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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 09.11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-190911090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19091109
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19091109
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-11
- Tag 1909-11-09
-
Monat
1909-11
-
Jahr
1909
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auftischte. mir sei's ein über- oder 1 tige«, stellte, vorzufü 2 Z r ihr das Vergehen des Sohnes so rücksichtslos „Freilich nicht!" sagte sie kleinlaut. „Meinst du, recht gewesen? Aber das Reden davon ist jetzt flüssig Ding. Und das Mädchen soll mit?" „Ja! Partout!" „Es bleibt!" schrie Hansjakob ergrimmt. Katharina Holler drehte ihm den Rücken zu. „Mach dich fertig," wandte sie sich dann herrisch an ihre Ver wandte. „Es war nicht recht, daß du uns warten ließest. Wir hätten's mit dem Heu geschafft, wenn du zur rechten Zeit dagewesen. Nun ist das letzte Fuder eingesudelt." „Ich konnte nicht weiter," entschuldigte sich die An gefahrene schüchtern. „Mein Fuß war . . ." „Ach was, dein Fuß!" „Sie sagt die Wahrheit," unterstützte Mutter Reimer die Entschuldigung ihres Pfleglings mit erhobener Stimme. „Er war bös. Sehr bös." „Wer's glaubt, Reimerhofbäuerin!" „Der Geier soll dazwischenfahren!" sand Hansjakob auf diesen höhnisch gesprochenen Zweifel als einzige Ent gegnung und schlug mit der geballten Faust hart auf den Tisch- „Weshalb nicht gleich der Leibhaftige?" spöttelte Katha rina Holler. „Und nun mach's kurz mit dem Abschiedsweh, du! Ich gehe derweil immer vor die Tür. Besser im Regen, als noch länger mit einem Hansjakob Reimer unter einem Dach." Diese verletzende Bemerkung löschte das letzte Fünkchen Selbstbeherrschung bei Hansjakob hinweg. Er wollte sich mit einem Wutschrei auf die verächtlich Sprechende stürzen. Seine Mutter hielt ihn mit einer gebieterischen Hand bewegung zurück. „Willst du dich an einem Weibe ver greifen?" sagte sie streng. Er schüttelte, sich seiner Schwäche schämend, den Kopf und trat zurück. Und die Reimerhofbäuerin fuhr, zu Katharina Holler gewandt, fort: „Ich hab's ihm bis zur Stunde arg ver dacht, daß er dich nicht gemocht. Aber jetzt ist's damit zu Ende. Daß du's weißt: Er hat klug getan. Und nun geh' hinaus in den Regen." Die Augen der alten Frau lohten so flammend auf, daß Katharina eine Entgegnung nicht mehr wagte, ob wohl sie eine solche beabsichtigt hatte. Sie verließ das Zimmer mit einem haßerfüllten Blick. Die andere Katharina hatte sich schwer erhoben. Also das war ihre Verwandte! Der sollte sie folgen! Eine heiße Angst packte sie. Sie war nahe daran, sich den beiden Menschen vor die Füße zu werfen und mit flehend erhobenen Händen zu bitten: „Behaltet mich bei euch! Laßt mich nicht fort! Weist mir den erbärmlichsten Dienst zu, macht mich zur niedrigsten Magd! Tut alles mit mir, was ihr wollt! Nur laßt mich nicht über die Schwelle eures Hauses. Denn ich habe ein Grausen vor der Zukunft." Hansjakob las das Entsetzen und Fürchten in ihren Augen. Nein, sie sollte nicht fort! „Bleiben Sie, Katharina!" bat er. „Sie müssen bleiben I Ich lasse Sie nicht mit hinüber auf den Lindenhof." Ein frohes, glückliches Aufatmen löste sich aus ihrer Brust. Ja, sie wollte