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20. Januar 1909. Aus Fachi'ereinen. Stahl und Eisen. 113 Zahlenreihe 2. Frischerei- u. Gießereiroheisen Hämatit Roheisen für das basische Ver fahren Spiegeleisen, Ferrolegierungen usw Gußstücke I. Schmelzung . . Insgesamt Erstes Halbjahr 1908 1907 t t 2 200 249 1 710 226 658 344 124 253 14 415 2 332 653 2 136 900 636 358 171 916 4 707 487 | 5 277 827 Bessemerstahl verteilten sich die Mengen im ab gelaufenen und im vorhergehenden Jahre folgender maßen : im ersten sauer basisch zusammen Halbjahre t t t 1908 458 535 291 446 749 981 1907 774 388 311 687 1 086 075 Bei den 17 Bessemerstahlwerken der Vereinigten Königreiche waren durchschnittlich 481/8 Konverter im * Für 1907 nicht naehgewiesen. Betriebe, von denen im Mittel 278/4 mit saurer und 203/8 mit basischer Zustellung arbeiteten. Die Herstellung von Bessemerstahlschienen ist wiederum zurückgegangen; sie belief sich in den Berichtemonaten auf 324 7201, während sie in der ersten Hälfte 1907 noch 460 018 t und von Januar bis Juni 1906 494 978 t ausgemacht hatte. Von den sonstigen Erzeugnissen aus Bessemerstahl verzeichnet die Sta tistik an vorgewalzten Blöcken, Knüppeln usw. 48 627 t (die entsprechenden Zahlen für 1907 und 1906 waren 165 737 t und 83 053 t), an Brammen und Platinen 98 314 t und an Schwellen und Laschen 64 282 t. Die Verteilung der Gesamtmenge der Bessemer stahlfabrikate auf die einzelnen Bezirke ergibt sich aus der folgenden Zusammenstellung: Zahlenreihe 3. Bezirk 1908 t 1907 t Süd-Wales 166 814 227 686 Cleveland 167 272 168 075 Sheffield und Leeds 113 474 267 546 Lancashire, Cumberland und Cheshire 124 408 260 279 Schottland, Staffordshire usw. 63 714 86 575 Insgesamt 635 682 1 010161 Aus Fachvereinen. Deutscher Handelstag. Am 11. und 12. Januar fand in Berlin die zahl reich besuchte Vollversammlung des Deutschen Handels tags statt und beschäftigte sich u. a. mit der Reichs finanzreform, deren Dringlichkeit anerkannt wurde. Unter den von den verbündeten Regierungen vor geschlagenen Steuern wurde bezüglich der Gas- und Elektrizitätssteuer folgender Beschlußantrag einstimmig angenommen: „Energischen Widerspruch erhebt der Deutsche Handelstag gegen den Entwurf, eines Elektrizitäts- und Gassteuergesetzes. Elektrizität und Gas sind als Krafterzeuger, zum Teil auch als Lichterzeuger Produktionsmittel, und es ist mit den Lehren der Finanzwissenschaft nicht vereinbar, Produktionsmittel zu besteuern. Mit Elektrizität oder Gas betriebene Unternehmen stehen im Wettbewerb mit Unternehmen, die andere Produktionsmittel benutzen, und es verletzt die Gerechtigkeit, die ersteren mit einer Sondersteuer zu belegen. Die Durchführung der geplanten Steuer stößt auf große technische Schwierigkeiten. Daß auch die nicht zur Verwertung gelangenden Mengen von Elektrizität und Gas besteuert werden sollen, ist unzulässig. Besonderen Schaden würde die Steuer denjenigen Industrien zufügen, die, wie z. B. die elektrochemische Industrie, auf den Großverbraueh von Elektrizität angewiesen sind und durch deren Verteuerung im Wettbewerb mit dem Ausland, wo durch Wasserkräfte billige Elektrizität zu gewinnen ist, aufs härteste getroffen werden würden“. Den Gesetzentwurf betr. Arbeitskammern besprach in einem außerordentlich fesselnden Vortrage Generalsekretär Stump f-Osnabrück, worauf folgender Antrag mit erdrückender Mehrheit zur Annahme gelangte: „Im Hinblick auf den vom Bundesrat beschlossenen und dem Reichstag am 25. November 1908 vorgelegten Entwurf eines Arbeitskammergesetzes gibt der Deutsche Handelstag seinem ernsten Bedauern darüber Ausdruck, daß den in seinen Verhandlungen vom 21. März 1908 dargelegten schweren Bedenken gegen die Errichtung von paritätisch zusammengesetzten Arbeitskammern keine Rechnung getragen worden ist. III.29 Er hält daran fest, daß ein Bedürfnis nach solchen Einrichtungen nicht naehgewiesen ist, und bleibt der Ueberzeugung, daß sie, weit davon entfernt Nutzen zu stiften, zur Verschärfung der leider bestehenden Gegensätze zwischen Unternehmern und Arbeitern beitragen und dem sozialen Frieden entgegenwirken würden. Aus diesem Grunde erklärt sieh der Deutsche Handelstag von neuem gegen die Errichtung von paritätisch zusammengesetzten Arbeitskammern." Bituminous Coal Trade Association. Die Gesellschaft, deren Sitz New York ist, hat im vergangenen Jahre einen in Buchform veröffent lichten Bericht* erscheinen lassen, der umfangreiches statistisches Material über die Kohlen- und Koksindustrie der Vereinigten Staaten von Amerika bringt. Aus diesem Material, das von ersten amerikanischen Fachleuten zusammengestellt und bearbeitet worden ist, dürfte der Ausblick auf die zukünftige Kohlenförderung und den Kohlenver brauch in Amerika von besonderem Interesse sein. Danach ergibt eich unter Zugrundelegung der Ver brauchsziffern der letzten Jahrzehnte folgende Statistik: Gesamtk ohlenetatist ik in Amerika. Jahr 1910 1920 1930 1940 1950 Förderung In 1000 t zu 1016 kg gesamt 433357: 6854621 954813 12157601 1456006 Anthra zit 68235 79445 88461 95166 100157 Bitu minöse Kohle 365122 6060171 866352 1120594 13558491 Verbrauch in 1000 t zu 1016 kg Ins- Anthra- gesamt zit Bitu minöse Kohle 42103866049 656702 76398 897307184669 1115404190690 129962095094 354989 580304 812638 1024714 1204526 Der Verbrauch von bituminöser Kohle wird im einzelnen wie folgt geschätzt: * A Report to the Bituminous Coal Trade Asso ciation on the present and future of the Bituminous Coal Trade 1908. New York 1908, Henry S. Fleming. 10