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Unterlage nach den beiden empfindlichen Wasser wagen, von denen die eine (k) quer, die andere (1) parallel zum Meßrohr c befestigt ist. An der Säule v sind zwei Dreiwegehähne n verschraubt, deren durch die Stange m verbun denen Hahnstangen ein gleichzeitiges Oeffnen und Schließen beider Hähne ermöglichen. Dies ist erforderlich, weil, wie oben schon bemerkt, bei höherem statischem Druck in der Leitung, als das Manometer anzuzeigen vermag, die Flüssigkeit herausgetrieben würde. Das Mikromanometer wird schon bei der Herstellung unverrückbar auf ein festes Nei- gungs- bezw. Uebersetzungsverhältnis mittels besonderer genauer Eichvorrichtungen einge stellt. Für die verschiedenen Verwendungs zwecke werden Mikromanometer mit verschie denen Neigungen des Meßrohres verwendet. Die festen Uebersetzungen sind zur Verein fachung der Berechnung in runden Zahlen aus gewählt. Für gewöhnlich werden Mikromano meter für folgende Neigungen geliefert: 1:400, 1 ; 200, 1 : 100, 1 : 50, 1 : 10. Die gesamte Länge des Meßrohres beträgt 200 mm. Der maximale Druckunterschied, der gemessen wer den kann, beträgt somit: für Neigung 1 : 400 = 200 ■ 0 = 0,5 mmWassersäule . » 1:200 =20020= 1,0 , . » 1:100 = 200 10= 2,0 » » 1: 50 =200 0= 4,0 „ , „ 1: 10=200 1 =20,0 » Als Sperrflüssigkeit wird Alkohol von 0,8 spez. Gewicht benutzt, weil dieser fast überall leicht erhältlich ist und auch bei ganz kleinen Kräften keinen toten Gang ergibt. Wasser kann wegen seines Verhaltens zu der, wenn auch nur in geringem Grade, verunreinigten Innenoberfläche des Meßrohres nicht zur Ver wendung kommen. — Um die Deutlichkeit der Ablesung zu erhöhen, ist der Alkohol durch etwas Fuchsin rot gefärbt. Wäre das Meßrohr c auf die Länge der Teilung von 0 bis 200 mm genau gerade und gleich weit, so würden gleichen Unterabteilungen auf dem Glasrohre auch gleichwertige Mano meterpressungen entsprechen. — Da es jedoch sehr schwierig ist, derartige Meßrohre herzu stellen*, so wird von dem Verfertiger die den Abweichungen von der genauen Form des Rohres entsprechende gleichwertige, doch ungleiche Teilung für jedes einzelne Meßrohr mittels be sonderer Eichvorrichtungen festgestellt** und auf * Wenigstens für kleine Neigungen des Meßrohres. *' Vergl. die Brosch, von O. Krell: „Hydrostatische Meßinstrumente“ S. 13. einer an das Meßrohr angelegten sogenannten „kompensierten Skala“ verzeichnet. An einer solchen Skala würde wegen dieser ungleich langen Teilstrecken eine Gleitskala nicht benutzt werden können. Da jedoch bei den meisten Messungen die Gleitskala mit Vorteil angewendet werden kann, so wird, um trotz der ungleichen Teilung ihre Verwendung zu ermöglichen, fol gende Einrichtung getroffen: Parallel zu der kompensierten Skala auf dem Meßstab q (Abbildung 7) ist eine in Millimeter geteilte Skala von gleicher Länge (200 mm) in einiger Entfernung angebracht, so zwar, daß sich die Anfangs- und Endpunkte beider Skalen unmittelbar gegenüberliegen. Jeder zehnte Teil strich der kompensierten Skala wird sodann mit dem korrespondierenden Teilstrich der gleich förmigen Skala durch eine gerade Linie ver bunden. Diese Verbindungslinien erscheinen je nach dem Grade der Ungleichförmigkeit der kompensierten Skala mehr oder weniger schief gestellt und werden mit für beide Skalen gül tigem Index versehen. Um den Nullpunkt des Mikromanometers nicht durch Zufüllen von Flüssigkeit in Uebereinstimmung mit dem Null punkt der Geschwindigkeitsskala bringen zu müssen, besitzt die gleichförmig geteilte Skala, wie in Abbild. 7 für Geschwindigkeitsmessungen dargestellt, noch eine auf dem Schieber o an gebrachte und mit entsprechender Teilung ver sehene Skala. Der Nullpunkt der verschiebbaren Skala o wird dann immer auf den Punkt ver schoben, an welchem der Meniskus der Flüssig keit nach Einstellung der beiden Wasserwagen einspielt. In Abbildung 8 ist die kompensierte und die Geschwindigkeitsschiebe-Skala für ein Mikro manometer mit Neigung des Meßrohres 1 : 400 dargestellt. Die Teilung versteht sich aller dings für ein absolut gerades Meßrohr. Mikromanometer fiir verschiedene Zwecke. Für manche Zwecke, besonders bei Unter suchungen, kann es erforderlich werden, sowohl kleinere als auch größere Geschwindigkeiten möglichst genau zu messen. Für solche Fälle können Mikromanometer mit verschieden einstellbaren Neigungen, etwa 1 : 200 und 1 : 20, oder 1 : 50 und 1 : 10 usw., geliefert werden. Bei Messung der kleineren Geschwindig keiten steht dann die Grundplatte des Mano meters horizontal, bei Einstellung der größeren Neigung wird sie, und damit auch das Meßrohr, geneigt. Um die beiden Neigungen des Meß rohres einstellen zu können, sind zwei Längs wasserwagen vorgesehen, von denen je eine für die betreffende Neigung einspielt. Da die Ein flüsse des nicht absolut geraden Meßrohres für verschiedene Neigungen ganz verschieden sind, HI.«, 16