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Köstlich, die hurtigen Läufe, die schnell wieder holten Noten und grotesken Intervallsprünge im Allegro, dessen zweites Thema, diesmal lyrischer Natur, einen angeregten Dialog zwischen dem Solisten und der Streichergruppe veranlaßt und eine großangelegte Weiterentwicklung herbeiführt. Auf dem Hintergrund gedämpfter Klangfarben der Streicher, von Oboen und Hörnern mit kurzen, launigen Motiven umspielt, erlangt der an sich spröde, knorrige Ton des Fagotts im Andante ma adagio eine überraschende Milde des Ausdrucks. In den Variationen des Finale erhält der Solist jede erdenkliche Gelegenheit, Atemtechnik und Geläufig keit unter Beweis zu stellen und alle Eigenheiten des Instruments zu demonstrieren. Sinfonie Nr. 25, g-moll, KV 183 Die »kleine« g-molI-Sinfonie aus dem Jahre 1773 hat durch ihre Leidenschaft und durch ihre wild bewegte, schmerzliche Unruhe viel Beachtung gefunden. Drei der vier Sätze beginnen unisono, an der Spitze steht eine Thematik, die schon im Barock Schmerz, Klage, Trauer ausdrückt (Quart, kleine Sekund, verminderte Septime). Das g-moll zieht sich die ganze Sinfonie hindurch, wenn man vom Andante absieht, das aber mit seinen Es-Dur-Seufzermotiven auch nicht weit absteht. Einzig das 7h'o des Menuetts bringt ein wenig Unbeschwertheit, alles andere ist durchdrungen von einer blockhaft-starren Satzstruktur. Niemals wieder hat Mozart so durchgehend schroff komponiert. Ausschnitt aus dem berühmten unvollendeten Ölbild von Mozarts Schwager Joseph Lange, das im Winter 1782/83 in Wien entstand und den damals sechsundzwanzigjahrigen Komponisten beim Klavierspiel zeigen sollte. Nach Constanzes Meinung war es eine der treffendsten Darstellungen ihres Mannes. Sinfonie Nr. 39, Es-Dur, KV543 Das Jahr 1788, Mozart ist inzwischen ganz in Wien angesiedelt und nach anfänglichen Erfolgen ziemlich enttäuscht und niedergeschlagen, bringt uns das wunderbare Triptychon seiner letzten drei Sinfonien. Nach dem Mißerfolg seines Don Giovanni in Wien (im Vergleich zur Aufnahme des Werkes bei den Pragern) bezog der Meister Mitte Juni eine ländliche Vorstadtwohnung in der Währinger Straße.