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zu. Derartig sensibilisierte Platten eignen sich als Einheitsplatten für den Dreifarbendruck und das Jolysche Rasterverfahren. Man belässt die Gelatineplatte 5 bis 10 Minuten im Färbe bad und trocknet, ohne abzuspülen, in absolut finsterem Raum. Beabsichtigt man die Platten nass zu exponieren, so kann an Stelle der Dextrinlösung Wasser benuzt werden. *e+- Falsches Licht. Nachdruck verboten. nter falschem Licht versteht man in der Photographie be kanntlich denjenigen Teil des Lichtes, welcher wider den Willen des Photographen die Platte trifft, im Gegensatz zu der der Platte mit Willen zugeführten Lichtmenge. Wir werden später die Quellen des falschen Lichtes eingehend untersuchen und möchten nur folgendes vorausschicken. Das falsche Licht fällt im allgemeinen allen Teilen der Platte gleichmässig zu, oder es bedeckt Licht und Schatten des von dem richtigen Licht ent worfenen Bildes jedenfalls nahezu gleichmässig. Die Folge davon ist, dass durch das falsche Licht einerseits die Lichter des Bildes stärker be lichtet werden als bei Abwesenheit desselben, anderseits, dass die Schatten Licht erhalten. Hieraus folgt, dass die Kontraste im Bilde ver mindert werden in dem Masse, wie das falsche Licht zunimmt, weil eine gewisse falsche Licht menge in den Lichtern eine viel geringere Wirkung ausüben wird als in den Schatten. Bekanntlich müssen wir nun, wenn wir kräftig beleuchten wollen, im Atelier einen Teil der Gardinen schliessen, und zwar wird man im allgemeinen den Satz aussprechen können, dass, je kräftiger die Beleuchtung werden soll, ein um so grösserer Teil der Gardinen ge schlossen werden muss, und um so kleiner die Fläche sein wird, von welcher Licht auf das Modell gelangt. Daher können wir ein weich beleuchtetes Bild in kürzerer Zeit her stellen. Wir können bei demselben kürzer be lichten, als bei einem hart beleuchteten Bilde. Wenn nun durch falsches Licht, wie bereits oben erklärt, thatsächlich die Kontraste ge mildert werden, die Plastik vermindert und dabei der Unterschied zwischen Licht und Schatten abgeschwächt wird, so müssen wir, um eine bestimmte erwünschte. Plastik der Be leuchtung zu erzielen, um so härter beleuchten, je grösser die Menge des falschen Lichtes ist, und um so weicher beleuchten, je geringer die selbe ist. Wenn wir es also verstehen, das falsche Licht möglichst einzuschränken, werden wir mit weiter geöffneten Gardinen und daher schneller belichten können als im Gegenfall. F>itz Möller-Halle a. S.