bleiben! Gern, gern bleiben . . . Aber es ging ja nicht! Sie durfte nicht! Einmal hätte sie doch hinweg gemußt. Darum lieber sofort, ehe sie sich mit ihrem Bleiben die Tür eines ständigen Unter schlupfes, und mochte er auch noch so wenig verlockend sein, verschloß. Die Reimerhofbäuerin redete nicht zu. Sie wußte, daß das Recht auf der anderen Seite war. Und dies Schweigen wirkte auf Katharina noch entscheidender, als ihre eigene Ich will gehen," sagte sie tonlos, traurig. „Ich muh es übrigens. Denn mein Versprechen und ein Stück Dank barkeit binden mich. Aber mein tiefer, voller Dank gehört Ihnen, Frau Reimer. Und Ihnen." Ihr Blick ging bei ihren letzten Worten zu Hansjakob. Und während sie beiden die Hände hinstreckte, fuhr sie fort: „Und mein Er innern bleibt in diesem Hause, das mich aufnahm mit freundlichem Willkomm und treuen Armen. Leben Sie wohl, beide, und denken Sie nicht, daß ich alle Guttaten, die Sie mir erwiesen, je vergessen könnte." Da wurde auch die Reimerhofbäuerin weich. „Kind," sagte sie mit schwankender Stimme, „wir haben's gern aetan." Sie aina in die Kammer, um das Bündelchen Es es sein, städter stehende höchsten Außensc und als hatte, r der Leib lichen Z Prophet außerge! gründlic daß mc die Ido letzter L kaufmän um am Ressort Hengen! bewährt Her, auf dem erwiesen ist, wie hieran r Hinblick weiteres leugnen, hineinge! grünen nicht hc In dessen Augen zuckte ein heißes Licht der Empörung auf. Er trat einen Schritt vor, daß er nun wie eine trennende Wand zwischen den beiden Mädchen stand, und sagte barsch: „Das wirst du bleiben lassen, so wahr ich Hansjakob Reimer heiße." Die vom Lindenhof lachte spöttisch. „Wer hat dich gefragt? He? Sperr' dich nicht gegen eine Sache, die dich nichts angeht." „Oho! Mehr als du denkst!" Wieder das spöttische Lachen. „Denken? Ich seh's ja halt, was dich zum Ereifern treibt. Oder meinst, ich sei blind?" „Rede deutlicher!" forderte Hansjakob mit finster ge krauster Stirn. Ehe Katharina Holler zu einer Entgegnung kam, sprach Mutter Reimer sachlich und maßvoll: „Weshalb ereifert ihr euch? Wenn's schon sein soll, so nimm das Mädchen mit, obgleich's nicht pressiert. Aber dein eigen Benehmen laß." »Ich Zahl' nur heim, Reimerhofbäuerin. Euer Sohn hat mit alter Sitte gespielt, als gelte es einen Fastnachts scherz. Ihr habt ihn geschickt, daß er um mich frage. Und nach Saatweizen hat er sich am Ende erkundigt. Meint Ihr, wir hätten nötig, uns dergleichen bieten zu lassen? Wir auf dem Lindenhof?" Die alte Bäuerin war in einiger Verlegenheit, daß man zu holen, das Katharinas wenige Habseligkeiten barg. Hansjakob führte Katharina unterdessen schon vor das Haus. Er schritt mit fest zusammengepreßten Lippen neben ihr her und hatte den Arm, um sie zu stützen, so fest und innig um ihren Leib geschlungen, als geleite er sein Eigen über die Schwelle. Katharina Holler saß schon im Wagen und beobachtete haßerfüllt das Paar. Hansjakob entging der Blick. Aber das junge Mäd chen an seiner Seite fing ihn auf. Und zitterte, als sei mit diesem hämischen Leuchten ein greller Strahl ihrer Zukunft in die Gegenwart gefallen. Mit Hansjakobs Hilfe bestieg sie denWagen. Die Reimer hofbäuerin reichte ihr das leichte Bündel hinauf. Ein letztes Händereichen hüben und drüben. »Fahr zu, Jochen!" kommandierte Katharina