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4, Beilage Donnerstag, 16. Avril 1968. LelMer Tageblatt. - Leipziger Handelszeitung. «r. Iv«. 102. Iahrqaiiq. Lrglbt so sollen, Gründung einer leipziger Aanal-Aktiengefellschaft. Das Komitee, daS sich bekanntlich im September v. I. in Leipzig zum Zwecke der Gründung einer Kanal-Aktiengesellschaft unter dem Vorsitze des Handclskammerpräsibenten und Mitglieds der 1. Stände kammer, Herrn Geheimen Kommerzienrat Zwei Niger in Leipzig, gebildet hat, erläßt gegenwärtig einen Aufruf an hiesige und auswärtige Industrie- und Handelskreifr zur Zeichnung von Kapital für eine Aktiengesellschaft, die den Bau eines Kanals von Leipzig nach der Saale und den späteren Betrieb übernehmen soll. Der Aufruf weist au' die Beschlüsse der städtischen Kollegien zu Leipzig hin, die für den Kanal «ine Zinsoarantie in Höhr von 300 000 .X jährlich in Aussicht ge stellt, dieselbe aber von verschiedenen Bedingungen abhängig gemacht haben. Von diesen Bedingungen, an deren erster Stelle steht, daß eine Kapitalgesellschaft das zum Bau einer Kanalverbindung mit der Saale erforderliche Kapital aufbringt, sind die nächstwichtigen: der Nachweis einer Beteiligung des sächsischen Staates an der Nebernahme der Zinsgarantie sowie die Bereitwilligkeit der Leipziger West- cndoaugesellschaft, das fertige Stück des Karl-Heine-Kanals unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Dir Erfüllung der letzteren Be dingung steht bereits in sicherer Aussicht, während auf die Beteiligung des sächsischen Staates mit Rücksicht auf die Bedeutung des Projektes nicht nur für Leipzig, sondern auch für die wirtschaftliche Weiterent. Wickelung Sachsens, insbesondere des westlichen Sachsens, gerechnet wird, und zwar hegt man die Erwartung, daß der sächsische Staat eine gleiche Zinsgarantie übernehmen werde, wie es seitens der Stadt Leipzig geschehen ist. Die Gründung der Aktiengesellschaft soll mit einem Kapital von etwa 3 Millionen Mark erfolgen, während der Rest des auf 16 bis 18 Millionen Mark veranschlagten benötigten Gesamtkapitals durch Ausgabe von Obligationen unter Zinsgarantie des Staates und der Stadt Leipzig aufgebracht werden soll. Eine besondere Ren tabilitätsberechnung ist in dem Ausruf nicht enthalten, da natur gemäß hierüber keine sicheren Angaben gemacht werden können, hoch lassen die von sachverständiger Seite gemachten Berech nungen erwarten, daß das Unternehmen nach Fertigstellung des Kanals ein angemessenes Erträgnis abwerfen wird. Ergibt die Beteiligung den in Aussicht genommenen Betrag, sr um den geschlichen Erfordernissen bei der Gründung zu genügen, zu nächst 25 Proz. des Nominalbetrages der Aktien zu je 1000 .X zuzüglich des Stempels nach Errichtung der Gesellschaft eingcwrdert werden. Mit dem Zinsertrag dieser 25proz. Einzahlung hofft man, die anfangs nötigen Vorbereitungskostey des Unternehmens decken zu können. Weitere Beträge werden nach Beendigung der Verhandlungen mit den in Betracht kommenden Behörden erst dann eingesordert werden, wenn mit dem Bau des Kanals begonnen werden kann. Sollten sich wider Erwartung der Errichtung des Gesellschaftszweckes bzw. der Aussüh- rung des geplanten Unternehmens überhaupt unüberwindliche Schwierigkeiten in den Weg stellen, so würde die Auslösung der Aktien- gesellschaft und Zurückerstattung der verfügbaren Beträge zu erfolgen haben. In Anbetracht der Gemeinnützigkeit und der großen wirtschaftlichen Bedeutung des Kanalprojcktes, die sich weil