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Werkeinführung ♦ Bruckners 3. Sinfonie zu keinen Verwechslungen kommen sollte. Wir werden heute die Trompete erschallen hören zu einer Fassung, die eine Odysee der Entwicklungsgeschich te der „Wagner-Sinfonie“ abschließt, die allerdings nicht komplett in einer hand schriftlichen Form durch Bruckner selbst existiert. Der 4. Satz ist durch den Dirigenten und Bruckner-Vertrauten Franz Schalk überliefert, Bruckner hat die 3. Version allerdings autorisiert. Oft sind die meist geliebten Kinder die problematischsten. Die Dritte hatte in der Literatur schnell den Zusatz „Schmerzenskind“ erworben. Bruckner verwaltete nach einiger Zeit bereits wie ein Amtmann die Ablehnungen seines bombastischen Stückes, die Wiener Philharmoniker verweigerten sogar, das Werk in einer ihrer „Novitäten-Proben“ nur einmal versuchsweise durchzuspie len - das hatte viele Gründe. Es half nichts, Bruckner musste das Werk überarbeiten. Mit 2056 Takten - ohne das Da Capo des Scherzos - war Nr. 3 die längste Sinfonie Bruckners, ein Riese, der übrigens erst 1946 durch die Sächsische Staatskapelle und Joseph Keilberth zum Leben erweckt wurde. Bruckner kürzte gewaltig, schuf eine ganz „neue Bearbeitung“, die tatsäch lich einen Auffuhrungstermin erhielt: Johann Ritter von Herbeck, Bruckners bedeutendster Förderer, wollte die zwei te Fassung urauffuhren. Er starb vor dem angesetzten Datum. Um die Auf- „Bruckner und die Wiener Kritiker Eduard Hanslick, Max Kaiheck und Richard Heuberger“ 16 J Kontrapunkt-Konzerte