messe, sondern für eben jene Bibeltexte entschied, die die Tod- und-Leben-Problematik thematisie ren. „Brahms hat sich nie die Aufgabe gestellt, für den Gottesdienst zu schreiben, er hat keinen Ritus, keine Liturgie, keine kirchliche Handlungen mit geistigem Auge geschaut, denen er sein Werk an gepaßt hätte; nicht einmal eine enger umschriebene Kirchenzeit gab ihm je Stoff in die Hand." — schreibt der mit Brahms eng be freundete Komponist Heinrich von Herzogenberg. Vor der Aufführung im Bremer Dom (am Karfreitag 1868) gab Karl Reinthaler, Bre mens Domkapellmeister, der die Einstudierung übernommen hatte, Brahms zu bedenken, daß in sei nem Requiem der Name Christi nicht genannt würde. „Was den Text betrifft, will ich bekennen, daß ich recht gern auch das .Deutsche' fortließe und einfach den .Menschen' setzte, auch mit allem Wissen und Willen Stellen wie z. B. Evang. Joh. Kap. 3 Vers 16 („Also hat Gott die Welt geliebt") entbehrte. Hinwieder habe ich nun wohl manches genommen, weil ich es gebrauchte, weil ich meinen ehr würdigen Dichter auch ein ,von nun an' nicht abdisputieren oder strei chen kann." Die Beamten der Kirchenbehörde mußten zwar akzeptieren, daß Brahms keine Textveränderungen vorzunehmen bereit war, aber sie knüpften ihre Genehmigung zur Aufführung des Requiems an die Bedingung, daß der Name Christi in anderer Weise im Konzert er klänge. Jener .Kompromiß' führte dann zu folgender merkwürdigen PIANOHAUS KLATT Witzlebenstraße 12 / Neue Kantstraße 1000 Berlin 19, Telefon 322 84 35 Geöffnet: Montag - Freitag 11-17 Uhr, Samstag 10-13 Uhr, sowie nach Vereinbarung Ausgewählte Qualitätsinstrumente aller Preisklassen Kundendienst vom Klavierbauer und Konzertstimmer kostenlose Voranschläge AusPuhrung sämtlicher Reparaturen Zubehör - Finanzierung - Langzeitgarantie ANKAUF ^BöapnöorfVr s§ StmtnulKr^SÜnu ^7 SAMICK SEILER sowie gebrauchte Markeninstrumente