über Leipzigs Grenzen hin aus erstreckt, wäre es zu wünschen, daß dem Unternehmen allseitige Unterstützung, vor allem finanzielle Beteiligung an der Gründung zuteil wird. Namhafte Beträge von mehreren hunderttausend Mark sind aus Bank- und Jndustriekreisen bereits in Aussicht gestellt. Ebenso hat der Elster-Saale-Kanal-Verein nach seiner Auslösung sein Bereinsvermögen dem Komitee zur Verfügung gestellt. Nähere Aus kunft über das Unternehmen wird in der Geschäftsstelle des Komitees, Nene Börse, Tr. 3, I., durch den Schriftführer, Herrn Dr. Roßbach, Sekretär der Handelskammer, erteilt werden. Daselbst werden auch Zeichnungen entgegengenommen. Sank« «nd Geldwesen. 8 Der Zentralausschuß der Reichsbank soll auf Sonnabend einbc- rufen werden. Das Zeichnnngsresultat der neuen Anleihen ist noch immer nicht bekannt gegeben! Mehrere Handelsblätter bleiben dabei, daß die zuerst genannte Summe von 710 Millionen die richtige sei. Wie wir nun hören, übernimmt ein neues Konsortium, dem nur die Hauptkonsortialen angeboren, nach Auflösung der ursprünglichen Kon sortien ca. 120 Millionen, während die übrigen 530 Millionen als klassiert angesehen werden. Diese eigenartige Bildung eines Sonder- t'oni'ortiums läßt uns annehmen, daß die von uns schon gestreifte Ver mutung, die Preußenanleihe sei nicht vollständig ge zeichnet worden, vielleicht richtig ist. Die Zuteilung non 50 Proz. und darüber aus freie Stücke würde sich demnach in erster Linie auf dis Reichsanleihe beziehen. — Ter Konsortialgewinn, der unmittelbar nach Ostern verteilt werden soll, wird uns mit 0,65 Proz. angegeben. Sera» und 6üttc»»rve,cn. ff Obcrhohndorfcr Schader-Steinkoblenban-Verein in Liquidation zu Oberhohndorf. Auf der unter den Anzeigen dieser Nummer abge druckten Tagesordnung der zum 25. April nach Zwickau einberufenen Generalversammlung sicht u. a. der Antrag: Beschlußfassung über An- und Verkauf von Grundstücken. —! Konsolidiertes Braunkohlenbergwerk Karoline bei Ofslcben. Tic Generalversammlung setzte die Dividende auf 28 Proz. fest. Auf Anfrage erklärte der Vorsitzende, daß die Ergebnisse des ersten Quartals 1907 günstig seien. Die Jahresproduktion für Kohle und Briketts sei bereits verschlossen, und für das abgelausene erste Vierteljahr seien gün stige Ertragsziffern zu verzeichnen. * Mallisser Zitgelei- und Bergwerksgcirllschast in Malliß i. M. Tie Generalversammlung genehmigte die Abrechnung für 1907, welche einen Verlustsaldo von 49 962 .X zeigt, und beschloß die Auflösung des Unternehmens, weil, wie der Vorsitzende bemerkte, das Be triebskapital vollständig fehlt und dieses nickt beschafft werden könnte. Die Geiellschaft wurde 1883 mit 850 000 .X Kapital gegründet und hat seit 15 Jabren keine Dividende gezahlt. p>v. Alkaliwerke Westeregeln. Die 32 preußische Normalfelder um- fassende Gerechtsame der Gesellschaft soll, wie uns in Ergänzung unserer gestrigen Meldung nach der „Frkf. Ztg." depeschiert wird, in drei Teile verlegt werden. Es werden zwei neue Gewerkschaften errichtet, die 11 bzw. 7 Normalfelder überwiesen erhalten, während bei der Stamm- gesell'cha't etwa 14 Felder verbleiben. Schlesische Aktiengesellschaft für Bergbau nnd Zinkhiittenkrtrieb. Lipinc. Im Geschäftsbericht der Gesellschaft, die für 1907 eine Divi dende von 21 s23j Proz. verteilt, wird über die augenblickliche Si tuation ausgeführt: „Es steht zu hoffen, daß das oberichlesische Kohlen- geschäft sich weiterhin günstig halten wird. Die Rohzinkpreise haben seither nur