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26L8 Vereinigte Staate« von Nordamerika. *Soston, 15. Sept. Hr. v. Raumer ist in diesem Augenblicke Ler «Löwe» in Boston. In den letzten 14 Tagen war er es in Neuyork (Nr. 271) und Philadelphia. Hier und in Massachusetts wird er sich aufnal- len, bis das englische Dampfschiff am I.Ocl. ihn wieder in die alte Welt führt. Seinen Freunden diene zur Nachricht, daß er gesund und frisch ist und, obwol unter jener merkwürdigen Diät, über die schon so viele Reisende auS der alten Welt sich bitter gewundert, dennoch jene Jüng- lingsfrische behauptet hat, die ihn auf seinen Reisen in Europa ausge zeichnet. Daß er auch diesmal das Leben gesehen wie es ist, werden die öffentlichen Aeußerunqen, zu denen er sich bei ihm von den ncuyorkcr und Pyiladelphiscken Deutschen gegebenen Gastmählern gemüßigt sah, vorläufig be zeugen. Ob Jemand das hiesige Leben lieb gewinnen könne, dem es nicht darum zu thun ist, hier sein Edelstes zu bergen, ist sehr zweifelhaft. Es ist so ganz anders, dieses Leben hier, als das europäische. Es ist so bur- Mkos-philiströs, wie cs dem Völkerjüngling, welchen die Vereinigten Staaten repräsentiren, zukommt. Es erinnert so Vieles an die Blockhütte und die Hinterwäldler. Stadt und Land, von den großen Emporien bis zum kleinsten Weiler, tragen diese Spuren. Der Geldadel, oder dieMo- uetenaristokratic mit ihrer einseitigen Finanzinlelligenz, die Whiggcrci der Besitzenden und die Pöbelhaftigkeit der demagogischen Demokraten bedic- uen sich eines und desselben Mittels, um sich geltend zu machen. Beide täuschen das Volk. Dabei geht Alles, was nach Speculation schmeckt und riecht, im Sturme grade darauf los; die Einsicht kommt hinterher. Man trinkt hier bei Gastmählern den Champagner vorneweg und läßt Eherry (keres) und Drymadcira folgen. Dies charakterisirt das Leben. Es ist ganz der Nankecnatur angemessen. Das Leichte zuerst, das Schwere hinterdrein, oft wenn die Schultern cs nicht mehr tragen können. Das größte Räthsel für den europäischen Staatsmann, welches ihm der Augenblick bietet, ist unfehlbar die gegenwärtige Stellung der politi schen Parteien. Die Demokratenpartei war in einer großen Unordnung in diesem Frühjahre. Tyler hatte sich cinfältigerweise bestimmen lassen, «ine Partei für seine Wicdcrerwählung zu bilden. Van Buren's Sub- treasurvansichten hatten sich überlebt; dabei hatte er durch seine Erklärung gegen die Einverleibung von Tejas den Süden vor den Kopf gestoßen. Er konnte nicht wieder gewählt werden, ohne die Partei zu zersplittern. Die Gewandtheit der südlichen Staatsmänner bestimmte ihn zu einem an dern Spiele. Eö ist ihm gelungen, die Fraktionen der demokratischen Partei, als Tyler-, Calhoun-, Caß>- und van Burenmänncr zu vereini gen und die HH. Polk und Dallas unter dem Namen: Voung-Hickory, L. h. unter den Auspicien des „Old-Hickory", d. h. des alten Jackson, zu vereinigen. Die Partei ist so vollständig organisirt, daß der Sieg Elay's und der Whigs bei der nächsten Wahl mehr als zweifelhaft erscheint. Der Norden scheint gegen Clay s ebenfalls verlebte Nationalbank- und Hiahtariffprincipien kalt. Das Princip des freien