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Aufführungsdauer: ca. 65 Minuten Bruckner ist ein österreichischer Musikant gewe sen, Schubert verwandt und - ein wenig entfern ter - Haydn sowie - jenseits der Grenze - Dvorak. Repräsentant einer Zeit, eines Glaubens, einer Landschaft. Man muß an hochbarocke Klöster in mitten blühender Felder denken, weit von der Welt und nahe bei Gott, wenn man Bruckner recht verstehen will. Am 11. Oktober 1896 starb er in Wien (wenige Monate vor Brahms), aber be erdigt wurde er nicht in der großen, ihm immer ein wenig fremden Stadt, sondern zu Füßen sei ner geliebten Orgel von St. Florian, in einem ba rocken Kloster inmitten blühender Landschaft, fern der Welt und nahe bei Gott.“ Bis zu seiner 6. Sinfonie war Bruckner gekom men, hatte aber immer noch keine nachhaltige Wirkung auf Publikum und Fachwelt erzielt. In Wien wurde er eher verspottet als gelobt, und im Ausland kannte kaum jemand seinen Namen. So nimmt es nicht wunder, daß er - mittlerweile schon knapp 60 Jahre alt - bei seiner Sinfonie Nr. 7 E-Dur Sorge hatte, sie überhaupt in die Öf fentlichkeit zu entlassen. Sein Schüler Josef Schalk vermochte im Frühjahr 1884 Arthur Nikisch, den jungen, gerade erst 29jährigen Kapellmeister des Leipziger Stadt theaters - viel später dann namhafter Gewand hauskapellmeister -, für die bisher noch nicht ur aufgeführte „Siebte“ zu begeistern. Bruckner selbst hatte sich für die Uraufführung angesagt, mußte allerdings geduldig warten, bis nach mehreren Terminverschiebungen das Konzert am 30. Dezember 1884 im Neuen Theater am Augu- stusplatz stattfinden konnte. Josef Schalks Bru der Franz, der Bruckner nach Leipzig begleitet hatte, war von der Aufführung recht enttäuscht, doch wenigstens der Komponist konnte befrie digt feststellen, daß „zum Schluß eine 1/4 Stun de applaudiert wurde“, obwohl die meisten Zuhörer eher verdutzt als begeistert waren. Immerhin war es Bruckner gewohnt, daß bei Aufführungen seiner Sinfonien die Zuhörer scha-