eine geringe Steigerung gegenüber dem Stande zu Ende des Jahres 1907 erfahren und stehen zurzeit etwa 214 P'd. St. unter dem Durchschnitt des Vorjahres. Im ähnlichen Verhältnis bewegten sich die Zinkblechpreise. Es wird von der gesamten wirtschaftlichen Lage, ins besondere auch von der Gestaltung des Geldmarktes, abhängen, ob der Bedarf an Rohzink und Zinkblech zu einem lebhaften Geschäftsgänge im laufenden Jahre führen wird." Stosfgewerbe. * Norddeutsche Wollkämmerei nnd Kammgarnspinnerei in Bremen. In der Generalversammlung teilte der Vorsitzende mit, daß der Ge schäftsgang sich weiter verschlechtert habe und auf absehbare Zeit wohl keine Besserung der allgemeinen Depression zu erwarten sei. Was speziell die Situation der Gesellschaft betreffe, so sei diese gut. Verschiedene Gesellschaften —m. Kunstdruck- und Verlagsanstalt Wezel L Naumann, Aktien gesellschaft, Leipzig-Reudnitz. In der gestern im Sitzungssaale der Leipziger Filiale der Deutschen Bank unter Vorsitz des Herrn Erich Schulz abgehaltenen ordentlichen Generalversammlung waren 8 Aktso- näre mit einer Vertretung von 652 000 X Aktienkapital anwesend. Sie genehmigten einstimmig das gesamte Rechnungswerk, stimmten dem Vor- lehlage der Verwaltung zu, den sich ergebenden Verlustsaldo von 38 414 Mark durch Aufzehrung des 25 000 .X enthaltenden Reservefonds aus 13 414 F zu redigieren und diesen Restbetrag auf neue Rechnung vor- zntragen, und vollzog dann die Wiederwahl der turnusmäßig ans dem Aufsichtsrate ausscheidenden Herren Rechtsanwalt Dr. Mittelstaedt und L. Woblgemutb. Bei der Besprechung des Geschäftsberichts kam der Vorsitzende auf die in der Bilanz vorgenommen« Bewertung der Aluminium- und Zinkplattenbestände zurück. Sie sei ohne Rücksicht auf die überhaupt nicht bewerteten Lithographien zum Altmetallwert deS Zinkes, und zwar zu 26 .X per Kilogramm gegen 44 .tk im Vorjahr, erfolgt, wodurch sich der Bestand von 58708 .X um 26 522 .X auf 32185 Marr verringert habe. Wie von den Verwaltungsorganen weiter aus- gesprochen wurde, werde man künftig bei Abschätzung dieser Wert« nicht mebr der jeweiligen Konjunktur und eventuellen Preisstürzen folgen, vielmehr mit Rücklicht auf die schwankenden Preise nur entsprechend hohe Abschreibungen vornehmen. — Ueber die Aussichten im laufenden Ge schäftsjahr äußerte sich Herr Generaldirektor S. Krotoschin, die Gesell schaft sei reichlich mit Aufträgen versehen und namentlich besser für den deutschen Markt beschäftigt als früher. Trotz der allgemein ungünstigen wirtschaftlichen Lage eröffnen sich für das laufende Jahr günstige Aus sichten. 8r. Aktiengesellschaft sür Leder-, Maschinenriemeu- und Militär- efsekten-Fabrikation svorm. Heinr. Thieles in Dresden. Die General versammlung setzte die Dividende auf 14 (12, Proz. sür die Aktien und auf 20 .X (wie i. V.s für jeden Genußschein fest. Der Absatz im laufen den Jahre war bisher recht befriedigend, so daß nach Mitteilung der Direktoren für 1908 wieder ein recht befriedigendes Resultat zu er warten ist. 3 Graphische Gesellschaft, Aktiengesellschaft, in Berlin. Die am 9. Mai abzuhaltende Generalversammlung soll u. a. über die Herab setzung des zurzeit 400 000 .X betragenden Grundkapitals be- schließen. Betriebs-Aktienqesellschast deutscher Elektrizitätswerke vormals Magdeburger Elektrizitätswerk in Berlin. Aus dem Reingewinn von 267 950 (258 049s soll eine Dividende von 12 (10s Proz. auf das 2 Millionen Mark betragende Aktienkapital gezahlt werden. Farbwerk Mühlheim (vorm. A. Leonhardt L Co.s, Aktiengesell- schäft, in Mühlheim a. M. Ter Aufsichtsrat beschloß, für 1907 ?