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gegensätzlicher Hauptthemen oder Themengruppen ist zugunsten meh rerer annähernd gleichberechtigter Themen beziehungsweise Motive auf gegeben. So führt die Exposition des ersten Satzes nacheinander vor: ein bedeu tungsvolles Begleitmotiv der Streicher, eine "'klassische” Viertaktgruppe der Holzbläser (Klarinette und Oboe), ein getragenes Unisono der Violinen, das seinen hymnischen Höhepunktcharakter erst später in feierlichen Blechharmonien enthüllt, und ein durch Pizzicatosteigerung vorbereitetes Tuttithema, dessen Achtel zusammen mit einprägsamen Intervallsprüngen der Holzbläser der großangelegten Durchführung die vorantreibenden Impulse verleihen. Der langsame zweite Satz ist reich an individuellen Zügen und von außerordentlicher melodischer Schönheit. Er besteht aus zwei Teilen, deren jeder wieder dreigegliedert ist. Wie ein kühner Prolog von un gewöhnlicher Ausdehnung steht eine klagende Weise der Fagotte, begleitet nur von leisem Paukenwirbel und gezupften Achteltriolen der Streichbässe, am Anfang des melancholischen Satzes. Als echtes Scherzo entspricht der Hauptteil des dritten Satzes den Vorstellungen herkömmlicher Sinfonik. Die unauffällig lineare Verar beitung des lebhaften Streicherthemas und seine Verquickung mit dem kunstvoll behandelten Kontrapunkt der Holzbläser verrät den fertigen Meister der Satzkunst. Gänzlich unkonventionell überrascht das Trio mit einem Oboenthema, das mit neun Wiederholungen desselben Tones beginnt. Ohne Pause folgt hell, zeremoniell und prunkvoll der vierte Satz, der damit die übliche Finaletradition wahrt. Auch hier sind mehrere Themen und Motive aneinandergereiht. In strahlendem Glanz der Trompeten und Posaunen schließt der Satz nach einer weitgespannten Codasteigerung. Elisabeth Bergthaller J 0, r'ogr'd m Tn vonschcz nDonnerstag, 18. 4.1991 Westdeutsche Sinftmia Dirigent: Dirk Joeres Solisten: Klavierduo Paratore, Dirk Joeres-Klavier Werke von Wolf gang Amadeus Mozart (u.a.KV 365, KV 242, KV 386)