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greh meine Absicht mitzuteilen, kn Pari« den V«tret«n d« Regierungen, mit denen wir im Kriege gegen die Mittelmächte assoziiert waren, zusammen »u kommen, zu dem Zwecke, um mit tonen die Hauptpunkte de« Friedensvertrages zu besprechen. Ich bin mir der groben Nachteile, welche sich daraus ergeben, das ich da« Land gerade zu dieser Zeit verlasse, bemüht, aber der Entschluh, dab e« meine unumstößliche Pflicht lei, hin,»gehen, wurde mir durch Erwägungen aufgezwungen, die, wie ick hoffe, für Sie ebenso entscheidend sein werden, wie sie mir erschienen. Die alliierten Regierungen haben die Grundlagen für den Frie. den angenommen, die ich dem Kongreß am 8. Januar d. I. diktierte, ebenso wie die Mittelmächte sie angenommen haben. Die Frtedensabmachunaen, aus die wir uns jetzt einigen wer den, find für uns und den Rest der Welt von grSbter Bedeu tung, und ich kenne kein Geschäft oder Interesse, das ihnen vor- gezogen werden dürste. Es ist meine Pflicht, den vollen Anteil an der Verwirklichung dessen, wofür die tapferen Männer un serer Streitkräfte ihr Leben und Blut geopfert haben, auf mich »M »MEI-».» pd „Herold" meldet au» Neuyork: Auf eine Anfrage meh rerer Senatoren erwiderte Lansing: Es findet keine diktatorische Festlegung der Friedensbedingungen gegenüber den Mittelmäch ten, sondern eine freie Aussprache statt. Voraussetzung hierfür ist, dab eine vom deutschen Bolle beglaubigte deutsche Regierung vorhanden ist. Abbruch unserer Beziehungen mit Ungarn auf Befehl der Feinde ' pd Wien, 4.12. Die „Allg. Ztg." meldet au« Budapest, doh die dort eingetroffene Abordnung französischer Oifi,i«e nach den WaffenftMandsabmachungen den Abbruch der diplo matischen Beziehungen mtt den früheren Verbündeten fordert und die ungarische Regierung darauf hin beschlossen habe, den deutschen Generalkonsul, Grasen Fürstenberg, tn höflichster Form zur Abreise.auszufordern. Einschränkung des Umfanges der Zeitungen pd 2m Retchswirtschastsamt ist eine neue Beroronuna au«- geardeitet worden, deren Veröffentlichung dieser T«e oevor- steht. Sie bedeutet eine geradezu unaeheuerliche Einschränkung der Zeitungen, und zwar dürfen künftighin Zeitungen, die in dem gleichen kleinen sogenannten Berliner Format gedruckt werden, bei einmal täglichem Erscheinen in der Woche 44 Seiten, bei zweimal täglichem Erscheinen 88 Seiten umfassen. Zeitungen größeren Format» dagegen müssen sich bei einmal täglichem Erscheinen auf 32 Seiten, bei zweimal täglichem Erscheinen aus 64 Seiten einschränken. Da» Reichswirtschaftsamt begründet diese Mabnahme damit, dah es nicht möglich sei, Kohlen an die Papierfabriken heranzubringen. 2 k Gegen die Auflösung de» Reichstage» hat Präsident Fehrenbach erneut protestiert! K« Heimat ma o-terlami Frankubrrg, den 4. Dezember 1918. 's Arbeiten und Zusammenarbeiten Allenthalben im Lande macht sich in diesen Tagen ein Sinken des Arbeitseifers, ein Rückgang der Arbeitsleistung bemerkbar. Das ist begreiflich, aber es darf nicht sein. 'Wir dürfen nicht weniger arbeiten als früher, denn wir haben weit mehr zu leisten — rasch zu leisten. Die Wirtschaft, das heißt die Versorgung des Volkes mit dem, was es zum Leben dringend 'braucht, aufrechtzuerhalten, umzustellen, teil weise neu aufzubaurn, wir haben all' die Arbeit zu tun, die die Durchführung der erdrückenden feindlichen Waffenstill- standsbedrngungen uns auferlegt, wir haben dafür zu sorgen, daß die Millionen fast auf einmal heimkehrender Krieger Unterkunft, Wärme, Ächt, Kleidung, Nahrung, produktive Arbeit finden. Zeigen wir uns diesen Anforderungen