ür die im Berichtsjahr emittierten 1 Million Vorzugsaktien eine Divi dende von 5 Proz. p. r. r. nnd für die 1,7 Millionen Stammaktien ein« Dividende von 4 Proz. (wie i. V.s vorzufchlagen. Ferner sollen die Sta tuten dahin abgeändert werden, daß der Aufsichtsrat neben einer even tuellen Tantieme für die Folge eine teste Vergütung von 5000 .X er hält, wogegen der Prozentsatz der Tantieme reduziert werden soll. * Amme, Giesecke L Konegen, Aktiengesellschaft, in Braunschweig. In der Generalversammlung teilte die Direktion mit, daß die Werke voll beschäftigt und im lautenden Geschäftsjahr die neu eingegangenen Aufträge 30 Proz. höher seien als in der gleichen Zeit des Vorjahres. st. Vorwohler Portland-Ccinent-Fabrik Planck L Co.. Aktiengesell schaft, in Hannover. In der Generalversammlung teilte die Direktion mit, daß die Leistungen des laufenden Jahres bisher gut seien; das Er gebnis sei voraussichtlich nickt schlechter als im Vorjahr. 3 Bremer Oelsabrik in Bremen. In der zum 6. Mai einberufenen Generalversammlung soll u. a. Beschluß gefaßt werden über Nach- zahl ungaus die Aktien, Schaffung von Vorzugsaktien mit be- wndcren Rechten und Erhöhung des zurzeit 2 Millionen Mark betragenden Grundkapitals durch Ausgabe von Vorzugsaktien. Tafel-, Salin- und Spiegelglaosabriken, Fürth. Einem Aktionär ist aus Verwaltungskreisen dieser Gesellschaft mitgeteilt worden, daß der neuerliche Kursrückgang der Aktien nicht in den inneren Verhält nissen des Unternehmens, sondern in der allgemeinen Börsenlage zu suchen sei. Die Beschäftigung ist gut nnd läßt sür das laufende Geschäftsjahr die gleiche Dividende wie im Vorjahr (8 Proz., erhoffen. Zi Unionwcrke, Aktiengesellschaft, Fabriken für Brauereieinrich- tungcn vorm. Heinrich Stockheim in Mannheim. Die Gesellschaft hat ihr Geschäftsjahr verlegt und stellt demgemäß eine 6-Monate-Äilanz sür die Zeit vom 1. August 1907 bis 31. Januar 1908 auf. In der Bilanzsitzung des Äufsichtsrates wurde beschlossen, aus dem nach 36148 Mark Abschreibungen ausgewiesenen Reingewinn von 118 407 .X eine Dividende von 6 Proz. p. u. (auf 6 Monate ausgerechnet! vorzuschlagen, als Zuweisung zur ordentlichen Reserve 1578 .X, sür Gratifikationen an Beamte 5000 .11 zu verwenden und restliche 36 829 .X auf neue Rechnung vorzutragen. Versicherungswesen. 8 Württcmdergischc Transport-Versicherungsgesellschaft zu Heil bronn a. N. Laut Geschäftsbericht vereinnahmte die Gesellschaft in 1907 2188 905 (1973948s .X an Prämien und Policegebühren, 54981 (53113s .X an Kapitalzinsen, 144 (540s .X an Aklienumschrcibgebühren und 267 (66s .X an Kursgewinn. Einschließlich Vortrag aus 1906 in Höhe von 3528 (26 626s .X und Uebertrag von 434 747 (437 499s .X für Prämien- uno Schadenrescrve stellen sich die Gesamteinnahmen auf 2 682 872 (2 49 1 792s .X. Diesen stehen an Ausgaben 2 152 018 (1922 046, Mart gegenüber, und zwar wurden sür Agenturprovisionen und Un tosten 155 780 (161561s .X, für Verwaltungskosten 74 132 (71 527s .X, für Stenern 29 494 (20 223s .X, für Rückversicherungen 686 005 (626 461t Mark und für bezahlte Schäden 1 179 624 (1 042 274s .X verausgabt. Die vorhandenen Wertpapiere wurden mit 26 984 .X minderbewertet. Der Schadcnreservc wurden 426 854 (434 746s .X überwiesen. Aus dem Reingewinn von 104000 (135 000s .X wird laut Beschluß der Ge neralversammlung eine Dividende von 35 (45s .X verteilt, für Tan tiemen und Gratifikationen 13 566 .X verwendet und auf neue Rechnung 2934 (26 626s .X vorgetragen. Auf das Aktienkapital von 2,5 Millionen Mark sind 625 000 .X eingezahlt. 