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sichlg» nicht, daßO'6-ftnek « sklavisch« Nachtrtt» und «gotisch« Anhang» ! in sänem Lod eine« Brrlust erblicken;.allein daß di, irischen Confödrrirtt», di« er beleidigte, von sich stieß, Und würde habe« hängen lassen, die V«r- tteter der Mannhastigkeit der Nation, welche er herabwürdigte, die er zu gemeiner Bettelei erniedrigte, daß auch die den Fehlgriff begehen sollten, darauf sei er nicht gefaßt, das käme ihm wie eine Ueberschwemmung um Mitternacht, vor der nirgend Schuh und Rettung zu erblicken sei. Al lerdings habe O'Connell auch gute Eigenschaften besessen und die wären oft genug aufgezählt worden, um sie zu wiederholen. Allein er sehe in ihm nur einen gnanü dommo manquö, einen Mann, der seine Mission verfehlte. Wahre Befreier der Nationen hätten gerade Bahnen eingeschla« gen und O'Connell's Fehlgehen müsse ihnen eine Mahnung sein, mehr die Wegener Vorsehung zu studiren und mehr auf Gott als die Listender <> Menschen zu bauen. — Die Organisation und Einübung der Arbeiter in den königl. Werften und Arsenalen als Verlheidigungstruppe wird emsig fortgesetzt. In Woolwich wird jetzt ebenfalls ein Bataillon solcher Mannschaft sormirt. — AufderLondon-Northwestern Eisenbahn ist vorgestern unweit der Station von Wolverston der von Liverpool kommende abendliche Eilzug dadurch, daß ein Bahnwärter eine Weiche falsch stellte, mit einer Ge schwindigkeit von circa noch 10 Miles die Stunde gegen fünf auf defl Schienen haltende Wagen mit Steinkohlen gerannt, wodurch der fünfte und sechste Personenwagen buchstäblich in Stücken zertrümmert wurden, während die Maschine und die Wagen vor ihnen verhältnißmäßig unbeschädigt blieben. Die Reisenden in den zerschmetterten Wagen wur den übel zugerichiet, und eine halbe Stunde nach dem Unglücke zählte man schon sieben Tobte. Frankreich. Paris, 8. Jun. In der Pairskammer wurde gestern vom Grafen de Lezay-Mar- nesia die Gcdächtnißrede auf den verstorbenen Pair Grafen de Lasorest gehalten. Der Minister der öffentlichen Bauten, Hr. Jahr, übergab dann den von der Deputirtenkammcr bereits votirten Gesetzentwurf über S Mill. zur Herstellung von der Loireüberschwemmung verursachter Schä den an Dämmen, Straßen rc. Nachdem über einige Bittschriften Be richt erstattet worden war, nahm die Kammer die allgemeine Berathung des Gesetzentwurfs über die Medicinalreform wieder auf. Hr. de Salvandy füllte die ganze übrige Sitzung mit Vertheidigung seines Entwurfs aus, gab einen geschichtlichen Ueberblick der Gesetzgebung über das Lehren und die Aus übung der Medicin, suchte die Aufhebung der Officiers de Sante zu recht fertigen und die Beibehaltung der Concurse gegen Hrn. Cousin's Angriffe zu begründen, und erklärte sich auch gegen mehre, Strafbestimmungen bctref sende Amendements der Commission. Die allgemeine Debatte wurde aber- mals vertagt. Die Deputirtenkammer beschäftigte sich, außer den von ihren Verhandlungen gestern schon erwähnten, verschobenen Interpellationen we gen der portugiesischen Angelegenheiten, mit den außerordentlichen Kre diten für Algerien. Der Marquis de Chasseloup-Laubat gab/ obgleich Mitglied dir Commission, seine abweichenden Ansichten von einigen Stel len des Berichts zu erkennen. Er könne namentlich die Zweckmäßigkeit des Amendements nicht einschen, daß der Kammer 1848 ein amtlicher Ueberblick der Civilorganisation von Algerien vorgclegt werden solle. Das Laud sei dazu noch eine zu neue Eroberung und der Antrag spreche Mistraucn in die