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Die Dresdner Philharmonie, im Jahre 1870 gegründet, entwickelte sich im Verlauf ihrer über hundert jährigen Geschichte zu einem re präsentativen Klangkörper, der heute seinen Platz neben Staats oper, Staatskapelle und Kreuzchor erfolgreich behauptet. 1964 bis 1967 wirkten Prof. Horst Förster und GMD Prof. Kurt Masur als Leiter des Orchesters, 1972 folgte GMD Günther Herbig. Be rühmte Gastdirigenten, unter ihnen Abendroth, Ferencsik, Kempe, Klemperer, Konwitschny, Ozawa und Scherchen, und namhafte So listen musizierten mit dem Or chester. Im Jahre 1977 übernahm GMD Prof. Herbert Kegel die Lei tung der Philharmonie. Es ent standen zahlreiche Schallplatten- und Rundfunkproduktionen. Seit 1986 steht Jörg-Peter Weigle an der Spitze des Orchesters. Als einer der ältesten Knaben chöre von Weltgeltung entstand vor mehr als 750 Jahren, im Geburts jahr der Stadt Dresden (1206), der Dresdner Kreuzchor. Die großen Reformatoren Luther und Melanch- thon förderten ihn, Heinrich Schütz und viele Kapellmeister der Dresd ner Oper waren mit ihm verbun den, bereits Bach, Mozart und Goethe zollten ihm Beifall. Die etwa 140 Mitglieder des Chores leben und lernen in der Kreuz schule und ihrem Internat, wo sie sich regelmäßigen Proben und einer gründlichen Instrumental- und Stimmausbildung widmen. Im Repertoire des Chores finden sich Komponistennamen aus meh reren Jahrhunderten. Im Mittel punkt des a-cappella-Programms stehen Werke von Heinrich Schütz und Johann Sebastian Bach, er gänzt durch Kompositionen von Ga- brieli, Schein und Häßler, Men delssohn Bartholdy, Brahms und Reger sowie durch Werke zeitge nössischer Komponisten. Angefan gen bei Händels Oratorien über Bach, Mozart, Schubert und Brahms bis hin zu Werken von Honegger, Martin, Britten und Zimmermann umfaßt aber auch das chorsinfoni sche Wirken des Kreuzchores Werke aller Epochen der Musikliteratur. Reisen im In- und Ausland, Fern seh-, Rundfunk- und Schallplat tenaufnahmen künden vom Anlie gen des Dresdner Kreuzchores und seines langjährigen Leiters Prof. Martin Flämig, die großen Chor werke des deutschen und interna tionalen musikalischen Erbes sowie des zeitgenössischen Musikschaf fens zu pflegen. Martin Flämig, 1913 in Aue gebo ren, wirkte nach Abschluß seines Studiums zunächst als Kantor und Organist, später dann als Hoch schullehrer und Landeskirchenmusik direktor. Als Chordirektor bei Ra dio Zürich und als Hochschullehrer am Konservatorium in Bern war er außerdem einige Jahre in der Schweiz tätig. Zahlreiche Schall- platten- und Rundfunkproduktionon begründeten seinen internationalen Ruf. Im April 1971 wurde Prof. Martin Flämig zum Leiter des Dresdner Kreuzchores berufen. Er trat damit die Nachfolge Rudolf Mauersber- gers in diesem traditionsreichen Amt an, Im Herbst dieses Jahres