Volltext Seite (XML)
25. Februar 1854 Nr. 48 Sonnabend ft, Nr. 2.). ar erschein! in Weimar. 28 Wen >eckt; 1838 le überein- n mit circa «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Wit«, wachsen. >d Töchter und über Jn- und cchtnationalen und im Geiste der allgemeinen Principien des Rechts der Civilisation auftretenden Politik gelingen zu wollen, eine Brücke jene Kluft zu schlagen und den Rückweg zu finden zu einer auch im nern wahrhaft nationalen, d. h. auf die freie Zustimmung der Nation die Macht der öffentlichen Meinung sich stützenden Regicrungsweise, Preis für das Viertel jahr >'/, Lhlr.; jede ein zelne Nummer 2 Ngr. Zu beziehen durch alle Postämter deS Zn - und Auslandes, sowie durch die Expedition in Leipzig (Querstraße Nr. 8). n. it Frl. A. in Dres- Hr. Geo- mann in Deutschland. Bom Main, 22. Febr. Dem Frankfurter Journal schreibt man: „Oesterreich und Preußen sind über ihre gemeinsame Stellung in der esden mit chtllc in eipzig ein vchuihanS ». Rein- zerschuldi- — Hl. K. I. L. Von England brauchen wir nicht zu sprechen: dort ist eine Jsolirung der Regierung von dem wahren Nationalwillen, eine unvolksthümliche, un englische Politik höchstens von einer Sitzung des Parlaments bis zur an dern möglich, und eine solche verfällt dann auch unausbleiblich, wie wir eben jetzt erleben, dem strengsten Gericht der öffentlichen Meinung und des ld, Nieder- !S5 süNu- jeden Ge- äude befin- >rhandenen smaschincn eichend ist. mvaren uf meinem «UM ilt ein ober er, 5 Ellen -51 gebaut; :ser gedeckt; sich befin- Hochdruck), nt; massiv, Ransarden- !cn Pferde ual; großen parlamentarischen Nationalkörpcrs. Aber selbst in den beiden Län dern, wo der schrankenloseste Absolutismus nicht blos in den Gesetzen und dem Herkommen, sondern in den Sitten und dem Glauben der Völker be gründet ist, wendet man sich in diesem entscheidenden Moment an die Sym pathien, an den Patriotismus, an die religiösen oder politischen Stimmun gen der Völker. Der nordische Selbstherrscher ruft in wiederholten Mani festen den religiösen und nationalen Enthusiasmus seiner Russen als Bun desgenossen an, und der türkische Padischah wagt es sogar, an die Sympa thien seiner christlichen Unterthanen sich zu wenden. So ist überall, wohin nur immer die Zuckungen des welterschütternden Conflicts reichen, in Frank reich wie in Rußland, in England wie in der Türkei, nicht minder in Schweden und Norwegen wie in Dänemark die Frage der Betheiligung au jenem Conflicte eine gemeinsame zwischen den Regierungen und ihren Völ kern geworden, so haben überall die erstern für ihre Entschlüsse und ihre Handlungen einen Stützpunkt in der Zustimmung und den Sympathien der letztcrn gesucht. Ueberall, nur in Deutschland nicht! Nur in Deutschland hat noch keine öffentliche Kundgebung der Regierungen, kein Manifest, keine amtliche Erklärung in officiellen Blättern, keine Vorlage an die Landesvcr- lretungen die Nation darüber ins Gewisse gesetzt, auf welcher Seite bei der auch uns immer näher tretenden großen Entscheidung die deutschen Regie rungen, alle oder die einzelnen, zu stehen, welchen Gang sie, den kommen den Ereignissen gegenüber, einzuhalten gedenken. Noch wissen wir nicht mit Sicherheit, warum Oesterreich ein Beobachlungscorps an der serbischen Grenze aufstellt, ob Preußen, und gegen wen, rüstet, was der Deutsche Bund bei einer oder der andern der muthmaßlichen Eventualitäten thun werde, ja, ob überhaupt über diese so wichtige und so dringende Frage be reits eine Verhandlung unter den verschiedenen deutschen Cabineten erfolgt und eine Uebereinstimmung erzielt sei. Noch existiren über Das, was man in Wien dem Grasen Orlow, in Berlin dem Hrn. v. Budberg auf die Anträge des Zar erwidert, nur Vermuthungen oder Indiskretionen, und erst durch Mittheilungen englischer Minister