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Aur eine kurze Frist ist gegeben Lcbcusmittcl-Lchnclltransporte der Reichsbahn — Im schürenden Dunkel der Nacht — Zubringcrdicnst durch Lastkraftwagen Den Genüssen, die Frühling und Sommer unserem Räumen bieten, sind Fristen gesetzt! Weise hat cs die Natur eingerichtet, daß Wert und Begehrtheit der jährlich nur einmal zur Verfügung stehenden Früchte von Feld und Garten mit der Kürze ihres Erdcndascins steigen! Kurz ist aber auch die Frist vom Pflücken und Ernten bis zum Verderben der Genußmittel. Die Zeit ist ihr schlimmster Feind, und es gilt, buchstäblich im Wettlauf mit ihr den Sieg davonzutragen. Was würden die herrlichen, tiefroten, duftenden Erd beeren aus Baden nützen, kämen sie vertrocknet oder ver schimmelt in den Großstädten an? Wem bedeuteten Spargelstangen aus Schwetzingen noch ein Genuß, deren Köpfe blau und deren Fleisch holzig vom langen Trans port wären? Die „Königin der Gemüse- muß jung, frisch und duftend sein, sonst geht sie ihres Titels von Fein schmeckers Gnaden verlustig. Wer würde fetten Flundern oder einem anderen Fisch zusprechen, dessen „Duft- negativ und dessen Fleisch nicht blutig-frisch wäre? Sagt doch der VolksnHnd in direktem wie übertragenem Sinne: „Frische Fische — gute Fische!- Und was geschähe Wohl mit den blanken Kannen voll kuhwarmer Milch, käme diese erst nach geraumer Zeit sauer beim Verbraucher an? Der Volkswirtschaft würde unendlicher Schaden zugefügt, hätte die Reichsbahn sich nicht großzügig in den Dienst der Lebensmittel-Schnell versorgung gestellt! Als Expreßgut erreichen uns in den Großstädten Kirschen, Erdbeeren und Spargel aus dem Südwesten des Reiches in Fristen, die nicht mehr zu unterbieten sind. Entfernungen schrumpfen dank der Reichsbahn zu einem Bruchteil ihrer Größe zusammen; der Verkaufsradius der bäuerlichen Erzeuger erweitert sich ungemessen, und die günstigen sowie schnellen Verkehrsverbindungen wirken Marktregelnd und preissichernd. — Dem Seefischiransport dient die Aufmerksamkeit der Reichsbahn in besonderem Maß; alles vollzieht sich im schützenden Dunkel der Nacht (Anlanden, Versteigern und Transport in jenen Weißen Sonderkühlwagen, denen wir oft vom Nbteilfenster aus Nachschauen), und der erste Strahl der Morgensonne er reicht die eisgepanzerten Meeresbewohner erst auf dem Berliner Wochenmarkt, gleichzeitig mit den prüfenden Und zufriedenen Blicken der Hausfrau. Die Krönung des Kundendienstes der Reichsbahn je doch bedeutet der Zubringerdienst durch Lastkraftwagen in ländlichen Bezirken mit geringerer Verkehrsdichte und wei ten Anmarschwegen für Pferd und Wagen bis zur Ncichs- bahnstation. War noch vor kurzem der Kraftwagenbetrieb der Reichsbahn in der Hauptsache zur Entlastung der Güterzüge eingesetzt, so hat sich heute ein regelmäßiger Kraftwagen-Fernverkehr entwickelt, der Tansende kleiner rind kleinster Orte aus dem flachen Lande mit dem Schienennctz verbindet. Der Milchsammelverkehr der Reichsbahn bestätigt den volkswirtschaftlichen Nutzen möglichst weitgehender Moto risierung; nur eine kurze Wegstrecke fährt der Bauer seine Milchkannen bis zum rampenähnlichen Holzgestell am Sammelplatz. Schon kommt der graue Reichsbahnkraft wagen herangebraust, übernimmt die Fracht zu treuen Händen, und wenige Stunden später beginnt die Meierei mit der Verarbeitung der im Morgengrauen gemolkenen Milch. Durch ausgezeichnete Organisation, billigen und be- aucmen Zubringerdienst beim Kraftwagenbeirieb, durch