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Punkt 17: Zweite Berat««- über Kap. V8 — Gtaat»theater — de» ordentliche« Ltaat»ha«»haltpla«» für da» Rechnungsjahr 1S2S. tMündlicher Bericht de» Ha«»haltau»fch«fse» Drucksache Rr. 157). Der Antrag Nr. 157 lautet: (Die Minderheitsanträge sind durch > besonders bezeichnet.) Der Landtag wolle beschließen: 1. die Einstellungen bei Kap. 68 des ordentlichen StaatShaushaltplanS für 1929 nach der Vorlage Nr. 1 zu genehmigen; 2. die Regierung zu ersuchen, bis auf weiteres einer Erhöhung der Eintrittspreise nicht zuzustimmen, wohl aber die Einrichtung sogenannter „Volks- Vorstellungen" mit niedrigen Eintrittspreisen zu erwägen; 3. den Besoldungsetat der musikalischen Kapelle über sichtlicher und einheitlicher zu gestalten; 4. im Spielplan der Oper und des Schauspielhauses gebührend die Werke deutscher Komponisten und Dichter zu berücksichtigen. Den Werken der Klassiker ist eine planmäßige Pflege zu widmen; 5. vom Generalmusikdirektor für die nächste Spiel zeit die Aufführung des geschlossenen Wagner- Zyklus zu fordern; 6. zur Anregung des Schaffens der jungen Generation 50000 RM. für zehn Preise » 5000 RM. in den Etat einzustellen: 7. » ») dieser sächsische Staatsliteraturpreis kann nur an Deutsche fallen, d) daS Vorschiagsrecht folgenden Dichtern be ziehungsweise Komponisten zu übertragen: Karl Schönherr, Hans Johst, Ernst Jünger, Adolf Bartels, Erwin Kolbenheyer, Wilhelm Burte, Richard Strauß, Siegfried Wagner, Hans Pfitzner, Kurt Striegler; 8. » das Gehalt des Generalintendanten vr. Reucker abzulehnen; 9. » an Stelle deS verstorbenen Geheimrates Heyn einen Fachmann mit dem Dezernat der Staats theater, einen weiteren Fachmann mit dem De zernat der Museen und weiteren Kunstanstalten zu betrauen. Dem Dezernenten für die Staats theater, der allein zum Abschluß von Verträgen, zur Annahme von Stücken berechtigt sein soll, sind der Generalmusikdirektor für die Oper, der Direktor des Schauspielhauses für das Schauspiel haus verantwortlich; 10. » die Stelle des Generalintendanten ist einzu sparen; 11. » den Generalmusikdirektor zu verpflichten, seine gesamte Zeit einzig der Staatsoper zu schenken und jeden Urlaub mit Ausnahme der Sommer ferien zu streichen; 12. » den Posten des Dramaturgen vi. Wolls ein zusparen; 13. » den Generalmusikdirektor zu verpflichten, das Ensemble des Opernhauses dergestalt zu vergrößern, daß eine Heranziehung von Gästen zur Durch führung des Spielplanes unterbleiben kann; 14. » ausländische Gäste oder solche, die keinen Wert auf ihre Zugehörigkeit zum deutschen Volkstum legen, überhaupt nicht zu verpflichten; 15. » die Löhne des technischen Personals an die Löhne der Gemeindearbeiter anzugleichen; Kunz. 16. » die Gehälter und Löhne, respektive Spielgelder für Chor und Chorschüler und Statisten sowie der Handwerker, Feuerschutzbeamten, Hausmeister, Kapcllgehilfen, Bühnenwarte, Amtsgehilfen und Pförtner sind dem tatsächlichen Lebenshaltungs index anzupassen; 17. » es ist nach 8 15 der Geschäftsordnung des Land tags ein Ausschuß, ähnlich wie er bei andern Staatsbetrieben beziehentlich Unternehmen besteht, einzusetzen. Dieser Ausschuß hat die Aufgabe, die Kunst- und Personalpolitik sowie den Geschäfts betrieb der Staatstheater zu fördern und zu überwachen. Sindermann, Siegel, Frau Nischwitz. Ber.