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schlüge erteilt dasRuhrmerkblatt des Kaiserlichen Gesundheits amtes, das von ihm unentgeltlich bezogen werden kann. f h HeevesKeferungen. Es liegt Bedarf hei einer mili tärischen Beschafsungsstelle vor an 10006 kg Watte aus Zell stoff. Selbsthersteller des Handelstammerbezirkes Chemnitz wollen sich unverzüglich durch Postkarte bei der- Handels kammer melden. -f h Versand von Papiergarn in Papbersäcken. Zum Ver sand von Papiergarn werden neuerdings Papiersäcke anstelle von Kisten verwendet, wodurch «ine Nicht unbedeutende Er sparung von Wagenraum, namentlich bei Rücksendung der Verpackungen, erzielt wird. Da die Eisenbahn einerseits be reits in unwirtschaftlicher Weise mit Leergutsendungen belastet wird, andererseits Papiergarn in erheblichen Mengen auf säch sischen Stationen aufgeliefert werden, fordert die Handels kammer Chemnitz die beteiligten Kreise auf Veranlassung der sächsischen Eisenbahnverwaltung auf, Papiersäcke beim Ver sand dieser Waren in tunlichst weitgehendem Umfang« zu benutzen. sh Verkehr mit Web-, Wirk- und Strickwaren. Di« Handelskammer Chemnitz weist Interessenten unter Bezug nahme aus die früheren Veröffentlichungen darauf hin, das; der nächste Sprechtag für die Ausstellung der in den Äus- nahmebewilligungen zu 8 7 sdser Bekanntmachung vom 10. Juni 1916 über Regelung des Verkehrs mit Web-, Wirk- und Strickwaren vorgesehenen Bescheinigung IV (Bekanntmachung vom 21. ö. 1916) auf Mittwoch, den 5. Ium 1918, vormittags von 10 bis 11 Uhr, festgesetzt ist. Zu diesem Sprechtag haben die Antragsteller persönlich oder durch ihren Prokuristen zu erscheinen und, um -ine schädliche Verzögerung zu verhindern, die notwendigen Unterlagen gleichzeitig mit zubringen. f Die Opfertage zugunsten der Ludendorff-Spende für Kriegsbeschädigte finden in Sachsen am 15. und 16. Juni statt. Die Ludendorff-Spende, deren Zweck es ist, der bürger lichen Kriegsbeschgdigtenfürsorge reiche Mittel herbeizuschaffen, um die Kriegsbeschädigten ms Wirtschaftsleben zurückzuführen und ihre Kraft dem deutschen Vaterland wiedergeben zu kön nen, wendet sich in großer Werbearbeit an das ganze deutsche Reich. Eine allgemeine Sammlung, die alle Gaue des Vater landes umfaßt, wird Gelegenheit geben, jede Spende, guch die kleinste, dein gedachten Zweck zuzuführen. Verwaltet von dem im Neichsausschuß der Kriegsbeschädigtenfürsorge vereinigten Organisationen der deutschen Bundesstaaten und Provinzen, fließen die Gelder.grundsätzlich den Landesteilen zu, aus denen die Spenden stammen. Alle Kreise des deutschen Volkes ver einen sich in der Ludendorff-Spende zum Dank an jene, die für das Vaterland Leben und Blut eingesetzt haben. In dieser deutschen Bolkssammlung gehen Arbeitnehmer und Arbeit geber vollkommen den gleichen Weg. Darum steht zu er warten, daß auch in allen Arbeitsstätten für die Kriegsbeschä digten gesammelt wird. s Dir Lrnteschätzmg 1918. Um sichere und brauchbare Unterlagen für die Krirgsernährungswirtschaft im kommenden Wirtschaftsjahr zu erhalten, ist es erforderlich, einen zuver lässigen