Sondertarife und Erpreßdienst für leichtverderbliche Lebensmittel auf dem Schienenwege unterstützt die Reichs- babn zu ihrem Teil die zeitgemäße Forderung „Kampf dem Verderb!" Herbert W. Zastrow. Reihe dich ein in die Ehrenwache für unsere Gefallenen! Werde Mitglied des Bolksbundes Deutsche Kriegsgräber fürsorge! «Schlafen vei offenem Fenster Eine billige und wirkungsvolle Luftkur — Was man im Frühjahr beachten mutz Für die nächtliche Regenerierung des Körpers ist nichts notwendiger als reine Luft. Aber nicht alle Men schen schätzen das unentbehrliche Lebenselement so ein, wie es ihrer Gesundheit gut wäre, und man kann ohne Ueber- treibung behaupten, daß die meisten bei der Vorstellung, bei offenem Fenster schlafen zu niüssen, ein gelinder Schau der befällt. Das ist grundfalsch. Ebenso falsch wäre es freilich, wenn jemand, der dies gar nicht gewohnt ist, plötz lich bei weit aufgerissenem Fenster schlafen wollte; Katarrh, Rheumatismus, wenn nichts Schlimmeres wären dir sichere Folge. Man muß sich auch an eine gesunde Lebens weise gewöhnen. Man geht am besten so vor, daß man zunächst nur einen kleinen Spalt des Fensters offen läßt und den großen Vorhang hernnterzieht oder, wo keiner ist, eine Decke über das Fenster hängt, damit die frische Nachtluft nicht un mittelbar ins Zimmer fallen kann. Selbstverständlich muß Has Bett möglichst weit vom Fenster aufgestellt sein. Un bedingt notwendig ist es, sich beim Schlafen gut zuzudecken und die Hände unter der Decke zu halten. Nach einiger Zeit kann man das Fenster weiter ausmachen und den Vorhang etwas höherziehen, bis man schließlich auf die hygienischen Krücken ganz verzichten kann und bei völlig offenem Fenster — und weil jetzt gewohnt, auch nur so — schlafen kann. Besonders Aengstliche und Empfindliche können ja die etappenweise Gewöhnung vorsichtiger dosieren und zu nächst mit dem Oeffnen des Fensters im angrenzenden Raum beginnen. Man wird bei richtiger Durchführung die angenehme Entdeckung machen, daß man immer besser schläft und sich immer frischer erhebt. Die kommende wärmere Jahreszeit bietet die beste Gelegenheit, mit dieser so bequemen, billigen und so dankbaren nächtlichen Luftkur zn besinnen. Keiner will es kaufen Ricscntransportflugzeug ein Sorgenkind Wer in Santa Monica (Kalifornien) gebaute „Douglas V6 4", Amerikas größtes Transportflugzeug, ist bereits seit zwei Jahren in Arbeit und hat bisher zwei Millionen Dollar gekostet. Die schon lange von der Regierung erwartete Fluglizenz wurde dieser Tage Wieder hinausgeschoben. Wieder mußten Veränderungen vorgenommen werden, neue Probeflüge sollen dann die Flugtüchtigkeil des Riesenflugzeuges beweisen. Die „Los Angeles Times" wirft die Frage auf: Wer wird wohl den Koloß kaufen? Die fünf größten Luft verkehrslinien Amerikas: TWA. United, American, Pan American und Castern sind finanziell mit je 200 000 an dem Erperimeni beteiligt. Aber keine will das Monstrum haben. TWA. Lindbergh-Linie gab zu, V6 4 sei fabelhaft, daß sie aber das Flugzeug nicht einmal zur Probe fliegen werde, weil es zu teuer komme. Die Versicherung per Flugstunde betrage allein 800 Dollar, dazu kommen Ent wertung und eigentliche Kosten des Fliegens, die weit über 1,20 Dollar pro Meile oes^ätzt w^den. Die übrigen Luftlinien haben ähnliche Ausreden. Sie weisen darauf hin, daß sic erst mit dem bereits vorhandenen Flug- material dringende Profite benötigen. Der 064 wird wahrscheinlich erst 1S41 dem Verkehr übergeben werden, so schreibt