Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie Nr. 39 Es—Dur fCV 543 Adagio /Allegro - Andante con moto - Menuetto. Allegretto - Finale. Allegro Im Sommer 1788, innerhalb des unglaublich kurzen Zeitraumes von nicht ganz zwei Monaten, komponierte Mozart seine letzten drei Sinfo nien (KV 543, KV 550, KV 551)- Merkwürdigerweise blieb der Anlaß oder der Auftrag, der zur Entstehung dieser sinfonischen Trias führte, bis heute unbekannt. Auch für eine Aufführung gibt es nur Indizien, keine schlüssigen Beweise. Die Besetzungsunterschiede mit oder ohne Klarinetten, auch die zusätzlich existierende Bläser-Partitur zur g- Moll-Sinfonie KV 550 sind allerdings ein konkreter Anhalt dafür, daß Mozart bestimmte Ensembles im Auge hatte und somit auch Auffüh rungen vorbereitete. Jedes der drei Werke hat seine unverwechselbare musikalische Physio gnomie, seine individuelle formale Gestalt und in Ergänzung dazu seine eigene Orchesterbesetzung. Die Es-Dur-Sinfonie, von Mozart in seinem persönlichen Werkverzeichnis unter dem 26. Juni 1788 als vollendet eingetragen, gehört zu den üppig instrumentierten Sinfonien: neben einer Querflöte und Fagotten ist ein Klarinettenpaar vorge schrieben, jedoch keine Oboen, dazu die klangmischenden Hörner und passend zum festlichen Glanz der Tonart Es-Dur Pauken und Trom peten. Die langsame Einleitung ist durch straffe Punktierungen, scharfe Vor haltsdissonanzen und kühne Chromatik eine Art prunkvolle Intrada, deren gegen Ende chromatisch absinkende Linie in seltsam zwielichti gem Kontrast zur vorangehenden Festlichkeit erscheint. Das sangliche, zarte erste Allegro-Thema im seltenen 3/4-Takt löst die Spannung. Sein Anfang wird sogleich von den Hörnern imitiert: ein fast romanti scher Einfall.