-Erst. Abg. Siegert (Dnat.): Die Beratungen über Kap. 68, Staatst Heater, beanspruchten im Ausschuß eine sehr lange Zeit. Als Berichterstatter habe ich mich an die Reihenfolge der Etattitel angelehnt und im Zusammenhang mit einzelnen Punkten Fragen gestellt und auch kritische Ausführungen dazu gemacht. Bei dem Tit. 1 der Einnahmen habe ich der Klage weiter Kreise über die Erhöhung der Ein trittspreise Ausdruck gegeben. Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß diejenigen, die einem der Volks bühnenvereine nicht angehören, sich mit Recht benach teiligt fühlen gegenüber den Mitgliedern solcher Ver eine, die zu sehr billigen Preisen Eintritt haben. Die geschlossenen Vorstellungen für diese Vereine, gegen die ich Bedenken erhob, sind allerdings, wie ich mir habe sagen lassen, vertraglich vereinbart. Die letzte Erhöhung der Preise ist verbunden gewesen mit dem Wegfall der Vorverkaufsgebühren. Diese Maßnahme hat sich, wie versichert worden ist, als erfolgreich erwiesen. Aus diesen Erwägungen und Beratungen ging mein Antrag auf Drucksache Nr. 157 unter 2 hervor. Unter den Ausgabe posten gab mir der Tit. 4, Dienstbezüge, Gelegenheit zu verschiedenen Fragen, wie auch Gelegenheit zu einem Vergleich mit ent sprechenden Zahlen aus dem Jahre 1913, also aus der Vorkriegszeit. Dieser Posten hat sich darnach ver doppelt. Da nun die Besoldung der Mitglieder der musikalischen Kapelle, deren künstlerischen Leistungen von allen Seiten höchste Anerkennung gezollt wurde, in verschiedenen Titeln verbucht ist, habe ich beantragt, den Besoldungsetat der musikalischen Kapelle übersicht licher und einheitlicher zu gestalten. Das ist der An- trag 3 auf Drucksache Nr. 157. Dieser Antrag bezweckt lediglich eine etattechnische Maßnahme, nicht aber irgendeine Änderung der Besoldungsordnung für die musikalische Kapelle. Uber den Tit. 8, Bezüge der künstlerischen Vorstände und Einzelkräfte, ist sehr eingehend verhandelt worden. Auch dieser Titel hat sich seit dem Jahre 1913 mehr al- verdovvelt. Fraaen über di«.».7.^ einzelnen Gagen und ihre Spanne, wie die über die Ensemblegagen wurden gestellt und zum Teil beantwortet. DaS BerwaltungSkollegium für die Staatstheater hat schon am Anfang dieses Jahres fich dahin au-gesprochen, daß die Gagenverhältnisse aus sachlichen und formalen Gründen streng vertraulich behandelt werden müssen. Die Frage der Freikartenvergütung ist für die einzelnen Künstler individuell geregelt, da sie ganz wesentlich von der Häufigkeit des Auftretens und dem Umfang der jeweiligen Partie abhängt. Die Erhöhung deS Tit. 8 um 74680 RM. wurde mit dem Abschluß neuer Ver träge mit einzelnen Künstlern und der 10prozentigen Steigerung der Bezüge für Chor und Ballett begründet. Das Kapitel der Gastspiele an der Oper, die in der letzten Spielzeit von 84 Gästen an 535 Abenden gegeben wurden, löste eine eingebende kritische Beratung aus. Ihre Notwendigkeit, besonders in erstaufgeführten oder neueinstudierten Opern, wurde von mir und anderen Rednern bezweifelt. Bei der von allen Seiten anerkannten Leistungsfähigkeit der einzelnen Mitglieder des einhei mischen Ensembles müßte es, so wurde gesagt, möglich sein, zu der früher bewährten Tradition eines Schuch zurückzukehren, nämlich ein hohes Durchschnittsnivcau der Leistungen aus eigenen Kräften unserer Staats- theater sicherzustellen. Ganz besonders wurde der Fall Matze nauer, der sich jüngst abgespielt hat, kritisch beleuchtet. Der Herr Generalindendant sprach hierzu sein Bedauern über diese Vorkommnisse aus und recht fertigte im übrigen in ausführlichen Darlegungen die Notwendigkeit der vielen