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Mildenberger Tageblatt Bezirks Anzeiger Sonnabend neu 23. November tvtr» 77. Jahrgang ck luog >n »I >ä ir >r >r r Lageblalt-Bestellungen LL.7L.-PSL 7 - endorf. >suß. 273 So war es, unv da- müssen wir uns merken. Dir E»- tentestauten wissen trotz Völkerbund-Phantasien selbst nicht, was die Zukunft bringen kann, und darum rechnen sie, picht alle im gleichen Sinne, aber doch tatsächlich nach ihren eigenen Interessen, mit Deutschland. Das müssen wir im Auge be halten, auch wenn w.r Republik sind. Für «ine internationale politische Verbrüderung und Teuerung ist noch keine Zeit, wenn apch unseren Gegnern mit dem Waffenstillstand wohl eine noch größere Last vom Herzen gefallen ist, wie uns. auf die im Heeressanitätsdienst stehenden oberen Militär beamten fauch Zahnärzte und Apotheker) sowie das gesamte Sanitätspersonal einschließlich der zum Sanitätsdienst bezw. Sanitätsamt Kommandierten. Arbeiter- und Soldatenrat, Sanitätsamt XIX. A.-K. Verkauf von nicktbankwürdigem Niubfleifeb Sonnabend, den 23. d». Mt»., nachmittag« 2 bi, 4 Ahr an die Bewohn« de, 1. Bezirk« und von 4 Uhr ad an die Bewohn« ves 2. Bezirke, gegen Fleischmarken 1 bl« 7. Aasmel« ist vorzulegen. vtadlrat Sranknberg. den 22 Nooemb« ivi« Seele, als wir um Freundschaft warben. Unsere Diplomaten übermächtige Gegner ruhmvoll standgehalten hat und dessen sprachen ebenso oft, wie unnötig. Wir glaubten noch im Front bei Einstellung der Feindseligketten nicht durchbrochen August 1914 an Japan, als dessen Armee für Tsingtaus war. Tausende von tapferen Männern, di« in Erfüllung Eroberung bereit stand. Von Rumänien und sonstigen Ent- " ... — .. — . . . — .... Täuschungen soll nicht gesprochen werden, es sind Verbindungen zu den großen Tatsachen. Militärärzte vorläufig unentbehrlich! Leipzig, 21. 11. (Bekanntmachung.) Da in den nächsten Tagen und Wochen «in außerordentlicher Zustrom von . Ver wundeten und Kranken erwartet werden muß — für das XIX.. Armeekorps kommen mindestens 30000, für Leipzig allein «twa 10000 Mann in Frage —, ist «Z unbedingt er forderlich, daß eine ausreichende ärztliche Versorgung unter allen Umständen gewährleistet ist. Nur aus diesen Erwägungen heraus hat der Arbeiter- uüd Soldatenrat beschlossen, daß Mi.itärärzte, wenn nicht ab solut zwingend« Gründe vorliegen, bis aus weiteres nicht entlassen werden dürfen. Dienstpflichtige bezw. reklamierte Aerzte, soweit sie bisher noch nicht «ngezogen worden sind, können je nach Bedarf zur ärztlichen Dienstleistung in den Lazaretten des Korpsbezirks herangezogen werden. Sie haben sich ihrer Einziehung ge wärtig zu halten. lieber Beurlaubungen und Entlassungen entscheidet ernzig und allein der Arbeiter- und Soldatenrat, SanitätsaiNt XlX A.-K. Obig« Bestimmung findet sinngemäß Anwendung auch Lor von Sellin . Di« „Franks. Ztg." meldet aus Münch in Berlin erwecken in der bayerischen B ruhlgunz. Die Befürchtung, daß die Reichsleitung mehr und mehr unl«r den Einf.uß der den Groß-Berliner Arbeiterrat beherrschenden bolschewistische» Strömung geraten, könnte, löst im Bürgertum wie auch in der Arbeiterschaft und bi- in di« verantwort.ich«» Regierungskrise hinein wachsende Besorgnis aus. In Bayern er/reule man sich gleich nach den ersten Sturmlagen der Reoo.ution wieder leidlich geordneter Zu- stände. Die Regierung der Repub.ik findet jn zunehmendem Maße die Unterstützung aller wertvollen Elemente des Vol kes. Auch Dr. Heim, der im Begriffe ist, die alte Zentrums partei auf freier demokratischer Grundlage in eine bayrisch« Vollspartei umzugestalten, bietet der 'Sozialdemokratie, so weit sie wirklich demokratisch sein will, ein« weitgehend« Unter stützung an, aber er verlangt zugleich, daß das künftige Reichsparlament fre und ungehindert tagen könn«. Aus diesem Grunde erklärte er in längeren Ausführungen «s für not wendig, die deutsch« Nationalversammlung nicht