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Tageszeitung und Anzeiger für Dippol-iswaloe, Schmieoeverg u. u. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.-- ! mit Anträgen; einzelne Nummer 1V Rpfg. - :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr^ 3 :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 Aetteste Zeitung des Bezirks Dieses Blakt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast, des Ska-Kals und des Finanzamts Dippoldiswalde ? Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite k Millimeterzeile 6 Rpfg.; im Tertteil die 93 - j Millimeter breite Millimeterzeile 18 Npfg. i Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. z Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig ; --- Nr. 2^5 Sonnabend, am 19. Oktober 1935 101. Jahrgang AM -er RMMgMW iiir oar Wiutechiikwekt MS/Sk Der gemeinsame Kamps gegen die Not in den vergan genen Jahren hat der Welt bewiesen, daß das national sozialistische Deutschland für seine notleidenden Volksgenos sen mit der gleichen Tatkraft eintritt, mit der es den Neu bau des Reiches in Angriff genommen hat. Der einige Wille gab dem deutschen Volke Ehre und Freiheit zurM Die geschlossene Kraft der Nation brachte 5 Millionen Boilsgenollen in Arbeit und Brot Die Kameradschaft der deutschen Volksgenossen über windet die aus dunkler Vergangenheit verbliebene Not und linderl die bittersten Sorgen. Auch für das seht beginnende Winkerhilfswerk 1SZ5/Z6 rufl die Reichsregierung das gesamte deutsche Volk ohne Un terschied zum gemeinsamen Kampfe gegen hunger und Kälte auf. Der nationalsozialistische Staat, nationalsozialistische Bewegung, ihre Regierung und das einige deutsche Volk betrachten das Winterhilfswerk als ihre höchste Ehrenpflicht. Tue jeder seine Schuldigkeit an dem Matze, auf den er gestellt ist. Berlin, den 18. Oktober Reicysregierung. Artliches und SWsches Dippoldiswalde. Oberweichenwärter Paul Orgus begeht heute Sonnabend sein 40 jähriges Dienstjubiläum. Vor 40 Jahren ist er hier in Dippoldiswalde bei der damaligen K. S. Staatsbahn in den Dienst getreten und ist alle 40 Jahre lang auch ununterbrochen am hiesigen Bahnhof be schäftigt gewesen. Don der Reichsbahndirektion Dresden wurde ihm durch seinen Amtrvorsteher mit herzlichen Elückwunschworten ein Anerkennungsschreiben übermittelt und von dem Personal des hiesigen Bahnhofs ein Geschenk überreicht. — „Fest der deutschen Traube und des Weines". Von heute ab acht Tage lang, l 9. bis 26. Oktober, wird das Fest von statten gehen. Der Patenwein ist eingetroffen und wird in den Gaststätten, in Schoppen wie in Flaschen für einen preiswerten Bürag verschenkt werden. Das Fest-soll der He bung des Absätze« deutscher Trauben und deutschen Weines dienen und soll den hartbedrängten Winzern im Westen des Reiches in ihrer wirtschaftlichen Notlage helfen. Es wird bei uns verhältnismäßig wenig Wein getrunken. TmH wirs diese Woche aber döch einmal, nein, nicht nur einmal, sondern öfter. Und jeder wird dann finden, daß die Gewächse an der Nahe, dort liegen unsere Patenorte, einen guten Tropfen geben. Dippoldiswalde. Ar-Nl-Lichtspiele. Ein schlichkes Heldenstück, in dem es nichts Lautes und Aufgelragenes, kein« Pose und keinen falschen Ton gibt, ist das Lied vom „Schwar zen Jäger Johanna", dem tapferen Mädel aus dem Ro man Georg von der Drings. Die Autoren Heinz Umkehr und Heinrich Oberländer haben die Geschichte