Holler mit mißtönender Stimme. Da ging's hinein in den regengrauen Nachmittag, der schon nach der Dämmerung Ausschau hielt. Es rann und tropfte, und ein mürrischer Windstoß riß an dem Wein laub vor den Fenstern, daß es klagend rauschte. Und Katharinas Gestalt war nicht mehr sichtbar. Das große, breite Dach des buntkarierten Schirmes aus Groß- oäterzeit spannte sich über ihr aus und entzog sie den nachschauenden Blicken Hansjakobs und seiner Mutter. Der Regentag, der Katharina Randows plötzlichen, so gänzlich unerwarteten Abschied vom Reimerhof sah, hatte noch eine erkleckliche Anzahl Nachfolger, die aus gleichen verweinten Augen in die Welt sahen und vom nahen Scheiden des Sommers eine wehmütige Geschichte erzählten. Hansjakob kam nicht viel aus dem Hause und hatte vollauf Zeit, seinen Gedanken ungestört nachzuhängen. Es waren nicht viele sonderlich freudiger Art unter ihnen. Seit dem Gehen Katharinas schien es ihm, als hocke die Einsamkeit in allen Ecken des Hauses, als sei ein Sterben in seinen Räumen gewesen. Verschiedentlich nahm er einen Anlauf, um Eintragungen in den Wirtschaftsbüchern vor zunehmen. Aber er kam nie weit über den Anfang hin aus. Wenn er erst den Federhalter, den Katharina beim Schreiben ihres Briefes benutzt hatte, in der Hand hielt, war es mit aller Sammlung vorbei. Seine Gedanken rannen vom Wege ab und fanden sich sehr bald immer zu Katharina hin. Schließlich klappte er die Bücher zu, mißmutig und seufzend, behielt den Federhalter in der Rechten und starrte in den Regen hinaus. Wenn doch erst wieder Sonne sein möchte! Er wünschte es oft und erhoffte von ihrem Licht das Schaffen einer freudigeren Stimmung. Aber als sie dann endlich kam, über Hof, Garten und Feld flinkerte und gleißte und heitere Farbentöne schuf, blieb es in seinem Innern doch beim alten. Es war ihm, al» wenn er nicht wieder fröh lich werden könnte. SeschiMitch-, Frankenberg. Arno Roßberg. Theater, Kunst und Wissenschaft wie der Ä der Bo mann h E genauer achtung L und wie Schönes sie dem großen Weimaraner zu danken haben! Erhebend ist in diesen Tagen besonders der Gedanke, daß sich die Kirchennachrichten. Sep. «va«g.»luth, DreietnigkeitSgem. Dienstag, den ö. Nvbr. Abends 8 Uhr Predigtgottesdienst. Pastor Solbrig. »rschet« preis Sinze »eße»« stelle» äugen für Vogelschutz in Bayern sich zusammengeschlossen haben. Bon einem gemeinsamen Vorgehen dieser bedeutendsten Vogel schutzvereine Deutschlands ist zu erwarten, daß die von ihnen verfolgten Bestrebungen große Förderung erhalten und auch, daß kleinere Vogelschutzvereine nachfolgen werden beim Zu sammenschluß zu einem großen Verband. * Deutsch - Wilmersdorf — Großstadt. Durch die vom städtischen Statistischen Amte bewirkte Bevölkerungs- fortschreibung ist die Einwohnerzahl von Deutsch-Wilmersdorf für den 15. Oktober d. I. auf 99 995, für den nächstfolgen den Tag auf 100139 Köpfe festgestellt worden. Hiernach ist Wilmersdorf, wie schon erwähnt, in die Reihe der deut schen Großstädte eingctreten, deren es am 1. Dezember 1905 (Datum der letzten Volkszählung) 41 gab. Zu derselben 'Zeit zählte Wilmersdorf, das — seiner Verfassung nach — damals noch Landgemeinde war, 63 568 Einwohner. Es stand damals unter den preußischen Gemeinden, von denen am 1. Dezember 1905 nur eine Landgemeinde (Hamborn) mit einer noch größeren Einwohnerzahl (67 453) vertreten war, an 41. Stelle, während es unter sämtlichen deutschen Gemeinden den 63. Platz behauptete. Die bereits hieraus sich ergebende Entwicklung Wilmersdorfs wird noch augen fälliger, wenn man sich vergegenwärtigt, daß die Gemeinde am 1. Dezember 1871 erst 1626 und am 1. Dezember 1875 noch 2367 Einwohner zählte. gerstr. 