im Parlament hat das öster reichische und das deutsche Volk mit einiger Bestimmtheit erfahren, daß Oesterreich wirklich für gewisse Fälle sich ein bewaffnetes Einschreiten zur Aufrechterhaltung des Statusquo vorbehalten habe. Gäbe cs heute ein deutsches Parlament, ja, gäbe es nur einen Aus schuß von Vertrauensmännern aus dem Volke gleich jenem, womit in einer frühern kritischen Zeit (kaum kritischer als die gegenwärtige) der Deutsche Bundestag aus freiem Entschlusse sich umgab, mit welchem er die delica- testen Verhältnisse der auswärtigen Lage Deutschlands, den Krieg gegen Dänemark, die Begründung einer Kriegsflotte rc., offen und ohne diploma- tische Zurückhaltung vor den Augen der Nation und der ganzen Welt be- rieth; welche Kraft müßten aus einer solchen offenen und gemeinsamen Be- rathung die Regierungen, welches Vertrauen die Völker schöpfen! Oder wenn auch nur, in Ermangelung eines solchen gemeinsamen Organs, die einzel nen Regierungen ihren particularen Landesvertretungen Rechenschaft ableg ten von ihrer Stellung zu den schwebenden Fragen, ja, wenn sie nur in ähnlicher Weise, officiell und kategorisch, durch die Presse zum Volke sprä chen, ihre Ansichten und Absichten demselben rückhaltslos vor Augen legten, wie es der Kaiser Napoleon und wie es der Zar thut — welchen außerordent lich günstigen Eindruck müßte dies machen! wie würde es Deutschlands Stellung nach außen kräftigen, wie würde es im Innern allem gehässigen Mistrauen, allen Besorgnissen vor einer Verkennung der wahren Interessen der Völker seitens der Diplomatie, allem Zwiespalt der Meinungen mit ei nem male ein Ziel setzen! Bei einer solchen Oeffentlichkeit, wie hätten Mis- deutungen, Verdächtigungen entstehen können gleich jenen, über welche man sich von den Mittelstaalen aus beklagt? Und wie leicht wäre es noch jetzt, diese Verdächtigungen in ihrer ganzen Blöße hinzustellen, sobald man sich nur entschlösse, jene Denkschriften oder sonstigen diplomatischen Mittheilun gen, in denen einer oder der andere deutsche Staatsmann seine Ansichten über die orientalische Frage seinen College» entwickelt hat, der Oeffentlich- keit preiszugeben! Die öffentliche Meinung oder, was Dasselbe ist, die reel len Interessen der Völker und ihr lebendiger Ausdruck, das allgemeine Volks- bewußlsein: dies ist heutzutage jene mythische Mutter Erde, welche den um die Herrschaft der Welt ringenden Gewalten, so oft sie ermatten, immer neues Leben und neue Stärke verleiht, und ein Kämpfer in diesem Kampfe auf Leben und Tod, der es versäumt, sich fest und standhaft auf jenen mütter lichen Boden zu stellen, wird schwerlich dem Schicksale des Antäus entgehen, der halt- und hülflos, in freier Luft schwebend, von der starken Hand des Gegners erdrückt ward. dargestellti und scinei m die Her. igeu Todes- zenwärti r im Kreise nnungstüch- mebr Beacki- md die hin- eiue warn» de« Gegen- en Erläutc- >rinzen und begeistertsten s^Ij HnsertionSgebühr für denRaum einerZeile 2 Ngr. ohne welche doch auf die Länge in einem Lande von der politischen Bildung Frankreichs keine Gewalt sich behaupten und befestigen kann. Die europäische Krisis und die Völker. — Leipzig, 24. Febr. „Der Kaiser zählt auf den Patriotismus des Landes, auf das innige Bündniß mit England und aus die Sympa thien der deutschen Regierungen, welche die Integrität der Türkei erhalten wissen wollen. Wir haben alles Vertrauen zu dem Kaiser von Oesterreich und finden in den Interessen seiner Völker eine Bürgschaft für die Gesinnungen seiner Regierung." Das ungefähr sagt der Moniteur, das amtliche Organ der französischen Regierung, dessen Erklärung wir gestern vollständig mitgetheilt haben. Der Patriotismus des eigenen Volks, die Allianz mit einem Lande, in welchem Regierung und Volk untrenn bar Eins sind, wo die Regierung