Regierung aus. Die HH. Fcrd. Barrot und Garnier- Pages sprachen nachher. Wie bei allgemeinen DiScussioncn immer, berühr ten sieAlles und Jedes, wozu der Bericht Anlaß gibt, und Marschall Bugeaud und die Verwaltung erhielten Lob und Tadel. Hr. Odilon-Barrot fo- dcrte die Kammer auf, vor allen Dingen für eine Regierung für Alge rien zu sorgen, und Hr. Garnier-Pages hätte fast einen Sturm durch die Ansicht erregt, die Regierung scheine in Algerien zu verfahren, als habe sie es aus absichtliche Herbeiführung des Aufgebcns der Colonie abgesehen. — Von dem Comite der Deputirtenkammer über Hrn. de Girard ins Vorladung vor die Pairs ist Hr. Lavicllc zum Vorsitzenden und Hr. de Morny zum Secretair bestellt worden. — An der Börse war heute besonderer Ncbcrfluß von Gerüchten. Erst sollte Ludwig Philipp krank sein; allein er war wohlbehalten von Neuilly nach Paris gekommen. Dann sollte den König der Belgier ein heftiges Brustlciden befallen haben, und endlich sollte der Telegraph die Nachricht von der Unterwerfung Oportos gemeldet haben. — Vom Minister des Innern, Grafen Duchatcl, wird erzählt, daß ihm die Aerzte andauernde Ruhe dringend empfohlen hätten und kaum zu gewärtigen sei, daß er an der Spitze seines Departements blei ben könne. — Don dem Correctionnelgericht zu Bethune wurden dieser Tage 35 Personen, welche an der Plünderung eines mit Getreide befrachteten Kahnes in Guinchy Theil genommen hatten, vier zu dreijähriger, mehre zu einjähriger und bis aus vier alle übrigen zu geringer» Freiheitsstrafen verurtheilt. — L)«r Muniripalr-<h von Pari« hat beschlossen, di« Rue Pien» Le vee in die Rue Gamdey, zum Ehrmgedächtniffe de« b«rühmtrn Inge nieurs Gambey, umzutaufen, dessen Etablissement in dies«r Straße sich befand. / — In Ivertzonne soll wieder ein wichtiger Agent des Trafrn von Montemolin, ein gewisser Trccu, verhaftet worden sein, der mit wich tigen Papieren und als baskischer Bauer verkleidet, von der -spanischen Grenze kam. '/-PaNS, 7. Jun. Die Pairskammer hat die Berathung über den Gesetzentwurf betreffend die Lehren und die Ausübung der Medicin begonnen, der schon längst verlangt worden und von mehren Ministern vorbereitet worden ist. Keiner Hal indeß gewagt ihn den Kammern vor zulegen. Hr. v. Salvandy, der cs gern mit großen und schwierigen Din gen auf die Gefahr hin wagt, etwas über sein« Kräfte zu unternehme», hat mehr Entschlossenheit besessen als seine Vorgänger. Sein Entwurf litt an zwei Mängeln. Einmal gab er politischen Einflüssen zu viel Raum und zum Andern war er zu eilig redigirt, als daß nicht das Har monische der Fassung hätte darunter leiden sollen. Von der Commis sion der Pairskammer ist dem meist abgeholfen worden, und da man da» viel« Gute des ministeriellen Entwurfs beibchaltcn hat, sind dessen Un vollkommenheiten sehr vermindert. Des Berichterstatters Grafen Beugnot Arbeit hat den Beifall von Männern mit hohen Anfoderungen und den lebhaftesten Kritiker des Entwurfs unter den Medicinern selbst. Hr. Cousin und Graf Montalcmdert haben unter den bisher gehörten Red nern der allgemeinen Berathung zwar gegen den Entwurf sich verneh men lassen. Indessen that cs ihren in verschiedener Weise beredten Vorträgen Eintrag, daß man die persönliche Leidenschaftlichkeit derselben zu leicht herausfühlte. Die Eigenschaft des Philosophen verhindert Hrn: Cousin nicht, heftig und grollig zusein;,dieKirchlichkeit vereinigt sich bei Hrn. v.Mon- talembert mit Bitterkeit der Rede und unbemeffenen Ansichten. Der Eine will offenbar