34) einberufenen Versammlung von Vorständen deut scher Vogelschutzvereine, welche am 10. Oktober d. I. in Nürn berg stattgesunden hat, wurde erreicht, daß der Deutsche Ver ein zum Schutze der Vogelwelt, der Bund für Vogelschutz, der Internationale Frauenbund für Vogelschutz und der Verein oräaston §/s Zn ^ö§skon §o^Zmsn/sn, öowäärk^ukon ^aLZäkon unck nsuss/sr FoLoämao6srZoäümL LA ' F>oZson ösZ Oemircbter. * Die Leipziger Misst»« ist in Indien ihrem Ziele, eine selbständige tamulische Volkskirche zu gründen, wieder einen Schritt näher gekommen durch Einführung des ersten tamulischen Beisitzers, Pastor N. Samuel, in den Missions kirchenrat zu Trankebar. Derselbe wird zu den Beratungen stets zugezogcn, wenn es sich um Anlegung einer neuen Station, um Begutachtung der Beschlüsse der tamulischen Synode, um Einberufung einer Theologen- oder Katrcheten- klasse, um Disziplinarverfahren gegen einen eingeborenen Pastsr und um die Foods der tamulischen Kirche handelt, wie auch in sonstigen Fragen, in denen sein Rat dem Propst erwünscht erscheint. Pastor Samuel steht seit 31 Jahren im geistlichen Amte und hat sich als Seelsorger an verschiedenen Gemein den, als Oberlehrer am Seminar und als Herausgeber von Schriften, besonders auch des tamulischen Monatsblattes, ver dient gemacht. I Novemk Major mnste» 2 bestimm unbra vorzufü L Oskar Malala, der Leiter der Chemnitzer Oper, der, schon mitgeteilt, als Vertreter Prof. Pohles zur Leitung Symphoniekonzerte berufen wurde, ist zum Dirigenten der Kon zerte deS Richard-Wagnervereins in Plauen i. V- gewählt worden. Der 15V. Geburtstag Friedrich Schillers wird nächsten Mittwoch im ganzen Deutschen Reiche mit inniger Dankbarkeit gegen den Unsterblichen begangen werden. Da wir erst vor vier Jahren den hundertjährigen Todestag des größten deutschen Volks- dichters begingen, so werden besondere feierliche Veranstaltungen nicht stattfinden: derer bedarf es aber auch einer Größe gegen über, wie sie unser Schiller darstellt, gar nicht. Aber gedenken wollen wir des Dichter-Genius, dessen „Durchgewachte Nächte — Haben unsern Tag erhellt", mit herzlichster Liebe und Dankbar keit. Die Wenigsten unter uns sind sich ja bewußt, wie Vieles Ls half sofort! Dies bestätigen Hbm-!000 ^nsekennuagen Kranker, die Limosan- Tabletten bei k^SUMStiSMUS und anderen Harnsäure-Leiden erprobten, ein« Pead« unaara» «Ittel«, n»d»tau»kist>rlivd »uklliraaüar vroaoküra u. Anerkennungen senden wir an Nilo Lvläenüon, die uns per Postkarte ihre Adresse mitteilen, ekemiovkos hsdorsiorium limossn, Postf. 1095, UmbLcb-8s. _ Wo tau« ich waren? Diese Frage stellt sich die besorgte Hausfrau mit Recht, nachdem durch die neue Kafferzoll-Erhöhung da« beliebteste Familtenortränk empfindlich verteuert worden ist. Unter den bekannteren Kaffee-Ersatzmitteln nimmt Seeligs kan- dterter Kornkaffee eine hervorragende Stelle ein, da er sich durch ! größere Kaffeeähnlichkeit, angenehmes Aroma und hohen Nährwert, owie niedrigen Preis auszeichnet. Das Halbpfund-Paket, aus reichend für etwa 30 bis 35 Taffen, kostet nur 20 Psg Die Ja- brikannten Emil Seelig A.