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Werkeinführung Anatolij Liadow am 25. Januar 1902, also vor fast genau 100 Jahren, in St. Petersburg statt; am 3. April 1903 folgte die Moskauer Premiere des Werks. Die Publikumsreaktionen und die der Fachkollegen und Kriti ker waren schroff geteilt. "Je mehr die einen tobten, desto stärker klatschten die anderen Beifall", be richtete Skrjabins Tante Ljubow Alexandrowna nach dem Moskauer Konzert. Die "Russische Musikalische Zeitung" lobte in einer vorsichtig ab wägenden Rezension "schöne, sogar starke Momente" der Komposition, fand daneben aber "einiges Rauhe, Unschöne", das das Gehör beleidige. Noch drastischer drückte sich Skrja bins einstiger Kompositionslehrer Anton Arenskij aus, der das Werk boshaft als "Skrjabins zweite Kako phonie" denunzierte, weil sie "fast je der Konsonanz entbehre" und dem Komponisten attestierte, "Unsinn" von sich gegeben zu haben. Und ge radezu verstört reagierte der feinsin nige Komponist Anatol Liadow: "Ver glichen mit Skrjabin klingt mir Wagner geradezu süß, wie ein won nig schnullendes Baby. Ich glaube, ich bin dabei, den Verstand zu ver lieren. Wie kann man sich vor sol cher Musik schützen? Um Gottes Willen!" Dem Hörer von heute fällt es schwer, solche Eindrücke nachzu vollziehen. Ihm erscheint Skrjabins Zweite als ein zwar exaltiert gestei gertes, aber durchaus der Tradition verhaftetes Stück russischer Sinfonik in der Nachfolge Tschaikowskys. Vom Aufbruch zur Moderne, den Skrjabin nur wenige Jahre später mit den harmonischen Experimenten des "Poeme du feu" vollzog, findet sich hier noch keine Spur. Werkeinführungen von Stephen Heller