3 Heilbronner Versichcrungs-Gcsellschaft in Heilbronn a. N. Die Gesellschaft vereinnahmte in 1907 651932 (606 469s .X an Prämien und Policegebühren, 29 375 (30197s .X an Kapitalzinsen, 174 (588s .X an Aktienumschreibegebühren und 125 .X (i. V. 1525 .X Verlusts an Kursgewinn. Einschließlich Vortrag aus 1906 von 3982 (5583s .X und 133 957 (132 201s .X Prämien- und Schadenreserver stellen sich die Gc- samteinnahmen auf 819 545 (773 513s .X, denen Gesamtausgaben von 652 567 (599 555s .X gegenüberstehen. Für Agenturprovisionen nnd Unkosten wurden 46 400 (49 630s X, Verwaltnngskosten 22 081 (21 972s Mark, Steuern 10 015 (5578s .X, Rückversicherungen 204 332 (192 442s .X und für bezahlte Schäden 355684 (319 933s .X verausgabt. Die Wert papiere mußten mit einem Minderwert von 14 055 .X eingestellt werden. Nach Abzug von 126 977 (133 958s .X für Noserven für schwebende Schäden und noch nicht abgelaufene Versicherungen verbleibt ein Reingewinn von 40 000 (50 000s .X, wovon laut Beschluß der Generalversammlung 4000 .X dem Reservefonds überwiesen, eine Divi dende von 12,50 (15s .X verteilt, für Tantiemen und Gratifikationen 2483 ,X verwendet und auf neue Rechnung 2267 (5583s .X vorgctragen werden. Das Aktienkapital der Gesellschaft beträgt 2,5 Millionen Mark, wovon 625 000 .X eingezahlt sind. Transportwesen. Lr. Speicherei. und Speditions-Aktiengesellschaft, Riesa-Dresden. Nach dem Geschäftsbericht haben die Beteiligungen der Gesellschaft sehr gut gearbeitet, da diese durch den langen Winter in ihren Geschäften gefördert wurden. Auf den Besitz an deutschen Staatspapieren ist ein Kursverlust von 2730 .X zu verzeichnen. Die Unkosten betrugen 156528 (140 720s X. Einschließlich 52 267 (41 558s .X Vortrag verbleiben 530 759 (447 825s .X Bruttogewinn, dessen Verteilung nach Absetzung der Abschreibungen im Betrage von 40 153 (37 038s .X wie folgt vorgeschlagen wird: kontraktliche Tantiemen 41642 (35 087s .X, statutarische Tantieme 19 100 (15 434s .X, 11 Proz. (wie i. V.s Dividende und als Vortrag auf neue Rechnung 99 864 (52 267s .X. Das neue Jahr hat in allen Betrieben günstig begonnen, so daß bei weiterem normalen Verlauf ein gutes Resultat auch sür dieses Jahr zu erhoffen ist. Di« Bilanz per 31. Dezember 1907 verzeichnet bei 3 Millionen Mark Aktienkapital 460 000 .X 4proz. Prioritätsanleihe, 100 000 .X Hypotheken und 3661^ Mark Reserven. Kreditoren haben 539 978 .X zu fordern. An Kassa und Bankguthaben werden 168 120 (205 495s .X, an Wechseln 194175 (130178s .X, Effekten 71 823 (74 553, .X ausgewiesen. Die Außenstände sind mit 1 343 797 (4 192 1101 .X bewertet. Tie Beteiligungen stehen mit 1 695 955 (1 677 205» .X zu Buch. VV-n. Buschtiehrader Bahn. Man schreibt uns: Der Rech- nungsabschluß der Buschtiehrader Bahn sür das Jahr 1907 bietet ein überraschend günstiges Bild. Trotz des Umstandes, daß etwa 65 Proz. der im verflossenen Jahre erzielten Mehreinnahmen durch die Steigerung der Betriebskosten ausgezehrt wurden, ist di« Verwaltung der Buschtiehrader Bahn in die Lage versetzt worden, die Dividende der ^-Aktien um 10 Kr. und die der 8-Aktien um 2 Kr. zu erhöhen, wobei noch Zuwendungen und Rücklässe im Gesamtbeträge von nahezu 700 000 Kronen erfolgen können. Aus Anlaß des Regierungsjubiläums des Kaisers werden dem Arbeiter-Pensions,onds 300 000 Kr. (je 150 000 Kr. für die -X- und 8-Strecke, gewidmet, dem Bettunasmaterial-Erneue- rungsfonds (Schotterung mit Kies» 350 000 Kr. (50 000 Kr. sür ^X und 2MOOO Kr. für 8> zugewiestn nnd der Gewinnvortraa des Lit. .X.