Johanna Luerssens, die In der stürmischen und ungestümen Napoleonszeit <1808—1813) st«ht, die dem tapferen schwarzen Korps desbraun- schwelglschen Herzogs und dem Major Korfas im besonderen in Retter wird, mit einer inneren Be- telilathelt nach Vrtnäs Roman niedergeschrieben. Ein oft er- vor unseren Augen auf. Autoren und V°Meur lassen es del dieser Schilderung aus dem Soldaten- eben b-wenden, st- h Herzstück des Romanes, die Epi sode "E Opferen 3äger Johanna jo aufzubauen, zu schildern, zu steigern vermocht, dah wohl ,«d«r Besucher Immer mit dein Her zen dabei ist. - Die Ufa-Tonwoch« ist vollkommen von Aufnah men vom „Parteitag der Freiheit" ausaefüllt. Wir erleben die Eröffnung des ^rkeitages mit der Ansprache des Stellvertreters des Führers, Reichsministers Heß, sehen und hö ren den Führer zur Jugend sprechen, erleben den Aufmarsch -es Arbeitsdienstes, der SA und SS, der Reichswehr usw. und wer den Zeugen der geschichtlichen Sitzung d«S Reichstages. — Der herrliche Natur- und Kulturfilm, betitelt „Thürlwge.n — Landun-Leute und ihre Arbeit" führt den 4xschauer U- a. auch in die Gegend von Ilmenau, der Gegend, In der Goethe ost Erholung' sucht«, sehen den Kickelhahn mit dem Goethehäus- chirt shttr schstf -er große Dichter u. a. auch „Veber allen WIp- Ay ist RM..,,Weiter Zeigt uns der Film die harte Arbeit In der jahrhundertealten Glasmäserei. Der Film „Die lustigen Holz- hacker" führt den Beschauer in das Hochgebirastal der Nassauer Alp und zeigt diese herrlich« Alpenwelt mit seinen trotz harter Arbeit stets lustigen Holzhackern .... Neue keichrgesetze Schutz der Erbgelundheit des Bolles Das Reichskabinett verabschiedete in der ersten Sitzung nach der Sommerpause zunächst ein Gesetz über die Staatsbanken, durch das die Gesetzgebung zum Ab schluß gebracht wird, die eine einheitliche Lenkung der Kre-' dit- und Kapitalmarktpolitik ermöglichen soll. Die Aufsicht über die Staatsbanken geht von den Ländern auf das Reich über. Der Reichswirtschaftsminister kann nach diesem Gesetz auch die zu einet zweckmäßigen Gestaltung der Orga nisationen der Staatsbanken erforderlichen Maßnahmen treffen. Die Durchführung dieses Gesetzes wird, soweit sie die Stagtsfinanzen berührt, im Einvernehmen mit dem Reichsfinanzminister erfolgen. Ferner wurde ein Gesetz zum Schuhe der Erbgesund- beit des deutschen Volkes beschlossen, durch das der Staal der Familie einen besonderen Schutz angedeihen läßt, indem zur Verhinderung der Schließung gesundheitlich unerwünsch ter Ehen in besonders begründeten Fällen eine Reihe von Eheverboten vorgesehen wird. Das Gesetz über die Abtretung von Beamtenbezügcn zum Zwecke der Entschuldung der Beamten überträgt dem Reichsbund der deutschen Beamten und dem Bund natio nalsozialistischer deutscher Juristen die Aufgabe der Ueber- führung von unverschuldet in eine Notlage geratenen Be amten in geordnete wirtschaftliche Verhältnisse. Angenommen wurde weiterhin ein Gesetz über das i Jngenieurkorps der Luftwaffe sowie schließlich ein Gesetz über die Beschränkung der Nachbar rechte gegenüber Betrieben, die für die Volksgesundheit von besonderer Bedeutung sind. Das ErbgesuMeitsgesetz Das Gesetz zum Schutze der Erbgesundheit des deutschen Volkes, kurz Ehegesundheitsgeft., genannt, bringt eine Reihe von Bestimmungen, die die Möglichkeit geben,' in gewissen Fällen Eheverbote auszusprechen. In 8 1 wird sestgelegt. daß eine Ehe nicht geschlossen