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darf, hauptsächlich aber wohl dort, wo er seine Pflichten als Chefdirigent hat, bei den Helsinki-Philharmonikern und der Stock holmer Oper. Aber am Pult steht er meist nur in der kühleren Jahreszeit, im Herbst und im Winter. In den Sommermonaten dagegen sucht er - wie z. B. einst Gustav Mahler - die Ruhe für seine kompositorischen Arbeiten. Da zieht es ihn aufs Land, in die Stille. Sein Komponierhäuschen steht am Määrisee, 100 km westlich von Helsinki inmitten der Natur. Und dort schreibt er seine Musik, in zwischen mehr als 30 Sinfonien, beinahe ebenso viele Streichquartette, zehn Violin- und vier Klavierkonzerte, dazu zahlreiche andere Instrumentalkonzerte, viel Kammer- und Vokalmusik. Und aus diesen Werken spricht all das, was der Komponist sieht, was er hört und empfindet. Aus ihnen tönen Gefühle, romantische, expressive, lebensvoll warmherzige, aufblühende und vergehende, empfindsam-einfühlsame und überschäu mende, eine ganze Palette gefühlvoller Mo mente. Der Komponist beschreibt seine Komposi tionsweise als „frei pulsierend“ und vermeint - zumindest bleibt es zu vermuten -, damit keine festen Strukturen bilden zu müssen und keinem althergebrachten Regelkanon zu folgen. Er will selbst formen, Klänge ent wickeln, Klangblöcke bilden und sie neu ordnen, so daß immerfort veränderliche Klangbilder entstehen, die nicht vorher be stimmbar sind und sich erst in ihrer Aus führung wirklich entwickeln können. Kennzeichnend sind jedenfalls die Üppig keit des Klanges, eine gelegentliche Ver zückung in den Klang, den Klangrausch und eine aus der frei pulsierenden Schreib weise resultierende, großzügig wogende Textur.