Werkeinführung ♦ Mozarts Sinfonie „Haffner“ vatter, sey es aufgeopfert - sie sollen alle Post-Tage sicher etwas bekommen - ich werde so viel möglich geschwind arbeiten - und so viel es die Eile zulässt - gut schreiben.“ Doch so einfach ging ihm das neue Werk, wiederum eine Serenade, nicht von der Hand. „Mein Herz ist unruhig, mein Kopf ist verwirrt“, schreibt Wolf Mozart, Gemälde von Josef Lange, 1782/83 gang am 27. Juli in einem Brief, dem er bereits das erste Allegro der neuen Haff- nermusik beigelegt hat. Am 4. August fand die eigene Hochzeit mit Konstanze statt, vier Tage später konnte er den letz ten Teil der bestellten Serenade nach Salzburg senden: „Hier schicke ich ihnen einen kurzen Marsch! - Wünsche nur, das noch alles zur rechten Zeit kommen möchte und nach ihrem Geschmack seye.“ Und auch zur Inter pretation gibt der Komponist noch eini ge Hinweise: „Das erste Allegro muß recht feüerig gehen. Das letzte - so geschwind als es möglich ist.“ Sechs Sätze umfasste das neue Werk in D-Dur, mit besagtem Eröffnungsmarsch und zwei Menuetten. Im folgenden Jahr erbat er diese Serenade im Zusammen hang mit anderen Sinfonien aus Salz burg zurück, um Stoff für seine Wiener Akademien zu bekommen. Und als er seine vorjährige Arbeit in Händen hielt, erkannte Mozart erstaunt, wie verwirrt er auf Freiersfüßen gewirkt haben mus ste. Er berichtet dem Vater: „Ich danke ihnen von Herzen für die geschickte Musique! ...die neue Haffner Sinfonie hat mich ganz surprenirt (= überrascht) - denn ich wusste kein Wort mehr davon; die muss gewis guten Effect machen.“ Das durfte der Kenner mit ruhigem Gewissen behaupten, zumal er dies bei der Wiener Erstaufführung am 23. März 1783 in Mozart erster eigenen Akademie - unter den Hörem gab sich sogar Kaiser