Uekerblick über die zu erwartende Ernte, zu gewinnen- Zu diesem Zwecke hat der Bundesrat wie in« Vorjahre die Vornahme einer Ernteschätzung der für die Volksernährung und die Futtermittelwirtschaft besonders wichtigen Feldfrücht« angeordnet. (RGBl. Nr. 74.) Die Erhebung findet unmittel bar vor der Ernte durch Ermittelung des Durchschnittshektar ertrages statt. Je nach dem Eintritt der Reife der Feld früchte sind diese in drei Grzrppen «ingeteitt. Der Ertrag des Brotgetreides wird während der Monat« Juni und Juli, jener des Futtergetreides und der Hülsenfrüchte im August, der Er trag der Hackfrüchte und einiger Eemüsesorten während der Monate September und Oktober geschätzt. Die Erträge wer- den für Lie einzelnen Gemeinden durch Ausschüsse ermittelt, die von den unteren Verwaltungsbehörden einzusetzen sind. Aus Grund der Ergebnisse dieser Schätzung und der Ergebnisse der im Gange befindlichen Anbau- und Ernteflächenerhebung wird der Ernteertrag von den landrsstatistischen Zentralstellen errechnet. t" Sächsische» Staatvkchuldbuch. Eingetragen waren Ende Mai 1S>8: 3237 Konten im Gesamtbetrag von 220056000 Mark. s Auslofnng K. S. Staatepaviere. Am lS. Mat d. I. und folgende Tage hat eine abermalige Auslosung K. S. Staals- vopiere stattgesunden, von welcher die auk 37. v. H. herabge setzten, vormal« 4stnsige Staatsschuldenkastenscheine von den Jahren 1852 55/58/59 62/66/ und /68 und die durch Abstempe lung in 3 .zinsige und 4zinsige Staatspapiere umgewandelten Löbau-Zittauer Eisenbahnaktien Buchstaben und s betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten Staatspapiere wer den hierauf noch besonders mit dem Hinzufügen aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leip,. Zeitung, der Sächsischen Staatszeituna und dem Dresd. An-, veröffentlicht, auch der sämtlichen Bezirkfteuereinnahmen, sowie hei allen Sladträten, Bürgermeistern und Gemeindevorständen hes Landes zu jedermann» Einsicht ausgelegt werden. Mit die sen Listen werden zugleich die in srüheren Terminen ausgelosten bez. gekündigten, aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder aufgerufen, deren große Zahl leider beweist, wie viele Inter essenten zu ihrem Schaden die Auslosungen übersehen. f Tischdeckverbot k Trotz wiederholter Hinweise auf die gesetzlichen Bestimmungen gibt es noch immer Gastwirte, die sich nicht im geringsten um das Verbot kümmern, Lichtücher zum Decken zu verwenden. Es wird darauf hingewiesen, daß ein derartigerBerstoßgegen die Vorschriften eine sofortige Wegnahme der Wasche zur Folge hat und sich diese Betriebe überdies der Bestrafung aussetzen. ' f Lie Jagd im Monat Juni. Nur schwarze Felder findet der Weidmann und Jagdliebhab« im Jagdschutzkalender. Alle« Nutzwild hat Schonzeit im Hegemonat Juni, in Sachsen, wie in Preußen. Nur der Rebbock darf in Preußen vom 16. Mai,' in Sachsen erst vom 1. Juli ab geschossen werden. f Sparsamkeit i« Gebrauch von Trauerkleidung. Einen vorbildlichen Ausruf hat der Ständige Ausschuß der sretwilliaen Hilsrausschüste im Fürstentum Lippe «lasten. Er bittet, dahin zu wirten, daß die weibliche