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Englands VölkerbundspolM. Seine erste Rede als Außenminister, die allgemein mit Spannung erwartet wurde, hielt Eden am Frei tagabend vor seiner Wählerschaft in Leamington. Die Rede enthielt keinerlei aufsehenerregende neue Mitteilungen zur Lage, ist aber bezeichnend für die gegenwärtige vorsichtige Außenpolitik der englischen Regierung. Eden erklärte, er sei stolz, daß bei Ausbruch des abessinischen Streites die englische Negierung die Führung übernommen habe, und daß sie es getan habe, weil sic das englische Volk hinter sich gewußt habe. 1835 sei das kollektive Vorgehen durch den Völkerbund zum ersten Mal einer schweren Probe un terworfen worden. Wir haben einen langen Schritt vor wärts gemacht; aber wir haben noch in keiner Weise das Ende des Weges erreicht. Die kollektive Sicherheit ist nicht leicht zu gewinnen. Es hat im Ganzen eine gute Zusam menarbeit aller im Jahre 1935 gegeben. Aber es muß eine bessere 1936 und eine noch bessere 1937 geben. Das britische Volk wünsche nichts so sehr wie den Frieden. England wünsche mit allen Nölkerbundsmitglie- dern aus vollem Herzen zusammenzuarbeiten, Außerdem beiße England, wie in der Verganghcit so auch in der Zukunft, ein gutes Verstehen mit den Völkern willkommen, die gegenwärtig nicht Mitglied des Völkerbundes seien. Er Wiederbole, daß das britische Volk seine auswärtige Politik auf der Mitgliedschaft beim Völkerbund zu be gründen wünsche. England glaube, daß die Meinungsver schiedenheiten bereinigt werden könnten, ohne daß es zum Krieg komme. MunMastsvemag Men-Mg. Die politischen Verhandlungen, die zwischen dem tschechoslowakischen Ministerpräsidenten und Außen minister Dr. Hodza und dem österreichischen Bundes kanzler Schuschnigg in Prag geführt wurden, wur den am Freitagabend abgeschlossen. Die Übereinstim mung in allen Fragen, insbesondere in bezug auf die Politik im Donauraum, wurde festgestellt und bekräftigt. Die Erneuerung und Erweiterung des soge nannten Schiedsgerichtsvertragesvon Brünn, der im Mai 1936 nach zehnjähriger Taner abläuft, wurde beschlossen, seine Ergänzung zu einem Freund schaftspakt vereinbart. Ein Gegenbesuch tschechoslowakischer Staatsmänner in Wien wird stattfin-den, doch wurde eine Frist dafür noch nicht festgesetzt. * Die Hauptversammlung des Alldeut schen Verbandes für Österreich" hatte sich im Oktober vorigen Jahres auf Veranlassung des Bundes kanzleramtes mit der von den Behörden angeordneten Satzungsänderung befaßt. Die von der Hauptversammlung geänderten Satzungen und der Plan einer Umwandlung des Verbandes in einen „Germanischen Bimo" fanden bei den Behörden keine Genehmigung. In diesen Tagen ist nunmehr der „Alldeutsche Verband für Österreich" be hördlich aufgelöst worden. Neisen nach der Schweiz. 500 Marl je Person und Monat — Aber nicht reisen, bevor die Zahlungsmittel ausgchündigt sind. Der Leiter der Reichsstclle für Devisenbewirtschaftung hat durch Erlaß vom 15. Januar 1936 endgültig bestimmt, daß Reisekreditbriefe und andere Reisczahlnngsmittel b i s zum Betrage von 500 Mark je Person und Kalendermonat ohne Genehmigung der Devisenstelle von den Reisebüros, Devisenbanken usw. für den Reiseverkehr nach der Schweiz abgegeben werden können. Die be sonderen Bestimmungen über Sanatorienaufenthalte, Studien- und Erziehungsaufenchatte behalten dagegen ihre Gültigkeit. Der endgültige Erlaß wird aber von den zuständigen Stellen zum Anlaß genommen, um auf das entschiedenste