Textworte zum Requiem, auf der Rückseite der „Schönen Magelone" notiert geführt wurden, konnte Hanslick feststeiien: „Welch großartigen Erfolg feierte heute das .Deutsche Requiem' von Brahms! Ich mußte der ersten, bruchstückweisen Aufführung dieses Werkes im Jahre 1867 gedenken und der Opposition, die es im Publikum wie in der Kritik fand. Damals war es namentlich der lange Orgelpunkt im dritten Satz, der, von einem Paukenwüterich er barmungslos gehämmert, das Publi kum verdroß und eine Anzahl grauer Fanatiker zu impertinentem Zischen begeisterte. .Brahms', so schrieb ich damals, .braucht sich darob nicht zu grämen. In wenigen Jahren wird das Publikum sein .Requiem' mit ungeteilter Wirkung aufnehmen und werden selbst die Konzertdiener vom Hörensagen hin länglichen Respekt davor haben, um etwa aufzischende musikalische Vipern vor die Tür zu setzen.' Das war sehr zuversichtlich gesprochen, aber der Erfolg hat mir recht ge geben. Selten habe ich ein so an dächtig lauschendes, so tief er griffenes Auditorium gesehen." Am 18. Februar 1869 gab es schließlich im Leipziger Gewand haus unter dem Dirigat von Carl Reinecke die eigentliche, nämlich vollständige Uraufführung des Deutschen Requiems. Der Ent stehungsprozeß dieses großen Chor werkes geht bis ins Jahr 1854 zu-