Arthur Nikisch (1855 - 1922), Dirigent der Urauf führung von Bruckners Siebenter renweise den Saal zu verlassen pflegten; da wog der Leipziger Beifall schon viel. Offensichtlich war es selbst den so konservativen Leipziger Zu hörern aufgegangen, daß sie das Werk eines großen Sinfonikers vernommen hatten. Den eigentlichen Durchbruch erzielte die Sinfo nie jedoch erst einige Monate später in München, als Hermann Levi, der große Wagnerdirigent, am 10. März 1885 die dortige Erstaufführung diri gierte. Es war Bruckners erster wirklicher Erfolg außerhalb Österreichs, den er sogleich in einem brieflichen Bericht an seinen Gönner Moritz von Mayfeld als den „höchsten meines Lebens“ be zeichnete. Kurz danach erfolgte bereits die Drucklegung der Partitur - völlig ungewöhnlich in Bruckners Schaffen, denn damit war der Komponist gezwungen, sein Werk so zu akzep tieren, wie er es geschaffen hatte und mußte nicht - eigenen Zweifeln und fremden Einflüste rungen folgend - immer wieder revidieren wie bei manchen anderen seiner Sinfonien, ausgenom men seine „Sechste“ und die unvollendet geblie bene „Neunte“, Werke, in die wohlmeinende Dirigenten später aber selbständig eingegriffen haben.