in Berlin, sondern im historischen Frankfurt abzuhalten. Unter dem Druck der Entwicklung ab«r, die sich in Berlin vollzieht, regt sich jetzt selbst in Krei.en, deren Reichstreue bisher über jeden Zw«i,el erhaben war, der Gedanke, ob sich nicht für den deutschen Süden die Notunndtgk.tt ergeben,föM«, fest» Geschicke selb« K Vee Hemd p» nehmen. Amtsblatt für die AmtshMptmamschast Wha und die Behörden in Frankenberg Verantwortlicher Redakteur: Ernst Rotzberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von T. E. Roßberg tn Frankenberg i. Sa. di« Heimat soll auch wirtschaftlich Euer Besitz und Erb« werden, indem Euch nach unserem Willen keiner mehr aus beut«» und knechten soll. Die Reichsregierung, die das Ver- rräuen Eurer Kameraden und der Arbeiter berufen hat und trägt, will Euch Arbeit schaffen. Schutz bei dieser Arbeit und erhöhtes Einkommen aus der Arbeit, Achtstundentag, Lrwerbslosenunterstützung, Arbeitsbeschaffung, Ausdehnung der Kranlenoersicherung, Steuerung der Wohnungsnot, So zialisierung der dazu reifen Betriebe, alles ist im Werden, ist zum Teil schon Gesetz. Kommt und seid willkommen als die Männer, welche die Träger der neuen Republik und ihrer Zukunft fein solle». Gewiß, Ihr findet bei uns Knappheit an Nahrungsmitteln, an allen wirtschaftlichen Gütern, im Lande herrschen Not und Entbehrung, helfen kann uns nur gemeinsame Arbeit und solidarisches Handeln. Nur ein Deutschland, das «ine gesicherte, rn den Arbeitern und Sol daten verankert« Regierung besitzt, kann von unseren bisherigen Gegnern das erreichen, was wir seit vier Jahren erkämpft und ersehnt haben, den Frieden! Rat der Volksbeauftragten. Ebert, Haas« Scheidemann, Dittmann, Landsberg, Barth. Berkaus vom Ratzfletfch 3. Brotkartenbezirkes Nr. «51 bi» Schluß aus Lebensmittelmarke Rr. 18!. Personen über v Lahre erhalten 250 Gramm, «ater S Sabre 125 Gram». . Die Aasweisturte ist vorzulegen. ««abtrat lkraukambsra den 22 November >w8 ki« neuer Protest der wsklennmnanSrlrolillMion Der Vorsitzende der ständigen Waffeiistillstandskommission in Spa, General von Winter^lo, hat gestern auf eine Reihe deutscherseits vorgeschlagencr Erleichterungen von selten des Marschall Foch folgende Antwort erhalten: Den.im Briese des Generalmajors von Winterfeld vom 18. November enihaltenen Forderungen bezüglich der mi.ilä- rischen Bedingungen des Waffenstillstandes kann keine Folge gegeben werden-. Daraufhin hat General von Winterfeld im Einverständnis mit^dem Staatssekretär Erzberger am Donnerstag folgenden Protest abge^en: Die Erleichterung der Waffenstillstands bedingungen, welche von der deutschen Waffenstillstandskom- mission m ihrer Note vom 18. November unter eingehender Begründung angeregt worden war, ist von Marschall Foch runoweg abgelehnt Horden. Es bleiben daher Bedingungen, in Betracht, wie sie in der Geschichte wohl noch nicht auferlcgt worden sind. Ein modernes He- r von üoer 3 Millionen Mann mit seinem komplizierten technischen Apparat soll in Gewalt märschen, rn ungünstiger Jahreszeit, auf vielfach schlechten und gebirgrg«n Wegen über die Defilcen des Rheines in voller Ordnung zutückgesührt werden. Die Zivilbevölkerung der Gebiete, die von diesen Heeressäulen durchzogen werden, soll dabei vor jeder Belästigung bewahrt bleiben. Gleichzeitig werden dem Heere gewaltige Transportmittel abgenommen, und ein ungeheures Kriegsmaterial und viele Tausende von Gefangenen der verschiedensten Naiiona.itäten sol.en ordnungs gemäß übergeben werden. Es darf an das unparteiisch« Urtei. eines zeden erfahrenen Ossiziers der Truppe oder des Genera stabes appel.iert werden, um zu entscheiden, ob ein« derartige Leistung' überhaupt im Bereiche der Möglichkeit liegt. Die Kriegsgeschichte wird in dieser Beziehung später ein sehr deut.ihes Urteil sprechen. Nachdem somit eine Mil derung der praktisch völlig unausführbaren Bedingungen ab- ge ehnt worden ist, trotzdem