Handels lebt immer mehr aus und wird sowie ein gemäßigter Zolltarif selbst von den neu englischen Manufacturistcn als das sicherste Mittel zur Blüte des Landes ^betrachtet. Bisher sind daher die Whigconventionen in Neuengland et was kühl ausgefallen, während in den Reihen der demokratffchen Ver sammlungen eine Art Begeisterung für „Voung Hickox" sich kund gibt. Ein solcher Stich - und Parteibcgriffswall wirkt hier Wunder. Es wird wesentlich jetzt von Neuyork und Pennsylvanien abhängcn, was die Zu kunft bringen soll. Mejieo. Nach den letzten Nachrichten aus Mejico ist General D. Valentin Eanalizo zum Oberbefehlshaber der Truppen gegen Tejas ernannt, dem Lurch Schreiben des Generals Adrian Woll vom 19. Jun. der Wieder beginn der Feindseligkeiten angekündigt wurde. Merfo«al«achrtchte». Neben. Preussen- Rother Adlerordcn 4. Kl.: der Kreiskasscnren- Lant Däge zu Stendal, der Regierungsrath Dann eil, der Bürgermeister Dufst zu Erfurt, der Prof. 1>r. Eiselen zu Halle, der Regierungsrath Elwanger zu Stendal, der katholische Pfarrer Ernst in Magdeburg, der Director der Hähern Bürgerschule Fischer in Nordhausen, der geh. Regie rungsrath Fleischhauer in Merseburg, der Bürgermeister Fließbach zu Wittenberg, der Regierungsrath Färber zu Magdeburg, der Bauinspector Francke zu Mansfeld, der AmtSrath Freitag zu Wolmirstedt, der Ober- landeSgerichtSrath Fritze zu Magdeburg, der Confistorialrath Director »r. Funck zu Magdeburg, der RegierungSsecretair Hofrath Gasch in Merse burg, der Rector Geißler in Eilenburg, der Major a. D. Graf v. Gn ei se nau zu Sommerschenburg, der Oberförster Gödicke zu Bischofswalde, der Kreissteuereinnehmer v. Gontard zu Sangerhausen, der Regierungs- und Schulrath Graffund er in Erfurt, der Krcischirurguß Grimm zu Mühl hausen, der Handschuhfabrikant Grubitz in Magdeburg. — Sachsen-Wei mar. Orden vom weißen Falken, Ritterkreuz 1- Kl-: der Major und Ba- taillonkcommandcur Gauby und der Hauptmann Simon zu Eisenach. Wiffe«fchaft und surrst. * Äraunschweia, 20. Oct. In Nr. 29l dieser Zeitung befindet sich ein Schreiben aus Bersin vom 12. Oct-, worin in Beziehung auf den von hier entwichenen Hofschauspieler Franz Hoppö die Nachricht enthalten ist, der selbe fei bei der königl. Bühne in Berlin engagirt. Wir hegen gerechten Zweifel an der Wahrheit dieser Angabe, denn wenn jetzt im Ganzen nicht leicht ein Schauspieler ehrvergessen genug ist, seine contractlichcn Verpflich tungen zu brechen, so kann man noch viel weniger glauben, daß der Vor stand einer der ersten Bühnen Deutschlands sich zum moralisch Mitschuldigen einer solchen verwerflichen Handlung machen würde; davon müßte sic schon die Besorgniß vor der verdienten Ungnade eine» Monarchen abhalten, dessen wahrhaft edle, ritterliche und delicate Ansichten und Gefühle über Gerechtig keit, Sittlichkeit und Religiosität — welche alle in gleichem Maße durch Hop- pe'S Handlung verletzt werden — ganz Deutschland kennt, und dessen richtigem Blicke die gänzliche Gehaltlosigkeit ded in jenem Artikel versuchten Rechtfer tigung des behaupteten Engagements gewiß nicht entgehen würde. Der 8-7 des Hoppe'schen ContractS lautet so: „Sollte Hr. Hoppe diesen