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Deutsche Nurschenschaft MeW Eingliederung in den Nationalsozialistischen Studeytenbund. Am Tage der Wiederkehr des WartburgfAes von 1817, am 18- Oktober, vereinte sich die Deutsche Burschenschaft mit dem Nationalsozialistischen Deutschen Stundentenbund auf der Wartburg zu einer Kundgebung, die in der Geschichte des gesamten deutschen Studententums allezeit als ein Er» eignis historischer Größe und Bedeutung gelten wird. Es war das legte Wartburgfest der Deutschen Burschenschaft, mit dem dieser größte akademische Verband feierlich seine Auflösung und Eingliederung in die Reihen des National- lozialistischen Deutschen Studentenbundes verkündete.» Am 18. Oktober 1935 legten die deutschen Burschen-' schaster ihre Farben nieder aus den Altar der deutschen Volksgemeinschaft. Eine historische Entwicklung studentischen Lebens hat damit einen ehrenvollen Abschluß gesunden. Die Burschenschaften gehen als Kameradschaften in den j NSDStB. auf, der somit, am 18. Oktober, die jahrhunderke- s alte Tradition der Deutschen Burschenschaft übernahm. Aus dem ganzen Reichsgebiet waren die Burschen schafter nach Eisenach gekommen, etwa 3500 an der Zahl, Mütze und Band beherrschten bereits seit dem frühen Mor gen das Bild der Stadt, zum letzten Male. Feierlich erklang das erste Bundeslied der Deutschen Burschenschaft „Sind wir vereint zur guten Stunde". Nach Worten der Urburschenschaft sprach Bundesführer Glau- ning, um einen Rückblick auf die Geschichte der Burschen schaft und deren Ziele zu geben. Was damals im Jahre 1817 verkündet wurde, sei durch die nationalsozialistische Bewegung zur Tat geworden. Der Wahlspruch der Deut schen Burschenschaft „Ehre, Freiheit, Vaterland habe durch das nationalsozialistische Deutschland Verwirklichung ge funden. Deshalb hätten sich die Burschenschaften auf der Wartburg zusammengefunden, um sich aus eigenem Ent schluß und mit einhelliger Begeisterung im Nationalsoziali stischen Deutschen Studentenbund einzugliedern. Im Namen der Deutschen Burschenschaft gelobte der Bundesführer, daß die Burschenschafter in Zukunft nichts anderes sein wollten als Nationalsozialisten. Nachdem das Burschenschaftslied verklungen war, sprach der Rektor der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Prof. Wolf Meyer-Erlach, jener Universität, die die Ge- burtsstätte der Deutschen Burschenschaft war und bis 18. Ok tober 1035 die Urburschenschaftsfahne als Heiligtum be wahrte. Der Rektor ging auf die große Wende auf allen Lebensgebieten unseres Volkes ein. Bundesführer Glauning verkündete die Auflösung des Verbandes Deutsche Burschenschaft und stellte die aktiven Burschenschaften dem Nationalsozialistischen Deutschen Stu- oentendund als Kameradschaften mit der Bitte zur Verfügung, Saß er die Tradition der llrburschenschast zu treuen Hän den übernehmen möge. Dies aber bedeute: die besten Kräfte Ser deutschen Studentenschaft vereinigt im Nationalsoziali stischen Deutschen Studentenbund. Nach der Verlesung des Auflösungsbeschlusses wurden die Fahnen der Burschenschaft in den Rittersaal der Wart burg unter den Klängen des Badenweiler Marsches ein gebracht, und dann kam der feierliche historische Augenblick: Die Burschenschafter senkten die Fahnen, legten Band und Mütze ab, und Bundesführer Glauning übergab die Fahne der Urburschenschaft mit bewegten Worten an den Reichs amtsleiter des Nationalsozialistischen Deutschen Studenten bundes, Derichsweiler, der die Fahne mit dem Ge löbnis übernahm, sie stets in Ehren zu halten. Der 18. Okto ber 1935, so sagte er, beweise der Welt, daß die studentische Jugend nicht, wie man in gewissen Auslandskreisen glaube, im Lager der Reaktion stehe, sondern daß die studentische Jugend die Jugend Adolf Hitlers ist. In würdiger Form habe eine Studentenbewegung ihr Ende gefunden, und im gleichen Augenblick sei neues stu dentisches Leben erstanden. Die