davorzuwarnen, daß die Reisenden nach der Schweiz abfahren oder bereits Aufenthalte in der Schweiz ver längern, wenn nicht bereits die erforderlichen Reise- zahlungsmittcl von den Ausgabestellen ausgehändigt worden sind. Diese Warnung gilt auch für den Reiseverkehr nach allen anderen Ländern. Diplomatische Besprechungen Lavals. JtaliennimmtanderVölkerbundssitzung teil. Ministerpräsident Laval hatte nacheinander Unter redungen mit dem englischen Geschäftsträger, dem Apostolischen Nuntius und den Gesandten von Finnland, Holland und Rumänien. Die Unterhaltung Lavals mit dem englischen Ge schäftsträger bezog sich auf die am Montag beginnende Völkerbundsratssitzung, die trotz der abwartenden Hal tung der Regierungen von dem abessinisch-italienischen Streitfall beherrscht sein wird. Zur selben Stunde be suchte in London der französische Botschafter Außenminister Eden. Die Besprechungen in Loudon und in Paris dienten der wechselseitigen Unterrichtung. In maßgebenden Kreisen bemerkt man jedoch, daß zum mindesten die Aussprache in Paris keine Änderung der Lage ergeben habe. Auch die Unterhaltungen des Ministerpräsidenten mit den anderen Diplomaten dürften sich zum Teil auf dieGenferTagung bezogen haben. Die Besprechung mit dem rumänischen Gesandten hatte außerdem das fran zösisch-rumänische Wirtschaftsabkommen zum Gegenstand, das vor dem Abschluß steht. * Offiziellen italienischen Meldungen zufolge wird Italien an der Montagsitz ung teilnehmen und durch Baron Aloisi vertreten sein. Kleine Nachrichten. Neichsbahnanlcihc gezeichnet. Berlin. Die Zeichnung auf die 4'k- prozentigeu Reichsbahn-Ichatzanweisungen von 1936 ist abgeschlossen. Der gesamte vom Konsonium über nommene Betrag ist untergebracht worden. Die Zu teilung an die Zeichner erfolgt in voller Höhe Ter König von England leicht erkrankt. London. Der e n g l i s ch e K ö n i g ist leicht erkrankt Nach einer amtlichen Mitteilung ist er gezwungen, das Zimmer zu hüten, da er sich eine Erkältung zngezogen hat Französische Regierung erneut gefährdet? Kampfansage der Radikalsozialen gegen Laval. Die radikalsozialistische Kammergruppc dielt in Paris eine Sitzung ab, in der — bei einer Gruppcn- stärke von etwa 160 Abgeordneten — 62 Abgeordnete an wesend waren. Es wurde folgende Mitteilung aus- gegeben: Die Mehrheit der radikalsozialistischen Kammergruppe hat beschlossen, Herriot und den radikalsozialistischen Ministern folgende Entschließung zu unterbreiten: „Die radikalsozialistischen Abgeordneten, die der Mehrheit der Gruppe angehören, die unter keinen Umständen der Regierung Laval ihr Vertrauen ein räumen kann, versichern Herriot ihrer ausdrücklichen Sympathie. Sie sind aber einstimmig der Auffassung, daß die Anwesenheit der radikalsozialistischen Minister in dieser Regierung nicht mit den radikal- sozialistischen Grundsätzen in Übereinstimmung steht sowohl in bezug auf die innere wie auf die aus wärtige Politik." Nach den Erfahrungen der letzten Zeit braucht diese Entschließung den Bestand der Regierung Laval nicht unbedingt zu gefährden. Denn erstens kommt cs darauf au, was Herriot und seine radikalsozialistischen Ministerkollegen antworten werden, und zweitens ob die regierungsfreundliche Minderheit der Radikalsozialisten stark genug ist, um diesen außerparla mentarischen Vorstoß gegen das Kabinett aufzufangen. Bisher war die Rede von einem Einzelrücktritt Herriots, der keine Änderung im Bestand der Regie rung zur Folge haben braucht. Wenn aber mehrere radikalsozialistischc