Volltext Seite (XML)
Brennstoffe. Stahl und Eisen. 429 25. März 1908. der dritten zieht die eine Seite an und die andere stößt ab. Es findet sich noch die Angabe, daß in der Nähe von Murcia sich Magnetstein findet, von dem ein Stück ein Gewicht von 1 Dirham (=3,1 g) 2 Dirham an sich zieht. Der indische Magnetstein galt für besonders kräftig. In klassischer Zeit wurde der Magnetstein in Europa in männliche und weibliche Varietäten geteilt, wovon der erste der Magnetstein (al Magnätis der Araber) war. (Auch Plinius machte in seiner Nat. Hist., Buch 36, Kap. 16 den Unterschied zwischen „mas" und „femina".) Bei al Kati, der im Anfang des XI. Jahrhunderts lebte, findet sich die Angabe: Das Eisen hat zwei Arten, die männliche und die weibliche. Der Stahl (Fld) ist die männliche Art und die weiche Art al Narmhan ist die weibliche. Zahlreiche Werkzeuge wurden damals aus Stahl (hartem Eisen) hergestellt, z. B. die nach Kreis und Parabelbogen geschnittenen und zu Feilen zugehauenen Platten, mit denen man die entsprechenden Hohlspiegel ausdrehte. Al Brn fertigt Zieheisen für Metalle aus gehärtetem Stahl. Ueber das Härten der Schwerter wird von Gaubari ausführlich berichtet. Von dem Philosophen al Kindi ist eine Dissertation über die Eigenschaften der Schwerter erhalten, in deren Einleitung von Eisen und Stahl die Bede ist. Es heißt dort etwa: „Das Eisen, aus dem die Schwerter hergestellt werden, zerfällt in das natürliche und das künstliche. Das künstliche ist der Stahl (Fuläd), man versteht darunter das gereinigte (musaffa). Man stellt ihn aus dem natürlichen Eisen her, indem man auf dieses in der Schmelze etwas wirft, was es reinigt und seine Weichheit bekräftigt, so daß es fest und biegsam wird, sich härten läßt und ihm der »Firind« erscheint.“ (Der Firind ist die eigen tümliche Zeichnung des Stahles; in einer Mün chener Handschrift heißt es: „Zu den Eigen schaften der Schwerter gehört der Firind, der wie das Wasser in ihm erscheint; der Beobachter glaubt, daß es auf ihm fließt, wenn er den Kopf bewegt.) [Ber. d. D. Phys. Ges. 1907 Nr. 24 S. 364 — 733.] Dr. Weyhmann berichtet über die Be förderung von Hayinger Erzen nach Geislautern auf dem Wasserwege Mosel-Saar im Jahre 1625. [„Südwestd.Wirtsch.-Zg." 1908, 17. Jan., S.14.] Carl Benedicks: Zur Geschichte des Stahles. [„Rev. Met.“ 1908 Nr. 1 S. 5 — 8; „Jernk. Ann.“ 1907 Nr. 9 S. 606—611.] Edward P. Buffet: Zur Geschichte des Eisens in New Jersey. [„Eng. Min. J.“ 1908, 8. Februar, S. 309—310.] Dr. L. Birnbaum: Die Bergakademie zu Berlin. (Kurze Darlegung ihrer geschichtlichen Entwicklung.) [„Die deutsche Hochschule“ 1908 Februarheft S. 342 — 344.] F. M. Feldhaus: Die Entstehung des Namens Ingenieur. (Es wird nachgewiesen, daß das Wort Ingenieur nicht aus dem lateinischen in- genium, sondern aus dem lateinischen gigno = zeugen, hervorbringen, abzuleiten ist.) [„Z. d. Oest. I. u. A.“ 1908 Nr. 9 S. 145.] T. Good: Die Zukunft der Eisen- und Stahlindustrie vom englischen Standpunkt beurteilt. Ausgehend von der Tatsache, daß der Weltbedarf für Eisen noch im starken Steigen begriffen ist, werden die Verhältnisse untersucht, unter denen England sich einen angemessenen Anteil dieses steigenden Bedarfes für seine In dustrie sichern kann, und wie einem zukünftigen Wettbewerb seitens anderer Länder zu begegnen ist. [„Cass. Mag.“ 1908, Januar, S. 372 — 376.] Baum: Kohle und Eisen in Nordamerika. [„Glückauf“ 1908 Nr. i S. 1 — 7; Nr. 4 S. 571 bis 574; Nr. 7 S. 217 — 231.] *Das neue Stahl-Verkaufshaus der Car negie Steel Co. in Waresly. Die Carnegie Steel Co. hat eben in unmittelbarer Nähe von New York eine Anlage fertiggestellt, die etwa 85000 t Fertigware (Bleche, Träger, Winkel, Stabeisen) aufnehmen kann und mit allen Einrichtungen zum schnellen Versand, Schneiden der Profile usw. ausgestattet ist. Dieses „Verkaufshaus“ soll es ermöglichen, dem steigenden Bedarf des New Yorker Bezirkes und der östlichen Staaten an Eisen schnellstens nachzukommen. [„Ir. Tr. Rev.“ 1908, 20. Februar, S. 371—377. „Ir. Age“ 1908, 20. Februar, S. 582—585.] B. Brennstoffe. 1. Holz und Holzkohle. W. C. Geer: Ueber Holzdestillation. [„Ir- Age“ 1907, 12. Dezember, S. 1698—1699.] R.Duchemin: Holzverkohlung. [„Gen.Civ.“ 1908, 22. Febr., S. 290; 29. Febr., S. 301 — 302.] 2. Torf. Eingehende Beschreibung des Zieglerschen Verfahrens zur Torfverkohlung. [„Engineering“ 1907, 15. November, S. 671—675.] Torfgas. [„Ir. Coal Tr. Rev.“ 1908, 24. Jan., S. 329.] 3. Steinkohle und Braunkohle. ArthurZeese: Die Braunkohlenvorkommen in der Provinz Brandenburg. [„Braunkohle“ 1908, 7. Januar, S. 697—701.] Ueber amerikanischen Anthrazit. [„B. u. H. Rundsch.“ 1908, 5. Januar, S. 95 — 98.] Die Erschöpfung der Kohlenvorräte Nord amerikas. [„B. u. H. Rundsch.“ 1908, 5. Febr., S. 133 — 135.]