Deutsche Burschenschaft habe mit Band und Mühe in Ehren hingegeben, was ihr teuer war, doch gab sie es, auf daß noch Größeres darauf werde. Ihr aller Glaube gelte nur dem einen, dem Volk, dem Staal, unserem Führer Adolf Hitler und seinem ewigen Deutsch land. Ein dreifaches Sieg-Heil und die Nationallieder schlos sen die denkwürdige Stunde. Mit einer Abendkundgebung am Burschenschaftsdenkmal wurden die neuen Kamerad- schastsführer verpflichtet. Hrantreich am Scheideweg England erwartet eine eindeutige Antwort Dis englisch-französischen Meinungsverschiedenheiten sind so weit gediehen, daß nunmehr eine eindeutige Stel lungnahme Frankreichs erfolgen muß. In einer pariser Reutermeldung heißt es: Laval muh sich für oder gegen die «Zusammenarbeit mit Großbritannien entscheiden in dem Bewußtsein, daß Sir Samuel Hoare am nächsten Dienstag oder Mittwoch im Unterhaus eine sehr wichtige Erklärung über die französische Haltung abgeben wird. Dies ist ver mutlich der Grund dafür, daß Laval eine Kabinettssitzung auf Montag statt, wie erwartet, auf Mittwoch einberufen hat. Er ist ein zu verschlagener Staatsmann, um nicht vor auszusehen, welche Nachteile sich für Frankreich ergeben würden, wenn der britische Außenminister verkünden würde, daß die französische Regierung noch immer Aus flüchte macht. Ferner berichtet Reuter, es sei anzunehmen, daß Laval sich für die britische Politik entscheiden werde. Ein merkwürdiger Umstand sei. daß Laval es nach einem zuverlässigen Bericht unterlassen habe, den britischen Botschafter davon zu unterrichten, welche Mitteilung ihm der italienische Botschafter am Mittwoch von Mussolini überbracht hat. Man glaube, daß die Mitteilung sich auf die italienischen Truppen in Libyen bezog, deren Vermin derung Großbritannien wünsche. Anscheinend sei Mussolini nicht gewillt, dies zu tun. solange die britische Heimatflotte im Mittelmeer bleibe. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" meldet aus Genf: Die Frage der Beziehungen zwischen England und Frankreich ist durch die Abneigung der Re gierung Laval, volle Unterstützung für den Völkerbund zu versprechen, akut geworden. Die Forderung Großbritan niens nach einer klaren Antwort auf die Frage, ckb es sich im Falle eines Zusammenstoßes mit Italien im Mittelmeer auf die Unterstützung der französischen Flotte verlassen kann, deutet darauf hin. daß der Augenblick gekommen ist, da Frankreich wählen muß. Die britische Regierung verlangt zu wissen, ob Mussolini über einen Frieden verhandeln will und, wenn ja, auf welcher Grundlage. Sie will ferner wißen, welche Haltung Frankreich einnimmt, falls Musso lini nicht dazu bereit ist, und ob Frankreich bereit ist, den Völkerbund restlos bei jeder Maßnahme zu unterstützen, die als notwendig zur Wiederherstellung des Friedens betrach tet werden sollte. Die ersten Rückäußerungen Lavals haben die Anhänger des Völkerbundes nicht sehr ermutigt. Auf die britische Anfrage: „Was wird Frankreich tun, wenn die britische Flotte im Mittelmeer angegriffen wird?" antwor tete Laval tatsächlich: „Nichts." Der französische Minister präsident behauptet, daß die Wesenheit der britischen Flotte, dis vorsichtshalber verstärkt worden ist, die gegen wärtige Spannung steigere. Er vertritt den Standpunkt, daß die britischen Verstärkungen ohne vorherige Beratung mit anderen Völkerbundsmitgliedern und vor der Erklä rung des Völkerbundes über die Verletzung der Satzung durch Italien nach dem Mittelmeer gesandt worden seien. Unter diesen Umständen, so erklärt Laval, fühle sich Frank reich im Falle eines Angriffs Italiens in keiner Weise zur Unterstützung Großbritanniens durch militärisches Vorgehen verpflichtet. Es wird berichtet, daß Laval ferner Großbri tannien ersucht habe zu erklären, daß die britische Flotte unter keinen Umständen zu einer Blockade Italiens, der Hä fen des Roten Meeres oder des Suezkanals benutzt werden solle. Personen, die Laval