Contract bre chen, so verfällt er, vorbehaltlich aller sonstigen Entschädigungsansprüche, in eine Conventionalstrafe von 1500 Lhlr." Man kann dreist behaupten, daß in ganz Deutschland nicht leicht ein Mensch zu finden sein wird, der diese Bestimmung so versteht: „Wenn Hr. Hoppe seinen Contract nicht aushalten will, so steht cs ihm frei, gegen Erlegung von 1500 Lhlr. davon abzugehen," denn in diesem Falle wäre ein sogenanntes Reugeld, eine Wandelpön be dungen, welche sowol das hier geltende gemeine als das preußische Recht scharf von einer Conventionalstrafe unterscheidet. Nur dann, wenn verab redet ist oder specielle Landesgcsetze vorschreiben, daß der Verpflichtete durch die Erlegung der Conventionalstrafe von seiner Verbindlichkeit frei werde, gilt diese Strafe als Reugeld oder Wandelpön. Wir haben hier aber ein solches Gesetz nicht, und der Zusatz „vorbehaltlich aller Entschädigungsansprüche" beweist auf das bestimmteste, daß nicht daran gedacht worden ist, Hr. Hoppe könne sein hiesiges Engagement mit 1500 Lhlr. ablösen, wie es in dem Ar tikel aus Berlin heißt. Es wird in diesem ferner behauptet, Hr. Hoppe habe sich auf das Rechtsgutachten eines erfahrenen Juristen berufen, der die ContractS- lösung auf diese Weise für rechtlich begründet halte. Wir müssen dies Vor handensein eines solchen Gutachtens, noch mehr aber die obige Qualification seines Verfassers in Abrede stellen, denn eine solche Ansicht widerspricht zu sehr den einfachsten Rechts- und Vernunftbegriffen, als daß ein Jurist sie ausspre- chcn könnte; hätte er sie aber ausgesprochen, so ginge daraus hervor, daß er den Namen eines erfahrenen Juristen, ja eines Juristen überhaupt nicht verdiente. Wäre aber ein solches Gutachten wirklich abgegeben, so könnte die Lheater- verwaltung zu Berlin ihr Verfahren dennoch nicht rechtfertigen, theilS weil bei einer so einfachen Contractsbestimmung sie nicht in Zweifel sein, also nicht mit Unterordnung ihrer eignen Beurthcilüng sich ganz auf die eines Dritten stützen konnte, thcils weil die hiesige Hofthcatcrintendantur ihr am 20. Jul. d. I. ein Gutachten eines hiesigen Juristen zugcscndct hat, worin grade das Gegcntheil ausgesprochen ist, endlich aber ein Gutachten eines einzelnen Ju risten ihr kein Evangelium sein konnte, da ja, von der Lrüglichkeit mensch licher Einsichten geleitet, die Gesetze drei Instanzen eingesetzt haben, um das wahre Recht zu finden, also selbst collegialisch besetzten Gerichten keine Un- trüglichkeit zutrauen. Sollte sich übrigens der Verfasser des angeblichen Gut achtens öffentlich dazu bekennen, so sind wir gern bereit, unsere vorstehenden Ansichten mit Nennung unscrs Namens gegen denselben zu vertreten. Handel und Industrie. *Madrid, 10. Oct. Drei königl. Decrete dehnen auf die nach dem Ge setze vom 11. Aug. 1841 auSgcgebene Jnscription der schwebenden Schuld de« Schatzes die Convcrsion in consolidirte Drciprocents nach dem Decret vom 26. Jun. aus; sie soll zu 4 Proc. stattsinden- Dieselbe Convcr sion, jedoch nur zum Curs von 35 Proc., wird für in Havana zahlbare, von früher« Lieferungen an die Regierung noch rückständige Tratten eröffnet. Endlich soll der Finanzintendant von Cuba künftig seine Ueberschüsse, da sie nach der Convertirung jener Tratten von diesen nicht mehr in Anspruch ge nommen werden, vollständig an den großen Amortisationsfonds abliefern. Börsenbericht. *Jkrankf»rt a. M., 20. Ort. Am Schluffe der Effectensocietät blieben holländische Integrale 62>/g, österreichische 500- Fl.