in letzter Instanz allemal thun muß und thut, was der Nationalwille fodert, endlich die Sympathie Deutsch lands Und specftll die Interessen der Völker Oesterreichs: dies sind die drei Factoren, auf welche der Kaiser der Franzosen baut, indem er, die letzte Hoff nung einer friedlichen Lösung der europäischen Krisis aufgebend und die Scheide weit hinwegwerfend von dem nun ganz entblösten Schwerte, laut und öffentlich verspricht, „die Türkei nachdrücklichst zu unterstützen". Also andere Regierungen zählen auf den moralischen Beistand, auf die Sympa thien der deutschen wie ihrer eigenen Völker; sie erkennen in den „Interessen der Völker" ein äusschlaggebendes Moment für die Politik ihrer Beherr scher, sie räumen, mit Einem Worte, den Völkern eine Stimme und zwar eine entscheidende Stimme in der gegenwärtigen Weltkrisis ein, nehmen die selben gleichsam als ebenbürtig, alS berechtigt, mitzusprechen in den Areopag der Regierungen, auf; andere Regierungen thun Solches, nur die deutschen Regierungen thun es noch nicht. Einige Jahre lang gab es so gut wie keine französische Nation, wenigstens keine von der Regierung anerkannte. Wenn man auch in den officiellen Manifesten oder Zeitschriften zuweilen vom „Volke" sprach, so verstand man unter Volk immer nur eine dem herrschenden Wil len blindlings ergebene Masse. Man beschränkte die Freiheit der öffentlichen Meinungsäußerung in der Presse, man nahm der Tribune jene Macht, die sie als Organ des Nationalwillens so lange geübt hatte. Jetzt ist dies an ders geworden. Zum ersten male wieder sehen wir die Impulse des politi schen Lebens in unserm Nachbarlande nicht mehr ausschließlich, ja kaum überwiegend von der Regierung, wir sehen sie zum beinahe größern Theil von der Nation ausgehen. Mit seltener Mäßigung und Klugheit hat der Kaiser der Franzosen bei der gegenwärtigen Krisis die öffentliche Meinung des Landes weder überhastet noch zurückgehaltcn; er ist ihr mehr gefolgt als vorangegangen, und hat es auf diese Weise dahin gebracht, daß, vielleicht eine Anzahl Börsenmänner ausgenommen, die große Mehrzahl der Fran zosen, mag sie sonst gegen ihn gesinnt sein wie sie wolle, sein Verfahren in dieser Frage billigt, als ebenso sehr dictirt von aufrichtiger Liebe zum Frie den, wie sie dem Beherrscher eines civilisirten Volks wohlansteht, wie von mannhaftem Eifer für die Ehre Frankreichs und die Unantastbarkeit der europäischen Verträge. Diese auf so starken Motiven beruhende Aussöhnung und Befreundung zwischen der neuen Regierung und der Nation Frank reichs wird der erster» nach innen und außen eine ungleich größere Stärke, Sicherheit und Dauer verleihen als jene 7 — 8 Millionen Stimmen, welche die Erhebung Napoleon's zum Alleinherrscher und die Errichtung eines neuen Kaiserthums votirten. Schon braucht man die Presse weniger streng zu überwachen, weil selbst die oppositionellen Journale, wie der Siecle, das Verfahren des Kaisers in der jetzt Alles beherrschenden Frage nicht blos gutheißen, sondern geradezu rühmen. Wir glauben uns nicht zu täuschen, wenn wir annehmen, daß auch die in kurzem zusammentrelenden legislativen Organe Frankreichs (fvie beschränkt immerhin in der letzten Zeit der ihnen gelassene Kreis der Wirksamkeit und wie mäßig der Gebrauch war, den sie selbst von dieser Wirksamkeit machten) in der bevorstehenden Session eine andere Stellung, und zwar nach dem eigenen Wunsche des Kaisers, ein nehmen und eine andere Sprache führen werden. Genug, selbst dort, wo man auf lange hin einen unheilbaren Riß zwischen den herrschenden Ge walten und dem selbständig denkenden Theile der Nation aufgethan glaubte, scheint es einer »ach außen zugleich mit Würde und Mäßigung, zugleich im iMl. n, mein in mit sämmt- nden, Ma- >l; nimmt !r. 2S, EWMM» Die Zeitung . -M- DkiiWt Mgcmcmt Zciting