Gastspiele. An den Tit. 16 habe ich ausführliche Erörterungen über den Spielplan, besonders auch über Eislauf- führungen in Oper und Schauspiel angeknüpft. Mein hierauf bezüglicher Antrag Nr. 4 Drucksache Nr. 157 wurde auch von der Mehrheit angenommen. In Bezug auf das Schauspiel möchte ich nicht verfehlen zu berichten, daß ich zwar erhebliche Be denken gegen die Auswahl der aufgeführten Werke ausgesprochen habe, daß aber anderseits einmütig von allen Rednern die ganz hervorragenden, glänzenden Leistungen des Schauspielsensembles anerkannt wurden, über Einzelfragen, die von mir und verschiedenen Seiten gestellt und von der Generalintendanz meistens beantwortet wurden, kann ich hier füglich hinweggehen. Daß der Einzelfall der Entlassung eines sehr be kannten Künstlers der Oper noch einmal diskutiert wurde, lag darin begründet, daß ein Brief des Herrn vr. Richard Strauß ein neues Moment zur Beurteilung dieses Falles beigetragen hat, so daß noch eine Klä rung angeflrebt werden muß. In der Aussprache betonte der sozialdemokra tische Redner die internationale Seite der Kunst und verlangte die Erfüllung sozialpolitischer For derungen für die technischen Kräfte. Der nationalsozialistische Vertreter stellte und begründete eine Anzahl von Anträgen, über die er wohl, wie ich annehme, nachher selbst noch sprechen wird. Der Redner der Demokratischen Partei nahm zwar in Einzelheiten eine zum Teil von dem Berichterstatter abweichende Stellung ein, pflichtete ihm aber darin bei, daß die Umstellung der Organi sation der Staatstheater dringend notwendig sei. Der Herr Volksbildungsminister äußerte sich außer zur Frage der Nmorganisation noch besonders zur Gastspielreise der Oper nach Genf, die nunmehr, wie er uns mitteilte, auf seine Anordnung im Herbst erfolgen werde. In ausführlichen Darlegungen äußerten sich der Herr Generalindendant und sein Stellvertreter zu den im Bericht und in der Aussprache aufgewor fenen künstlerischen und technischen Fragen. Der volksparteiliche Redner empfahl einige Abänderungen in den Anträgen des Berichterstatters. Das Ergebnis der Abstimmung liegt in der Druck sache Nr. 157 vor. Ich habe als Berichterstatter die Annahme der Mehrheitsanträge und insbesondere die Zustimmung zu den Einstellungen des Kap. 68 nach der Vorlage zu empfehlen. Als deutschnationaler Fraktionsredner möchte ich folgendes sagen: Unsere grundsätzliche Einstellung ist aus den Verhandlungen der Vorjahre bekannt genug. Wir halten eine Umorganisation der Verwal tung der Staats theater für dringend notwendig. Wir haben diese Überzeugung aus den bisherigen Er fahrungen gewonnen. Ich weise immer nur wieder auf das eine hin: Wir fordern vor allem eine ganz klare und scharfe Abgrenzung der Zuständigkeiten aller beteiligten Stellen und Instanzen. Das gilt für alle die internen Gebiete, wo das jetzige Durcheinander-, Gegeneinander- und Nebeneinanderfließen der Kom petenzen bei den Staatstheatern so vieles außerordent lich kompliziert und undurchsichtig erscheinen läßt, z. B. bezüglich der Auswahl neuer Stücke, der Aufstellung des Spielplanes, der Vertragsabschlüsse, der Festsetzung der Gage, des Abschlusses neuer Verträge. Nach den jetzigen Organisationsbestimmungen hat wohl für alle diese Dinge, die ich eben genannt habe, und für andere mehr der Herr Generalintendant die letzte Verantwortung, und er nimmt, wie er betont undimmerwiederbetont hat, diese Verantwortung auch auf sich. Aber ich glaube nicht, daß ihm dieser Entschluß