M mi.itärischen und politischen Verhältnis«, die zur Aufstellung solcher Bedingungen geführt hatten, sich seit der Unterzeichnung ßes Waffenstillstandes von Grund aus, verändert haben, kann nur angenommen werd«», daß «s die Absicht des Oberkommandos der Alliierten ist, noch während des Waffenstillstandes ein Heet, völlig auf zulös«!» und zu mrsttchten, da» während SO Monaten geg«n dem Sinne eines Waffenstillstandes entspricht, der doch den Zweck haben sollte, die Einstellung der Feindseligkeiten herbei zuführen rznd «inen Frieden der Versöhnung und der Gerechtig keit anzubahNcn. oder ob nicht vielmehr eine solche Erzwingung unmöglicher Bedingungen eine nutzlos« Fortsetzung der F«i»d- se.igkei.en in besonders unerbittlicher und unmenschlicher Form darste.lt. Daß durch die schonungslose Ausführung der harten Wasfenstillstandsbedmgungen das deutsche Volk mit seinen Frauen und Kindern von Anarchie und Hungersnot bedroht werden wird, ist zu wiederholten Malen mit größtem Nach druck hervorgeyoben worden. Diese den Geboten der Meiifch- lichkeir entsprechenden Vorstellungen scheinen keinerlei Beach tung gesunden zu haben. Unter solchen Umstünden bleibt dein Vorsitzenden der deutschen Waffenstillstandskommission nur übrig, noch einmal ausdrücklich zu erklären, baß Deutsch- lanö auch weiterhin alles, tun wird, was in MenschenkräfteN steht, um das Waffenstillstandsabkommen gewissenhaft zu erfüllen, daß aber für eine geordnete und pünkt.lche Durch führung der erzwungenen Bedingungen kein« Gewähr über nommen werden kann, und das) schließlich die Verankwortung für alle weiteren Folgen, die schließlich ihre Rückwirkung auf das ganze west.iche Europa haben werden, feierlich und vor aller Welt abg«i«hnt wird. Mer-Verkauf in der städtischen Niederlage Sonnabend, den 23. da. Mt»., Vormittag V,S bi« 12 Ubr an die Bewohner War 2. Brotkartenbezirk»» gegen Eiermart« Rr. 31. Auf eine Marke entfallt ein Ei zum Preise von SS Pfg. das Stück. Die A«»wei»karte ist vorzulegen. Stadtral Frankenbera. den 22 November ivin ihrer Pf.icht für ihr Vaterland gekämpft haben, werden infolge der aufgezwung«nen Gewaltmärsche als Opfer d«r Erschöpfung am Wege liegen bbioen oder kurz vor dem Er reichen der Heimat in Gefangenschaft geraten. Es darf wohl die Frage aufgeworfen M.rden, ob ein derartiges Ergebnis Berlin, 21. November 1918. A» di« Heimkrhrendr» Soldaten! Kameraden! Di« deutsche Republik h.ißt Euch von Her zen willkommen in Eurer Heimat. Ihr seid für ein Vater land au-gerückt, in dem ihr nichts zu sagen hattet, in dem eine Handvoll von Gewalthabern Macht und Besitz unter sich verteilt hatten. Ihr durftet nur schweigen und kämpfen, während Hunderttausend« ireben ,Euch. schweigen und sterben mußten. Heute kommt Ihr ins eigene Land zurück,' in dem künftighin niemand etwas zu sagen und zu bestimmen hat als das Volk selbst, in das Ihr Euch nun wieder einfügt. Die Revolysi-n hat den Bann gebrochen. Ihr und wir, Deutsch land ist frei! Unsere sozialistische Republik soll als freieste rn den Bund der Völker treten. Ihr findet aber picht nur alle politisch«» Recht«, die Euch bisher vorbehalten waren, en tische vettlcde knnöulcdunge« Im Völkerbund«, d«r Nach dem Programm des Präsi denten Wilson dem Kriege folgen soll, wird es npch der Ueberzeugung des nordamerikani^cheg Staatsoberhauptes kenn besonveren Interessengemeinschaften und darum teure Staa- tenbündnisse gebens Ob der Weltkrieg von 51 Monate» die sämtlichen Völker der Erde zu dieser Anschauung und zu ein«r. daraus folgenden Abrüstung gebracht hat, wird sich zeige». Jedenfalls steht soviel fest, daß z. B. Japan nicht gletchgiltig ziehen wird, wenn sich die nordamerikünische Marme aus den Schifssabtremngen der deutschen Marin« au di« Enl«ttte wesentlich verstärkt. Die deutsche Republik hat wohl am wenigsten Anlaß und Gelegenheit, nach Unterzeichnung des Fliedensvertrages neue Bünonisse abzuschließen. Aber für das Suchen von neuen. Freundschaften ist die Erinnerung an di« Enttäuschungen sehr heilsam, die wir erlebt haben. Wenn es ein Sündenregister unserer Auswärtigen Po.itik gibt, so Ist «s gliichbrdeukeno mit dem Verzeichnis unserer politischen Enttäuschungen. Zum Glück haben deutsche Wissenschaft und Technik mehr mora lische Eroberungen rn der Well gemacht, a.s es hrute scheinen mag. Das wiro sich bald herau-stel.en, wenn dir Beziehun gen zn anderen Böllern wieder angeknüpft sind. Wir können stolz sagen, daß si« uns al.