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2616 rühmt habe. — An der Börse in London will man wissen, daß zwischen Sir R. Peel und Hrn. Guizot ein lebhafter Wortwechsel stattgcfundcn habe und daß der Abschied beiderseits weit minder freundschaftlich gewesen sei als der Empfang. Dieses Gerückt fand so viel Glauben, daß es selbst auf den Börsencurs Einfluß übte. — Der frühere Gcncralgouvcrncur von Ostindien ist unter den Titeln: Viscount Southam v. Southam in der Grafschaft Glocester und Earl v. Ellenborough in der Grafschaft Cumberland zum Rang eines Grafen erhoben worden. 2 Von man die ru natürlich un Einem viel nicht in Sck höchstens da mentlich die den will. ! kein „Meist die englische weder Mate sich ihrer A> es den beul Flotte so sck ist zwar diel und andere) leicht eben 1 nur eine zie den Leib rm Deutsck zum Vorwu pari Der Z hätten The zu verwind- sic das gan Morgens b beschränkt r den Abaeor men ließ, entschlossen, Leiter verha — Berich sel vorgekon Gouverneur droht wird, ff Par Versicheruw tags einen wicht beileg Geldintereff Versuch in stcn Behau> um kein es aber wii von Ncmou Herzog von lung, so w problematisc! glieder der! incr den Mi führung des men. 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Glaubt man, daß hier zu Lande für eine reactio- nairc Regierung etwas, damit gewonnen wäre, wenn es derselben gelänge, bei den Kammern eine feierliche und förmliche Desavouirung des Grund satzes der Volkssouverainetät durchzusehen? Man würde damit nur einen weitern Vorwand geben, im Namen des souverainen Volks gegen eine Verfassung zu protestiren, welche seine Rechte läugnc. Dieselbe Frucht wird auch die spanische Regierung von ihrem zwecklosen Rütteln an der Theorie ärntcn.— Von positiverer Bedeutung ist die beabsichtigte Um gestaltung des Senats. Bisher wurde die erste Kammer in Spanien be kanntlich durch ein gemischtes Verfahren gebildet, bei welchem die Volks wahl und die königliche Ernennung zusammenwirktcn. Die Wahlbezirke präsentirten je drei Kandidaten, unter denen die Krone einen als Senats- Mitglied für die Dauer einer einzigen Legislatur bestätigte. Nach dem jetzigen Plane der Regierung sollen die Senatoren durch freie Wahl des Königs und auf Lebenszeit ernannt werden, wie in Frankreich. Ein dritter Punkt, in welchem man die bisherigen Bestimmungen der Verfassung aufzuhebcn gedenkt, betrifft den Artikel derselben, welcher die Vermahlung des Throninhabers von der Einwilligung der Cortes ab hängig macht. Oie spanische Opposition hegt den Verdacht, daß der un mittelbare Zweck der Aufhebung dieser Controlc der Cortes darauf hin ausgehe, die Schwierigkeiten zu vermindern, welche sich der Vermählung der Königin Isabella mit ihrem Vetter, dem sogenannten Prinzen von Asturien, entgcgenstellcn. Man muß indessen gestehen, daß es bis jetzt an Wahrscheinlichkeitsgründcn für eine solche Äermuthung fehlt. Die ge mäßigte Partei im Ganzen und Großen hat sich von >e her fast eben so stark gegen die Vermählung der Königin mit dem Sohne des Don Car los ausgesprochen als die Cxaltirtcn, und was die Königin-Mutter be trifft, deren Stimme in dieser Sache ohne Frage die gewichtigste ist, so hat sie immer einen lebhaften Widerwillen gegen den Gedanken an eine solche Heirath gezeigt, der sich durch ihr persönliches Verhältnis zu dem Prätendenten und zu dessen Gemahlin so natürlich erklärt, daß man seine Aufrichtigkeit nicht in Zweifel ziehen kann. Die letzte von der Regierung beabsichtigte Verfaffungsveränderung, die wir erwähnen wollen, gilt dem Artikel der Constitution, welcher die Cortes ermächtigt, sich am 1. Oct. eines jeden Jahres uneinberufen zu ver sammeln, wenn bis dahin ihre ordentliche Einberufung nicht erfolgt ist. So großartig sich ein solches Privilegium auch auf dem Papiere aus nimmt, so mag cs doch in der Wirklichkeit unter den Verhältnissen der heutigen Zeit wenig bedeuten, und es ist kaum denkbar, daß es jemals zur Ausübung desselben kommen könnte. Unter den organischen Einrich tungen, welche die Regierung nächst den