zur Verant wortung aller dieser Dinge immer sehr leicht fallen wird. Zur Beleuchtung dieser unserer Forderungen zitiere ich aus meinen vorjährigen Ausführungen bloß den einen Satz: Was wir wollen, ist eine starke, aber wirklich starke leitende Hand gegenüber all den verschiedenen größeren und kleineren Majestäten in der Oper und im Schauspielhaus, all diesen sichtbaren und unsicht baren Mächten gegenüber, die nur zu gern unter einer zu lockeren Zügelführung überall, verantwort lich oder nicht verantwortlich, Hineinreden und die Dinge nach ihrem Willen — meist finanziell sehr großzügig , der bekanntlich bei künstlerischen Persönlichkeiten sehr unberechenbar und unbrechbar ist, gestalten wollen. An dieser Stelle hängt aber die organisatorische Frage auf- engste zusammen auch mit der künstlerische«. Was wir bier fordern, ist auch oft aenua von un- gesaat worden: Keine Überspannung de» sogenannten leider nicht mehr ganz vermeidlichen Star-System- auf Kosten de» Ensemble-. Ich wiederhole auch hier aus memen vorjährigen Ausführungen: Man soll nicht den Spielplan, man soll nicht die künstlerischen Leistungen, man soll auch vor allen Dingen nicht den Geaenetat auf diese wenigen Prominenten allein zuschneiden: man soll nicht auf einige sensationelle und reklamehaften Spitzenleistungen alle Kräfte konzentrieren, vollends dann nicht, wenn man sie nur mit fremden Kräften bringen kann, sondern man soll den Hauptwert legen auf ein hervorragendes Durchschnittsniveau der Aufführungen durch das einheimische Ensemble. Da» aber wird meines Erachtens nur möglich sein durch eine intensive Pflege und Kultur aller Kräfte, die an der Oper beschäftigt sind, der Solisten, des ChorS und der Kapelle und des ganzen technischen Apparates, also im Sinne der völligen Hingabe an das gesamte Kunstwerk im Geiste Richard Wagners. Wenn jetzt in den letzten Wochen, glaube ich, eine Büste des früheren General musikdirektors v. Schuch im Wandelgange der Oper auf gestellt worden ist, so hoffe ich, daß darin ein klares Be kenntnis zu dem Geiste dieses Schuch, und daß darin auch der Wille, in seinem Geiste die Oper und die Kunst im allgemeinen zu fördern und zu pflegen, ausgesprochen worden ist. (Sehr gut! b. d. Dnat.) Aus diesen Erwägungen heraus war ein Antrag von mir erstanden, den ich aber dann zurückgezogen habe, da ich vom Herrn Minister die persönliche Er klärung erhielt, daß er nicht unfreundlich der darin ausgesprochenen Anregung gegenüberstehe. Der Grund gedanke meines Antrages war folgender, und an dem halte ich fest: Die Frage der Umorganisation muß in Angriff genommen werden. Das kann aber meines Erachtens nur von einer übergeordneten Stelle aus geschehen, bei der die größte und gründlichste Sach- kenntnis gewährleistet ist. Die jetzt frei gewordene Re- ferentcnstelle im Volksbildungsministerium soll deshalb mit einem Herrn besetzt werden, der aufs beste vertraut ist mit dem Wesen des Theaters und der Staatstheater insbesondere, und er müßte betraut werden mit dem Auftrage, die Frage der Umorgani sation grundsätzlich zu bearbeiten und diesbezügliche Vorschläge an die Negierung und den Landtag wegen der Durchführung dieser Umorganisation zu machen. Das ist der Vorschlag, den wir machen. Er hat, glaube ich, vor allem den Vorteil, daß er die Frage der Um organisation aus der politischen, überhaupt aus jeder unsachlichen Atmosphäre herausnimmt und eben zu nächst einmal in die Hände eines Fachmannes legt. Da sich der Herr