die Times. Im Scherz erzählt man sich auf den Flughäfen, es bestehe die Hoffnung, daß Frankreich das Monstrum kaufen werde. se/'k L2 / Marbeiier WsudW vmAe Selbstmord Oberst Slawe! seinen Verletzungen erlegen Oberst Walery Slawe!, der bis zum Tode Marschall Pilsudskis mehrfach das Amt eines Ministerpräsidenten in Polen bekleidet hat und bis zu der Parlamemsauilösung im vorigen Herbst Senatsmarschall war, hat in seiner Warschauer Wohnung Selbstmord begangen. Oberst Slawe! ist seinen Ver- letzungen erlegen. Slawe!, der bereits vor dem Weltkriege einer der engsten Mitarbeiter Pilsudskis in dessen Gehcimorganisatioucn war und allgemein als einer der Vertrauensleute des Schöpfers des polnischen Staates galt, genoß allgemein den Nus voll- kommenener Selbstlosigkeit und bedingungsloser Ergebenheit für den Marschall. Unter anderem war er auch der Leiter des Regierungsblocks, der sich nach den, Tode Marschall Pilsudskis aufgelöst hatte. Dem Lager der Nationalen Einigung, das im Februar 1938 gegründet wurde, stand er ablehnend gegenüber. Neues aus aller Welt. Eodatt Gegenlandidat Lebruns Der bereits als Kanditai für die Präsidenlschastswahl ge nannte Senator Justin Godart «linker Flügel der Radikal- sozialen Partei Frankreichs) läßt über die Havas Agentur mit teilen. daß er nach wie vor, also auch nachdem sich Lebrun zur Wiederwahl gestellt bat, nicht daran denke, seine Kandidatur auszugeben. Godart ist vielmebr entschlossen, sich am ü. April in Versailles zur Wahl zu stellen. Postgebäude für die Stadt des KdF. Wagens. Um der zu nehmenden Einwohnerzahl in der Stadt des KdF.-Wagens ge recht zu werden, hat die Reichspostdirektion Hannover vor einigen Tagen die Fundamente für ein neues Postdicnstgebäude der Stadt des KdF.-Wagens legen lassen. Am 1. Mai wird bereits der Postbetrieb in der Stadt des KdF.-Wagens ausge nommen. Die Hühner bessern sich. Wie der geschäftsführende Präsi dent der Reichsfachgruppe der Geflügelzüchter, Riedel, auf einer Jnsormationsfahrt durch die Geflügelzuchten von Star kenburg und Rheinhessen feststellen konnte, geht die Legeleistung guter Hennen mit 170 Eiern je Jahr im Durchschnitt bereits über die Mindestforderung von 140 Eiern in vielen Fällen hinaus. Bei dem Reichsweltbewerb der besten Legehennen in Krefeld konnte ein Mainzer Züchter sogar aus eine durchschnitt, liche Legeleistung von 208 Eiern kommen. Zwei Bergleute verschüttet. Auf der Grube St. Ingbert ging in dem unteren Teil eines Strebs das Hangende zu Bruch. Zwei Bergleute, die sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringe« konnten, wurden verschüttet. Der 37. März im Poststempel. In Tilsit traf ein in Berlin Biesdorf abgestcmveltcr Brief ein. der den einmaligen Poststempel vom 37. März 1939 trägt. Falls dieser knriose Poststempel noch in weiteren Exemplaren vorhanden ist. wer- den sich die Briefmarkensammler stark dafür interessieren. Turnen. Sport und Spiel. Reichssieger im Kunstspringen vom Einmeicrbrett wurden bei dem Wettbewerb in Osnabrück bei den Männern Europa meister Erhard Weitz (Dresden), bei den Frauen Gudrun Hartenstein (Chemnitz). Zum erstenmal Basketballmeistcrschaft. Mit den Gaugrup- penkämpsen wurde die Feststellung des ersten Deutschen Meisters im Basketball in Angriff genommen. Die Spiele hatten fol gende Ergebnisse: Jahn-München wurde Gruppensieger in München durch den Endsieg mit 26:16 über ff-Wien. In Gera wurde Eimsbütteler TV. Gruppensieger durch den End sieg mit 26 :18 über BSG. Stöhr-Leipzig. In