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300 Stahl und Eisen. Umschau. 29. Jahrg. Nr. 8. 8,2 kg, die Abmessungen waren 740 X 150 X 9,3 mm. Jede Platine lieferte zwei Bleche, die, auf 0,71 X 1,42 m ausgewalzt, rd. 3,48 kg wogen, entsprechend einer Dicke von 0,42 mm. Das Verwalzen wurde, von der Platine ausgehend, in drei Hitzen durchgeführt, und man trug Sorge, daß die drei korrespondierenden Phasen des Walzens sich ungefähr gleichmäßig auf die drei Gerüstgruppen des Walzwerks verteilten. Das Auswalzen der Platinen auf 1,02 X 1,05 m bei 1,03 mm Dicke erforderte einen mittleren Kraft aufwand während der 29 Minuten dauernden Walz 1,77 t. Das Material war weiches basisches Martin flußeisen von 36 kg Festigkeit und 27 0/o Dehnung. Im ganzen wurden einschließlich der Leerlaufpausen 323 KW.-Stunden verbraucht. Ohne Berücksichtigung der Leerlaufarbeit usw. stellt sich der Kraftverbrauch auf 134 KW.-Stunden. Der Wirkungsgrad der Maschine 134 stellt sich somit auf 323 = 41,5 °/o. Auf die Tonne Walzgut bezogen, ergibt das 182 KW.-Stunden Gesamtarbeit und 76 KW.-Stunden Nutzarbeit. Bezieht man die Zahlen auf die Tonne periode von 366 KW. Während Walzpause von vier Minuten zeigte das Wattmeter konstant einen Kraftverbrauch von 200 KW. an, die durch die ge samten Widerstände usw. im Walzwerk selbst während des Leerlaufs aufgezehrt wurden. Man kann demnach die zu diesem Walzvorgang benötigte Nutzkraft auf 366 — 200 = ~ 166 KW. ansetzen. Die so erhaltenen Stürze wurden zu dreien zusammen gelegt, in einer halben Stunde wieder erwärmt und dann auf dem Warmwalzgerüst vorge walzt. Die Abmessungen stell ten sich dann auf 1,25 X 1,37 m bei etwa 0,92 mm Dicke. Die ser Walzvorgang beanspruchte elf Minuten; die mittlere Kraft abgabe stellte sich auf 283 KW. Während der dann folgenden Leerlaufpause von acht Mi nuten wurden 190 KW. von der Straße verbraucht. Die so erhaltenen drei Bleche dieser Walzperiode wurden dann ge doppelt, wieder erwärmt und weiter ausgewalzt auf etwa 1,50 m Länge bei 0,39 bis 0,42 mm Dicke. Die während dieser elf Minuten dauernden Walzperiode verbrauchte Kraft stellte sich im Mittel auf 389 der dann folgenden Fertig material, so erhält man 214 bezw. 90 KW.- Abbildung 1. Skizze des Walzwerks. KW. In der dann Stunden. Die folgende Zahlentafel gibt dieselben folgenden Leerlaufperiode wurden 190 KW. benötigt. Zahlen auf die drei Phasen des Walzvorganges verteilt: Der vom Walzwerk und seinen einzelnen Teilen während des Leerlaufs benötigte Kraftbedarf wurde vor dem Versuch gesondert festgestellt. Es benötigte danach: Kw der Motor allein 25 Motor, das kleine Schwungrad allein treibend 45 dazu das große Schwungrad mit drei Seilen ziehend 70— 75 dasselbe mit sechs Seilen ziehend . . 80— 85 mit zwei Walzgruppen (vier Gerüsten) 120—140 Allgemein gesprochen wechseln natürlich die Bremswirkungen im Walzstraug erheblich mit dem Zustand der Lager und der Güte des Schmiermittels. Der Motor wird mit Drehstrom von 3000 Volt 50 Perioden gespeist. Er leistet normal 600 KW. und kann Ueberlastungen bis zu 1000 KW. aushalten. Seine Umdrehungszahl im Leerlauf beträgt 250. Die oben wiedergegebenen Zahlen für den Kraft verbrauch beim Leerlauf durch Reibung usw. sind sehr bedeutend und zeigen, wie wichtig es ist, die Produktionen durch möglichst ununterbrochenes Walzen zu steigern, um damit diesen großen Anteil an der motorischen Leistung nutzbar zu machen. Die Menge des bei jeder Walzung verwalzten Materials stellte sich, entsprechend 216 Platinen, auf Ver längerung Gesamtarbeit a. d. Tonne Einsatz a. d. Tonne Fertig material Vorwalzen .... 6,8 45,6 53,7 Doppeln 1,3 9,7 11,4 Fertigwalzen . . . 2,3 20,7 24,4 Zusammen 20,00 76,0 89,5 Diese Zahlen haben nur ein praktisches Interesse und können keinen Anspruch erheben, genaue Ziffern zu geben für die so wichtige Frage des Kraftbedarfs beim Walzen. Dem Aufsätze sind die Versuchskurvenaufzeich- nungen des Wattmeters beigegeben. Baupolizeiliche Behandlung ebener massiver Decken bei Hochbauten.* Unter Aufhebung früherer Runderlasse vom 6. Mai 1904** bezw. 11. April 1905*** hat der Herr Minister * Nach „Zentralblatt der Bauverwaltung“ 1909 Nr. 12 8. 81. ** „Zentralblatt der Bauverwaltung“ 1904 8. 258. *** „Zentralblatt der Bauverwaltung“ 1905 8. 221.