werden darf, a) wenn einer der Verlobten an einer mit Ansteckungs gefahr verbundenen Krankheit leidet, die eine erhebliche Schädigung der Gesundheit des anderen Teiles oder der Nachkommen befürchten läßt, b) wenn einer der Verlobten entmündigt ist oder unter ! vorläufiger Vormundschaft steht, c) wenn einer -er Verlobten, ohne entmündigt zu sein, an einer geistigen Störung leidet, die die Ehe für die Volksgemeinschaft unerwünscht erscheinen läßt, d) wenn einer der Verlobten an einer Erbkrankheit im Sinne des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses leide». Eine Ausnahme wird im Falle lediglich dann ge macht, wenn der andere Verlobte unfruchtbar ist, also km-j der aus der Ehe nicht erwartet werden können. Nach 8 2 haben die Verlobten vor der Eheschließung» durch ein Zeugnis des Gesundheitsamtes, das sogenannte Lhetauglichkeitszeugnis, nachzuweisen, daß ein Lhehindernis nach 8 1 nicht vorliegt. 8 3 bestimmt, daß eine Ehe nichtig ist, wenn sie ent gegen den Verboten des 8 1 geschlossen wird, und wenn die Ausstellung des Ehetauglichkeitszeugnisses oder die Mitwir kung des Standesbeamten bei der Eheschließung von den Aerlobten durch wissentlich falsche Angaben herbeigeführt worden ist. Sie ist ferner nichtig, wenn sie zum Zwecke der Umgehung des Gesetzes im Ausland geschlossen wurde. Die ! Nichtigkeitsklage kann nur vom Staatsanwalt erhoben wer- ! den. Die Ehe ist von Anfang an gültig, wenn das Ehehin- dcrnis später wegfällt. 8 4 enthält die Strafbestimmungen und bestimmt, daß mit Gefängnis nicht unter 3 Monaten bestraft wird, wer eine verbotene Eheschließung erschleicht, wobei auch der Versuch strafbar ist. Die Verfolgung wegen vollendeten Vergehens tritt nur dann ein, wenn die Ehe für nichtig er klärt wird. In 8 5 ist festgelegt, daß die Borschriften dieses Ge- — Die nächste Iägerprüfung im . Kreis Dippoldiswalde der Deutschen Iägerschaft findet am Dienstag, dem 29. Oktober, statt. Anträge hierzu sind schriftlich unter Beifügung eines kurzen Le benslaufes und Angabe, in welchem Revier die jagdliche Ausbil dung genossen, bis 25. Oktober an den Kreisjägermeister Stifts förster Berndt in Lungkwitz zu senden. — Folgende im Grundbuch« für Spechtrih, Blatt 26, und im Grundbuch« für Kleinölsa PGA., Blatt 48, auf den Namen der Hedwig Anna verw. Zingg geb. Marx in Spechtrih eingetrage nen Grundstücke sollen den 17. Dezember, vorm. 10 Uhr, an der Gerichlsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert wer den: 1. Blatt 26 Spechtritz, nach dem Flurbuche 1 Hektar 66,8 Ar groß. Die Brandversicherungssumme beträgt 35 500 2. Blatt 48 Kleinölsa PGA., nach dem Flurbuch« 35,1 Ar groß. Beide Grundstücke bilden wirtschaftlich ein Ganzes und sind nach dem Verkehrswert, einschließlich 2900 >?..« Wert des Inventars, auf 27 350 geschäht. Sie liegen in Spechtrih Nr. 28 und 28 b im Tale der Roten Weißeritz an Ler Straße von Kleinölsa nach Spechtrih in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes Spechtrih und sind bebaut mit: Wohngebäude, d«r Schankwirtschaft „Specht- rihmühle", Kraftwagenschuppen, Bürogebäude mit Anbauten, Abortgekäude, Nebengebäude, 2 Holzmöbelfabriken, Verkaufs häuschen und Tanzsaatgebäude. Seifersdorf. Bei der gestern hier stattgesundenen Pferde musterung trug sich ein recht bedauerlicher Unfall zu. Die letzten beiden Pferde, die des Bauern Arno Kunath, sollten vorgeführt werden. Als K. das tat, schlug ein vorher vor- geführtes Pferd aus und traf K. in die Magengegend, so daß er sofort zusammenbrach. Es wurde nach einigen Stunden mit Lem Auto des Genesungsheimes in seine Wohnung gebracht, doch hat sich sein Zustand noch nicht gebessert, so daß er möglicherweise einem Krankenhaus zugesührt werden muß. Reinhardtsgrimma. Die am letzten Sonntag vorge nommene Eintopfsammlung erbrachte zusammen mit dem Stützpunkt Hausdorf den Betrag von 67.