Minister dem Druck der Mehrheit der radikalsozialistischen Gruppe folgen sollten, wäre eine Regierungskrise kaum zu vermeiden. Freisprüche im Siavisky-Prozeß. Der Stavisky-Prozeß hat sein Ende gefunden, der grütztö Skandalprvzeß der Nachkriegszeit, in den Minister, 21 Abgeordnete, hohe Persönlichkeiten von Staat und Wirtschaft, Journalisten und Rechtsanwälte in der fran zösischen Republik verwickelt waren. Kabinette hat der Skandal gestürzt und ein ganzes Volk in Aufruhr gebracht. Hier ist ein Schulbeispiel für jüdische Brutalität und Geschäftigkeit gegeben worden. Stavisky ist nur der Typ des jüdischen Ausbeuters und skrupellosen Schiebers, der kein Vater land kennt, der nur Geld macht, auch auf Kosten von Volk und Staat. Das Gericht hat 11 Angeklagte freige sprochen, darunter auch die Frau Stavisky, die schöne Arlette. Die übrigen Angeklagten wurden wegen Unter schlagung, Urkundenfälschung oder Hehlerei verurteilt. Ihnen wurden mit Ausnahme des ehemaligen Direktors des Bayonner Leihhauses milderndeUm stände zu gebilligt. Das Ltrteil im Stsvisky-Prozeß. Im Stavisky-Prozeß wurden am Freitagabend die Strafmaße bckanntgegeben. Der Hauptanqeklagte Tissier, des Besitzer des Bayonner Leihhauses, erhielt sieben Jahre Zuchthaus, Gucbin, Tesbrosscs, Eohen, Henry Hayotto, wurden zu fünf bis sieben Jahren Zucht haus verurteilt. Tie übrigen erhielten Gefängnisstrafen von ein bis zwei Jahren. Aus uMeeer Keimst. Wilsdruff, am 18. Januar 1936. Der Opruch des Tages: Gesundheit und ei« froher Mut ist besser «Ls viel Geld und Gut. Jubiläen und Gedrnttage. 19. Januar. 1576 Hans Sachs gestorben. 1736 Der Erfinder James Watt geboren. 1836 Generalfeldmarschall Graf von Haeseler gebaren. 1874 Der Dichter Hoffmann von Fallersleben geboren. 20. Januur. 1813 Der Dichter Wieland gestorben. 1859 Die Schriftstellerin Bettina von Arnim gestorben. 1930 Der Uoung-Plan unterzeichnet. Sonne und Mond. 19. Januar: S.-A. 8.01, S.-U. 16.21; M.-A. 3.42, M.-U. 1129 20. Januar: S.-A. 8.00, S.-U. 16.22; M.-A. 4.50. M.-U. 12.10 Am Sonntag: Sammlung vervollständigen! 349 glückliche Gewinner und Tausende von Volks genossen, die durch diesen, zum erstenmal im Gau Sachsen verwirklichten, neuen Gedanken einer Ncujahrsbitte mit Preisverteilnng vom Winterhilfswerk unterstützt werden können. Vielfache Freude entsteht aus diesem einen Gedan ken, der einem sächsischen Volksgenossen in den Kopf sprang, aus dem Wunsch heraus, helfen zu wollen an dem größten Hilfswerk, das je die ganze Welt erlebte. Auch auf diesen hervorragenden Erfolg können wir Volksgenossen im Gau Sachsen mit aller Berech tigung mit Stolz blicken. Im Vollgefühl dieser Genugtuung wollen wir aber nicht vergessen, daß wir durch nur zwei Groschen am kom menden Sonntag diesem Erfolg einen neuen Erfolg an hängen können: wir vervollständigen unsere Sammlung an Beweisen für unseren dreijährigen Kampf gegen Hunger und Kälte durch den Kauf solcher Winterhilfe-Abzeichen aus den vergangenen zwei Wintern, die damals nicht verkauft werden konnten. An diesen nicht verkauften Abzeichen hängt vielfach der Wunsch von Heimarbeitern aus Sachsen, besonders aus dem Erzgebirge, dem Vogtland und der Grenzlandwirt schaft, durch ihrer Hände Arbeit beizutragen zur Hilfe leistung für noch ärmere Volksgenossen. Manch einem Volksgenossen ist es nicht möglich gewesen, ein besonders begehrtes Abzeichen zu erhalten; am Sonntag ist uns Ge legenheit gegeben, vielleicht doch noch ein fehlendes Ab zeichen in die Hände zu