- Unternehmens um 135 000 Kr. verstärkt. In dieser Verteilung des > Reingewinnes zeigt iich wieder die vorsichtige Dividendenpolitik der Verwaltung der Buichtiehrader Bahn. Für die Beurteilung des vor liegenden Abschlusses, der alle seine Vorgänger in den Schatten stellt, verdient hervorgehoben zu werden, daß aus dem Erträgnisse des Jahres 1907 dem Pensionsfonds als außerordentliche Dotation abermals 500 000 Kronen zugewiesen wurden. Die gleich hohen Summen gelangten in den beiden Vorjahren zur Verrechnung, so daß dem Pensionssonds in den drei letzten Jahren an außerordentlichen Dotationen im ganzen 1500 000 Kr. überwiesen wurden. Rechnet man noch di« ordentlichen Beiträge dazu, so ergibt sich, daß der Pensionssonds die Beiriebsrech- nung«n der Jahre 1905—1907 mit ca. 2 700 000 Kr. belastete. Der Be- lriebsrechnung des Jahres 1907 fiel weiter die restliche Nachzahlung >ür die genossenschaftliche Unfallversicherungsanftalt im Betrage von 192 000 Kronen zur Last, welcher Ausgabeposten nicht wiederkehren wird. So wohl die 500 000 Kr. für den Pensionsfonds als auch die 192 000 Kr. für die Unsallversichcrungsanstalt sind (wi< im Jahre 1906, dem Be- lnebskvnto vorweg angelastet worden. Nach dem Referate, das der Generaldirektor Herr Hofrat Dr. Hugo Böhm in der Sitzung des Ver waltungsrates erstattete, erreichten die Bruttoeinnahmen des abgc- laufenen Jahres die Höbe von 30,3 Millionen Kronen. Sie sind um 1,95 Millionen Kronen höher als im Jahre 1906 und um 3,3 Millionen Kronen günstiger als im Jahre 1905. Diese Mehreinnahmen wurden zum größten Teile aus dem Güterverkehr, insbesondere aus dem Kohlen- verkehr erzielt. Die beförderte Frachtenmenge erfuhr in 1907 eine Steigerung nm 560 000 r, während der Zuwachs des Jahres 1906 rund 500000 t betragen hatte. Zu der Steigerung der Transporteinnahmen hat auch der Personenverkehr beigetragen. Die Freauenz erfuhr eine Erhöhung um 197 000 Reisende, und daraus floß eine Mehreinnahme von IWOOO Kr. Unter den verschieden«» Einnahmen haben die Wagenmieten ein Plus von ca. 124 000 AI. erbracht. Auch das gesellschaftliche Kohlen- werk hat einen Mdhrertrag, und zwar in der Höhe von rund 136 000 Kr. geliefert. Der Ueberschuß des Kohlenwerkes beträgt 581520 Kr. und kommt zu gleichen Teilen den beiden Netzen zugute. Eine Zuweisung an den Sp.ezialreservefonds (i. V. 100 000 Kr.s konnte diesmal unter- bleiben, weil der Betrag von 190 000 Kr. zu Abschreibungen für Sub- ftanzvcrlust verwendet wurde, während im Jahre 1906 keine solchen Ab- ichreibungen erfolgten. Die Bruttoeinnahmen ergaben, wie schon er wähnt, ein Plus von 1 995 768 Kr., wovon 524 111 Kr. auf die Lit. .X-Ltrecke und 1 471 tx>7 Kr. auf die Lit. 8-Strecke entfallen. Im Jahre 1906 betrug das Bruttoplus sür -X 508 098 Kr. und für 8 851798 Kr., mithin zusammen 1359896 Kr. Die Betriebsausgaben sind hauptsäch lich durch die Regulierungen der Löhn« und Gehälter sowie die gröbere Verkehrsleistungen um 1312 958 (— 118 309, Kr. gewachsen, wo von 452888 (— 153 070s Kr. auf Lit. -X und 860 070 (mehr 34 760, Kr. aus Lit. 6 entfallen. Die Steuern erforderten für Lit. .X 1 443848 (4- 96211» Kr. und sür Lit. 8 2444528 (4- 105 673s Kr., zusammen 3 888 376 (4- 201 894h Kr., das ist rund 44 Proz. des ausgewiesenen Reingewinnes. Der