Bevölkerung aller Stände vom Tragen von Trauerkleiduna während de» Kriege» absteht und nur, wie bei den Männern üblich, durch Anlegung von Trauer- flor der Trauer äußerlichen Ausdruck gibt. f Zweckmäßig« Aufbewahrung de« Roggenbrote«. Stär- ker als in anderen Jahren werden jetzt nach Eintritt der Sommerwärme Klagen über Schimmeln des Brotes laut- Um das unter den Legenwärtigen Verhältnissen für die menschliche Ernährung besonders wertvoll« Lebensmittel vor dem Verderben zu bewahren, seien kurz folgende Aufschlüsse über die Ursachen der Schimmelbildung und Ratschläge zu ihrer Verhütung gegeben: Uebcrall in der Luft sind Schimmel sporen vorhanden. Sie beginnen üppig zu kennen und zu wuchern, wenn sie in feuchter, warmer, eingeschlossener Luft mit einem eiweißreichen Nährboden in Berührung treten- Solchen Nährboden bietet den Schnnmelsporen das jetzige Roggenbrot. Die vorgeschrieben« hohe Ausmahlung des Ge treides bringt es mit sich, daß das Mehl beim Verbacken mehr Wasser aufnimmt als das Helle, früher zum Vrotbacken verwendete schalenfreie Mehl. Für den hohen Feuchtigkeits gehalt des Brotes ist also "der Bäcker nicht verantwortlich. Feuchtes Brot schimmelt aber besonders leicht, wenn es nicht trocken und luftig ausbewahrt wird. Versuche haben ergeben, daß du in einer Ein, peinlichst gesäuberten Brotkapsel I oder in einem dichtschließenden Schranke aufbewahrt« Brot bereits am vierten Tage den ersten Schimmelbefall zeigte und ungefähr am siebenten Tag« vollständig vom Schimmel überwuchert war. Das im Brotteller freiliegende Brot zeigte am fünften Tage den ersten Schimmelanflug und war am zwölften Tage an Krume und Boden mit einer schwachen Schimmeldecke überzogen. Dagegen war an einem Brote, das in einem mit guter Lüftungsvorrichtung versehenen Schranke auf einem Drahtnetz liegend aufbewahrt wurde, trotz der hohen Temperatur von 35 Grad Celsius erst am neunten Tage ein ganz schwacher Schimmelanflug zu bemerken- Am besten hat sich die Aufbewahrung des Brotes in einem luftigen Raums auf einem Lattenrost bewährt, wo es allseitig von Luft umgeben war. An diesem Brote war auch nach zwölf Tagen nicht die.geringste Spur von Schimmel zu er kennen. Es ist also dringend davon abzuraten, das jetzig- Brot, besonders in der heißen Jahreszeit, in der luftdicht abgeschlossenen Brotkapsel aufzubewahren. Zum mindesten muß sie mit einigen Luftlöchern versehen sein oder durch Offenlassen des Deckels ein dauernder Luftzutritt ermöglicht werden. Auch muß die Brotkapsel öfters gereinigt und an der Sonne getrocknet werden. Außer der Aufbewahrung des Brotes in luftigem Raume und offen auf einem Latten roste oder in einem gut durchlüfteten Schrank« hat sich auch das Aushängen in Brotbeuteln gut bewährt. Mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse wurde ausgezeichnet: Gesr. Emil Franke, Sohn des Herrn Maschinenmstr. Emil Franke, Seegasse 6 (hat bereits die Fr.-Aug.-Med. i. Br.). Gesr. Guido Hertzsch im Ersatz-Jnf.-Regt. 23 (hat be reits die Friedr.-Aug.-Med- i. Br.), zuletzt Geschrrrführer bei der Fa. Viertel Nachf. Schütze Richard Poch, Schützenregiment 108, Reichssir. 