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S53 nutzt haben würde. Gewiß wäre dieser ohne, langes Besinnen gegen die kunft durch entschiedenes Partciergrcifen »mpromittiren wollen. Indessen Rauberhorden Albaniens losgcbrochen und wurde sich durch schnelle Her- jst ein unbescholtener Charakter. Doch alles Dies läuft nur darauf Serben jetzt so reichen Stoff xu traur^em Nachdenken und Klagen über Uch^rigk-tten o" n^ dl-gÄngste Anst^lL/a^ den neuen Zustand liefert. Es bedarf ,wol einer weitern Auseinander- ihm und reißt den Zuhörer unwiderstehlich hin; aber es sind Eigenschaften, setzung nicht, um darzuthun, wie die jetzige Regierung Serbiens auch in die er mit andern Künstlern theilt. Was man vorzüglich an ihm bewundert, andern Verhältnissen der Pforte gegenüber keineswegs in der Lage ist, ist das seltnere Talent der Improvisation oder des freien PhantafirenS, worin die Interessen des Landes zu wahren, und wenn sie darum auch nicht unter den jetzigen Clavierspielern ihm schwerlich einer gleichkommt, und wie volksthümlich ist, so kann dies um so weniger befremden, als sie mit die- man es seit Hummel nicht mehr gehört hat. Zn mehren Privatgesellschaften, sem Uracbrcchcn ihrer Entstehung nach eine Masse von Fehlern und wo Kenner ihm zum Theil schwer zu behandelnde Themas aufgaben, hat er Schwächen verbindet. Unter ihren Mißgriffen verdient der in erster Reihe sic Proben aufs glänzendste bestanden, vorzüglich aber in dem neulich von hinaus, Hrn. Clay nicht ans Ruder kommen zu lassen. So geht Alles durch einander. Hr. Calhoun und Hr. Tyler sind auch gegen van Bu ren, und Beide in vielen Punkten wieder gegen einander. Nun denke man sich diese politische Hetze! Gelingt cs Hrn. Tyler, die größere Masse der Nation für Tejas und das Oregongebiet zu erhitzen, so wird er wie der gewählt; wo nicht, so fällt er, aber Niemand weiß, wer Präsident werden soll. ihm gegebenen Concert einen Beifall geärntet, wie ihn nur die enthusiastische Bewunderung zollt. Mersonalnachrichtem Orden. Nussland. Alexander-Newskyorden in Diamanten: der Groß meister vcs kaiserl. Hofes Opo t sch in; St.-Annenorden, I. Kl.: der wirkliche Staatsrath Panajew; Stanislausorden, l. Kl : Fürst Gortschakoff- Lahersky und Seniawin vom Ministerium der auswärtigen Angelegen heiten, der wirkliche Staatsrath v. Struve; Wladimirorden, 3. Kl.: der Generalconsul Bacheracht in Hamburg. Stanislausorden 2. Kl.: der rus sische Generalconsul in Aegypten, Collegienrath Kremer. Wissenschaft und «Kunst. * Paris, 19. April. Unter den vielen Clavierspielern, fremden und ein heimischen, welche diesen Winter hier austraten, ist in diesem Augenblick ein junger Künstler aus München, P. Cavallo, eine ganz neue und besonders merkwürdige Erscheinung. Möglichste Ausbildung technischer Fertigkeit, höchste Zartheit neben größter Kraft im Anschläge, Ueberwipdung unglaublicher ff Von -er türkischen Grellst, 6. April. Die letzten Berichte über das furchtbare Wüthcn der arnautischen Horden gegen die christliche Bevölkerung des benachbarten Bulgariens haben in Serbien tiefen Ein druck gemacht und die Rückerinnerung an die Regierung der Obrenovich'- schen Fürstenfamilie lebhafter als je ein anderes Ereianiß angeregt. Es ist nämlich jedem Serben noch in ziemlich frischem Gedächtniß, wie zu jenen Zeiten in der Nähe Serbiens ähnlicher Frevel nie gewagt worden, wie vielmehr daS Ansehen der damals starken und geachteten Negie rung dieses. Landes hinrcichte, türkischem Uebermuth in jeder Beziehung Schranken anzulegen. Ist aber schon diese Erwägung geeignet, die Sehn sucht nach Dem, was früher war, zu wecken, um wie viel mehr muß die ses Gefühl gesteigert werden, wenn man ferner bedenkt, wie eine starke Regierung in Serbien den dermaligcn Zustand Bulgariens, statt daß er ihr zür Schmach gereichte, zu ihrem und ihrer bedrängten Glaubcnsbrü- der künftigem Vortheile benutzen konnte, wie besonders Milosch ihn bc- Dereinigte Staate« von -lor-amerika. *A-Ston, 30. März. Wenn man jetzt ein Urthal über die