Prioritätendienst erforderte für Lit. (X 2013 791 (-(- 23 613, Kr. und für Lit. 8 3 260 208 (4- 38 220, Kr. Das Nettoerträqnis sür Lit. ^X beträgt 2 934401 (4- 45 452s Kr. und für Lit. 8 5 799 616 (4- 686 730s Kr. Diese Rein- aewinnziffern erfahren durch die bekannte Gewinnverteilung der beiden Netze eine wesentliche Verschiebung. Vermöge des besehenden Tei lungsschlüssels hat die -X^Ztrecke aus ihrem Erträgnisse d«s Jahres 1907 eine Gewinnquote von 241 176 (— 51 218, Kr. an die 8-Linie und umgekehrt die 8-Linie an die ^-Lini« 974 131 (-s- 192309s Kr. abzufüh- ren. Bei der gegenseitigen Teilung der Gewinn« aus dem verflossenen Jahre ist also die X-Linie mit 732955 Kr. im Vorteil. In den Jahren 1900 bis inkl. 1907 hat Lit. 8 an Lit. I an Erträgnisquoten 8,78 Mil lionen Kronen überwiesen und umgekehrt von Lit. ^X rund 1,71 Millio nen Kronen empfangen. Die Dividende der -X-Aktien wurde, wie schon erwähnt, mit 155 Kr. und die Dividende der 8-Aktien mit 54 Kr. be- mösseu. Gegenüber dem Vorjahre entspricht dies einer Erhöhung der Dividende von 10 bzw. 2 Kr. Im Jahre vorher hatten die Dividenden- ausbesserungen ebenfalls 10 Kr. bei Lit. -X und 2 Kr. bei Lit. 8 betragen. Tie für 1907 festgesetzten Dividenden bieten, auf den letzten Tageskurs gerechnet — unter Berücksichtigung der am 1. Juni zu erfolgenden Kurs- abschläge —, eine Rentabilität von ca. 5,30 Proz. (gegen 5 Proz., 4,35 Prozent und 4,48 Proz. in den drei Vorjahren, für die Lit. -X-Aktien nnd von 4,90 Proz. (gegen 4,75 Proz., 4,47 Proz. und 4,57 Proz. in den drei Vorjahren, 'ür die Lit. 3-Artien. Vor der vorjährigen Divi» dendcnerklärung von 145 Kr. sür und von 52 Kr. für 8 wurden die Aktien Lit. -X mit 3000 Kr. und Lit. 8 mit 1126 Kr. bewertet. Gestern notierten Lit. ^X 3030 Kr. und Lit. 8 1135 Kr. Der Generalversammlung stehen zur Verfügung für die >X - S t r r ck e: Reingewinn 2 934 401 (4- 45 452, Kr., Ueberweifung von 8 974 131 (4- 192 452s Kr., Vortrag aus dem Vorjahre 784 793 (4- 210 217s Kr., zusammen 4 693 325 (4- 447 978, Kr. Dieser Betrag soll wie folgt ver teilt werden: Dividende 155 (145, Kr. gleich 3313 400 (4- 215 998, Kronen, Neberweisung an Lit. 8 241 176 (— 51218, Kr., Zuweisung an den Arbeiterpensionsfonds 150 000 (Os Kr., Bettunvsmaterial-Erneu-e- rungsfonds 50 000 (0, Kr., Tantieme des Verwaltungsrats 18 646 (— 2112, Kr., Spezialreserve des Kohlenwerkes 0 (50 000, Kr. und Vor trag auf neue Rechnung 920101 (4- 135 308, Kr. Für die 8-S trecke stehen zur Verfügung: Reingewinn 5799616 (4- 686730, Kr., Ueberweifung von Lit. (X 241176 (— 51218, Kr. und Vor trag vom Vorjahr 54 224 (-4 36 217, Kr., zusammen 6 095 016 (4- 671 729, Kronen. Dieier Betrag wird wie folgt verteilt: Dividende 54 (52, Kr. gleich 4 671000 (4- 173 000, Kr., Ueberweifung an Lit. zX 974 131 (mehr 192 309, Kr., Zuweisung dem Arbeiterpensionssonds 150 000 (0, Kr., Bettungsmaterial-Erneuerungssonds 200 000 (0, Kr., Tantieme des Ver- waltungsrates 41 353 (-H 2112, Kr., Spezialreserve des Kohlenwerkes o (50 000, Kr. und Vortrag auf neue Rechnung 58 532 (4- 4308, Kr. Tie Aussichten der Buschtiehrader Babu für das lausende Jahr sind, soweit der Kohlenverkehr in Betracht kommt, recht günstig. Im Fal- kcnauer Revier sind sämtliche Schächte voll beschäftigt und ein Abflauen der Geschäftslage ist nicht zu erwarten. Es sind auch neue Schächte in Betrieb gekommen, die, sobald sie ihre volle Leistungsfähigkeit erlangt haben werden, den Verkehr der Buichtiehrader Bahn steigern werden. Unter