nahestehen, erzählen, daß nach seinen Andeutungen die britische Regierung Frankreich be reits Zusicherungen über diesen Punkt gegeben habe, daß es aber jetzt abgelehnt worden sei, diesen Zusicherungen eine positivere Form zu geben. Infolgedessen stellt Laval die Dinge so dar. daß die von Großbritannien zum Schutz seiner eigenen Interessen getroffenen Maßnahmen eine herausfor dernde Wirkung auf Italien gehabt hätten. Es verlautet, daß Großbritannien die Gelegenheit be nutzt hat, um Laval daran zu erinnern, daß jetzt in diesem Augenblick die Zukunft des Locarnovertrages in den Schmelztlegel kommen könnte. Wenn Frankreich nicht be- reit sei, seine Verpflichtungen entsprechend dem Buchstabe» und dem Geist der Völkerbundssatznng durchzuführen, fra^e England sich, welche Auslegung Großbritannien diesem re gionalen Sicherheitspakt geben könne, der innerhalb des Rahmens des Völkerbundes abgeschlossen worden sei. Ernste Warnungen Lier rvenser Sonderberichterstatter des Pariser „Jour" giot ein- Gerücht wieder, das angeblich in den Wandelgän- gen des Völkerbundes umlaufe und von den Mitgliedern der englischen Abordnung ausgehe. Hiernach habe die eng lische Negierung die Absicht, in den allernächsten Tagen eine Erklärung abzugeben, in der sie festlege, daß die zukünftige Haltung Englands gegenüber den anderen europäischen Staaten im Falle eines Angriffes sich je nach der Einstel lung dieser Staaten im. italienisch-abessinischen Krieg richten würde. Dies wolle heißen, daß, wenn sich heute ein Mit gliedsstaat des Völkerbundes weigere, militärische Maßnah men gegenüber Italien durchzufllhren, England sich eben falls von allen militärischen Beistandsverpflichtungen gegen über diesem Staat befreit betrachten würde. Der Hauptschriftleiter des „Jour" malt ein außerordent lich düsteres Bild der außenpolitischen Lage und schreibt in diesem Zusammenhang u. a., die besten Freunde Italiens, zu denen sich Frankreich rechne, hätten das Recht, Mussolini zuzurufen, daß die Stunde großer Entschlüsse nunmehr ge schlagen habe. > Es handele sich darum, einen europäischen Krieg zu ver- . meiden, und Mussolini habe sicherlich genug Kraftreserven und Selbstvertrauen, daß er dem Frieden die Opfer bringen werde, die er mit der würde seines Landes vereinbar halte. Unverständlich sei die täglich zunehmende Absicht Englands, gegen Italien in den Krieg zu ziehen. Die Ueberslürzung der englischen Regierung werde noch durch Eden bestärkt, der Frankreich in einer sehr ungehörigen, wenn nicht sogar be leidigenden Form auffordere, sich in der Politik der Sühne maßnahmen an die Seite Englands zu stellen. Weigere Frankreich sich aber, dem englischen Minister freie Hand zu lassen, so werde es als schlechter Bundesge nosse bezeichnet. Es sei deshalb notwendig, die Aufmerk samkeit der englischen Regierung auf die tödlichen Gefahren zu lenken, denen sie selbst mehr ausgesetzt sei als Frank reich, und für die Frankreich jede Verantwortung ablehne. Leichte Entsvannung? inzwischen spricht man in Frankreich von einer leichte» Entspannung. Der französische Ministerpräsident habe sich , nach Hinzuziehung von juristischen und militärischen Ralgo- bern für eine weniger unnachgiebige Haltung gegenüber s den englischen wünschen entschieden. Pertinax glaubt im „Echo de Paris", die genauen Ein- j zelheiten über die angebliche Einigung wiedergeben zu kön nen. Hiernach verpflichtet sich England, drei oder vier seiner Einheiten aus dem Mittelmeer zurückzuziehen, wenn ein Teil der italienischen Truppen von der libyschen Grenze zu rückgezogen werden würde. Frankreich verpflichtet sich hin gegen, der englischen Flotte im Falle eines nicht hcraus- geforderten Angriffes Beistand zu leisten, falls England sich jeder Alleinmaßnahme enthalte und vor allem die Blockade im Roten Meer oder an irgendeiner anderen Stelle nur nach vorheriger Beauftragung durch den Völkerbund durch führe. Eine endgültige amtliche