27 wohnh., Bürstenmacher bei der Firma Ludwig Männel. Mit der Fri«dr.-August-Med. i. Br. wurde ausgezeichnet: Ldstm. GerhardEberlein, Res.-Jns^Regt. 101, Maurer, Baderberg 6 wohnhaft. Soldat Bruno Seifert, Jnf.-Regt. 192, Scheffelstr. 6, Drucker bei Uhlemann L Lausch Schütze Walter Vetter, Masch-Gew.-Scharfsch.-Abt. 52, Sohn des Herrn Mar Vetter, Zigarrenarbeiter, Heinrich Beck-Straße 9. s' Di« Bettuftlifte Rr. 811 nennt au« hiesig« Gegend: t Geißler, Bruno, 2l. 11., Ottendorf, 2l.3.18 l. verw., b.d.Tr., 10.4.18 schw. verw. und gestorben. t Helbig, Paul, Gefr. (Tamb.), 5.7., Niederwiesa, gefallen. Hering, Albert, Gesr., 16.10, Au«smalde, I. verw., b. d. Tr. John, Karl, 11.11., Merzdorf, 3.5.17 l. verw., 24.2.18 z. Tr. zur. Kirsch, Karl, Gekr., 12. 6., Sachsenburg, l. verw. Müller, Kurt, 20.10, Ntederlichtenau, I. verw. Nestler, Hans, 22.3., Frankenberg, l. verw. Reichenbach, Otto, 3. 3., Ebersdorf, l. verw. Schnee, Kurt, 7.5., Frankenberg, l. verw. Seidler, Kurt, 18. 6., Garnsdorf, l. verw. f Selbmann, Gustav, 14 8., Euba, bish. schw. verw., am 6.4.18 gestorben. t Ulbricht, Paul, Gefr., 15.11., Niederlichtenau, gefallen. f Valtin, Kurt, 26. ö., Frankenberg, gefallen. 7 Weickert, Bruno, 2.11.. Frankenberg, gefallen. — Dresden. Eine Kirchenbesuchsstatistik hat die Kreuzkircke für da« Jahr 1917 vorgenommen. Man zählte die im Laufe des Jahres in die Sammelbecken eingelegten Geldstücke. E« waren 107137. Erfahrungsgemäß dürfen nun auf ein Geldstück anderthalb Kirchgänger gerechnet werden. Das albt etwa 160000 Besucher. Rechnet man dazu noch die Besucher der Kindergottesdienste und der kirchlichen Unterredungen, so ergibt sich für da» Jahr 1917 die Zahl von rund 180000 Gottesdienst- besuchern, ein Beweis für das rege kirchliche Leben in dies« Gemeinde. — Leipzig. Die Saaltnhab« des Leipziger Bezirke» führten in einer starkdesuchten Versammlung heftige Klagen gegen das lleberhandnehmen de» „Schleich. Tanze»". Sie wollen beim Generalkommando dagegen einkommen. Unter „Schleich-Tanz" ist (in Anlehnung an da« Wort „Schleichhandel") da» verbotene Tanzen in Tanzstunden usw. gemeint, da» in Leipzig, wie ander- wärt» wohl auch, sehr in Blute steht. — Blasewitz. Auf Anregung de« Bezirkr-Obstbauvuein» Obere« Elbtal hat die Gemeindeverwaltung zur Bekämpfung der Obftbaumfchädlinge eine allgemeine Bespritzung d« Äpfel-, Birnen- und Pflaumenbäume mit verdünntem Baumkarbolineum vornehmen lassen. — Bockau. Der 15 Jahre alte Schüler Rudolf Zumpe von hi« wurde von einem Insekt gestochen; es trat Blutvergiftung ein, die innerhalb 24 Stunden zum Tode de« Zumpe führte. — Buchholz. Die Firma Heinrich Wilhelm Gutberlet, hier, onnte am 1. Juni ihr 50jährige« Bestehen feiern. Folgende Stiftungen wurden vom Inhaber der Firma au» Anlaß des Jubiläums errichtet: 5000 Mark für den Heimatdank der Stadt Ännaberg, 10000 Mark für den Heimatdank Buchholz, 25 000 Mark C-Gutberlet-Stistung (KrankenStistung) Buchholz, 3000 Natt Felir-Weiße-Stistuna Annaberg, 2000 Mark Hilfsverein ür Diakonie Annaberg, 1000 Mark Kirche Annaberg, 1000 Mark