bekommen. Versuchen wir es nur! W.S. so« Dörfer in China überschwemmt. Verheerendes Hochwasser. — Schwere Kältewelle. Rach Meldungen chinesischer Blätter hat die reißende Strömung des Hoangho, des durch seine verheeren den Hochwasser gefürchteten Gelben Flusses, cm der Grenze von Honan und Hopei, erneut an zahl reichen Stellen die D e i ch e d u r ch b r o ch en. 500 Dörfer sind bereits überschwemmt. Zahlreiche Menschen fielen den Fluten zum Opfer, Tausende mutzten Haus und Hof verlassen. Das Elend der Flüchtlinge wird durch eine schwere Kältewelle vergrößert, die die Tempera turen bis auf 27 Grad Kälte herabsinken ließ. Bor -ea Augen der Muller ertrunken. Zwei Kinder im Eise der Donau eingebrochen. In Oebling bei Straubing brachen zlvei Kinder auf dem Eise der Donau ein und ertranken vor den Augen ihrer Mutter. Es handelt sich um die sieben und neun Jahre alten Söhne des Ortsgruppenleiters Pcllkofer, die sich zu weit auf das Eis gewagt hatten. Der Jüngere brach zuerst ein. Sein Bruder reichte ihm eine Stange hin, brach aber dann ebenfalls ein. Beide Jungen ertranken, ohne daß die am User Stehenden, darunter auch die Mutter, Hilfe bringen konnten. Wochenplan! 18. 1. „Kraft durch Freude" und NS. - Kulturgemeinde — Theaterabend 20 Uhr im „Löwen". 19. 1. Sammlung der Politischen Leiter für das WHW. v-orm. 9 Uhr. 20. 1. NSDAP. — Vereinsführerbesprechung — Monats- planaufstellung für Februar 20 Uhr im Parteiheim. 21. 1. NSDAP. — Gemeinsame Sitzung aller Politischen Leiter 20 Uhr Parteiheim. 22. 1. NS-Frauenschaft — Bezirk 1 u. 2 20 Uhr Parteiheim. 23. 1. NSDAP. Grundlagenschulung 20 Uhr Parteiheim. Sozialpolitische Schulung 19.30 Uhr Parteiheim. 23. 1. NS.-Kinderschar — Weihnachtsfeier 3 Uhr Parteiheim. Ferner wurden uns gemeldet: 19- 1. Kleinsiedlerversammlung. D. Turnverein Sachsdorf - Klipphaufen Dühnenscha»- turnen. 21. 1. Naturheilverein Versammlung. Reichshahnkleinwirteverein Versammlung. 22. 1. Mannerchor Wilsdruff Hauptversammlung. * „Krach im Hinterhaus", Gastspiel des Meitzner Stadttheaters. Es sei ihermit letztmalig an den von der NSG. „Kraft durch Freude" und der NS.-Kulturgemeinde gemeinsam aufge zogenen Theaterabend erinnert, der heute 20 Uhr im „Golde nen Löwen" Wilsdruff stattfindet. Wenn auch die 1. und 2. Plätze bereits ausverkauft sind, so sind trotzdem noch eine ge nügende Anzahl guter 3. Plätze an der Abendkasse erhältlich! Es sei noch einmal festgestellt, daß zwei Drittel aller numerier ten Sitzgelegenheiten 3. Plätze sind, so datz man sür eine deut sche Reichsmark mit einen wirklich guten Platz rechnen kann! Wer diese monatlichen Theaterveranstaltungen des Meitzner Stadttheaters zu einer bleibenden Einrichtung haben will, darf am Sonnabend nicht im „Löwen" fehlen. Sammlung unserer Politischen Leiter für das WHW. Am Sonntag, den 19. Januar ab vormittags 9 Uhr werden unsere Politischen Leiter an ihre Opferfreudigkeit appellieren. Deutsche Volksgenossen, opfern Sie freudigen Herzens und zwar auch dann, wenn Sie schon im Besitze der angebotenen Pla ketten sind, denn es geht nicht um den Erwerb dieses oder senes Abzeichens, sondern es gilt, den Aermstcn der Armen zu helfen. Denken Sie daran, wenn am Sonntag unsere Politischen Leiter an ihre Türen klopfen und um ihr Opfer bitten! Geben Sie keine Almosen, sondern opfern sie nach Kräften! 4- Die Sitzung der Politischen Leiter mutz ausnahmsweise auf Dienstag, den 21. Icmuar, angesetzt werden. Ich erwarte unbedingtes pünktliches Erscheinen. Der Ortsgruppenleiter.