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Nr? 1»4 13. Junius 1847 Ln Sonntag tz,p«GG- «llgemeine Zeit»MO,^L - . ' «Wahrhett und Siecht, Freiheit und Gesetz!» vev--vrr». Deeetschlnnb. «»seipzig. Die griechische Frage. — Der Preßgesetz- entwurf. — Hr. Eynard. »Aus Gderaachsen. Der SociallSmuS. ffAus Sachsen- Der Vorgang in Geleüau. — Die darinstädttr. Duell sache. — Zsitungsverdot im Großherzogchum Hessen. — Capitain Z. W. Wendt in Srnnen. HßrMG«»», Verlm. Landtag. (-^)-ertrn. Gustav - Adolf-Verein. Die ", GarnzöÜe. vHacherstadt. Die freie Gemeinde. ° NordhäüseU. Das -BerSot-deL Branntweinbrennens. »Von der Oder- Die Befestigungen. > - — Dre Werhaftdnaen. DvrtUgal. Graf Mello. ^Lissabon. Der Zuiz Conservador. Die Are» gatte Thetis nach Madeira. Die Geldnoth. Der Bürgerkrieg. Grausan»- keiten, Wünsche. Der Herzog v. Palmella. General Schwalbach. ' Neues Münzsystem, Ruhestörungen in AvileS. " WroHAritattttien. Die Königin. Der Schluß der Session. Depeschen iü nM hem Tejo. Irische«. Pater Kenyon gegen Daniel S'Eonnell. Die kmiigl, Werste und Arsenal«. Eisenbahnunfay. Draftksstch. Parlament. Hrn. de Airardin'S Vorladung vor die PairS. Börfengerüchte. Graf Duchatel. Berurtheilung. Rue Gambey. Ver haftung eines Montemolinisten. w Paris- Die Kammern. Welsgien. * Krüssel. Die Wahlen. Drden«vertheilung. tMHWükiz. Waadtländer Heldenthaten. O'Connell'« Herz: Graf Ludolf. MMHIgNb und Die Petersburger Getreidehändler. Moldau «n» Walachei. * Von der türkischen Grenze Moldauer / ' "Zustände-' Die Donäüstrstenthümcrl MWd». Englisch-amerikanische ZeMüM- " d lAschattenburg. Die Versammlung der Da« Hostheater in Detmold. — Neues Zournal in »ikeipsig Börsenbericht. — Probefahrt auf ^iMMWittauer Mesthahn. »Lpipug. Die Dividenden deö deutschen SrM^. Wdllmarkt. — Wafftrstand der Elbe. ^- Berlin. ,l'l ..»i.i, « " - »-«tschter-d . **EnpÜff, l l. Jun. Der Verfasser des Artikels in Nr, 1 SV aus Äorddeutschland hat gewiß ganz Recht, wenn er die Meinung ausspricht, haßtzS mildem constitütiouellenLeben in Griechen land noch nicht so weit Her sei, uüd daß auch die griechische Constitution noch nicht in allen Punk- len eigr. Wahrheit geworden; ja man könnte sogar so wät gehen, zu be Müpten, baß Griechenland noch gar nicht für eine Constitution, namcnt- 'Lch fiir di«/welche es sich im Jahre 1844 gegeben, reif gewestik sei. In- tztssett gilt Dergleichetr auch noch von andern .konstitutionelle« Völkern und ^Wtest/ und es gilt, sogar von manchen, die sich einbilden, cs schön rechs Mit auf hrrBahndeö konstitutionellen Staatslebens gebracht zu habest Md in allen einzelnen Beziehungen von dem konstitutionellen Grundsätze ' chdringrü und leiten zu lassen. Hosten Wit, daß dies mit der Zeit immer mehr, und daß es auch in Griechenland geschehen möge; M könnten s wir Letzter«- von dem gesunden Sinne de« griechii: Ws um'S mehr hoffen, wenn es sich nicht diesen gesunden in und'wieder durch das intrigüenreiche Spiel der Parteien vergiss e, was freilich mehr oder wrkiger auch anderSwo geschieht^ Wir dies selbst dann mit GWthtit von dem griechischen Volke hoffen, Wenn» waS jedoch nicht der Fall ist, die Partei Kolettis ihren Gegnern M eonstitütiöneüem Sinne nachstände, und wenn sie weniger geeignet WtM.H-r griechischen Staat feinem heutigen Bedürfnisse gemäß zu lei - tetr. Indessen Kini Ml Niemand daß Letztere im Ernste behaupten, wer Kolettis kraut und seine Stellung zu würdigen weiß; und wir möchten OtMtr .kowMt.Meq, zu behaupten, daß .sein Ministerium, wie Kolet- M sechst das, HMpt der,nur durch die äußern Umstande und aus inner« Gründen : an Frankreich gewiesenen und zu ihm hingetriebenen National- kvartti iss —chie jedoch sticht, wie die englische und russische Partei die J«t«rtffen Griechenlands ans Ausland vorrathen, dies in Bezug auf.Frank- weich gethanchat -, dem Grundsätze nach und in seinen Haupttendenzen Michaus national ist, und daß, wenn heute'Kolettis, etwa in Folge der ihm von England Md Rußland zugedachtcn Demüthigung in der grie- chisch-türfischen Differenz, das Ruder des Staats niederlegen solltc, jedes andere Ministerium- d«w im englischen oder russischen Interesse die Ange- lcgmheiten Griechenlands würde zu letten wagen wollen, nur ein ephe meres, feinwürde. - ' — AuS Manchen vom 9. Jun. enthält der Nürnberger Korrespon dent Folgendes: „Wenn der Weser-Zeitung aus Berlin geschrieben wird, daß Mehr« Bundesregierungen, namentlich Baden und Württemberg, den bestimmtesten Widerspruch gegen die Ausführung des bekannten Preß- gesetzentwurfs (Nr. 132) erhoben hätten, so darf wol ange«mm«n werden, daß