anderem hat die Dux-Bodenbacher Bahn einen neuen Schacht bei Neusattl in Betrieb genommen, der auf «ine Jahresproduktion von 150 000 bis 200 000 t eingerichtet ist. Aber auch die Exporte aus dem Brüxcr Reviere, soweit sie die Linien der Buschtiehrader Bahn passieren, werden nach Anschauung der Kohlenproduzenten nicht geringer werden als im Vorjahr. Auch der Steinkohlenmarkt liegt fest, speziell soweit es sich nm inländischen Absatz handelt. Wenn Verschiebungen im Export bei den Kladnoer Werken vorkommen, so sind dieselben nur darauf zu- rückzusühren, daß größere Quantitäten im Jnlandc placiert werden, wo durch das Interesse am Export geringer wird. Im ersten Quartal bat die Buschtiehrader Bahn ein Einnahmeplus von ca. 250 000 Kr. erzielt. *— Underground Eleetrie Railways Company os London. Dir 7 Millionen Prund Sterling Notes, die die Gesellschaft ausgegeben hat, werden am 1. Juni d. I. fällig, und da Mittel zur Zurückzahlung dieser Schuld nicht vorlmnden sind, muß bis zu diesem Tage mit den Besitzern der Notes eine Vereinbarung Zustandekommen. Die Sanierungs vorschläge werden jetzt veröffentlicht. Danach wird atz wesentlicher Bestandteil der Sanierung gefordert, datz vor allem für die Deckung des noch bestehenden Geldbedarfs Sorge getragen und hierfür von den ZloleSbcsitzern Opfer gebracht werden: es sollen l Million Pfund Sterling Sproz. Prior Lien Bonds geschaffen werden, die auf das Besitztum der Gesellschaft, darunter auch auf die jetzt den Noles verpfändeten Aktiven, das erste Pfandrecht erhalten. Die Notes haben also dielen Prior Lien Bonds daS Borrecht auf die ihnen jetzt verpfändeten Sicherheiten abzutrelen. Hinter diesen 1 Mill. Pfund Sterling Sproz. Prior Lien BondS sollen sodann 3 Mill. fZXProz. Bonds geschaffen werden und hinter diesen weitere k,20 Mill. Pfund Sterling Sproz. Income BondS. Tie Notesbesitzcr sollen auf ihre 7 Mill. Pfund Sterling Forderungen dann erhallen: 2,80 Mill. Pfund Sterling gleich 40 Proz. in den SsHproz. Bonds der zweiten Hvvotbek und 4.S0 Mill. Pfund Sterling gleich 70 Proz. ihrer Nominalforderung in den zuletzl rangierenden Income BondS, das heiht also IIS Proz. nominal, aber in zweit- und drittstelligen Werten mit zweifelhafter oder zunächst gar keiner Berzinsungschance. Die Sinnahmeschätzungen der Geiellschosl geben nämlich nickt die Sicherheit, dah sie die Zinsen auf die 4Z4proz. Bonds der zweiten Kategorie in den nächsten Jahren aus eigenen Mitteln werde zahlen kSnnen (noch viel weniger natürlich die Zinken auf di» Income BondS): um hier die Opfer der NoteSb»sitzer zu mildern, haben die Häuser Svever sich bereit erklärt, di» nach obigem noch verfügbaren 200 00V Litri. StHProz. BondS und S0V V0V Lftrl. Income Bond» zu einem Gefamtpreis, von 3llvcmc> Lftrl. sukzessiv« zu übernehmen, um hiermit , »ine Reserve zu schaffen, die speziell zur Zinszahlung für die 4s4vroz. Bonds zu dienen hat. Oesterreichische Nordwestbahn. Garantiertes Netz vom 1. bis 10. April 773 894 (— 65 956, Kr., seit 1. Januar 6 993 049 Kr. (— 268 551 Kr. gegen definitiv und -4- 294 295 Kr. qeqen provisorisch,: Elbtalbahn 474894 (— 44902, Kr., seit 1. Januar 4 577 395 Kr (— 98113 Kr. gegen definitiv und 4- 443 578 Kr. gegen provisorisch,: Südnorddeutsche Verbindungsbahn 260 105 (4- 3846, Kr., seit 1. Januar 2 538 367 Kr. (4- 15 151 Kr. gegen definitiv und 4- 201647 Kronen gegen provisorisch». Oesterreichischer Lloyd. Februar 2 566 000 (4- 38 000» Kr., seit 1. Januar 4 7(9 000 (- 288 000» Kr.