nicht gewachsen, dann gehen wir zugrunde. Aber nicht nur arbeiten müssen um, sondern planvoll, einheitlich, diszipliniert zu sammenarbeiten. Jeder Arbeiter, jeder örtliche Betrieb ist ein Rädchen an der Maschine unserer Wirtschaft. Wer ein Rädchen abstellt oder in Unordnung bringt, trägt die Ver antwortung, wenn ein Teil, wenn schließlich die ganze Maschine ins Stocken gerät. Der gute Wille, der sehr oft bei dem einzelnen Sondereingriffe maßgebend sein mäg, nützt nichts, wenn das Ganze durch ihn unheilbaren Schaden leidet. Jeder Arbeiterrat, ja jeder einzelne Arbeiter muß heute wissen, daß er durch sein Handeln oder Unterlassen mit dis Verant wortung trägt für Erhaltung oder Rum der Volksgefamb Heit. Jeder darf nur das tun und muß das tun, was allen fernen 'Arbeitsgenossen und Volksgenossen über diese unendlich schwere Zeit hinweghilft. Undisziplinierte Eigenmächtigkeit und Ergenbrödelei ist der Ruin; Zusammenarbeit ist die Rettung. f Bleibt anständig! Der „Pirn. Anz." schreibt: Es gilt unter allen gebildeten Menschen als Erziehungsmangel, ja als Gefühlsroheit, einen Menschen im Unglück zu verspotten. Vollends Sklavenart und Barbarei ist es, dem sterbenden Femd« noch ejnek Fußtritt zu geben. Darum bedeutet es eine Schande für unser deutsches Volk, wenn jetzt der frühere Sachsenkönrg und der Kaiser, über deren Leben, rein menschlich angesehen, die erschütterndste Tragik waltet, eine Zielscheibe pöbelhaften Spottes werden. Das zu beobachten, hatten wir gestern in Dresden Gelegenheit, wo ein älterer Soldat an die Vorübergehenden mit lauter Anpreisung Ansichts postkarten mit Zerrbildern der beiden früheren Monarchen empfahl. Viele wandten sich mit Entrüstungsrufen ab, andere kauften diese niedrigen Pamphlets und sreutsn sich über die Schmähbilder. Jeder anständige Mensch, welche politische Stel lung er auch immer vertritt, muß sich angewidert fühlen von diesem Spott. Selbst ausgesprochene Republikaner, Hie schon immer jedes Monarchen Gegner waren, werden nur Verachtung empfinden gegen diese elenden Speichellecker, die heute feige äbschütteln, was sie gestern noch verehrt haben. Dagegen wird jeder aufrichtige Mann, aluch der überzeugte An- Hänger der neuen Regierung, Hochachtung haben für jeden, der auch von feinem gestürzten Gegner noch mit männlicher Würde spricht. Die A.- und S.-Räte haben den Schuh und die Aufrechterhaltung her Ordnung übernommen. Datnit erwächst ihnen die Pflicht der Ritterlichkeit und des Anstandes gegen ihre gestürzten Gegner, , die Pflicht, öffentlich m den Zeitungen kundzutun, daß jeder Spott und Hohn über die gestürzten Monarchen nicht im Sinne der neuen Regierung, vielmehr «ine Selbstbeschmutzung des deutschen Volkes ist. f Trennung von Staat und Kirche in Sachsen. Der Prä sident des Evang.-luth. Landeskonsistoriums, Dr. Böhme, hatte m den letzten Tagen mit dem Volksbeauftragten Buck, dem Vorstand des Mimstermms des Kultus und Unterrichts, eine Besprechung über die Frage der Trennung von Kirche und Staat. Der Minister betonte dabei wiederholt, dw angekündigte Trennung von Kirche und Staat werde von der Regierung in Bälde durchgeführt werden. Der Minister werde sich persönlich bemühen, unnötige Härten zu verhüten. Bestimmt sei mit dem baldigen Wegfall aller Staatsaufwen- dungen für die Landeskirche, mit der Beseitigung des Reli gionsunterrichts in der Volksschule, mit der Uebcrnahme der Friedhofsverwaltung durch die politischen Gemeindevertretun gen und mit einer Aenderung in der Art der Aufbringung der Mittel für den kirchlichen Bedarf zu rechnen. Ueber die als-' baldig« Einleitung entsprechender