten beordert worden. In wirklich zu Herzen gehender Weise wurden wir betreut. So, wie eben der Kamerad dem Kameraden in der Not bsisteht. Niemals hatten wir das Gefühl wie 1914, Almosen zu empfangen. Nun kann ich nach so kurzer Zeit schon in die befreite Heimat zurückkehren — unauslöschlichen Dank im Herzen für den Führer und die großzügige Hilfe, die uns die Volksgemeinschaft durch die NS.-Volkswohlfahrt hat zu-' !eil werden lassen. Max Peschmann. Welche Fahrzeugreifen unterliegen der Beschlagnahme? Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung des Landrates z« Meißen in der gestrigen Nummer unseres Blattes über die Ab lieferung beschlagnahmter Fahrzeugkautschukbereifungen wird darauf hingewiesen, daß der Ablieferungspflicht alle beschlag nahmten, im Besitz oder Eigentum befindlichen nicht auf Fahr zeugen aufgelegten (losen) Reifen unterliegen. Reifen im Sinn« dieser Bekanntmachung sind: Fahrradreifen, Kraftradrcifen, Personenwagenreifen, Lieferwagenreifen, Lastwagenreifen, Trak torenreifen, Vollgummireifen, Elektrokarrenreifen, Gespann wagenreifen und Fluggeugreifen; bei Luftreifen einschl. Schlauch, Felgenband und Gummiwulstband. Von der Beschlagnahme ausgenommen sind: Reifen, die sich im Eigentum oder Besitz der Wiehrmacht oder der Schutzgliederungen außerhalb der Wehrmacht befinden; ferner Fat/rradreifen, die im Verkehr be findlichen Fahrädern aufgelegt sind. Stickmatenai in Handarbeitsgefchäften. Die Fachgruppe Be kleidung, Textil und Leder weist darauf hin, daß Sttckgarne nur in Verbindung mit Handarbeiten abgegeben werden und der Verkauf einzelner Gebinde oder Farben nur über die Nähmit- telbczugsstelle, wo der einzelne Kunde eingetragen ist, erfolge« kann. In den Fällen, wo vorgezeichnete Handarbeiten gekauft werden, liefett die Verkaufsstelle die dazu nötigen Farben w den entsprechenden Mengen ohne besonderen Eintrag in das Kundenregistcr. Aufhebung des PostwurfsendungSdienstcS. Die Verteilung von Postwurfsendungen muß von sofort an bis auf weitere» eingestellt werden. Es werden jedoch bis zum 31. Oktober 1939 solche Postwurfsendungen angenommen, die am Tage der Bekanntmachung dieses Verteilverbots bereits gedruckt oder in Druck gegeben waren. Der Einlieferer bat nachzuweisen, daß diese Voraussetzunseu vorliegen.