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Nr. >16 25. April 1844 Donnerstag den ä! Ler r §6r.) k. Haltung, Schrift . haben: sserst rer eine rxentliek sller chen. >oten. — auf afel. cm witz- Einfälle hett nd. Polni- > dcr- iUigen bringe iülv f1337Z r. ieond »ft Zn und eben so wenig konnten die etwa zweihundert Ritterkreuze des Erlöser- . ordens, welche vertheilt wurden, auch nur einen Augenblick lang die Ge - müthcr beruhigen. Manche Avancements, namentlich die zu dem Gene- - ralsgrade, erregten unmittelbar nach ihrem Bckanntwerdcn den heftigsten, > leidenschaftlichsten Tadel von Seiten der Presse und von den Wortführern bei öffentlichen Zusammenkünften. Ueberhaupt zeigten sich nach dem ewig > unvergeßlichen und unendlich segensvollen 3V. Marz (an welchem der Kö nig bekanntlich die Verfassung beschworen hat) Alle als die Alten. -Der Einflußlose und Unbesoldete bleibt verachtet, der Häuptling dagegen und der Angestellte quält und preßt Diejenigen, welcher er Herr zu werden vermag. Im Ganzen sehen wir nichts als das alltäglichste Türkenthum mit hellenischer Uebertünchung! Nimmt man dazu alle die Verlegenhei ten, welche für die Regierung aus der Entblößung von allem baarcn Geld und auch von jedem Credit entstehen müssen, dann ist cs begreiflich, Laß Diejenigen, welche die Dinge überhaupt zu bcurtheilcn vermögen,' eben diese jetzt für übler erachten, als sie cs je zuvor gewesen sind. Dem Geldmangel Hal die Nationalversammlung auf den Rath eines großen Theiles der Zeitungen hin freilich in origineller Weise abzuhelfen gesucht. Entweder, so wurde vorgeschlagen, soll der König von Baiern auf eine bestimmte Reihe von Jahren die Verpflichtung übernehmen, zum Dank für die Berufung seines Sohnes auf den griechischen Thron dessen Regie rung alljährlich mit einer gewissen Summe zu unterstützen, oder maü möge sich zu der freilich nicht leichten Arbeit entschließen, alle die Ge halte, Remunerationen rc. zu berechnenwelche von bairischen Unter- thanen in ihren griechischen Dienstverhältnissen, vom Grafen v. Ar- mansperg an bis zum letzten Hofdicner, nach und nach bezogen rc. wor den seien, und die sich ergebende Totalsumme dem Könige von Baiern in Rechnung bringen. Beim ersten Blick auf diesen letztem Vorschlag, welcher der Mehrheit in der Nationalversammlung so plausibel erschienen ist, daß sie sich denselben durch Beschluß angecianct hat (Nr. 115), möchte man sich versucht fühlen, zu lachen, oder allenfalls auch sich zu schämen, daß Corporationen, welche auf Achtung Anspruch zu machen wagen, bank rotte Individuen nachahmen können; aber wenn man die Sache näher betrachtet, so sinket man leider nur zu bald ihre ernste Seite. Es han delt sich von einem Uebertragen des Bavaresenhasses in höhere Regionen, von einem Hineinziehcn solcher Personen in das niedrige Treiben der Par teien, welche bis jetzt noch unangetastet geblieben waren. Unwürdigeres hätte die Nationalversammlung gegen das Ende ihres Lebens nicht bege hen, schmählichem Einflüssen sich nicht hingeben können. Welche Fehler unter den Regentschaften und überhaupt von Allen und Einzelnen aus der Bavaresenzeit immer begangen worden sein mögen: solcher Art waren sie gewiß nicht, um die gesindelhaften Ausfälle zu rechtfertigen, welche in Pen Sitzungen am 27. und 28. März zum Theil selbst auf solche Na men gemacht worden sind, deren Träger den Griechen nur Wohlthatcn erzeugt haben und die selbst in Griechenland von Tausenden noch geach tet sein werden, wenn