iönigl. SSchs. Militäroerein I Buchholz, 15000 Mark Geschenke n bar an die Arbeit«, 20000 Mark Erhöhung der Karl-Gut- berlet-Arbeiter-Stiftung. — Gröba. Auf Grund von Anzeigen erfolgte eine polizei- iche Oeffnung und Durchsuchung der von dem Handelsmann Marr gemieteten Gartenveranda der „Hasenschänke". Die Durch suchung förderte u. a. auch 12 Ztr Graupen zutage, die vermut lich aus im Hafen liegenden Kähnen stammen und auf nicht einwandfreie Weise «worben sind. Auch scheint Marr einen schwunghaften Handel mit dielen Sachen getrieben zu haben, denn «ne Kste mit Graupen, noch Chemnitz bestimmt, lag v«- sandsertig bereit. Marr wurde in Haft genommen. — Zwickau. Dienstag vormittag fand der siebenjährige Knabe Erich Walter hier m einem unverschlossenen Schranke d« elterlichen Wohnung einen Revolver, Len er mit noch dem Hofe nahm und seinen Gespielen zeigte. Die Schußwaffe war geladen. Du Knabe zog am Abzug, ein Schuß ging ob und traf den neunjährigen Knaben Poul Rau in di« linke Schläfe. Der Knabe sank tot zusammen. Walter» und Raus Vater stehen im Felde. Den Revolver hatte «in Onkel Walters, der aus dem Felde zu Besuch daheim war, vergessen. — Au» dem Bezirk d -r Amtshauptmannschaft Zwickau werden in diesem Jahre 900 Kind« zum Landaufenthalt verschickt werden, und zwar wie derum nach dem oftprcußischen Kreise Rastendurg. Die Abfahrt der Kinder erfolgt am 18. und 19. d. M. — Eine Ausstellung moderner Möbel wird von Sonntag den 9. Juni ab durch die beiden Orisgruvpen Zwickau-Stodt und Zwickau-Land des Frauendank veranstaltet. Di« Ausstellung will jungen Kriegs getrauten preiswerte Muster zur Einrichtung von Wohnungen bieten. Tagung deS Hansabundes Der Gesamtvorstand des Hansabundes trat am Sonn abend in Bautzen zu einer Tagung zusammen. Der Vor sitzende Landtagsabgeordnei-rr Dr. Steche erstattete Ken Ge schäftsbericht- Das System des Staatssozialismus zeigt immer deutlicher sein« verheerenden Wirkungen, dem entgegenzu treten ernste Pflicht' sei. Es gelte die Freiheit der Persön lichkeit und der deutschen Wirtschaft zu erhalten. Im Anschluß hieran berichtet« Obermeister Jacobi über die in Berlin abgehaltene Ausschußsitzung des Hansabundes. — In den Vorstand wurden wiedergewählt Dr. Steche (Leipzig), Ober- meister Jacobi (Chemnim, Hofrat Holst (Dresden), Direktor John» fiNmtzen) und Ziegenbalg (Zwickau). Zum Schluß wurde zur Frage der Regelung d« Uebergangswirtschaft für das Tertrlgewerb« «in« an den Bundesrat wie die sächsische Regierung zu richtende Entschließung gefaßt, in d«r sich die Versammlung gegen die von der Reichsregierung geplante Verordnung betreffend Uebergangswirtschaft für das Tertilgewerbe aussprach. Sie erwartet, daß der Bundesrat dem betreffenden Entwurf die Genehmigung versagen und das Reichswirtschaftsamt ersuchen wird, «ine» Entwurf vorzu legen, in welchem ein Neichskommissar zur Wahrung der öffentlichrn Interessen bestellt wird. Sie Erwartet, daß zu Reichskommysaren führende Angehörige des Tertilgewerbes bestellt werden. Cie bittet'die sächsische Staatsregierung, im Bundesrate dafür einzu treten, daß eine d«n Wünsche» Rechnung