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und ihre musikalische Entwicklung ausübte. Trotz dieser Nachwirkung ist der Komponist tief in der musikalischen Ästhetik der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verwurzelt, ohne an revolu tionäre Neuerungen zu denken. Sehr viel eher ist die musikalische Linie seiner insgesamt acht Sin fonien, die man als Romantismus in klassizistisch geglätteten, ausgeglichenen Formen [D. Gojowy] bezeichnet hat, in einer technischen Intensivie rung und gefühlsmäßigen Vertiefung des einmal Erreichten zu sehen. Folkloristische oder rhapsodisch-romantische Elemente haben darin ebenso ihren Platz wie virtuose Orchestrierungs künste, geseelte Gesanglichkeit und monumenta les Pathos. Dabei gilt vor allem die fünfte Sinfonie als ein Höhepunkt im orchestralen Schaffen Glasunows: Einem Freunde aus dem Moskauer Komponisten kreis, dem auch als Pianisten bekannten Sergej Tanejew (von dem auch der Klavierauszug des Werkes stammt) widmete Glasunow seine 5. Sinfo nie (1895), die - von Wagners Orchestrierung und Themenbildung beeinflußt - oft als ,Heroische' bezeichnet wurde. Das reicher besetzte Orchester weist erstmals Harfe, Baßklarinette und differen- zierteres Schlagzeug auf. Die Petersburger Urauf führung im März 1896 unter Glasunows Leitung fand auch in einem Bericht der Leipziger,Signale für die musikalische Welt' Beachtung, in dem es heißt: „Im zweiten der von dem Verleger Belaieff organisierten Konzerte war es besonders die neu 5. Sinfonie von Alex. Glasunow, die zündete. Das .Andante' voll tiefen Gehaltes, das Scherzo sprühte Funken des edelsten Feuers; dieser Satz mußte da capo gespielt werden! Ansonsten verhält sich das Publikum diesen Aufführungen gegen über gleichgültig, und das mit Unrecht, denn diese dekadente Jugend ist die musikalische Zukunft Rußlands und vielleicht der angrenzenden Län der. [J. Morgener]