-Loose 155'/,, österreichische 250-Fl.-Loose 134'/., Ardoins 22^, Launus- Eisenbahnactien 375 per ultimo, Pfälzische Ludwigsbahnactien 106^, Fried- rich-Wilhelms-Nordbahnactien 97>/4 ä '/,. Börsenbericht. * Leipzig, 22. Oct- Bei etwas lebhaftem Geschäfte wurden heute Leipzig-Dresdner Eisenbahnactien mit 132, Sächsisch-Bairische mit 97'/,, Sächsisch-Schlesische mit >07'/, bezahlt. Anhaltische waren zu 142'/,, Chemnitz-Riesaer zu 98, Gloggnitzer zu 120, Magdeburg-Leipziger zu 189 da. Eisenbahn. *Äus Sachsen, 19. Oct. Wenn in der Leipziger Zei tung untcrm 16. Oct. aus Dresden (Nr. 29t) gesagt wird, daß man in Ber lin darauf bedacht sei, die nach Dresden führende Eisenbahn gerader zu le gen, so ist das insofern richtig, als man in Berlin noch nicht aufgehört hat, die verfehlte Anlage der gegenwärtigen Bahn zu beklagen; da dieselbe von Berlin bis Dresden nicht weniger als 4t'/, Meilen mißt, mithin zum gro ßen Rachtheile der Passagiere einen Umweg von circa 20 Meilen macht. Wenn aber ferner versichert werden will, daß von einer andern Richtung je ner Eisenbahn als von Jüterbogk ab auf Riesa nirgend die Rede gewesen sei, so müssen wir dagegen bemerken, daß allerdings von einer andern Rich tung, und zwar von Jüterbogk über Torgau nach Luppa-Dahlen, wodurch zugleich der Weg von Berlin nach Leipzig bedeutend kürzer würde, schon längst und sehr viel gesprochen worden ist, und daß dieser Tract auch den Vorzug zu verdienen scheint. Eisenbahnen werden nicht einzelnen Gesell schaften oder Ortschaften zu Gefallen, sondern zum Wohle der Staaten im Allgemeinen gebaut. Zahlen beweisen in solchen Dingen am besten, und so beziehen wir uns auf nachstehende Zusammenstellung: Von Berlin nach Dresden: I) über Jüterbogk, Köthen, Halle und Leipzig tt>/, Meile; 2) über Jüterbogk, Torgau und Dahlen 27 >/, M.; 3) über Jüterbogk und Riesa 24'/, M- v. Von Berlin nach Leipzig: I) über Jüterbogk, Köthen und Halle 29 M.; 2) über Jüterbogk, Torgau und Dahlen 23'/, M.; 3) über Jüterbogk und Riesa 27 M- Sonach hat man über Torgau und Dahlen nach Dresden zwar 2^/, Meilen mehr als über Riesa, dagegen aber 3'/« Meilen weniger nach Leipzig. Was ist nun besser? Eisenbahnen. * Hannover, 19. Oct- Am 15. Oct. sind eS bereits 14 Tage, seit auf dem Bürgerconvente zu Bremen der von der Eiscnbahn- commission vorgelegtc Plan der Eisenbahn von Bremen nach Hannover von Rath und Bürgerschaft in allen feinen Theilen und vorgelegtem Riffe zum Bahnhof rc. genehmigt und angenommen ward, auch die erfoderlichen Geldmittel bewilligt wurden, aber weder in den bremer Zeitungen noch in sonstigen d indem den und Beme: der in der wundern, jenen Berh nicht fehlt sere Ständ zeigte dabc men, sonst lich gewalt Beamten, Bahn zu c rend jetzt ! hat, um r Residenz g, ter gehen. Mill. 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