Ueberleitungsmaßnahmen «Ard« «ine Verfügung ergehen. Der Bitte, die staatlichen ' / Ausgaben für die gesetzlichen Pensionen d«r emeritierten Geist lichen und deren Witwen und Waisen nicht zu streichen, wurde Befürwortung zugesichert. fh Güterverkehr nach Oesterreich-Ungarn. Sendungen nach deutsch-böhmischen Stationen können, wie die Handels kammer Chemnitz hört, zurzeit nur nach den auf deutsch-böh mischen Gebiet gelegenen sächsischen Erenzübergangsstationen Eger, Weipert, Moldau, Tetschen, Bodenbach, Warnsdorf, Altwarnsdorf und Reichenberg aufgegeben werden. Sollen ste nach weiter im Lande gelegenen Stationen befördert wer den, so muß dem Versender anheimgestellt werden, di« Sen dungen an einen Adreßspediteur in den genannten Plätzen zu richten und sich mit diesem wegen der Weiterbeförderung durch'Neuaufgabe unmittelbar ins Benehmen zu setzen. Dabei Hst jedoch zu beachten, daß infolge der z. Zt. bestehende» Güter annahmesperre nur die ausdrücklich von der Sperre ausge nommenen Güter angenommen werden können. Für den Verkehr nach Deutsch-Oesterreich stnd die bayrischen Grenz übergänge Passau, Simbach, Salzburg und Kufstein offen, jedoch bestehen sowohl für Bayern als auch für die Gebiete der Staatsbahndirektion Linz und Men Sperren, sodaß nur Lebensmittel und ähnliche dringliche Güter angenommen wer den können. Für Sendungen nach Orten südlich der Linie Jnsbruck—Schwarzbach—St. Veit—Graz sowie für Sen dungen nach dem Gebiete des tschecho-slowakischen Staates nach Ungarn besteht z. Zt. keine Beförderungsmöglichkeit, Ueber die Uebergangsstationen des Bezirks Kattowitz nach Oesterreich und Polen findet Güter-, Personen- und Gepäck verkehr in folgendem Umfange statt: Der Güterverkehr nach Jägerndorf Ort, Troppau Ort und Oderberg Ort ist frei. Stückgüter für Oderberg Ort sind jedoch nur mit Genehmi gung der Eisenbähndirektion Kattowitz zur Beförderung an zunehmen. Die Kaschau—Oderberger Eisenbahn ist nur für die Stationen bis einschließlich Mosty frei. Für das Gebiet östlich Oderberg über die UebeMnge Oswiecim, Dzieditz und Myslowitz Szczakowa bis einschl. Jaroslau und Sanok können Güter aller Art in Wagenladungen und als Stückgut zur Beförderung angenommen werden. Sendungen an Spedi teure nach Oderberg Ort, die zur Weiterbeförderung ikach Oesterreich bestimmt sind, find nicht anzunehmen, da ihre Abbeförderung wegen vollständiger Sperre der anschließenden Bahn Richtung Hmschau—Mährisch Ostrau—Wien durch die Tschecho-Slowaken nicht möglich ist. Dies« Sendungen müßten von der Uebergangsstation Oderberg den Absendern zur Ver fügung gestellt werden. Der Güterverkehr über Oderberg nach der ungarischen Staatsbahn und in der Richtung gegen Wien ist vollständig gesperrt. Der Personen-, und Gepäck verkehr über Troppau, Jägerndorf, Oderberg, Dzieditz, Os- wcecim und Myslowitz Szczakowa ist unbeschränkt; jedoch dür fen Fahrkarten nur bis zur Grenzübergangsstation verabfolgt und Gepäck nur bis dorthin abgefertigt werden. Die lleber- gänge Sosnowico und Preußisch Herby sind für den Gesamt verkehr gesperrt. Eisenbahnbehördr für die llebergänge Oder berg, Dzieditz, Oswiecim und Myslowitz Szczakowa jst die Direktion der polnischen Staatsbahnen in Krakau, politische Behörde ist die Liguidlevungskommission in Krakau, oberste Militärbehörde ist das polnische Militärkommando in Krakau. f Dir sächsisch-böhmischen Wirtschaftsbeziehungen. Die Dresdner Regierung ist mit Staatsminister a. D. Geh. Rat Dr. Koch wegen llebernahme einer Stellung als außer ordentlicher Bevollmächtigter in der in Aussicht genommenen sächsischen Gesandtschaft in Prag in Verhandlungen getreten. Hierzu wird von gutunterrichteter Seite mitgeteilt, daß es sich um die Anbahnung guter freundnachbarlicher Beziehungen zu Böhmen handelt, besonders auf wirtschaftlichem Gebiete, da Böhmen ja von hervorragender Bedeutung für Sachsens Versorgung ist. Das Ministerium hat geglaubt, sich zu diesem Zwecke der hervorragenden Kraft des Staatsministers Dr. Koch versichern zu müssen. Dr. Koch hat sich auch bereit willig zur Verfügung gestellt. f 12. Armeekorp». Aus dem Felde stnd eingetroffen: 3. Bataillon Äel.