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Seine Klavierkonzerte - ■■■■■■■■■■■■■■■■■ Gipfelwerke der klassischen Musikliteratur geb. vermutl. 16.12.1770 in Bonn (Taufe 17.12.); gest. 26.3.1827 in Wien erster Unterricht beim Vater und bei Chr. G. Neefe 1792 Wien; Unterricht bei Haydn, Albrechtsberger, Salieri 1796 Reisen: Prag, Dresden, Leipzig, Berlin 1800 Uraufführung 1. Sinfonie 1802 „Heiligenstädter Testa ment" (Gehörleiden) 1818 völlige Taubheit 1819 Ehrenmitglied der Londoner Philharmoni schen Gesellschaft 1824 Uraufführung 9. Sinfonie Ludwig van Beethoven A ls der junge Ludwig van Beethoven im Jahre 1792, aus seiner Vaterstadt Bonn kommend, sich ganz in Wien niederließ, fand er dort rasch Eingang in die Gesellschaft und konnte anfangs vor allem als Klavierspieler und Improvisator brillieren. Sein ganzes Leben hin durch, sogar als er wegen seines frühzeitig ein setzenden und bis zur völligen Taubheit führenden Gehörleidens nicht mehr selbst am Klavier auftreten konnte, komponierte er noch für sein ureigenes Instrument. Zahlreiche Klavier- und Kammermusikwerke, schließlich aber auch seine Klavierkonzerte, fünf an der Zahl, wurden bereits zu Lebzeiten ihres Schöp fers als bedeutend aufgenommen und gelten heute als Gipfelwerke der klassischen Musik literatur. Bevor Beethoven mit allem Ernst und durch seine Wiener Kompositionslehrer (Joseph Haydn, Johann Georg Albrechtsberger und Antonio Salieri) gefördert, daranging, sich die größeren orchestralen Formen zu erschließen, hatte er bereits Erfahrungen auf kammermusi kalischem Gebiet gesammelt, u. a. ein Klavier trio (op. 1) und einige Klaviersonaten kompo niert. Er hatte sich mit dem Wiener klassischen Stil vertraut gemacht, wollte das von Haydn und Mozart vorgegebene kompositorische Niveau erreichen, um es später gar zu über treffen oder - besser - es in andere Bahnen zu lenken, die seiner eigenen Persönlichkeit und seiner Wesensart angemessener waren. Gerade dieses große Vorbild Mozart - der Meister selbst war bereits gestorben (1791), bevor Beethoven in Wien Fuß fassen konnte - stand ihm vor Augen, als er in den Jahren zwischen 1794 und 1796 seine ersten beiden Kla vierkonzerte entwarf und sich an eine größere musikalische Form heranwagte. Und so schim mert auch in beiden Werken unverkennbar der Geist Mozarts hindurch, allerdings bereits von dem 25jährigen eigenwillig umgesetzt mit