auch Baiern — vorausgesetzt, daß der erwähnte Preßgeseh- entwurf in Wirklichkeit existirt — ein Gleiches thlln w«dt oder vielleicht schon gethan habe. Denn abgesehen von den freisinnigen Ansichten un serer Verwaltung bezüglich der Presse, würde ja, wenn jener Prrßgesetz- entwarf zum Gesetz erhoben werden sollte, dadurch nichts Geringeres ge schehen, als dir ganz« Beilage Hl. unserer Verfassungsurkunde, d.ch. daS ganze Edict über die Freiheit der Presse und de« Buchhandels , außer -Wirksamkeit gesetzt werden. Wir haben also von jener SchreckenSgestalt, die unter dem Litel eines Prrßgeschentwurfs dermalen in der deutschen Presse umhrrwandclt, kaum etwas zu fürchten. Die hohen Staatsmän ner, welche jetzt an der Spitze der Verwaltung stehen , werden, Dessen dürfe» wir versichert sein, zu keiner die Presse beschränkenden Maßregel, unter welchem Titel oder Namen sie auch auftretcn möge, die Hand bieten."«— In München ist Hr. Eynard aus Genf eingetryffen. * Äus Obersachsen, w. Jun- Zu dem Mißbrauch« fremder Aus drücke, der schon lange in Deutschland üblich gewesen und auch praktisch viel-geschadet hat, kommt jetzt der desSocialiSmus, Bekanntlich nennen sich gewisse Theorien socjaliyische, welche dem großen Ganzen der revolutionairen Schplr der.politischen Ökonomie angehyren,aberfich durch vcrgleichustgsweise Mäßigung von deren schroffen Extremen, dem eigent lichen CommuniSmus- unterscheide,!. Neuerdings sangen aber einzelne Literaten an , jede» auf die Verbesserung der Armenpflegen Md dm Lage der handarbeitenden Klassen bezüglichen Vorschlag als »inen sociaWschen zu bezeichnen. Es werden da eine Menge Dinge unter diesem RM«n aufgeführt, welche, was jene mit der Gesetzgebung, praktischen Wagls- verwaltüng und einschlagesthen Meratur. Mist sehr wenig vertrauten Her ren allerdings nicht wissen, seit lrv—80 Jahren längss btkqMt, da und dort zum Theil praktisch versucht, hauptsächlich aber von der Wissenschaft, von Männern, welche allen kommunistisch-focialistischtn Theorien. yMig fremd waren, zum guten Theil längst vor dem Aufkommen, dieser, Mch- rien vertreten und von Einzelnen in umfassendem systematischen ZstsaWM- hange behandelt worden find. Früher nannte man diese StrebungMphil- anthropische, letzt bringt man sie unter der Firma des SpcialiSmM)<flS neue Entdeckungen, Md wir haben schon gefunden, daß mandasDA- kaffenwesen, di« Zusammenlegung der Felder, die Ablösung der GrMd lasten , die fteie Theilbarkeit des Bodens M socM gepriesen, oder der englischen Regierung, unter dem Namen diS Socialismus- gewisse in Deutschland längst durchgeführte Reformen fiir Irland empfohlen hat. Das ist nicht gleichgültig. Der geringste Rachtheit wäre noch, daßes alle derartige Vorschläge dun Argwohn« , der die kommunistisch - sotwlisti schen Theorien mit Recht trifft, auszusetzen droht. Aber gefährlich«r ist, daß cs die scharfen und sichern Grenzlinien zwischen dem System« der Revolution und dem der Reform verwischen kann und zur Empfehlung von Richtungen dient, welche sich mit solchen unschuldigen, nützlichen^,misden Grundlagen unserer gesellschaftlichen Zustände völlig »eremhqren Vor schlägen rinschleichen und dann unbemerkt zu weitern führen, an weitere, unter derselben Firma verkündigte gewöhnen, welche in der That eine lsx agraria, «ine Verletzung des Eigenthums Md eine Bevormundung der Wirthschaftsfreiheit in sich fassen, wie sie daß Grundweseu des EvMMniS- mus bilden. .. . ' ßAüvÄaehseN, s. Jun. Der Utbertritt der Protestanten inGe. len gu zum Deutsch-Katholici-mus, mag er nun ohne alle äußere Einwir kung geschehen öd« wenigst««» theklweis« daß Werk einer solchen sein, ist und bleibt ein höchst bedauerliches Zeichen der Zeit, wie wir dergleichen leider auch auf dem kirchlich -religiöse« Gebiete schon verschiedene sich haben kund geben sehen; er ist und bleibt ein lautredendes Zeugniß für den Ginn, mit welchem man heutzutage auch die wichtigsten Schritte deS Lebens zu thun pflegt, für den Ginn, welchen man selbst mit diesen, für Gegenwart und Zukunft, so einflußreichen Handlungen verbindet. Man erwäge nur ruhig und unbefangen: weil eine Kirchengemeinde einen Geistlichen nicht will, den der Kirchenpatron für sie berufen hat, gilt ihr der PrötestantiS- muS, gilt ihr die protestantische Kirche mit allen ihren bewährten Ergin - thümlichkeiten in Dogma, Kultus und Verfassung — nichts mehr! Und weil dieses Misfallen an dem nicht selbst beruftliev und nicht genehmist Geistlichen für die protestantische Gemeinde in Gelenau über den gerin gem Vorzug der protestantischen Kirche entscheidet, wird die Gemeinde