-Gren.-Rgt. 101 (Obercunewalde bei Löbau), Sa- nitäskompanie 270 (Deuben bei Dresden), Etappenkommandan- tur 245 und 122 (Dresden), Wirtschaftskompanie 143 (Blasewitz), 2. Bat. Feldart.-Reg. 379 (Schmiedefeld bei Dresdens — An gemeldet stnd: Armierungsbataillon 190 (Sayda bei Freiberg), Ins.-Reg. 392 (Oberoderwitz, Jahnsdorf, Oybm) und Res.-Feld- lazarett 4 (Oberhermsdorf bei Dresden). f Personalnachrickten. Den außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Ministern Wirkl. Geb. Rat v. Stieglitz tn München, Wirkl. Geh. Rat v. Äoftitz-Drzewieckt in Berlin und v. Leipzig tn Weimar ist die erbetene Entlassung aus dem sächsischen Staatsdienste bewilligt worden. s Militäktuch zu roten Fahnen? Wie die „Leipz. N. N." erfahren, sind zur Herstellung roter Fahnen und sonstigem rdten Schmuck 2500 Meter schwere», rote» Militärtuch verarbeitet wor den. Das Blatt bemerkt dazu: Stimmt diese Mitteilung, dann muß man allerdings mtt Recht fragen, warum damit nicht besser die allgemeine Stoffnot, unter der die minderbemittelte Bevöl kerung und namentlich deren Kinder, ganz besonders zu leiden hat, gemildert worden ist .... — Dresden. Der Verband sächsischer Industrieller wählte an Stelle de» wegen Krankheit auslcheidenden Geheimen Kom merzienrate» Lehmann den Fabrikbesitzer Otto Moras in Zittau zum Vorsitzenden des Verbandes. — Dresden. In Dresden ist durch das Zurückfluten der Truppen die Gefahr ein« ernsten Verlausung entstanden. E» ist sestgestellt worden, daß Eisenbahnwagen und Watzen der elektrischen Straßenbahn schon vollständig verlaust stnd, so daß ste au» dem Verkehr gezogen wuden müssen. Zweifellos be- deutet da» für den Gesundheitszustand eine große Gefahr. Man ist der Ansicht, daß einige Fälle von Fleckfieber darauf zurück- geführt ««den. Man geht, so wird berichtet, mit dem Ge danken um, in Dresden zwei bis drei Entlausungsanstalten zu «richten, um die Gefahr zu beseitigen; wie man m medizinisch- sachverständigen Kreisen! »«sichert, würde für Deutschland über haupt in d« nächsten Zeit die Verlausung eine große Gefahr , bilden. — Leipzig. Die 63jährige ledige Kartenlegerin Selmc Lober wurde in ihrer Wohnung Matthäikirchhof 24 blut überströmt und mit einer schweren Kopfverletzung aufgesunden. Die Verletzte war trotzdem noch imstande, über das an ihr verübte Verbrechen Auskunft zu geben. In den, späteren Abendstunden ist die Lober dann im Krankenhause St. Iakob ; gestorben. Nach den eigenen Angaben der Verletzten hatte ich! folgendes zugetragen: Eine Frauensperson war bei ihr erschienen und hatte ihr von einer mitgebrachten Suppe zu s essen geben wollen, die aber von der Lober, da sie ganz s bitter schmeckte, zurückgewiesen wurde. Die Suppe ist aller i Vermurung nach vergiftet gewesen. Am nächsten Tag erschien ' die Täterin abermals in der Wohnung der Lober und brachte ihr diesmal «inen roten Pudding, angeblich aus der Küche ihrer Herrschaft, mit, den sie an Ort und Stelle mit euier braunen Flüssigkeit übergob und der Lober zu essen geben wollte. Ob die Tote davon genössen hat, was sehr vahrschernlich