-G-, Heilbronn a. N-, versenden auf Anfrage bereitwilligst GratiSproben und Niederlage »Verzeichnisse. * First Bilv» alt Schneen»«»«. Das Landgericht I zu Berlin beschäftigt« sich am Donnerstag mit „Bülow als Schneemann". Bildhauer hatten nämlich im letzten Winter «ine Büiowkarikatur aus Schnee geformt. Eine Photo graphen-Firma hatte im Auftrage eines Berliner Zeitschriften- VerlagS mit Einwilligung der Bildhauer (so behauptete näm lich die Photographen-Firma) diese Karikatur photographiert. Als daS Bild in der Zeitschrift veröffentlicht worden war, erschien «iner der Bildhauer ustd verlangte «in Honorar. Der Zeitfchristen-Berlag bot 50 Mk. Die Bildhauer gingen aber nicht darauf ein, denn sie hatten bereits einem anderen Ver lage die Veröffentlichung übergeben. Es wurde nun Klage gegen die Photographen-Firma wegen unerlaubten Photo- graphierens eines Kunstwerks erhoben. Das Landgericht setzte aber am Donnerstag die Entscheidung aus, und zwar 1. um die Bildhauer zu vernehmen, und 2. um einen Sachverstän digen über das Gutachten zu hören, ob ein Schneemann ein Kunstwerk ist. * Vogelschutz In einer vom Vorstand des Bundes für Vogelschutz (18000 Mitglieder, Geschäftsstelle Stuttgart, Ja- iMt «SÜ ÜSM Ilsss rmrm verilM, wenn man daran denkt, wie vielen Gefahren die Kinder mittel- bar durch die Schule auSgesetzt sind. Bei jedem Wetter müssen > sie früh hinaus. Dann find die Schulstuben immer überheizt, I und in den kurzen Pausen gehen die Kinder meist ohne warme I Umhüllung in den Hof hinab. Der jähe Temperaturwechsel muß I schwer nachteilig auf die Gesundheit wirken. Darum lassen Sie I sich raten: Geben Sie Ihren Kindern immer Sodener Mineral- I Pastillen, aber nur FayS ächte, mit. Zwei für jeden Weg, eine it »i für jede Pause genügen, alle Gesahrcn leicht zu überwinden. FayS ff II ächte Sodener kaufen Sie für 85 Pfg. die Schachtel in allen ' Apotheken, Drogen- und Mineralwasserhandlungen. denn Körner, d«n Freund zu überreden, die schönen Frühlingstage in Tharandt zu verleben. Am 17. April begab sich Schiller dann auch dorthin; doch ivenn dir Freunde gehofft hatten, das Liebes paar »u trennen, so sollte ihnen eine Enttäuschung bereitet werden. Erst brieflich spann sich das Verhältnis weiter, dann nach kurzer Zeit schon finden wir Henriette mit ihrer Mutter in Tharandt wieder. Nicht lange mehr währte das gute Einvernehmen; denn nach und nach mußte sich Schiller von der Flatterhaftigkeit d«r Geliebte» überzeugen, sodaß er es Vorzug, das Verhältnis zu lösen, ohne eS aber zum offenen Bruche kommen zu lassen. Am 2l. Mai kam Schiller wieder in Dresden an und nach rüstiger Arbeit erschien nun bald der Don Carlos und wurden dessen Bühnenbearbeitungen verschickt. Wie schon früher sich Schillers Gedanken dahin richteten, Dresden zu verlassen, reifte in ihm bereit- im Juni der feste Entschluß dazu. Aber wieder verzögert sich die Ausführung und am 20. Juli 1787 verläßt Schiller die Freunde, um seine Schritte nach Weimar zu lenken. Wenn auch Schiller später — 1801 — nochmals zu einem längeren Besuche bei Körner in Dresden geweilt hatte und daran anschließend in Leipzig der ersten