bei seinen Angriffen für die von Hrn. de Salvandy seiner ehemaligen Allmacht im königl. Rathe des Unterrichts bereiteten Beschrän kungen sich rächen; der Andere zieht im Namen der sogenannten katholi schen Partei, deren Haupt er zu sein glaubt, gegen den Minister los, der den Unterricht nicht in die Hände der Geistlichkeit fallen lassen und Frankreich die „wohlthätige Freiheit" nicht gewähren will, deren Belgien genießt. In der Deputirtenkammer waren die Bureaux- und Commis sionsverhandlungen jüngst wichtiger als die öffentlichen. Zum Bericht erstatter über den Zollgesetzentwurf ist Hr. Lasnier, ein Conservativer, er nannt worden. Gern wär? Hr. Thiers mit dem Berichte beauftragt ge wesen. Seine Ansichten wurden aber zu entschieden parteilich für die protectionistischcn Ansprüche befunden; nächstdem wünschte die Majorität auch nicht ihm einen scheinbaren Triumph zu bereiten. Ebenso wenig glückte es ihm in der Commission über den Sccundairuntcrrichtsentwurf. Er war bekanntlich Berichterstatter über den von Hrn. de Villemain vor- gclegten Entwurf; diesmal konnte er zu dieser Ehre nicht wieder gelan gen und das ist nicht für ihn blos, sondern auch für die exclusiven Theo rien der kaiserlichen Universität eine Schlappe. Der ernannte Bericht erstatter Liadiercs ist ein entschieden Conservativer. Oie Mehrheit der Commission hat indessen nicht alle Vorschläge Hrn. de Salvandy's gut- geheißcn, dessen Entwurf bedeutend amendirt worden ist, um das Ein dringen der Geistlichkeit und Klosterleute abzuhalten, die jederzeit unter der ausgesteckten Fahne der Freiheit nur getrachtet haben, die Herrschaft zu erlangen. Der Geist der Umsicht wird auch an dem Gesetzentwurf über das Capitel von St.-Denis Modifikationen vermitteln. Das We sentliche wird Annahme finden. Die Majorität fühlt, daß sie es nicht verwerfen könnte ohne eine Art Beleidigung des Papstes, der nach lan gen Unterhandlungen die Bulle erließ, und ohne der an sich klugen Poli tik hinderlich zu werden, welche mit dem Episkopate selbst das Uebclwol- len eines Theiles der französischen Bischöfe bekämpfen will. In der über Hrn. de Girardin's Vorladung vor die Pairskammer niedergesetztcn Com mission ist die Majorität für die Autorisation. Handelte es sich nur darum, zu wissen, ob die -< Presse» in der Thal die Pairskammer durch die Mittheilung beleidigt habe, es wären Promessen auf die Paine von einem Journalisten verkauft worden, der die Erfüllung durch das Ministerium zu bewirken behauptete, so würde offenbar kein Grund zum Verfahren vorliegcn. DaS Ministerium nur würde zu klagen haben. Allein die Sache liegt anders. Einmal haben wir den Beschluß der Pairskammer, die sich verletzt findet; zum zweiten hat die Opposition den allgemeinen Vorwurf der Korruption gegen das Ministerium daran geknüpft. Die Sachen sind überhaupt dahin gediehen, daß das Cabinet vollständig ge rechtfertigt und Hr. de Girardin verurtheilt werden, oder das Ministerium die schwersten Anschuldigungen auf sich sitzen lassen muß. In diesem Sinne äußerten sich die HH- Guizot und Cunin-Gridaine in den Ba- reaux und auch die Majorität scheint sie auf diese Weise zu betrachten. Sie ist geneigt, in Hrn. de Girardin einen erklärten Gegner zu sehen, der in den: seinen Versicherungen geschenkten Vertrauen getroffen werden soll, einen frühern konservativen, der für seinen Abfall Strafe leiden und entweder widerrufen oder anerkennen müsse, Anschuldigungen ohne Be weis erhoben zu haben. Die in beide» Kammern zu erwartenden Erklä-