ist, wird ine Untersuchung ergeben. Schon jetzt teht jedoch fest, daß der Pudding zu einem großen Teil aus Vitterkleesalz bestand, dessen Genuß tödlich wirken mußte. Die Mörderin hat hierauf der alten Frau mit einem Beil irei Schläge auf den Kopf versetzt, die das Schädeldach zer- trümmyten. Dz» die Lober sehr laut um Hilft schrie, ent- Frankenberg. Freitag Vonn 9 Uhr Wochknkommuiiton, P. Gell, Borm. 10 Uhr Kommunion der Realschule und deren Angehörigen P. Sell. Abend» 8 Uhr AdventegotteSdienst mit anschließender Beichte und AbendmahlSseier, P. Stenz. Metzerltchtemm. Freitag vorm. V,9 Uhr Wochenkommunton. fernte sich die Verbrecherin sehr rasch, ohne den offenbar ge planten Raub auszuführen. Die Lober konnte noch eine Be- sckreibuyg der Mörderin geben und so gelang es der Polizei, die des Mordes dringend verdächtige Arbeiterin Marie Ro manus, Bezirk Halle, festzunehmen. Sie wurde der Staats anwaltschaft vorgeführt, bestreitet aber vorläufig jede Schuld. — Bischofswerda. Wie Bürgermeister Dr. Kühn tn d« Sitzung d« Stadtverordneten mitteilte, «halten einzelne Mit glied« de» Arbeit«, und Soldatenrate» Bischofswerda eine Ver gütung von 20 Mark für den Tag. Die städtischen Kollegien bewilligten zur Begleichung ein« Rechnung de» Arbeiter- und Soldatenrate» üb« 4000 Mark für die Amtsführung. W MMMliß tdWWM Mmn Berlin, 3.12. Der Vollzugsrat trat heute nachmittag 4 Ahr zu ein« Sitzung zufammenK Nach Besprechung d« Vorberei tungen zu der am 10. Dereffw« tzaltsindenden Delegiertenver sammlung gelangte die Wahlordnung für Soldatenräte zur Beratung und Beschlußfassung. Ein Antrag, die Löhnung der Truppen tn den besetzten Gebieten zu erhöhen, sowie den ein rückenden Truppen schon vor Berlin die Waffen abzunehmen, wurde dem Retchsausschuß zur Beratung überwiesen. Ein An trag, betreffend Fortfall d« Vorrechte für Offiziere und Be amten bei Benutzung d« Eisenbahn, wurde angenommen. Berlin, 3.12. Halbamtlich wird gemeldet: D« 53« Aus schuß, du die gesamte Vertretung d« Marine darstellt, hat fick dem Beschluß de« Bulin« und München« Bollzugsrate« auf Entfernung Solf» und Nichtzulassung Erzberger» zu den Frte- densv«handlungen angeschlossen. Berlin, 4. 12. In d« Vollsitzung du Waffenftillftands- kommisston in Spa am gestrigen Tage wurde die Verwendung deutsch« Schiffe zur Heimsührung ländlicher Kriegsgefangenen besprochen. Von französisch« Seite wurde angeregt, daß wirt- schastliche Sachverständige zur Regelung üb« die Wiederauf nahme de» Betriebe» o« lothringischen Hüttenwerke in Spa zusammenkommen wollen. Auch eine Zusammenkunft »um Zwecke ein« Verständigung üb« die Rhein-Schiffahrt in Tri« ist vereinbart worden. Von französisch« Seite wurde milge teilt, daß die Bezirkskommando» auf dem linken Rheinufu tn ihre Amtssitze zurücklehren können. Bon deutsch« Seite wurde mitgeteilt, daß Ludwigshafen am 4. Dezember und Koblenz am 8. Dezember zuv Besetzung durch die alliierten Truppen berät sein würden. Heidelberg, 4. 12. Der A,- und S.-Rat Heidelberg erklärte bei der gestrigen Vollversammlung, daß auf Grund eines bedauerlichen Vorkommnisses, bei dem ein Wachmann des Mannheimer Gefangenenlagers 3 Franzosen bei einem Zwischenfall vor wenigen Tagen «rschoß, damit zu rechnen sei, daß Mannheim von; Feinde besetzt werde und daß möglicher weise ein Vorstoß der Franzosen nach Heidelberg erfolgt. Prag, 3. 12. In der heutigen Sitzung der National versammlung wurde der Gesetzentwurf auf Abschaffung des Adels, der Orden und der Titel nach einem Bericht des V«r- fassungsllusschusses einstimmig zum Beschluß erhoben. Haag, 4. 