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261 TieoSt«- de« S November IVOS Frankenberger Tageblatt S-zranve. IS4L «-,Mrg°n, -MN für die ZSuiM AmkWMmW MH», dirMMeKnilsMiK inid dm Mimt zu Irmkmbng i. Kr Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von E. B. Roßberg in Frankenberg t. Sa. Mrschetut a« jedem Wochentag abend» für den folgenden Tag. Bezugs preis vierteljährlich 1 ^4 50 H, monatlich 60 H. Trägerlohn extra — Einzelnummern lausenden Monats S H früherer Monat« 10 BeRellungeu werden in unserer Geschästsstelle, von den Boten und Ausgabe stellen sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Nach dem Ausland« Versand wöchentlich unter Kreuzband. Ankündigungen sind rechtzeitig aufzugeben, und zwar größere Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages. Kür Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. Doch-51. Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. Anzeigenpreis: Die 6 -gesp. Petitzeile oder deren Raum 1b b«i Lokal- Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Zeile 40 „Eingesandt" i» Redaktionsteile zö H. Für schwierigen und tabrllarischen Satz Aufschlag, für Wiederholungsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif. FRr Nachweis und Offerten-Annahme werden 2b H Extragebühr berechnet. Fuseraten-Annahme auch durch alle deutschen Annoncen«Expeditionen. Die Aufgabe von Inseraten ersuchen wir im Interesse der rechtzeitigen Fertigstellung und Ausgabe unseres Blattes gefälligst so zeitig als möglich erfolgen zu lassen. Größere Inserate erbitten wir uns bis vor mittags S Uhr, während kleinere Inserate bis 11 Uhr mittags Aufnahme finden. Für später einlaufende Anzeigen können wir eine Garantie des Abdrucks in der bezüglichen Abendnummer nicht übernehmen. In Bezug auf die Sicherung der Telegraphenanlage« im Deutschen Reiche gegen Beschädigungen sind durch die HZ 317—320 des Reichsstrafgesetzbuches die nachstehen den Bestimmungen getroffen: Wer vorsätzlich und rechtswidrig den Betrieb einer zu öffentlichen Zwecken dienenden Telegraphenanlage dadurch verhindert oder gefährdet, daß er Teile oder Zubehörungen der-- selben beschädigt oder Veränderungen deran vornimmt, wird mit Gefängnis von einem Monat bis zu drei Jahren bestraft. Wer fahrlässigerweise durch eine der vorbezeichneten Handlungen den Betrieb einer zu öffentlichen Zwecken dienenden Telegraphenanlage verhindert oder gefährdet, wird mit Ge fängnis bis zu einem Jahr, oder mit Geldstrafe bis zu neunhundert Mark bestraft. Unter Telegraphenanlagen im Sinne des Gesetzes sind Fernsprechanlagen mitbegriffen. Hierbei wird darauf hingewiesen, daß namentlich beim Fällen von Bäumen und beim Einholen der Obsternte in unmittelbarer Nähe der Reichstelegraphenleitungen zur Verhütung von Beschädigungen derselben geeignete Vorsichtsmaßregeln getroffen werden müssen, und daß, wenn die Telegraphenleitungen gefährdet erscheinen, die nächste Reichstelegraphenanstalt zu benachrichtigen ist, damit die Leitungen während der Arbeit bewacht werden können. Unterlassungen in dieser Beziehung würden beim Eintritt von Beschädigungen der Tele graphenanlagen nicht nur die Ersatzpflicht desjenigen, durch dessen Fahrlässigkeit der Schaden entstanden ist, begründen, sondern auch seine strafgerichtliche Verfolgung herbeiführen. Die Ortspolizeibehörden des hiesigen Verwaltungsbezirks werden hiermit gleichzeitig angewiesen, in geeigneter Weise für weitere Bekanntmachung dieser Vorschriften mitzuwirken. Flöha, am 30. Oktober 1909. , ... . - Die Königliche AurtShauPtmaunschaft. Das Ergebnis -er engeren Landtagswahl im 32. ländlichen Wahlkreise betr. Gemäß Z 29 Absatz 2 und tz 30 des