Minister nicht ablehnend zu dem Grundgedanken stellt, habe ich die Hoffnung, daß damit die Sache selbst, die Sache der Umorganisation prak tisch gefördert wird. Aus diesen dargelegten Erwägungen heraus ist auch unsere ablehnende Stellung zu einzelnen Anträgen der Herren Nationalsozialisten erfolgt, weil sie zum Teil der von uns geforderten Umorganisation, die erst ein mal grundsätzlich in Angriff genommen werden muß, weit vorausgreifen, zum Teil da- Kind mit dem Bade ausschütten. Außerdem will ich die Herren Antrag steller von der Nationalsozialistischen Partei noch auf eins aufmerksam machen. Die jetzt geltende Organi sation der Staatstheater sieht vor, daß eigentlich über die wichtigsten Fragen der sog. Verwaltungsau»- schuß entscheidet, der aus dem Volksbildungsminister, dem Finanzminister und dem Oberbürgermeister von Dresden besteht. Dieser Verwaltungsausschuß spielt tatsächlich eine ganz außerordentliche Rolle in Fragen, die sich unserer Beschlußfassung entziehen; das heißt, wir können Stellung nehmen, aber entscheidend ist doch der Verwattungsausfchuß, ihm steht das Recht zu, die obersten Stellen eines Generalindcntanten, General musikdirektors und Schaufpieldirektors von sich aus zu besetzen, ganz abgesehen von anderen Einzelfragen, deren Entscheidung ihm auch zusteht. Also bei der jetzt gültigen Organisation werden einschneidende Beschlüsse des Land tages, wie sie von den Nationalsozialisten beantragt werden, von nicht allzugroßer Wirkung sein. Deshalb müssen wir erst einmal grnndsätzlich an die Umorgani sation selbst herantreten und darum den Weg gehen, den ich, wie ich glaube, als den loyalsten vorgeschlagen habe und der mir auch als der aussichtsvollste erscheint, aussichtsvoll im Sinne einer bewußten Förderung unserer Staatstheater, auf die wir wohl alle zielen und streben, und für die Staatstheater, auf die wir als Sachsen immer noch gern so stolz wie möglich sein möchten (Abg. vr. Eberle: Möchten!) Abg. Güttler (Soz): Meine Fraktion will sich dies mal bei der Beratung des Kap. 68 nur auf einige grundsätzliche Bemerkungen beschränken. Es sei dem zufolge vorweg bemerkt: ob man die künstlerische Ziel strebung bei den Staatstheatern freudig und umfassend bejaht oder der Spielgestaltung kritisch ablehnend gegenübersteht, in einer Erkenntnis werden sich wahr scheinlich die Fraktionen des gesamten Hauses klar sein, nämlich darüber, daß die Zuschüsse an der Grenze der finanziellen Verantwortung liegen. Bei aller Würdigung der hohen kulturellen Bedeutung und der historischen Tradition der sächsischen Staatstheater muß doch endlich dieser Zuschußwirtschaft Einhalt geboten werden. Bon Jahr zu Jahr sind die Zuschüsse sprung haft gestiegen. In der Zeit von 1926 bis 1929 ist der Zuschuß um rund 660000 M., also von 1094000 M. im Rechnungsjahr 1926 auf 1755000 M. im Jahre 1929, gestiegen, und eS ist wahrlich keine billige Redens art, wenn ich betone, daß bei der Bewilligung dieses Kapitels jedes Mitglied diese- Hohen Hauses eine schwere Verantwortung auf sich nimmt. Ich werde da an eine alte Anekdote erinnert. Der bekannte Lust- ipieldichter Rüderer, ein alter Theaterhase, pflegte immer, wenn er am Dresdner Opernhaus vorbeiging, den Hut abzunehmen, und als er darauf von einem Freunde auf dieses komische und kuriose Gebaren auf merksam gemacht und gefragt wurde, weshalb er immer gerade beim Opernhaus den Hut abnehme, da antwortete er: In diesem Hau- wird so viel Geld zum Gortsetzuna in der Beilage).