Was sollte dem noch hinzugefügt werden? Eigentlich nichts weiter, als seine Musik zu hören, um dabei selbst zu erleben, was die ser Komponist in den wenigen Jahren sei nes Lebens - er wurde kaum 36 Jahre alt - wirklich geschaffen hat. Über tausend Werke sind es, allermeist wahre Meister werke, auf allen musikalischen Gebieten, ein unerschöpflicher Quell höchster Inspi ration und allergrößten Könnens. „Es hat keinen Meister gegeben, der mit gleicher Vollendung Opern und Oratorien, Sinfonien und Serenaden, Sonaten und Lieder, Quar tette und Chöre, Messen und Divertimenti geschrieben hätte. In ihnen allen herrscht eine solche Fülle, ein solcher Überfluß an Eingebungen, daß man vor einem wahren Wunder steht; dazu die höchste Grazie (die trotzdem stets männlich bleibt), eine nie übertroffene Eleganz der Form, eine selten erreichte Innigkeit des Inhalts“ - so Kurt Pahlen. Was aber Mozart zu dem eigentli chen Wunder gemacht hat, ist die spezifische Qualität seiner Musik: ihr durchgängig ho hes kompositorisches Niveau, ihre betörende Schönheit und ein phantastischer Abwechs lungsreichtum. Doch es war nicht Talent allein, auch nicht nur die straffe Zucht des Vaters, die den jungen Mann rasch zu dem überragenden Komponisten werden ließ. So paradox es klingen mag, Mozart konnte solche Vollen dung nur erreichen durch einen augenfälli gen Verzicht auf alle Originalität. Sein Be streben war es vielmehr, die allgemeinver ständlichen Formeln der konventionalen musikalischen Sprache durch seine schier unübertroffene Schöpferkraft mit neuem Sinn zu füllen. Er war in ein Zeitalter von musikalischem Universalismus hineingebo ren worden, in dem sogar die zuvor undurch- geb. 27.1.1756 in Salzburg; gest. 5.12.1791 in Wien musikalische Ausbil dung bei Vater Leopold 1763-1765 mehrere Reisen als Wunderkind durch Westeuropa bis nach Paris und London 1769-1773 drei Italienreisen 1769 unbesoldeter, 1772 besoldeter Konzertmeister der Salzburger Hofkapelle 1777/78 Parisreise, Hof organist in Salzburg 1781 Wien 1782 Heirat mit Constanze Weber 1787 zwei Reisen nach Prag (Uraufführung „Don Giovanni“); kaiserlicher Hofkomponist (als Nachfolger Glucks) 1789 Reisen nach Dresden, Leipzig, Potsdam, Berlin 1791 Pragreise („Titus“)