Gietzen gewann TV. Kreuznach den Gruppcnsieg durch rcn Gewinn des Spiels gegen MTV. Gießen mit 86 :31 Körben. Das vierte Gruppen- turnier in Breslau findet in der Osterwoche statt. Nm die Rugbymeisterschaft. Zwei Vorrundenspiele z«r Deutschen Rugbymeistcrfchast wurden erledigt. Der Berliner SV. 92 siegle mit 21 :8 in Leipzig über MTSA. Leipzig, wäh rend in Köln der badische Meister SL. Neuenheim mit 62: S über die 1. Kölner RG. siegreich blieb. Die diesjährige Deutsche Hockeymeisterschaft wird ohne den Titelverteidiger Berliner SE. durchgeführt, der im Endkampf um die Brandenburgische Meisterschaft vom Berliner HC. mit l:2 Toren geschlagen wurde. Die ersten Vorrundenspiele zur Meisterschaft brachten folgende Ergebnisse: VsK. Königberg— Stettiner HC. 2:0, Etus-Esscn—Limburger NV. 2:0, VsB. Jena—THC. Breslau 6 :2, TV. Sachsenbausen—Leipziger SC. 3 :1, Bonner THV.—Gintracht-Dortmund 2 :1. tzEvek-kkcfti-Lscüvrr ovec« or^k Ezre!r.Eozv <14. Fortsetzung.) „Fast müßte ich eifersüchtig sein auf Sie, mein« Herren," sagt sie aus ihren Gedanken heraus, und ans den verwunderten kühlen Blick Wernickes fügt sie hinzu: „Sie werden mit Herbert zusammenarbeiten, und ich stehe hilflos daneben! Ach wäre glücklich, wenn ich so Tag für Tag bet ihm sein könnte." „Damit hat's noch lange Beine! Ehe wir etwas an fangen können, müssen wir Geld haben! Viel Geld!" lacht Hausmann. „Und das wird nicht so leicht zu be schaffen sein." „Fräulein Westner kennt Karajans Pläne wohl kaum," entgegnet Wernicke gemessen. „Ich nehme nicht an, daß er Ihnen etwas gesagt hat, was ins Einzelne gehr." Karola glaubt aus dem Ton der Worte ein unaus gesprochenes Mißtrauen herauszuhören. Sie schaut Wernicke offen an. „Mißtrauen ist nicht am Platz, Herr Wernicke. Ich Weiß nur, daß es sich um eine Erfindung handelt. Weiter nichts. Ich will auch nichts Näheres wissen. Trotzdem haben Sie keinen Grund, an meiner Zuver lässigkeit und meiner Verschwiegenheit zu zweifeln." Hausmann ist sichtlich verlegen, während Wernicke scheinbar abwesend darüber hinweghört. „Er meint's nicht so," entschuldigt Schorsch, „er hat nur schon einmal erlebt, wie eine Frauensperson . . . Verzeihung, wie eine Dame Karajans Vertrauen miß braucht hat. Da ist es verständlich, wenn man sich beim zweitenmal vorsieht." „Ich kenne diese Vorgänge." Karola ist jetzt ganz sach lich nnd kühl. „Dann werden Sie nur um so eher begreifen!" Wer nicke deutet eine Verbeugung an. „Meine Sorge gilt Mießlich in erster Linie Ihrem Verlobten und seiner Arbeit. Wenn ich schroff war, bitte ich um Verzeihung." „Wir brauchen darüber nicht mehr zu reden. Ich weih, daß Karajan weniger Geschäftsmann ist als vielmehr ein Idealist. Ich möchte genau wie Sie ihm den Frie den seiner Arbeit sichern? Sie lächelt den Herren zu. „Da kommt er schon! Sie sind hier ganz ungestört und niemand kann Sie belauschen." „Nee, Horchposten in de Appelbäume scheinen auch nicht versteckt zu sein! Also kann'S losgehen!" ulkt «Schorsch und stupft Wernicke in die Seite. „Altes Ekel . .. So n Mädel und dann dein Getue!" flüstert er Hm zu. „Wenn ich das Herbert sage..." „Liegst du mit Sicherheit in der nächsten Sekunde hilf los auf dem Nasen!" knurrt Wernicke. * * * Während Karola sich auf die Veranda in einen Lieae- stuhl gestreckt hat und vergeblich versucht, ihre Gedanken in der Lektüre eines Buches zu sammeln, begeben sich die Männer an die Arbeit. Es wird zunächst nicht viel geredet. Wernicke vertieft sich in die Pläne, die ihm Karajan