— RM. und war um,5.— RM. Höber als im Oktober des Vorjahres. Glashütte. Wie wir hören, erhält Glashütte am l. No> vembcr eine Amtsstratzenmeisterei. Als Leiter ist Bezirks-Amts- straßenmeister Dunger ausersehen. Glashütte. Die Bauarbeiten an der Kirche stehen nun vor ihrem letzten Abschnitt. Der Diebel ist abgerüstet und man ist gegenwärtig dabei, Schutzdächer über den beiden Kirchen- türen, wie sie schon vor 1871 bestanden, neu anzubrtngen. Nach Ueberwindung v'eler Schwierigkeiten ilt nun auch das untere Stück Turmvorderseite in Angriff genommen worden. Es ist erfreulich, daß nicht zuletzt durch hochherzig« Spenden nun die ganze Vorderfront der Kirche, bi» zum Ehrenmal hin am Kirchenfubilämstag erneuert sein wird. MttNMttsW tu WWMlWtt Ausgabeort Dresden ' für Sonntag: Stark auffrischende, zeitweise stürmische Winde aus Südwesk bis West. Rasch wechselnde, aber vielfach oufgebrochene Bewöl kung. Kurze Regenfälle. Anfangs mild, später stark absinkendo Temperaturen. Das Wetter der Woche Wider Erwarten ist nun doch das Azorenhoch nach Nordosteu oorgestoßen, so daß wir in den Bereich dieses Druckgebildes gelangten. Anfang der Berichtswoche sanken die Temperaturen zufolge der starken Ausstrahlung in den vorherrschend wolkenlosen Nächten sehr stark, so daß bereits verschiedentlich Nachtfrost zu verzeichnen war. In den Mor genstunden herrschte strichweise Nebel, während tagsüber fast stets Dunst zu verzeichnen war. Zu der Gefamtwetter- lage ist zu bemerken, daß durch diesen nördlichen Vorstoß des Azorenhochs nun ein Hochdruckgürtel weit von Westen Ker sich über Mitteleuropa nach Jnnerrußland erstreckt. Er dürfte aller Voraussicht nach in der nächsten Zeit unverän dert bleiben und unser Wetter weiterhin stark beeinflussen. Am Anfang der Woche ist mit trübem regnerischen Wetter zu rechnen, das ober gegen Ende der Woche sich aufklären dürfte. Verschiedentlich Ist Nebel und Nachtfrost zu er- worlc-n. Glashütte. Aufgeboten wurde der Mechaniker Harald Ludwig Aasland, Glashütte, mit der Metallarbeiterin Martha Erna Meinl, Glashütte; der Mechaniker Paul Rudolf Vetter, Glashütte, mit dem Hausmädchen Elisabeth Hauke, Dresden. Kreischa. Mit der Abpflasierung eines Teiles der Lockwitz- talstraße und zwar zwischen dem Bärenklauser Fahrweg und der schon gepflasterten Strecke vor Rügers Schokoladenfabrik ist jetzt begonnen worden. Jahrelange Wünsche nach einer verkehrswür digen Beschaffenheit der Lockwihkalstraße, der bisher schlechtesten Verkehrsstraße vor der Residenzstadt, gehen nun ihrer Erfüllung entgegen. ... Geising. Im oberen Müglitztole herrscht nunmehr an den verschiedenen Bauabschnitten der Müglihtalbahn emsiges Leben und Treiben. Von Bärenstein bis hinauf nach Geising sind meh rere hundert Volksgenossen eingesetzt worden. Am großen Ein schnitt oberhalb des Bahnhofs Geising, der vor seiner Bollendung steht, am großen Tunnelbau unterhalb Geising und bei Station Harlmannmühle knattern die Bohrmaschinen unaufhörlich.