tragende Lösung herbeigeführt wird. — Am Abend fand eine öffentliche Versammlung statt, an der Vertreter der Behörden teilnahmen. Landtagsabgeordneter Nitschke (Leutzsch) hielt einen Vortrag über: Uebergangswirtschaft und Industrie. Die staatliche llrbergangsbetätigung habe sich lediglich auf den Abbau der Kriegswirtschaft zu beschrän ken. Ein zentraler Einkauf der Rohstoffe durch das Reich dürfe nicht geschehen. Sachsen sei in der Vergebung von Aufträgen stiefmütterlich behandelt worden, es sei noch nie über 5,5 v. H. hinausgekonunen. Der sächsischen Regierung sei kein Vorwurf zu machen, wenn man Sachsen nicht in dem Maße entgegenkomme, wie es erwarten dürfe. In ein« Entschließung wendete sich die Versammlung mit aller Ent schiedenheit gegen das Bestreben, die staatssozialistische Wirt schaft der Kriegszeit auch für die Uebergangswirtschaft auf- rechtzuerhalten. Die gewerblichen Stände, so heißt es darin weiter, fordern die Eigenwirtschaft für die Zukunft. Ein« den freien Handel beschränkende Zwangsindustri« hemmt di« Schaffensfreude des selbständigen Unternehmer». Bennifchtes * Goldschiederei. In München wurden 19 Personen wegen unerlaubten Handel» nm Reichsgoldmünzen zu Gefängnisstrafen verurteilt. Die Schuldigen betrieben einen schwunghaften Handel mit Goldmünzen, die sie in Berlin und München unter beträcht lichen Ueberpreisen aufgekaust hatten. Für ein 20-MarkstÜck wurden von du Gesellschaft Preise bis zu 35 und 40 Mark be zahlt und bi» zu 52 Mark im Weiterverkauf «löst. Die „Zentrale ber Goldfchieber waren zwei Münchener Kaffeehäuser. Wohin die Goldstücke verbracht wurden, konnte nickt festgestellt weiden, doch besteht der Verdacht, daß sich nach Warschau und Lodz kamen, wo bedeutende Preise bezahlt wurden. Nach du Aussage eines als Zeugen sorgenomtnenen Polizeibeamten wurden dort sür 100 Mark in Gold bi» zu 800 Mark bezahlt. Die Verhaftung du Aufkäufer, die in Bulin schon einmal mißglückte, «folgte durch eine Falle. j * Die spanische Krankheit, die ja inzwischen al« eine Art Gr'pve feftaeftellt worden ist, hat doch zahlreiche Todeslälle im Gefolge. In Madrid starben an einem Tage 111 Menschen an der Krankheit, im ganzen während der 14 Tage ihre« Auftreten« - an die 700. In allen Fällen mit tödlichem Ausgang bandelt e» sich um Komplikationen. Gesunde Personen genesen in vier hl» fünf Tagen. Für Menschen mit schwacher Gesundheit, vor ' allem für Kehlkopf- und Lungenleidende, ist dr« Krankheit gefährlich. * Vorsicht beim Kochenspielen i Kind« der Familie ! Müller in Breitenbruch soiellen mit einem Kmderkochh-rd, al« plötzlich die Sviiitusflache explodierte. Der lOjähr^e Sohn «litt dabet so schwere Brandwunden, daß er bald darauf starb. Die anduen Kind«, namentlich die ältere Schwester, die di« Flammen «sticken wollte .trugen erhebliche Brandwunden davon. ' Seltener Fang. Der Kültenlilchu Peter Heitmann in Finkenwärder ber Hamburg hatte das Glück, mit seinem Aalwurf netz «inen großen Stör im Gewicht von 98 Pfd. zu «beuten. Er fing den seltenen Fisch mitten im Hauptsohrwasser d« Elbe. Der Fang bringt ihm einen nicht geringen