die Septembcrhcldcn vom Jahr 1813 längst ver gessen sind. Auf gewisse Einzelheiten komme ich gelegentlich zurück.' — Nach einer Bekanntmachung des Magistrats von München vom 20. April wird der König am 26. April in Begleitung sämmtlicher al lerhöchsten und höchsten Herrschaften durch die (in der Bekanntmachung namentlich aufgcführten) Straßen der Residenz einen feierlichen Zug hal ten, „um seiner getreuen Stadt die Freude über die Vermählung des Prinzen Luitpold mit der Erzherzogin Auguste von Oesterreich, großhcr- zoglichen Prinzessin von Toscana, dann des Erzherzogs Albrecht von Oesterreich mit der Prinzessin Hildegarde von Baiern allgemein kundzu- gcben". * Dresden, 23. April. Gestern Abend wurde vom Turnvereine, der sich in diesem Jahre hier gebildet hat, der Turnplatz feierlich cingc- weiht. Die Mitglieder versammelten sich um 6 Uhr Abends auf dem am Schützenhause gelegenen, von den städtischen Behörden zur Benutzung cingcräumten Platze, worauf vr. Köchly, Lehrer an der Krcuzschulc, eine Eröffnungsrede hielt, die allgemein ansprach. Die darauf folgenden Turn übungen dauerten bis gegen 8 Uhr. Eine Menge Zuschauer aus allen Ständen hatte sich eingesunken. Der alte Jahn war cingeladen n>or- Kcn, aber nicht erschienen. Ein fröhliches Gastmahl, was bis . spät in die Nacht dauerte, beschloß die Feierlichkeit. — Von Ken drei jungen Leu ten, welche bei dem neulichen Brandunglücke (Nr. 91) das Leben verloren, gehörten zwei der protestantischen und einer der katholischen Con- cssion an, und da die Leichen durch den Brand unkenntlich geworden, rat die Gefahr ein, daß ein Protestant auf dem katholischen, ein Katholik auf dem protestantischen Friedhöfe beerdigt werden könne. Man hat am Ende die Wahl wol dem Zufall überlassen müssen. Die Verdachtögründc, welche den Pachtgärtner in dem durch bas Feuer betroffenen Gut als der Brandstiftung verdächtig erscheinen ließen und dessen Verhaftung herbci- ührten, haben sich nicht bestätigt. «ebeeb lick. Iveutschlanb. ff Pom Rhein. Aussichten für Frankreich. * München. Nachrichten auS Griechenland.—Königlicher Freudenzug. * Dresden. Turn verein. DaS Brandunglück. Karlsruhe. Verhandlungen über die Straf- proceßordnung- chDarmstadt- vr. Graff und vr. Stegmayer in Sachen des Hrn. Georgi. Mittermaier. Bestattung, des Frhrn. v. Dalwigk- — Titulatur der Herzoge von Sachsen. *Hamburg. Die Nikolaikirche. Die schlesischen Weber- Irrenhaus. Die Wasserkünste. Preußen. Eine Erklärung der philosophischen Facultät in Berlin in Be treff des vr. Nauwerck- **Kerlin. Hr. Benda, ck Königsberg. Der Proselyt,Bary in Rußland. Hr- Grünhagen- *Aus wcstprcussen. Mäßigkeitsverein. Mordthat. sveflterreich. "Dien. Das Geburtsfcst des Kaisers. Strafhaus, cklvien- Die Lombardei. Graf Wallmoden- — Königliche Resolution zur Beschleu nigung des ungarischen Reichstags. Spanien. * Paris. Marokko. Don Enrique. Dona Carlota. Die An leihe. Die Bischöfe. Die Verhafteten. Großbritannien. Geheime Ausgaben. Die Times über Frankreich. Frankreich. Jagdpolizeigesetz. Die Otaheiti-Angelcgenheit. Die Vicinal- wcge. -s Paris. Das Jagdgesetz. Italien. Vermählung der Erzherzogin Auguste in Floren;- Rußland und Polen. Ein gefährliches Lied. Serbien. ff Po» der türkischen Grenze- Milosch und seine Partei. Nordamerika. * Koston. Die Tejasfrage. Perfonalnachrichten. Wissenschaft und Kunst. * Paris. P. Cavallo. * presdurg. Schrift über Weffelenyi's: „Eine Stimme über die magyarische und slawische Na