Wahlgesetzes für die Zweite Kammer der Stände- versammlung vom 5. Mai 1909 wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, darnach der heute erfolgten amtlichen Ermittelung des Ergebnisses der engerm Landtagswahl vom 2. November 1909 im 32. ländlichen Wahlkreise von 13990 abgegebenen gültigen Stimmen 8651 Stimmen aus Herrn Fabrikant und Gutsbesitzer Ernst Stephan Ela«ß in Plaue-Bernsdorf, , 5339 Stimmen auf Herrn Zigarrenfabrikant Karl Franz Thate in Hartha gefallen sind. Da sonach auf - Herrn Fabrikant und Gutsbesitzer Ernst Stephan Clauß in Plaue-BernSdorf mehr als die Hälfte aller im Wahlkreise abgegebenen gültigen Stimmen entfallen sind, ist er als Abgeordneter der zweiten Kammer der Ständeversammlung im 32. ländlichen Wahl kreise gewählt. Flöha, am 6. November 1909. Der Wahlkommtfsar für die LaudtegSwahl im 32. ländliche« Wahlkreise. ««Labert, Regierungsamtmann. Lömxlieke« 1>«jlrer8«miü»r k'rankEdsrK. IKi««,ovk, elsn 10. Kovsmdvi», vonm. 10 Ukn Luckot iw Fsstseuck» äsr Anstalt sins äUsnitlivKv otatt, bsi cksr Lorr krok. Vr. 81mon ckis Rocks bM. 2u ckissor Rsstliodksit virä kioiäurod iiu Nauasu ckss LsLrarloUvAiuiu» srgsdaust bwgslaäsu^ Ho. ^uvvluvvi ruvu. vis bei ksmmenäe km. (Von unserem Berliner Mitarbeiter.) Ende dieses Monats wird der Reichstag nach mehrmonat licher Pause wieder zusammentreten, um sich in der kommenden Session in der Hauptsache mit dem Etat zu beschäftigen. Wie verlautet, ist das Reichsschatzamt mit seinen Vorarbeiten voll ständig fertig und mit ziemlicher Sicherheit wird das Parla ment bei seinem Zusammentritt den Etat fertig vorfinden, so daß sehr bald die übliche Etatsdebatte ihren Anfang nehmen kann, die diesmal um so wichtiger ist, als der neue Reichs kanzler sein Programm darzulegen haben wird. Man hat schon vor längerer Zeit davon gehört, daß Herr von Beth mann-Hollweg den Einzelressorts die größte Sparsamkeit ans Herz gelegt hat, und daß sich daher diesmal im Etat nur unumgängliche Neuforderungen finden werdend Das wird man im einzelnen abwarten müssen, insbesondere darf man begierig danach sein, ob auch Heer und Marine mehr wie bisher in ihren Forderungen Zurückhaltung auferlegt haben; es ist schon oft genug in der Volksvertretung darüber ge klagt worden, wie man in beiden Verwaltungen bei weitem sparsamer sein könne, und der Werftprozeß in Kiel zeigt zur Genüge, wir ganz beträchtliche Summen dem Staate verloren gegangen sind, weil die Beamten nicht kaufmännisch zu rechnen verstanden haben. Wie eine aus offiziösen Quellen gespeiste Korrespondenz zu berichten weiß, hat das Reichsschatzamt an den von den einzelnen Ressorts eingereichtcn Forderungen eine Summe von nicht weniger als ungefähr 150 Millionen Mark von vornherein gestrichen. Man hat dies getan, um unter Be rücksichtigung aller notwendigen Neufordeungen und unter Beschränkung der ungedeckten Matrikularumlagen eine Balan cierung des ReichshaushaltsetatS zu erzielen. Wie nach der selben Quelle verlautet, haben die fortdauernden Ausgaben eine neue mäßige Erhöhung erfahren, hauptsächlich bedingt durch Militär- und Flottengesetz, sowie durch die Steigerung der Zinssummen, dagegen seien die einmaligen, sowie die außer ordentlichen Ausgaben einer starken Verringerung gegenüber dem Vorjahr unterzogen worden. Die Balancierung des Etats ist ermöglicht worden durch die Einkünfte aus den neuen Steuern, wobei man aber so vorsichtig gewesen ist, nicht etwa die ganze Summe von 500 Millionen in Rechnung zu setzen, sondern nur 300 Millionen Mark einzustellcn. Freilich muß der allergrößte Teil der neuen Einnahmen im nächsten Etat zur Bestreitung bereits früher gemachter dauernder Ausgaben