Antwort der französischen Re gierung auf die englischen Vorstellungen ist jedoch noch nicht erfolgt. In gutunterrichteten französischen politischen Kreisen rechnet man aber damit, daß dies möglicherweise noch Ende dieser Woche der Fall sein werde. Aris dem Gerichtssaal Mitarbeiter Otto Strasser» vor dem Volksgericht. Nach dreitägiger Verhandlung verkündete'der 2. Senat des Volksgerichtshofes das Urteil gegep zwei politische Aben teurer, die einmal zum engsten Mitarbeiterstabe des ins Ausland geflüchteten Nationalbolschewlsten Otto Strasser zählten. Der 35jähriger Herbert Blank aus Berlin erhielt wegen Vorbereitungen züm Hochverrat unter erschwerenden Umständen vier Jahre Zuchthaus und der 42jährige frühere Kampfkreisleiter Walter Schreck aus Kahla in Thüringen 10 Jahre Zuchthaus' und 10 Jahre Ehrverlust. Außerdem werden beide Angeklagten unter Polizeiaufsicht gestellt. Blank gehört neben Otto Strasser zu den bekanntesten'Vor kämpfern der „Schwarzen Front". In der legalen Zeit war er sogar Mitglied des Vollzugausschusses der Obersten Lei- tung der Strassergruppe. Zuchthaus für zwei Ehemniher KPD.-Funktionäre. Wegen Vorb»eitung zum Hochverrat verurteilte der 1. Senat des Volksgerichtshofes den 42jährigen Fritz, Fritzsche und den fahrigen Fritz Sattler, beide aus Chem- nitz, zu sechs bM sieben Jahren Zuchthaus und je fünf Jahren Ehrverlust. Beide Angeklagte waren führende Funk tionäre der illegalen kommunistischen Bezirksleitung m Chemnitz und haben ihr staatsfeindliches Treiben auch noch nach der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus fortgesetzt. Vollstreckung eines Todesurteils. In Hamburg ist der am 5. November 1902 geborene Al fred Wegner hingerichtet worden, der vom Schwurgericht in Hamburg wegen Mordes zum Tode verurteilt worden war. Wegner, der seit 1929 sich nicht mehr um eine feste Arbeits- stelle bemüht hatte, sondern von seinem Vater unterhalten worden war, hat diesen in grauenvoller Weise ermordet, weil der Vater sich weigerte, ihm Geld für die Anschaffung eines Motorrades^zur Verfügung zu stellen. Weltbild lM). - Zur Woche de» deutschen Buches. Die Woche des deutschen Buches wird vom 27. Oktober bis 3. November durchgeführt. Sie steht im Zeichen der Paro len „Mit dem Buch ins Volk" und „Das Buch ein Schwer» . des Geistes". Wir sehen hier das Lesezimmer eines Landjahrheimes. Allerlei Neuigkeiten Lin 100 Oüll-RW-Gewinn gezogen. In der Ersten Klasse der 46. l272.) Preußisch-Süddeutschen Staatslotterie wurde auf die Nummer 399 498 ein Gewinn von 100 000 RM ge zogen. In der ersten Abteilung fallen die Gewinne auf Ach tellose nach Altona, in der zweiten auf Biertellose nach Bayern. Raubmord an einem Autofahrer. Bei Schedeberg, etwa zwei Kilometer westlich von Apenrade, wurde der 43jährige Autofahrer Kirkeby aus Sonderburg in seinem Wagen lie gend tot ausgefunden. Der Schädel war dem Getöteten voll kommen zertrümmert' worden. Die Tat ist anscheinend in der Nacht zum Freitag verübt worden. Soweit sich bisher übersehen läßt, handelt ep sich um einen Raubmord. Von dem Täter fehlt noch jegliche Spur. Die polizeilichen Ermitt- lungen sind bereits eingeleitet worden. Bau eines Ersatzftnders in Langenberg. Aus dem Hordtberg bei Langenberg ist in diesen Tagen mit dem Bau eines Eisenmastes von 100 Metern Höhe als.einstweiligem Ersatz für den eingestürzten Langenberger Sendeturm be gonnen worden. Man rechnet mit der Fertigstellung des Er satzsenders in etwa 14 Tagen. Starke Preissteigerungen in Holland. Die bereitd seit einiger Zeit deutlich zu verzeichnende Neigung zu starken Preissteigerungen in Holland für Butter und Molkereier zeugnisfe ha» sich in den letzten Tagen wesentlich verstärkt. Auf dein größten holländischen Buttermarkt in Leeuwarden stieg der Großhandelsnettopreis für das Kilogramm Butter um 6 Cents aus 71 Cents. Die Preisnotic.-ungen für Eda mer Käse haben in den letzten Tagen sogar um 25 v. H. an gezogen.