Aufführung seiner Jungfrau von Orleans daselbst beiwohnte, nach der ihm auch stürmische Ova tionen bereitet wurden, wenn er auch Meißen einen kurzen Be such abstattete, so bildet doch der Abschied von Dresden 1787 auch den Abschluß seines dichterischen Schaffens im Gebiete des heutigen Königreichs Sachsen. Da es nun hier zu weit führen würde, Schiller über SachsenS Grenzen zu begleiten, möchte ich nur noch eine kurze Bemerkung anknüpfen über die „Schiller-Lotterie". Zu jenem, man kann wohl ruhig sagen „Nationalfeiertag", dem 10. Nov. 1859, fand die Be geisterung ihren stärksten Ausfluß in der Veranstaltung einer Lotterie zum Besten der Schiller- und Tiedge-Sttstungen, deren edle Zwecke dahingingen, würdige und hilfsbedürftige Dichter, Schriftsteller und Künstler, sowie deren Hinterbliebene zu unterstützen. Die „Allgemeine deutsche Äational-Lotterie, aus Anlaß van Schillers 100>ähriger Geburtstagsfeier veranstaltet", hatte ihren Geschäftssitz in Dresden. Major Serre auf Maxen in Dresden war oer Geschäftsführer des großes Aussehen erregenden Unternehmens. Diese Lotterie, von welcher über 220000 Lose zum Verkauf gelangten, ist derart gehandhabt worden, daß die Gewinne nicht gekauft wurden, sondern nur auS Geschenken und Stiftungen bestanden, zu denen Fürst und Volk beisteuerten. Jedes Los kostete einen Taler und der Hauptgewinn war ein bei Eisenach gelegenes „Gartenhaus mit Gartengrundstück", welches vom Grobherzog Karl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach gestiftet wurde. Der ansehnliche Reingewinn floß zu ^/g der Schiller-, zu V« der Tiedge-Stif- tung zu. Beide Stiftungen wirken auch heute noch Gutes. Die neuesten mir zugänglichen Mitteilungen besagen, daß die Schiller stiftung, deren Zweck ist, Schriftsteller und deren Angehörige in schwerer Notlage durch Ehrengaben zu unterstützen, einen Kapi- talirnbestand von 876710 Mk. auswcist und 1907 57157 Mk. Unterstützungsgelder ausgezahlt hat. Die Tiedge-Stiftung, die nicht allein denselben Zwecken wie obige dient, sonder» auch Preise verteilt für dichterische und künstlerische Werke, besitzt ein Vermögen von 661452 Mk. und verausgabte ausschließlich für Unterstützungs- zwecke und Ehrengeschenke einen Betrag von 18150 Mk. im Jahre 1907. Beide Stiftungen haben, wie auch genannte Zahlen be weise«, manche Not gelindert und manche Träne getrocknet. Deutschen deS AuLlandrS gern um ihren Schiller scharen. So bat die Hauptleitung deS österreichischen Vereins „BiSmarck" einen Aufrus an das deutsche Volk der Alpen- und Donauländer er lassen, dem die Idee eine- allgemeine» National-Fetertaas zu grunde liegt. Als National-Feiertag in diesem Sinne wird laut „Voss. Ztg." der Geburtstag Schillers bestimmt. Dieser Tag soll nicht in rauschenden Festen gefeiert werden, sondern in stiller Be tätigung des deutschen OvfersinneS, zur Abwehr der Angriffe deS Slawentums. Wer deutsch ist und deutsch fühlt, soll an diesem Tage, j« nach den Verhältnissen, eine Liebesgabe für die schwer ringenden Volksgenossen in den nationalen Kampfgebieten widmen. AuS den Ueberschüssen sollen Schiller-Denkmäler errichtet werden. r anci <Ke/oi*nrLetnosen, j !: weisse u. bunte Obsi*LsniLisn, z : * bunte Sai'nitui'sn, /ki*0USn, : H/anssLsttsn, TÄlseLsntüsLsi':
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