« nötig haben, und das wird die Lebensmittel- und Rohstoff-Lieferung an Deutschland er leichtern. Die Enttäuschungen, die wir vor dem Kriege erlebt, deuten darauf, daß wir alte Freundschaften, die ins Wanken geraten waren,, nicht recht würoigten und deshalb überschätz ten, neue Freundschaften aber zu eifrig zu erwerben suchten, obwohl der Erfolg sehr zweifelhaft war. Die große deutsche Friedens.iebe hatte die deutsche Zurückhaltung ve«.nträchugt, wir schlossen zu sehr von uns auf ander«. Das war mensch lich «e«l, aber praktisch wring nütz.ich. Ein offenes, 'recht zeitiges Eingeständnis der Wahrhut wäre das Richtige ge wesen, damit wäre dt'e Selbsttäuschung vereitelt. Es ging uns eigent.ich mit al.em so. Im Sommer 1912 war Reichsianzler o. Bethmann-Hol.weg auf Einladung der russischen Regierung im Zarenreich, und fast täglich kamen ofiizir.le Depeschen über die freundschaftliche Stimmung dort. Dabei war man in Petersburg längst mit der Enten.« «ins. Gegen Rußland traten wir "190 k für Oesterreich-Ungarn pf.ichtgemäß ein, aber wir täuschten uns üoer Oesterreichs Kraft uNd stellten kein« Forderungen über dre Erhöhung sei.ler militärischen Stärke. Italien war schob drauf üüd dran, uns zu verraten, als Bülow noch von einer Extratour mu Frankreich sprach. In Algeciras entdeckte «s d'en Verrat, aber wir bemänteltest das. Jn Rom wollte män den Drei bund gar nicht mehr, aber wir glaubten dem Stück Papier, woraus er stand. Italien hatte Landhunger, den der Drei Lund in seiner Friedensliebe nicht erfüllen konnte! Deutscher Idealismus überall! Daß seit 1M6 König Eduard von England bestrebt war, uns «inMrttjen, wurde aus deutschen ämt.ichen Kreisen p«»s bestritten, es hieß, er meinte es nicht so schlimm. Er wußte genau, was er wollte, aber wir wußten es nicht oder wollten es nicht wissen. Es gab nichts Überflüssigeres als die Ver- söhnungsrei,« mH England und di« Austausch-Angelegenheiten mit Amerika. Man «ar darüber längst «tn H«rz und «im i BerteUuna von Zieqenfleisck betreffend. Morse« Sonnabend. d«WL3. d». Mt»., wird in sämtlichen Fleischereigeschäften de« Kommunalverbandr» ntchtfleilWnarkenpflichtige» Ziegenfleisch zur Verseilung gelangen. Auf den Kopf der Bevölkerung, gleichv.el welchen Alter», werden zunächst SV Gramm sicherSkstellt. Die Abgabe erfolgt zunächst lk. aber Absatz ö!) nur an die Kunden der einzelnen Fleischereigelchäkte. Der Preis kür 1 Pfund Z egenfleisch beträgt 6,60 Mark Die Sicherstellung für die in den einzelnen Fleilch-reiges»ästen eingetragenen Kunden erfolgt nur bi» Sonnabend, den 23 ds. Mt»., abend» 6 Uhr. Was dann an Ziegenfleisch in den einzelnen F letsch ereigeschästen etwa noch vorhandy, ist, darf frei, aber ebenfalls nicht teurer, verkautt werden. Schließlich wird noch ausdrücklich darauf aukmerk'am gemacht, daß der in fleischlosen Wochen übliche Meblersatz wgl di« Bekanntmachung de« Vorsitzenden des Kommunaloerbande« vom 18 November 1918. Fleischlose Woche betreffend) neben dem Z eaenflellch gewährt wird. Flöha, den 22. November 1918. Der Vorsitzende des Kommunaloerbandes. ÄHevtouf vvu ^2uark Sonnabend, den 23. b«. Mt»., an die Bewohner sämtlicher Bezirke bei Fiedler. Leiteritz. Holler, Jahn, Roth und Herold auf olle nach nicht bettefttle« 3. Abschnitte für November oer Lanvessperrkart«. — Die ArmweMkarte ist vorzulegen. Sr»«»r« Kr«atead«g. den 22. November 1918