Verfassungsvcränderungen an kündigt, nennen wir die Errichtung eines Staatsraths, eine neue Gc- meindevcrfassung und ein neues Gesetz über die Nationalgardc. Die letz tere ist in dem gegenwärtigen Augenblicke im ganzen Lande, bis auf eine ganz kleine Anzahl unbedeutender Orte, aufgelöst, aber man scheint die Nothwendigkeit anzucrkennen, sie, zumal bei der unvermeidlich gewordenen Verminderung des Heeres, zu rcconstituiren, was denn natürlich mit strengem Ausschlusse aller verdächtigen Bestandthcilc geschehen wirb. Wenn die heutige pariser «Presse-- sagt: daß die Bürgcrgärbe an die Stelle der Nationalgardc getreten sei, so will sie sich ohne Zweifel über ihre Leser- lustig machen, denn jene Bürgergarde (guui ckia« eivilv») ist nichts Ande res als die neuerrichtcte Gendarmerie. Obgleich man der spanischen Thronrede den gewöhnlichen Vorwurf der Inhaltsleere nicht machen kann, so vermißt man in derselben doch die Erwähnung verschiedener wichtiger Gegenstände, die auf Erledigung war ten. Dahin gehören zumal die Interessen der Kirche und der Geistlich keit, deren Uebergchung den Organen der conscroativen Partei höchlich ijnsfällt. Was, fragt man vor allen Dingen, gedenkt die Regierung ffher die Kirchen- und Klostcrgüter zu verfügen, deren Verkauf cinstwci- lezr eingestellt ist? Von Seiten der Opposition dagegen wird darüber ge klagt, daß die Negierung nicht ein Wort der Entschuldigung wegen der zahllosen Gewaltstrcichc und Eigenmächtigkeiten sagt, welche sie sich seit hüt letzten Session der Cortes erlaubt hat. Der stärkste dieser Eingriffe in( den Compctcnzkrcis der Gesetzgebung ist der Umsatz veischicdencr Ka tegorien von Schulden des Staates in drciproccntigc Renten. Die Gc- sammtsumme der auf solche Weise durch bloßes Dccrct geschaffenen neuen Skaatspapicrc wird, wahrscheinlich mit großer Ucbcrtrcibung, auf mehr als-drei Milliarden Realen angeschlagen. Unter Narvaez ist eine merklich bessere Disciplin und ein gewisser Esprit de Corps in die Armee gekommen. Die in Madrid stehenden Tmppen zeigen das natürlich am meisten, und es sprach sich auch bei HM Revue aus, die er am 9. Oct. über zwei neue Regimenter Reiterei, etliche Bataillone Fußvolk und eine Artillcricabthcilung hielt. Allein die Mm.ee ist noch nicht Spanien. Es mag gut sein, sie für sich zu haben, Mtz^pcrlciht den Moderados jedenfalls den Äortheil des vollen Besitzes dOchGhwalt. Um so mehr aber wird es der wahren Mäßigung, der Bci- ftitkstztzjung persönlicher Rivalität, sowie einer ungewöhnlichen Gcschicklich- h-ltzchüdürfen, das Land auf der mit so vielen Opfern errungenen neuen BqhpM dcr, mit Jsabclla'sU. wirklich erreichter Volljährigkeit anhebendcn zwfttM- Periode ihrer Regierung gründlich vorwärts zu bringen und po- lilifch^ gdministraliv und industriell zu rcgeneriren. — Der Erösf- der Cortes wohnten gegen 150 Senatoren und Abgeordnete bei. — Die Times enthält eine, wie sie sagt, amtliche Mittheilung, wo durch die mancherlei Nachrichten über das Schicksal des vr. Wolff in Bokhara, die zwar meistens den Stempel der Unwahrheit an der Stirn tragen, aber doch handwerksmäßig aus einem Journal im andern abgc- druckt zu werden pflegen, als müßige Angaben bezeichnet sind, die nur zur Täuschung des Publicums dienen können. Hieran schließt sich dann ein Bruchstück aus einem Schreiben des l)r. Wolff vom 27. Jun., worin es heißt: „Jetzt bin ich bereits zwei Monate in Bokhara gewesen, und obwol der König fünf bis sechs Mal versprochen hat, mich sogleich mit einem Gesandten von ihm nach England absendcn zu wollen- bin ich in der größten Gefahr. Ich kann nicht aus dem Hause gehen ohne eine Wache von drei Mann. Dil-Haffa-Khan, der Burscht, den Assaff- Abdula mir mitgegcbcn, hat mich schändlich bestohlen, betrogen und be schimpft. Der persische Gesandte Abbas-Kuli-Khan ist freundlich gegen mich, allein ich glaube nicht, daß cs ihm möglich sein wird, mich wieder loszumachcn. Naycb-Abdul-Samet-Khan hat mir eine Vörschreibung abgcpreßt, ihm für meine Befreiung 5000 Tomans zu bezahlen. Ich habe ihn im Verdacht, daß