politi schen Fragen, welche obschweben, fällen wollte, so würde man sehr im Dunkeln tappen. Hr. I. Tyler, der Präsident, hat offenbar etwas ein- aerührt, um Hrn. Pakenham, den englischen Gesandten, hier zu amu- - siren. Die Frage über das Oregongebiet und den Anschluß von TejaS sind ein paar Dinge, die vortrefflich zufammenpaffen. Die Drohung mit dem letzter» soll England nachgiebig machen in Bezug auf die erstere, oder umgekehrt. So erlaube ich mir die Sache anzusehen. Außerdem sind beide Fragen ganz geeignet, die politischen Leidenschaften der Union anzufachen, und wollte England boshaft sein, so sollte es der Union Tejas in Gottes Namen überlassen. Der Süden will ein Aequivalent für die westlichen Erwerbungen; er weiß, daß der Westen keine Sklaven- staatcn mehr bilden wird; er will sie daher in Tejas bilden. Westen und Süden werden sich vielleicht über ihre gegenseitigen Interessen eini gen, allein entschieden tritt der Norden gegen die Ausbreitung der Skla verei auf, bereits droht man von allen Seiten im Falle des'Anschlusses von Tejas mit Trennung der Union. Reißend vermehren sich bereits die Abolitionisten, und da sie sich besonders aus den Whigs rekrutircn, so ist ziemlich gewiß, daß Hrn. Clay die Stimmen derselben bei der nächsten Präsidentenwahl fehlen werden. Hunderttausend Wähler dieser Farbe werden ihn um den Präsidentenstuhl bringen. Hr. Webster hat sich be reits öffentlich gegen den Anschluß von Tejas erklärt — Alles gegen die südlichen Politiker und gegen Clay. Calhoun, der für beide Fragen noch kein entschiedenes Urtheil abgegeben, sich, wie man zu sagen Pflegt, noch nicht compromittirt hat, ist nach dem Tode Upshur's zum Minister des Auswärtigen ernannt; man glaubt auch, er werde sich nicht für die Zu- *prcsburg, 19. April. Vor kurzem erschien zu Leipzig eine deutsche Uebersetzung des bekannten Werkes vom Baron Wesse leny i: „Eine Stjmme über die magyarische und slawische Nationalität". Das Buch erschien im magyarischen Texte bereits vor einem Jahr- Unter den Magyaren machte cs begreiflicherweise große Sensation. Allein nun liegt es in deutscher Sprache vor, und die Nichtmagyarcn bekommen Gelegenheit, den Werth der darin niedergelcgten Ideen zu prüfen. Wir verkennen nicht das Gute, welches sich darin findet, noch weniger den Eifer des Verfassers für die von ihm so innig geliebte magyarische Nationalität. Allein geistreich können wir das Werk unmöglich nennen. Wir finden nichts darin als eine Masse nutzloser, müßiger Conjecturcn, unreife Vermuthungcn, die für apodiktische Wahrheiten in die Welt hinausgeschlcudert werden, längst abgedroschene und durchaus schwache Gedanken. Das darin enthaltene Gute ist das von dem Verfasser anerkannte Bcdürfniß, das Haus.Oesterreich zu erhalten und zu stützen, um nicht als Folge seines Zusammensturzes einen europäischen Weltbrand zu veranlassen. Allein welches sonderbare Mittel schlägt der Autor zur Förderung dieses Zwecks vor! Böhmen soll eine ganz und gar slawische, Ungarn eine ganz und gar magyarische Organisation erhalten re. Die Eigcnthümlichkcit der deutschen und slawischen sowie nicht minder der magyarischen Nationalität be steht grade in dem Widerspruche, worin sie sich zu der provinziellen Abthei- lung der Landschaften befinden. In diesem Organismus kann nicht ein Theil abgehackt werden, um ihn dem andern zuzusetzen. Böhmen soll und darf nicht auf Kosten seiner Deutschen ganz czechisch, Steiermark auf Kosten sei ner Illyrier nicht ganz deutsch organisirt werden. Man muß nicht die histo risch zufällige Abmarkung der Lande, sondern die natürliche Gliederung der Sprachen und der Nationalitäten zum Anhaltepunkte nehmen- Da nun die letzter» in den ältesten und wechselndsten Proportionen gemischt sind, so gibt es für den Conflict derselben nur ein radicales Heil- und AuSglcichungsmit- stellung der Ruhe und Ordnung nicht nur den Dank der gemarterten Menschheit, sondern selbst auch den der Pforte erworben haben, wie ihm dies bei Regelung der serbischen Verhältnisse