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Felix Mendelssohn Bartholdy Seit Richard Wagner das fatale Wort geprägt hat, Mendelssohn habe gezeigt, daß ein Ju de trotz aller Vorzüge „seiner feinsten und mannigfaltigsten Bildung“ nicht „ein einzi ges Mal die tiefe, Herz und Seele ergreifen de Wirkung“ hervorbringen könne, wirkte lange Zeit - noch über den Nationalsozialis mus hinaus - das Diktum von der glatten Oberfläche Mendelssohnscher Musik nach. Selbst heute noch, in einer Zeit angeblicher Liberalität und Aufgeschlossenheit, haben die auf ihn negativ gemünzten Begriffe wie Epigonentum und Klassizismus ihren Ur sprung in ähnlichen Haltungen. Natürlich werden viele Werke Mendelssohn Bartholdys längst wieder aufgeführt. Einige gehören so gar zu den ausgesprochenen Publikumslieb- lingen. Denken wir nur an sein Violinkonzert oder an seine Sommernachtstraum-Musik. Sein vielgestaltiges CEuvre läßt sich an dieser Stelle gar nicht aufzählen, und doch soll erinnert werden an die Oratorien „Paulus“ und „Elias“, an seine Sinfonien und Ouver türen oder die wunderbaren Klavierwerke („Lieder ohne Worte“) und Lieder und ande re Vokalwerke, an seine Kammermusik. Da mag man gar nicht daran denken, daß das Urteil über seinen künstlerischen Rang im mer noch vielen Schwankungen unterliegt. Es war ein Leben voller Erfolge, voller glück licher Momente, ein Dasein ohne quälende Kämpfe und Konflikte, das Eelix Mendels sohn Bartholdy führen durfte. Ja, er war ein wahrhaftiger Felix, ein Glücklicher. Sein kur zes Leben - nur wenig mehr als 38 Jahre sollte es währen - schenkte ihm eine se gensreiche Tätigkeit, die ihn überall zum Mittelpunkt machte, ihm Freunde bescherte, geb. 3.2.1809 in Hamburg; gest. 4.11.1847 in Leipzig ab 1815 umfassende musikalische Ausbildung, u. a. bei K. Fr. Zelter (Komposition) 1822 erste öffentliche Aufführungen eigener Werke in Berlin 1826 Ouvertüre „Ein Sommemachts traum“ 1829 erste Aufführung der „Matthäuspassion“ nach Bachs Tod bis 1832 mehrere Bildungsreisen nach England, Italien, Frankreich 1833 Musikdirektor in Düsseldorf 1835 Kapellmeister des Gewandhausorchesters 1843 Gründung des Leipziger Konservatoriums