druckskraft, eine nie übertroffene Eleganz der Form und eine Innigkeit der melodischen und harmonischen Gestaltung. Aber doch war auch Wolfgang ein Mensch, der erst lernen mußte, seine Welt zu erken nen und mit seinen reichen Gaben umzuge hen. Vater Leopold, ein wackerer, aber si cherlich nicht außergewöhnlicher Musiker, lehrte, lenkte und führte ihn lange Zeit streng. Das zahlte sich sehr wohl aus. Er brachte den Knaben in die große Welt. Auf zahlreichen Reisen verstand er es, ein „Wun- derkind“-lmage aufzubauen und die nähere und weitere Umgebung damit zu verzau bern. Als junger Mann glänzte Wolfgang vor allem als herausragender Klavierspieler, gele gentlich auch als wundervoller Geiger und als frühreifer Komponist an vielen Fürsten höfen und Musikzentren Europas. Und dort lernte er mehr von dem, was es heißt, Musik zu machen, zu komponieren als er jemals im heimischen Salzburg hätte erfahren können. In Italien brach seine Liebe zum Gesang und überhaupt Gesanghaften hervor. Er sollte dies für die gesamte Zeit seines Lebens nicht vergessen, nicht nur in seinen zahlreichen Opern, sondern in seiner gesamten Musik. In London beeindruckte ihn der jüngste Bach- Sohn, Johann Christian, einer der vorher lange in Italien gelebt hatte, mit seinen „sin genden Themen“ und dem Galanten seines Stils. Aus Paris brachte der junge Mozart den dortigen Geschmack, den französischen „goüt“ mit, hörte aber in Mannheim, später in München einen Orchesterklang, wie er ihn vordem noch nicht erfahren hatte. Doch Mozart war niemals einer, auch nicht als ganz junger Komponist, der unbedingt nach Vorbildern suchte, um sie dann imitieren zu können, sondern er nutzte sie als Sprung brett. Er flog gleich höher und weiter, sobald