Verwendung finden und nur ein kleiner Teil kann zur Be streitung der neuen Ausgaben dienen. Betont wird in der offiziösen Verlautbarung, daß trotz- alledem es gelungen sei, das Gleichgewicht im neuen Etat bei Begrenzung der ungedeckten Matrikularumlagen auf 80 Pfen nige pro Kopf der Bevölkerung herzustcllcn, wobei man seit langem zum ersten Male wieder ein einigermaßen geordnetes Budget bekommen wird. Ob diese offiziöse Darstellung etwas Schönfärberei treibt, wird man ja bald zu sehen bekommen, denn es wird ja nicht lange dauern, bis die Auszüge aus dem Etat zur Veröffentlichung gelangen werden. Immerhin scheint rosiger Optimismus wenig am Platze zu sein, denn dieselbe offiziöse Korrespondenz kündigt eine neue Reichssteuer vermehrung schon sür eine nahe Zeit an. Die Korrespondenz weist, wie erwähnt, darauf hin, daß der Ertrag der neuen Steuern zu einem großen Teile sür frühere Ausgaben ver wandt werden muß, und bemerkte im Anschluß daran: „Sorge der Zukunft wird eS sein, namentlich danach zu trachten, daß die ganz sicher für eine nahe Zeit bevorstehenden neuen Mehr ausgaben sofort in eigenen Reichseinnahmen Deckung finden." Das klingt gerade nicht sehr erbaulich, wenngleich diese An kündigung wohl niemandem überraschend kommt. Sessmtsitrung aer canäerlnMimak. (Schluß.) Ueber die Einrichtung einer technischen Beratungsstelle für elektrische Anlagen berichtete Rittergutsbesitzer Naumann- Mutzschen. Es solle nach dem Vorbilde anderer Länder eine solche Beratungsstelle geschaffen werden. Der Mangel an Menschen kräften und die rapide Steigerung der Löhne veranlaßten die Landwirte, sich die wesentlich billigere elektrische Kraft, soweit es irgend angängig, als Ersatz zu suchen. Es sei daher erklärlich, wenn in landwirtschaftlichen Kreisen der Bau von elektrischen Zentralen geplant werde und wenn Genossenschaften zu diesem Zwecke gegründet würden. Ministerialdirektor Geh. Rat Dr. Roscher: Auch das Mi nisterium hält das Bedürfnis zur Errichtung einer technischen Be ratungsstelle für elektrische Anlagen für ein wichtiges und drin gendes. Eine solche Beratungsstelle kann nach unserer Ueber- zeugung leisten: Ratschläge an Genossenschaften und einzelne, sie kann Vorträge bieten sür größere Gruppen von Interessenten und sie kann Einzelberatungcn für einzelne Interessenten darbieten. Sie kann ferner vorläufige ungefähre Kostenanschläge und Ren tabilitätsberechnungen liefern. Dagegen wird eS kaum angehen, daß sie die Verwirklichung größerer elektrischer Unternehmungen selbst in die Hände nimmt und daß sie bet der Bauausführung größerer Anlagen mitwirkt. Geh. Oelonomierat Andrä konnte sich als Vorsitzender des Sonderausschusses mit der Erklärung des RegierungsvertreterS nicht einverstanden erklären. Die Beratungsstelle müsse nicht uur wissenschaftlich auf der Höhe sein, es müßten ihr auch Kräfte zur Verfügung stehen, die die ganzen Schliche der aussührenden Fir men kennen, damit die Landwirte gleich von vornherein vor Scha den bewahrt seien. Der Landeskulturrat beschloß hierauf ein stimmig, sich mit der Errichtung einer Beratungsstelle für elektrische Anlagen einverstanden zu erklären, den ständigen Ausschuß zu ermächtigen, das Weitere in die Wege zu letten und für die Einrichtung ein BerechnungSgeld in Höhe bis zu 4000 M. zu bewilligen. Betreffs der Organisation des Sortenanbaues beschloß der Landeskulturrat, die Errichtung von 11 weiteren An baustellen ins Auge zu fassen, in einzelnen geeigneten Füllen auch entsprechende Verträge mit landwirtschaftlichen Vereinen abzu schließen und zur Deckung der hierfür entstehenden Kosten ein Be- rechnungsgeld von 5000 M. auf das Jahr 1910 