weicht der Einheit des sinfonischen Gedankens.Die Themen der Rah mensätze haben konsequenterweise einen orchestralen Zuschnitt. Ihr lapi darer Bau, der sich wesentlich auf Zerlegung und Umspielung des Es- Dur-Akkords stützt, fordert den strahlenden Tuttiklang. Nur die ex treme Vollgriffigkeit des Klavier satzes, wie Beethoven sie im Schluß satz bietet, kann dem ein Äquivalent bieten, aber gerade dadurch ordnet sich das Klavier klanglich dem Or chester unter. So fällt ihm denn auch nicht mehr die Rolle des Gegenspielers zu. Es steuert keine ei genen, genuin pianistischen Themen bei, und die vom Orchesterpart vor gegebenen Gedanken greift es nicht mehr als eigenständige Persön lichkeit auf, sondern nur als Teil des machtvollen Ganzen. Ihm wird eine glänzende, strahlende Virtuosität zu gestanden, doch bleibt diese stets nur eine Variante des orchestralen Glanzes, eine "Euphorie des Mitein ander". Der symphonische Impera tiv duldet keinen Widerspruch. Beethovens konzertant-sinfonisches Ideal wirkt sogar über die Satzgren zen hinweg und strebt nach Verzah nung der Teile. Die Tonart H-Dur des Adagios ist nicht etwa eine exoti sche, fernab liegende Insel zwischen den beiden großen Es-Dur-Konti- nenten der Rahmensätze, vielmehr führt Beethoven den Übergang aus drücklich vor. Die Tonika Es, mit der der Kopfsatz schließt, wird als Melodieton an den Anfang des Adagios gesetzt, nur enharmonisch umgedeutet zu Dis, dem Terzton von H-Dur. Der Ton bleibt bestehen, liest sich jedoch neu im Kontext des daruntergeschobenen, im Quinten zirkel weit abgelegenen H-Dur- Akkordes. Entfernung und Nähe sind dialektisch in eins gesetzt. Nachdem sich das Adagio mit sei nem choralartigen Streichersatz und seinen umrankenden Figurationen des Klaviers entfaltet hat, spannt sich eine Brücke wiederum zum Finale. Ohne jede modulatorische Arbeit führt eine jähe Rückung von H einen Halbton abwärts nach B, der Dominante von Es, von wo aus der Pianist, noch ganz in der träu merischen Adagiostimmung gefan gen, das Thema des Schlußsatzes wie improvisatorisch antizipieren darf. Die dabei formulierte Erwartung wird durch das Finalthema in einer seiner endgültigen, markanten Fassung eingelöst. Seiner rhyth misch anspringenden Energie setzt Beethoven in der Folge dieses Rondosatzes mancherlei lyrische und spielerische Seitengedanken ent gegen. Eine typisch beethovensche Wendung nimmt dann die Coda des Satzes. Der bis dahin vorherr schende kraftvolle Optimismus er fährt eine plötzliche Verschattung, Pauke und Klaviersolist finden zu ei nem verhaltenen Duett, in dem ver minderte Septakkorde des Klaviers und die beständigen pochenden Schläge der Pauke eine beklem mende Stimmung schaffen. Dann erst folgt die brillante Schlußstretta, in der der optimistisch-lebensvolle Grundcharakter des Konzerts in wir belnden Klavierfiguren und kraftvol len Tuttischlägen des Orchesters be kräftigt wird. Hat die dezidiert sinfonische Anlage