fast immer gelang, so sehr auch anfangs seine Kühnheit Staunen und in gleichem Maß Erbitterung erregen zu'müsscn schien. Sein Scharfblick, seine genaue Kcnntniß der Verhältnisse und Mittel wußte immer der Sache die Wendung zu ge ben, daß, während er nur seinen und Serbiens Vorthcil im Auge hatte, ' bei all seinen Unternehmungen doch selbst die Gegner Bravo rufen muß ten. Wie leicht hätte cs demnach Milosch werden müssen, von der Pforte selbst zum Hüter und Wächter der Ordnung und Ruhe in den durch ihn pacificirten Gegenden, die seit Monaten schon der Schauplatz grausenhaf- tcn Frevels sind, bestellt zu werden, und gewiß würde man bei diesem erstey Schritte nicht stehen geblieben sein, sondern getrachtet haben, durch allmälige Einverleibung dieser meist von Christen bewohnten Districte Ser bien seine größere ursprüngliche Ausdehnung wieder zu geben, wodurch an dem kranken Körper des türkischen Reichs eher ein Schaden geheilt wor den, als daß ihm dadurch ein neuer Nachthcil erwachsen wäre. Allein die jetzige Regierung Serbiens, welche in der Pforte ihre einzige und Hauptstütze. suchen muß, kann es natürlich nicht wagen, auch nur einen Schritt zu thun, der ihr das Misfallcn des Sultans zuziehen könnte, und dieser Umstand hauptsächlich, mit der darauf sich gründenden Einsicht, daß cs mit dem Lievlinqsplane, der geträumten einstigen Unabhängigkeit des Landes, rückwärts statt vorwärts geht, ist es, was dem patriotischen ««d Mole«. Als Beispiel der in wider jedes Wort, das aufregen könnte^ waltenden Strenge theilt die Magdeburger Zeitung mit, wie das von Truhn komponiere Lied «Der Zigeunerknabe», das von einem Sänger in polnischer Sprache vorgetragen worden war, eine allgemeine Sehnsucht nach dem Vaterlan.de athmet und letzteres Wort mehrmals enthält, des halb polizeilich verboten worden sei. Die nach Warschau gesendeten Exem plare der Komposition sind sämmtlich remittirt worden, und der Musikalien händler hat seine polnischen Exemplare abliefern müssen. Serbien. Schwächen verbindet. Unter ihren Mißgriffen verdient der in erster Reihe aufgeführt zu werden, daß sie es versäumte, nachdem es den Koryphäen der letzten Revolution gelungen war, für ihre That die Genehmigung Eu ropas zu erlangen, daß sie cs damals versäumte, eine Verschmelzung der durch die Revolution entstandenen Parteispaltunacn zu bewirken. Zwar wmdcn die loyalen Serben, welche ihrem rechtmäßigen Fürsten nach Scm- lin gefolgt waren, bei ihrer später» Rückkehr nach Belgrad auf Befehl der Regierung mit freundlicher Miene empfangen, allein Niemand dachte daran, ihnen wieder die Aemtcr zu Jeden, welche sie bekleidet hatten, oder sie überhaupt in eine irgend erträgliche Lage zu versetzen; ja man be gnügte sich nicht, sie wegen der nöthigsten Bedürfnisse in Sorge zu las sen, sondern suchte auch in sonstiger kleinlicher Weise Diejenigen, welche der Spielball so unverdienten Unglücks geworden waren, zu necken und zu quälen. So wurde, um mich nur Eines Beispiels zu bedienen, den Wachtposten untersagt, die zurückgekchrten Senatoren so zu salutircn, wie dies den in Activität stehenden zukommt, und was ist natürlicher, als daß solches Verfahren Erbitterung wecken und selbst zu den verwegensten Gedanken als Impuls dienen muß? So erklären sich die fortwährenden Complote, die gleich einer vielköpfigen Hyder immer wieder entstehen und trotz des öfter« Mißlingens und der blutigen Strafen dennoch Beweise fortschreitender Theilnahme unter der Bevölkerung Serbiens liefern. Ob diese Stimmung dadurch beschwichtigt zu werden vermag, daß neue 6V Köpfe abgeschlagen werden, oder ob nicht vielmehr diejenigen Familien, die dadurch einen ihrer Angehörigen verloren, nur mit um so unvcrsöhn- licherm Hasse gegen die Regierung erfüllt werden müßten, lasse ich dahin gestellt sein. Nur erlaube ich mir zum Schlüsse noch die Bemerkung, daß sämmtliche Aussagen der Verhafteten in KraMjewaz die Regierung keineswegs deutlich ermächtigen, gegen sie die auf Verschwörung gesetzten Strafen anzuwenden.