vorlegt, und Schorsch Hausmann tut das gleiche. „Ich verstehe ja von den Einzelheiten nicht viel, aber ich kann die Erfolgsaussichten beurteilen!" So vergeht eine Viertelstunde. Dann schiebt Wernicke die Papiere beiseite. Er hat genug gesehen. „Die Sache ist gut!" stellt er ruhig fest. „Ich gratuliere dir, Herbert!" „Und ein Geschäft wird's auch, wenn wir einen tüch tigen Kerl finden, der genug Phantasie besitzt, um dei nen Werkstoff auch für Dinge des täglichen Lebens brauchbar zu verwenden. Die Hausfrau ist noch immer der beste Verbraucher. Hast du übrigens schon einen Namen für deine Maste? Mit Phenolbasis nnd solchen Dingen dürfen wir dem Publikum nicht kommen! Dabei bricht es sich die Zunge ab. Nenn's doch einfach . . . Mensch, eine Bombenidee! ..." Schorsch klatscht auf den Tisch vor Freude. „Heißt deine Braut nicht Karola mit Vornamen?" „Bist du irrsinnig geworden? WaS hat denn das da mit zu tun?" „Irrsinnig? Noch nicht, verehrter Herr Erfinder! Im Gegenteil! Paß auf! Das Ding mutz einen Namen haben, den jeder merken kann." „Das stimmt schon, aber ..." ,Zch hab den Namen, Ruberoid . . . Zelluloid . . . Bakelit ... und nun der Schlager: ans Karola machen wir — Karolit! Karolit... der neue, der vollkouunene Werkstoff! In jeder Härte, in jeder Farbe, in jeder Stärke! Unverbrennbar, unempfindlich, isolierend, ther mostatisch, von höchster Vielseitigkeit.. . für alle Dinge der Industrie, des Handwerks und des Haushalts! Der Schlager Lieser Zett! Kaufen Sie nur noch Karolit! „Karolit elastic" für den Elektrofachmann, für den Chemiker „Karolit transparent", säurefest, unzerbrech lich fort mit Glas! Karolit ist der Feind des Guten, denn es ist das Bessere! . . . Hausfrauen . . . eure Küchenwaage, Bürsten, Schalen, Gläser nur aus Karolit. Kein wütender Ehemann kann sie zerbrechen! Koffer, Zahnräder, Druckrohrleitungen — alles aus Karolit!" Es will nicht anfhören, also hält ihm Wernicke kurz entschlossen Len Mund zu, Laß er luftschnappenü auf seinen Stuhl sinkt. „So behandelt man den Reklamechef der „Karolit- Werke"!" ist sein erstes Wort. Aber dann wird er ernst. „Gefällt euch vielleicht der Name nicht?" „Doch," lächelt Karajan. „Er ist tadellos. Klingt auch. Du bist wirklich ein Kerl, dem was einfällt." „Dann soll er mir gefälligst auch sageu, wie er daS Geld dazu verschafft. Für diese Prospekte braucht man fast eine Million. Keine Maschine, die augenblicklich auf dem Markt ist, kann verwendet werden!" Da steht die ernsthafteste Frage wieder auf unter ihnen; denn alle sind sich über die Sachlage klar, die Wernicke jetzt noch einmal kurz zusammenfaßt in seiner nüchterne» Art. „Wir haben eine außerordentlich wertvolle Sache in der Hand. Darüber bin ich mir wohl klar. Ein Werk stoff ist gefunden, der den vielseitigsten Anforderungen entspricht. Er ist verwcndungsfähig für die Industrie wie auch für die Fabrikation von Haushaltungsgegen ständen. Schorsch hat wohl etwas Zukunftsmusik ge macht; denn vorläufig ist Glas wohl kaum zu ersetzen, weil es nach meinen Ueberzeugungen doch wirklich bil liger ist. Zunächst noch. Was später wird, werden wir sehen." Er macht eine Pause und blickt mißtrauisch um sich. Nein, es ist niemand zu sehen, nur Karola liest dort hin- ten auf der Veranda in ihrem Buch. Befriedigt setzt er seine Ausführungen fort. „Das nächste ist natürlich die Patentanmeldung. Die Finanzierung dafür übernehmen wir am besten selbstt Was ich besitze, Karajan, steht dir zur Verfügung." (Fortsetzung jolgt.L