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10. Februar 1909. Aus der Praxis- in- und ausländischer Eisen- und Stahlgießereien. Stahl und Eisen. 211 auf ihre Brauchbarkeit für die Leitung von Genußmitteln, Salzlösungen für Kühlanlagen und Petroleum bei einer reinen Verzinnung, ergab ein ebenso gutes Resultat in der Praxis, wie die Dauerversuche im Wiener mechanisch-tech nischen Laboratorium und im Königl. Material prüfungsamt in Groß-Lichterfelde. Die Heidschen Rohre eignen sich auch vor züglich für Heizzwecke. Die vorstehende kleine Zahlentafel (S. 210) zeigt ihre Ueberlegenheit gegen gewöhnliche Rohre. Die Heizung des Heidschen Werkes erfolgt durch solche Röhren, die vertikal angeordnet sind (Abbild. 4). Die Heizkörper bestehen aus Doppelröhren von beliebiger Höhe und Länge; ,/ während die Außenrohre Spiralröhren sind (Ab bildung 5), sind die Innenrohre glatt. Der Dampf strömt zwischen beiden Röhren, wodurch die Luit in der ganzen Länge der Spiralröhren erwärmt wird; die glatten Rohre saugen dagegen die kalte Luft vom Erdboden an, um sie oben erwärmt abzugeben. Hierdurch wird eine vorzügliche Zirkulation ermöglicht. Einstweilen werden die Heidschen Rohre nur in Stockerau bei Wien hergestellt (Abbil dungen 6 und 7), da die Lizenzen für die anderen Staaten* noch nicht vergeben sind. * D. R. P. Nr. 185 085 (Verfahren), Nr. 197 802 (Maschine). Aus der Praxis in- und ausländischer Eisen- und Stahlgießereien. 8. Rahmenmodelle (Skeleton Patterns). I n den meisten Fällen werden solche Modelle I verwendet, um Modellkosten zu ersparen. Ihre Benutzung bringt aber häufig auch dem Former Vorteile. lieber einen solchen besonders klar und einfach liegenden Fall berichtet W. J. Juli en*: Zur Erstellung der in den Abbildungen 1 und 2 dargestellten Schalen wurden nur die in bildung 3) die äußere Form des Gußstückes ab gedreht wird. Die Schablone wird einerseits in einer Aussparung am obersten Teile des Mo dells und anderseits an der oberen Fläche des Fußflansches geführt. Es folgt das Aufsetzen des oberen Flanschmodelles C mit Warze D und der Zusatzmodellteile E und F (Abbildung 3) und das Aufstampfen des Mittel- und Oberteiles, welche Arbeit zu Bemerkungen keinen Anlaß gibt. Diese beiden Kastenteile werden abgehoben, und die sämtlichen Hilfsmodelle entfernt, so daß nur das ursprünglich auf das Unterteil gesetzte Abbildung 2. Abbildung 3 ersichtlichen Modellteile angefertigt. Der Arbeitsvorgang ist folgender: Ein unterer Formkastenrahmen (Abbildung 4) wird aufge stampft und in denselben das Modell so einge bettet, daß die Oberkante des unteren Flansches mit der Teilungsfläche des Formkastens bündig ist. Nun setzt man das Rahmenmodell auf und stampft es voll, worauf mit Schablone A (Ab- * „Castings“, Septemberheft 1908 S. 219. Rahmenmodell in der Form bleibt. Mit der Schablone B (Abbildung 3) wird jetzt die innere Form des Gußstückes abgedreht, wozu die Scha blone jeweils zwischen zwei Modellrippen neu eingesetzt werden muß. Nach Fertigstellung dieser Arbeit und völligem Ausheben des Modelles wird die Form in der üblichen Weise vollendet und der Guß in gewohnter Weise bewirkt. Es ist ersichtlich, daß dieses Verfahren nicht nur eine Ermäßigung der Modellkosten, *