Gewinn. Da« Pfd. Stör wird den Fischern mit 4 Mark be.ahlt. - Bom tausendjährigen Rosenstock am Dom zu Hilde«, heim wird berichtet, daß diele« ehrwürdige Wahrzeichen Hildes heim» zum ersten Male in diesem Kriege drei kräftige Wurzel«, schlisse getrieben hat. Die letzten Sprossen stammen aus dem Jahre 1913. _ Kriegswirtschaft * " Zur Lutleroersorauna. E» ist selbstverständlich, daß die KeichssteUe für Speisefette zur gleichmäßigen Belieferung der Rommunaloerbände während de» ganzen Jahre» in den butter- reichen Monaten — da» sind die Weidemonate — große Rück lagen machen muß. Daraus erklärt sich, daß auch in diesen Monaten keine größere Butterration gewährt weiden kann und daß die gelieserte Butter nickt immer ganz frisch ist. Neuer dings gelangen au» dem Osten auch schon wieder kleinere Buttermengen herein, so daß auch in dieser Beziehung sich die Verhältnisse mit der Zeit bessern werden. Im Inland aber können nur rücksichtslose Bekämpfung de» Schleichhandel« und der Appell an die Landwirtschaft, alles abzuliefern, was die Kriegsgesetze verlangen, die Zustände bessern. — Prrifr für Heu aus der Ernte 1918. Di« vorjährigen Heupreise von 9 Mark für den Zentner Heu von Kleearten (Luzerne, Esparsette, Rotklee, Gelbklee, Weißllee usw.) und s-on 8 Mark für den Zentner Wiesen- und Feldheu gelten nach einer Verordnung des Staatssekretärs des Kriegsernährungs amts auch für Heu aus der Ernre 1918 (RGBl. Nr. 71)- Für gepreßtes Heu erhöht sich der Preis um 60 Pfennig je Zentner. Der Lieferungsverband erhält für Vermittlung und sonstige Unkosten «ine Vergütung von ebenfalls 60 Pfennig für den Zentner. Soweit «in Handel mit Heu im freien Ver kehr stattfindet, gelten auch für ihn di« oben erwähnten Höchstpreis«. Die Preise schließen die Kosten der Besordc» rung bis zur nächsten Verladestelle, von der das Heu mit der Bahn oder zu Wasser versandt werden kann, sowie die Kosten des Verladens daselbst ein. wtb (Amtlich.) Großes Kauptq^artirr, 4. Juni 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Heereegrupp« Kronprinz Rupprecht Artilleriekampf wechselnder Stärke. Rege Erkundungs tätigkeit des Feindes und stärkere Vorstöße an verschiedenen Stellen der Front- Südwestlich von Merris hat sich der Feind in kleineren Grabenstücken festgesetzt- Heeresgruppe lronprinz Nördlich von der Aisne entrissen wir dem Feind im har ten Kampfe einige Gräben. Der zähe Widerstand auf den Höhen westlich und südwestlich von Soissons des sich an klammernden Feindes wurde gestern gebrochen. Die Höhen von Vaurbuin und westlich von Chaudun wurden genommen. Nach Erstürmung von Pernant und Missy-aur-Bois warfen wir de» Feind auf die Linie Le Sou.ier—Dommiers zurück- Mehrer» Batterien wurden erobert; einige Tausend Gefangen« erngebracht- Französische Gegenangriffe beiderseits des Ourcq-Flusses scheiterten unter schweren Verlusten. Nordwestlich von Chau- tcau-Thi:rry haben wir imKampf« dieBahnBu siares-Vourechcs überschritten und ftindliche Gegenangriffe abgewiesen. An der Marne, zwischen Marn« und Reims ist die Lag» unverändert. Du Erste Gemmlqmntiermeist«: LAstendorff. .