tionalität. *Rom. Gemäldegalerie von Fesch. Das Studium der orien talischen Sprachen. *UNcn- Ein'chemischer Versuch. Handel und Industrie. * Frankfurt a- M. Börsenbericht. *Frank- turt a- M. Eisenbahnprojecte. — Das Handelsschiedßgericht in Reut lingen. — Berlin. Neueste Nachrichten. Paris. Deputirtenkammer. Htnkün»igung«n. l »n die, oben und otkek de» :ctor» vr. -er-teixert lener Lü cke, medi- >derm deir puae und es), äut- m»i»«eke :ke ünck- I »viek- iplure de» »t nekmen Iuries« sllSS-RH enen und eben: Drittschlunst. ff Vom Rhein, 20. April. In Paris blickt Alles mit Aengstlichkeit in die Zukunft, und das leichteste Unwohlsein des Königs bewirkt große Unruhe bei der Bevölkerung. Sind auch einzelne Aufstände und Unruhen, äußerlich wider die pariser Befestigungen gerichtet, wieder als unterdrückt zu betrachten, so kann doch die Regentschaft des nicht populairen und da bei sehr kränklichen und entmuthigtcn Herzogs von Nemours der Schau platz innerer parlamentarischer, journalistischer und socialer Kämpfe wer den, die mit einer Krisis endigen könnten, mit einer Krisis, bei der kaum zu bezweifeln wäre, daß die Führer der Linken, Thiers, Odilon-Barrot und Andere, mit lüsterner Begehrlichkeit die Blicke eines eroberungssüch tigen Theils der Nation wieder auf daß Rhringebiet lenken würden! In Lieser Beziehung hat in den gebildeten Kreisen hiesiger Gegend folgende Stelle vielen Anklang gefunden, die wir in der vielgclcscnen Schrift: „Das Ziel des politischen Ringens der Gegenwart in besonderer Hinsicht auf Preußen rc. Erfurt 1841", fanden, und welche dahin lautet: „Möge sich jedenfalls die deutsche Politik darauf gefaßt machen, statt der friedli chen, billigen und gerechten Gesinnungen, die seit l 3 Jahren in dem Ca- binetc der Tuilerien vorherrschen, demnächst und wenn sich zwei hellsc- hende Augen schließen, den Tendenzen demagogischer Fractionen und des trotzigsten Ehrgeizes, sowie den Federungen einer grenzenlosen National selbstsucht die Spitze zu bieten. Wird in Deutschland sowol von der ei nen als von der andern Seite das Extrem politischer Grundsätze vermieden und dem vernünftigen und besonnenen Fortschritte mit Aufrichtigkeit ge huldigt, so werden sich die deutschen Verhältnisse immer günstiger gestal ten, und es ist kaum zu erwarten, daß die Veränderungen, welche in Frankreich 1>ei dem Eintritte der Regentschaft bevorstehen, so radical ge waltsam und aufregend auf Deutschland cinwirken werden, daß die Con- servirung seines festen und einigen Bestandes Gefahr liefe. Brächte cs aber die Kraft deS Dämons zur rohen und gewaltsamen Form eines Kriegs, so würde die moralische wie die physische Gewalt des einigen starken Deutschlands nicht unterliegen, denn immer mehr vereinigen sich die hin und wieder noch zersplitterten deutschen Kräfte zu einem inner» noch fe ster» Schutzwallc, zu einer enggeschlossenen Phalanx wider jeden Feind." * München, 20. April. Wenn man die verschiedenen Briefe, welche uns vorgestern die griechische Post vom 6. April gebracht hat, ihrem In halte nach vergleicht, so bleibt Einem zuletzt doch nur das Geständniß übrig, daß dieser ein keineswegs befriedigender sei. Das Beifallsgeschrei im <Bl- tzungssaale der Nationalversammlung bei dem Erscheinen und Abgchen des Königs am 30. März vermochte, so scheint eS, nicht einmal unter den Ab geordneten die sich aufdrängenden Sorgen vor Ker Zukunft zu verscheuchen, HW Dmtschc Allgemeine Zett««. -IHM «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!»