12. Der Sonderkorrespondent der „Times" ber der amerikanischen Armee stellte fest, daß die amerika nischen Truppen am Montag über die Römerbrücke zogen- und so m Trier eingerückt sind. Genf, 4. 12. Präsideirt Poinvarö wird Sonnabend Paris rin Sonderzug verlassen, um seinen offiziellen Einzug in Elsaß- Lothringen zu halten. Der Präsident wird Sonntag Metz und Straßbürg besuchen. In einem zweiten Sonderzug wer- den die Vertreter der beiden Kammern, insgesamt 300 Dele- gierte, und 100 Senatoren, sowie das diplomatische Korps der Entente dem Präsidenten folgen und sich nach Straße bürg begeben, wo am Montag in Gegenwart der Marschälle Foch und Petain ein« große Truppenschau stattfinden soll. Triumph:inMg in Berlin Basel, 4. 12. Nach Erklärungen zuverlässiger Entente treise haben die Alliierten beschlossen, daß die Ententetruppen in Berlin einen ßTriumpheinzug halten sollen. Frankfurt a. M., 4. 12. Der Kasseler A.- und S.-Rat hatte kürzlich in Berlin beantragt, die verfassunggebende Nationalversammlung nach Kassel einzuberufen. Wie der Ver treter der Franks. Ztg. von gutunterrichteter Seite erfährt, ist zu erwarten, daß dieses Anerbieten bei der Regierung An klang findet. Ein Tagesbefehl der englischen Heeresleitung Haag, 4. 12. Beim Betreten des deutschen Bodens durch die englischen Truppen ist von der englischen Heeres leitung folgender Tagesbefehl ausgegeben worden: Di« voll kommene Ordnung muß von den Truppen, die den Vorzug haben, in Deutschland einzurücken, aufrechtcrhalten werden. Mit der Bevölkerung soll so wenig Verkehr wie irgend möglich stattfinden, aber jederzeit Höflichkeit und Selbstbeschränkung gezeigt werden. Jede Familiarität ist zu vermeiden. Die eng lische Tradition des guten Verhaltens zu einem geschlagenen Feinde ist hochzuhalten, denn alle Maßregeln zu^ Herbeifüh rung von Entschädigungen und Wiedervergeltung sind Sache der Behörden selbst. Besondere, dem englischen entsprechend, Aufrufe der Franzosen und Belgier sind nicht ergangen. Die Auslieferung des früheren Kaisers Basel, 4. 12. Die Alliierten bestehen, wie hier bekannt wird, unter allen Umständen auf der Auslieferung des frühe ren deutschen Kaisers. Auch «in Versuch deutscher Kreis«, den Exkaiser als unverantwortlich hinzustellen und ihn durch Inter vention in eine Nervenheilanstalt unterzubringen, der Rachsucht der Alliierten zu entziehen, könne diese nicht davon abhalten, den Kaiser abzuurteilen. ' Bermifchte» " Um eine halbe Million beraubt wurde die Kasse de« Generalkommando» in Dorpat. Die unbekannten Tät« er beuteten 100000 Mark in Einhundertmarkscheinen, für 300000 Mark Dumarubellcketne und den Rest tn Scheinen vvschieden« Art. Vermutlich werden ste »«suchen, die großen Rubelscheine in ein« Großstadt in deutsches Geld umzusetzen. Hi« wird deshalb besonders aus ste gefahndet. " Allenburg. D« Soldaten- und Arbeiterrat von Orla münde und Naschhausen wurde aufgelöst. * Artern. D« Ersatzreservift Ung« hat es »«standen, von Brüssel aus üb« Magdeburg nach Artem unt« der Deckadresse eines Leutnants einen Wagen zu leiten. Dem Bahnpersonal war die Sache verdSchtig vorgekommen, und es benachrichtigte die Polizei. D« Wagen enthielt zwei Pferde mit Geschirr, zwei Elek ohne Geschirr, IQ Hühner, 10 Militärdecken, zwei Häute Leder, zwei elektrische Motoren und eine gröbere Menge Lebensmittel. » " Dessau. Prim Aribert von Anhalt! hat der Stadt Dessau Bodengelände im Werte von ein« halben Million Mark zum Geschenk gemacht. E» umfaßt ein« Flache von 200000 Quadrat meter und soll zur Errichtung von Kleinsiedlungen »«wendet werden. Da« Gelände liegt in d« Nähe der Stadt in d« Gemarkung Kleinkühnau.