zur Verfügung zu stellen. Rittergutsbesitzer Naumann-Mutzschen berichtete hierauf im Auftrag des 7. Sonderausschusses über Vortragskurse über landwirtschaftliches Maschinenwesen sür praktische Landwirte. Ueber die Erhebung von Beiträgen der Wahlberech tigten im Jahre 1910 lag ein ausführlicher gedruckter Bericht vor. Der Landeskulturrat beschloß einstimmig, im Jahre 1910 zur Deckung der Kosten des Landcskulturrats nach Maßgabe des Ge setzes vom 30. April 1906 Beiträge in Höhe von einem halben Pfennig auf die beitragspflichtige Grundsteuereinheit zu erheben und das Ministerium des Innern zu ersuchen, vermitteln zu wollen, daß die Beitragserhebung in der bisherigen Weise durch da- Finanzministerium angeordnet werde. Einstimmig und ohne De batte wurden hierauf die auSscheidenden zwei Mitglieder deS ständigen Ausschusses, Geh. Oekonomieräte Andrä und Schubart, wiedergewählt. — Geh. Oekonomirrat Dr. Hähnel schloß,.die 49. Gesamtsitzung deS Landeskulturrats mit dem Wunsche, daß" die gepflogenen Beratungen und gefaßten Beschlüsse in allen ihren Teilen der sächsischen Landwirtschaft zum Heil und Segen gereichen möchten. . verMdet «na ZScdrircdrt. Frankenberg, 8. November ISO». f* Frankenberg als Tagungsort. Der Verein für Sächsische Volkskunde hat auf seiner am 6. und 7. November in Freiberg abgehaltenen 13. Hauptversammlung einstimmig beschlossen, die nächstjährige Hauptver sammlung in Frankenberg abzuhalten. Maßgebend für diesen Beschluß, der hier lebhafte Freude auslösen wird, war mit, daß hier die volkskundlichen Bestrebungen großem In teresse begegnen, und daß Frankenberg immer gute Gastfreund schaft übt. — Ueber die Tagung in Freiberg sei kurz folgendes berichtet: Am Sonnabend fand in den Räumen des „Tivoli" ein volkskundlicher Abend statt, bei dem Kinder- reigen, mundartliche und gesangliche Vorträge, Marionetten theater und eine Spinnstubenszene geboten wurden. Die Hauptversammlung wurde am Sonntag vormittag im Fest saal des Gymnasiums abgrhalten. Nach Begrüßungsansprachen des Vorsitzenden Herrn Generalmajor z. D. Frhr. v. Friesen und des Herrn Bürgermeiste'. Dr. Hase wurden der Geschästs- und der Kassenbericht, sowie der Bericht über das Archiv er stattet. Alle Berichte ließen eine Auswärtsbewegung der Vereinsarbeit erkennen. Der Verein zählt jetzt 2404 Mit glieder in 54 Ortsgruppen. Als Ort für die nächste Haupt versammlung war vom Vorstand Chemnitz in Aussicht ge nommen. Es war jedoch, wie der Herr Vorsitzende unter Beifall der Versammlung ausführte, noch ein sehr liebens würdiges Schreiben aus Frankenberg eingegangen, in dem der Verein für nächstes Jahr nach Frankenberg eingeladen wurde. Da in einer Vorbesprechung vor der Hauptversammlung, an der Vertreter der Chemnitzer Ortsgruppe, sowie der Vor sitzende des Vereins für Volkskunde und Heimatsgeschichte in Frankenberg und Umgebung (E. V ), Redakteur Reschke, teil- genommen hatten, die Chemnitzer Herren aus taktischen Grün den zurücktraten, schlug der Vorsitzende unter Dankesworten an unsere Stadt Frankenberg vor, und die Versammlung ent schied sich einstimmig für uns. Redakteur Reschke dankte sür diesen einmütigen Beschluß und rief unter lebhaftem Bravo dem Verein für Sächsische Volkskunde jetzt schon ein herzlich Willkommen in Frankenberg zu. Die,Vorstandswahlen brachten einen Wechsel in der Leitung des Vereins. Herr General major z. D. Frhr. v. Friesen, der 13 Jahre lang den Verein mit unermüdlicher Hingabe vorbildlich geleitet und ihn auf eine von keinem anderen gleichartigen Verein Deutschlands erreichte Höhe gebracht hat, mußte von seinem Amte zurück- treten, da eine bedauerliche zunehmende Schwächung der Seh-