er die Veranlassung zu Stoddart's und Conolly's Tode gewesen, ungeachtet seiner fortwährenden Frcundschaftsbctheucrun- gcn. Der Amir befindet sich jetzt in Samarkand, und ich erwarte hier täglich die Ankunft der ärgsten Befehle non ihm. Es ist wahr, daß der arme Stoddart nach seiner erzwungenen Bekehrung zum Mohammedanis- mus offen das Christcnthum bekannte. Thun Sie für mich, was Sic können, so weit es mit Englands Ehre verträglich ist. Alle Einwohner wünschen, daß entweder Rußland oder England das Land erobern möch ten. Glauben Sie keinem frühern Bericht über meine baldige Abreise, denn ich bin in großer Gefahr." In einem andern Schreiben vom I. Aug. heißt cs: „An alle Monarchen Europas. Sjrcs! ich begab mich nach Bokhara, um das Leben zweier Offiziere, Stoddart und Conolly, zu retten; allein Beide waren schon viele Monate vor meiner Abreise er mordet worden, und ich weiß nicht, ob nicht auch mein Blut vergossen werden wird. Ich wende mich nicht meiner eignen Rettung wegen an Sic; aber, Monarchen! im Königreiche Bokhara schmachten 200,000 Per ser als Sklaven, worunter viele Leute von großem Talent. Sucht deren Befreiung zu erwirken, und ich werde mich noch im Grabe freuen, daß mein Blut Veranlassung zur Erlösung so vieler menschlicher Wesen ge worden. Ich bin zu aufgeregt und werde außerdem zu sehr überwacht, um mehr schreiben zu können." Die bezeichncndstcn Demonstrationen des guten Einverständnisses, wel ches die Hauptsccmacht und die Hauptlandmacht in Europa, wie einige Journale sie bezeichnen, zu unterhalten bemüht sind, haben bei einem Gast mahle zu Portsmouth stattgcfundcn, welches die Land- und Seeoffiziere in diesem Hauptkriegshafen Englands den Seeoffizieren der zur Begleitung des Königs dorthin gekommenen französischen Kriegsschiffe gaben. Einerseits in englischer, andererseits in französischer Sprache wurden dabei in einer Reihe von Toasten, Reden rc. gegenseitig die größten Lobsprüchc, Freundschaftsbetheucrungen rc. für die Herrscher, die Völker, die Armeen und die Flotten ausgetauscht. Noch bemcrkenswerther als diese Aeußcrun- gen erscheint aber die Art und Weise, wie der Vorgang von der franzö sischen Presse ausgenommen wird. Das Journal des Debats liefert einen ausführlichen Bericht darüber und bezeichnet ihn als eine freiwillige Aeußc- rung der wirklichen Volksgcsinnung. Außer diesem Organe des Hofs enthält aber nur noch das Ministerialblatt Globe eine lobende Erwähnung dies großen Festmahls, während dagegen schon die «Presse» sich mit einer bloßen Berichterstattung begnügt. Der Constitutionncl gibt nur eine kurze trockene Notiz, der Siccle nennt alle Aeußerungen, von de nen er nur Bruchstücke mittheilt, „parasitisch", der Commcrcc ist noch kürzer, der National erwähnt von dem ganzen Vorgänge nur einige Worte des Mayors von Portsmouth, um sie lächerlich zu machen, die Quotidienne hat nur die Notiz, daß ein Engländer dabei Hrn. Guizot's Gesundheit ausacbrachtthabe, und die France spricht wie der National ihren Aerger darüber aus', daß der Mayor von Portsmouth die englischen Kenntnisse und Neigungen des Königs der Franzosen als dessen Hauptvorzüge ge Heraldo, Globo und Castellano besprechen di« Thronrede sehr beifällig, und der Globo verheißt dem Cabinet zunächst sein« Unterstützung; der Heraldo nennt sehr erklärlich den Constilpräsidenten die personifirirte Partei der Moderados und eine Nolhwendigkeit. Bald muß sich ausweisen, wie stark die Einigkeit deS CabinetS ist. Angegriffen wird die Thronrede vom Cla mor publico und Eco del Comcrcio. — In der Gaceta wird das Regle ment fük den Dienst der an die Stelle der Nationalgarde getretenen Bür gergarde publicirt, die nach Cap. I. der Erhaltung der öffentlichen Ord nung, dem Schutze der Personen und des EigenthumS in und außer den Ort schaften, dem zur Ausführung der Gesetze crfoderlichen Beistand und, so weit es mit dem bisher Angeführten sich verträgt, jedem andern öffentli chen Zwecke gewidmet ist, welcher Dazwischenkunft der bewaffneten Macht verlangt. rit a w« i e». London, 16. Oct.