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Mühe, seinen künstlerischen Gedanken ein ganz persönliches Gepräge zu geben. Er war schon „Mozart“, ehe er es wirklich selbst bemerkte. Diese Gabe, alles, was ihn interessierte, aufzunehmen, aufzufangen, sich von all dem inspirieren zu lassen und etwas wirklich Neues zu gestalten, ist wohl besonders hervorhebenswert. Bei Mozart wurde - nach ersten Anfängen in zartem Knabenalter, versteht sich - eben alles neu. Auch als er damit begann, Sinfonien zu schreiben. Neun Jahre alt war er bei seiner unschuldigen ersten in Es-Dur KV 16. Es sollten über fünfzig werden. Salzburg aber wurde für Mozart nach und nach geradezu unerträglich. Dies beson ders, als er nach seiner großen Reise (1777/78 über München, Augsburg, Mann heim bis nach Paris) mit großen Hoffnungen auf feste Anstellung bemerken mußte, daß solche Wünsche sich nicht erfüllen ließen. Einmal noch brach er auf, um mit seiner Oper „Idomeneo“ in München glänzen zu können (Aufführung im Januar 1781). Der dortige Erfolg brachte ihm zwar wieder keine Anstellung, doch das euphorische Gefühl, sein Licht nicht unter den Salzbur ger Scheffel stellen zu müssen. Doch dann kam schon bald die bekannte Sache mit dem „Fußtritt“. Mozart verließ völlig fru- stiert seinen Dienstherren, den Fürsterz bischof Colloredo, machte sich frei und ging ganz nach Wien, nicht, um dort Fürsten dienste zu leisten („wenn mich der kayser haben will, so soll er mich bezahlen“), son dern um an einem Theater- und Musikle ben teilzuhaben, das den freiheitlichen Geist der neuen Zeit atmete. Daß sich die ser Traum auszubrechen, schließlich doch in ein Trauma verwandeln sollte, steht auf einem anderen Blatt. Die ersten Erfolge in