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Auch Mischungen von pflanzlichen und tie rischen Mehlen lassen sich verwenden, doch müssen diese in der Regel erst auf heißem Wege in eine Form gebracht werden, die sic vor Zerstreuung und Auslaugung schützt. Mit Kartoffeln allein sind befriedigende Ergebnisse nickst zu erreichen. Auch Abfälle aus Küche und Wirtschaft sowie geringe Qualitäten von Körnerfrüchten usw. sind im Kleinbetrieb verwendbar, immerhin mutz man sich dessen bewußt bleiben, daß man gute Resultate nur mit hochwertigen, unverdorbenen Futter mitteln erreichen kann. Es darf auch nicht verschiegen bleiben, daß das Verhältnis der Futterpreise zu den Fischpreisen die Fütte rung zur Zeit nur unter besonders günstigen Verhältnissen lohnend erscheinen läßt. Es ind jedoch seitens des Reichsverbandes Deut- cher Fischzüchter Bestrebungen im Gange, um ür die Teichwirtschaft eine Bereitstellung von neiswerten Futtermitteln zu erreichen. 'Bei Verteilung des Futters muh ein be stimmter Plan verfolgt werden, der zunächst davon auszugehen hat, daß man sich über die zu verfütternde Gesamtmenge klar wird. Diese ergibt sich, wenn man den angestrebten Futtcrzumachs — Naturalzumachs mal 1 oder 2 oder 3, siehe oben — mit der Anzahl der Futtereinheitcn, die zu einer Zuwachs- einheit erforderlich sind, also durchschnittlich mit 4, multipliziert. Beträgt also z. V. der Naturalzuwachs 100 kg und cs soll mit dem dreifachen Naturalbesatz der dreifache Natural zuwachs erzeugt werden, so hätten wir zu füttern 200 kg Futterzuwachs mal 4 800 kg Lupine. Diese Menge mutz nun über die Futterperiodc verteilt werden, die sich nur über die warmen Monate erstreckt, d. h. von Mai . bis September. Die Verteilung mutz sich zunächst der Temperatur anpasscn, unter 13 Grad Celsius Wasserwärme darf über haupt nicht gefüttert werden, eine hinreichende Temperatur ist Bedingung für Ausnahme und Verdauung des Futters. In zweiter Linie mutz sich die Futteroerteilung natürlich dem fortschreitenden Wachstum der Fische an passen. Man beginne bei der Fütterung der Abwachsfische im Mai mit kleinen Quanti täten, die im Juni verstärkt werden und im Juli und August ihren Höhepunkt erreichen. Zm September werden in der Regel nur noch wenige Tage die hinreichende Temperatur aufweiscn. Die Fütterung hört dann auf. Eine tägliche Fütterung ist bei dieser Ver einigung von Weide- und Futterbetrieb, wie sie die Karpfenfütterung darstellt, nicht durch aus erforderlich, man erreicht auch mit einer wöchentlich dreimaligen Fütterung gute Nc- sultatc. Das Futter wird nicht etwa an einer be liebigen Stelle Les Teiches ausgeworsen, son dern so verteilt, dah die Fische an alle nah- rungsreichcn Stellen des Teiches hingezogcn werden. In großen Teichen wird man min destens eine Steile je Morgen Anrichten. Diese sollen in mitlclticfes, gut übersichtliche» Wasser mit festem, nicht verwachsenem Un tergrund gelegt werden. Sie werden mit einem Pfahl gekennzeichnet und nötigenfalls mit Sense und Rechen rcingehaltcn. Eine gute Kontrolle der Futterstellen ist notwendig, damit nicht etwa Futter liegen bleibt und ver fault. Es wird nur gefüttert, wenn man sich überzeugt hat, daß das Futter aufgefressen ist. Bei trübem Wasser nimmt man dazu eine Schaufel oder dergleichen zu Hilse. Auch ein Wechsel des Futterplatzes kann zur Kon trolle gute Dienste leisten. Vertilgung der Quecken oder Mdm im Acker und Garten Ein alter, treue: Leser sandte folgende inter essante Mitteilung, in der er seine Beobach tungen über die Bekämpfung der Quecken oder Päden wiedergibt: Wer sie kennt, weiß ein Klagelied von ihnen zu singen. Sie sind ein pflanzliches Un geziefer, gegen welches unzählige Bauern, besonders im Flachlande mit seinem mehr oder weniger sandigen Boden, oft zeitlebens vergeblich Krieg führen. Würde ein Chemiker ein Mittel erfinden, welches die Päden un fehlbar tötete, ohne die Nutzpflanzen zu be schädigen, so könnte er in einigen Jahren ein wohlhabender Mann sein. Will man gegen die Quecken mit einigem Erfolg zu Felde ziehen,-so bediene man sich der beiden Bun desgenossen, die ihnen ganz besonders zu- wider.sind: der Beschattung und fortgesetzten Störung ihres Wachstums über der Erder Die Richtigkeit der letzteren Behauptung wurde mir im Laufe dieses Herbstes über zeugend bewiesen. Neben dem von mir bewohnten Hause be findet sich ein Gemüsegarten, der aus gewissen Gründen während der letzten vier Jahre gänzlich brach gelegen hat. Auf seinem frischen und humosen Sandboden hatte sich eine Queckenwiese entwickelt, ein schier un durchdringlicher Filz des scheußlichen Un krautes. Im August wurde die Fläche, uni sie ihrer früheren Bestimmung wieder dienstbar zu machen, gepflügt und geeggt. Der Erfolg dieser Arbeiten wurde aber durch eintretcndes Regenwetter beeinträchtigt, so daß die Fläche in einigen Tagen von frischem Pädenaus- schlag wieder grün war. Nun lietz ich meine Hühner, etwa fünfzig Stück, aus den Plan. Sie machten sich Zunächst über die massen haft vorhandenen Regenwürmer, Maden usw. her. Zugleich pickten sie unablässig die jungen Pädenhalme ab. Damit die ganze Fläche in dieser Weise bearbeitet würde, streute ich das Futterk"rn wie eine Handsaat regel recht aus. Im September wurde der Plan zum zweiten Male gepflügt und geeggt, und als im November Stalldung untcrgcpflügt wurde, war der Acker so klar, wie ich cs oorhcr nicht für möglich gehalten hatte. Dieser Erfolg ist doch ohne Zweifel auf die mit dem Ab- ftessen der Halme verbundene dauernde Ver letzung und Schwächung der Pädenpflanzc zurllckzuführen. Nur wenige Landwirte sind in der Lage, ihre Hühner auf entfernte Aeckcr zu beför dern, da nur vereinzelt in Wirtschaften ein fahrbarer Hühnerstall vorhanden ist. Wo aber Schafe und Gänse gehalten werden, die doch hinter jedem grünen Halm her sind, sollte man sie häufig auf die zu reinigenden Schläge treiben, um die Pädcn immer wieder im Wachstum zu stören. T. vom Felde. * * * Auf diese an und für sich interessante Beobachtung sei folgendes erwidert: Richtig ist, dah die Päde durch mehrmali ges Abhacken oder durch Bearbeitung des Pädenfeldcs mit Lear Kultivator, Abcggen und Umpslügcn und Einsäcn eines Pelusch- kcngemenges bis zur Vernichtung einge schränkt werden kann. An die Stelle des Kultivators kann der Pflug treten, der auf 28 bis 30 om eingestellt werden mutz. Die Annahme, daß die Quecke tief in den Boden eindringt, trifft nicht zu. Das stark ver zweigte Wurzelnetz dringt nicht über 25 om tief in den Boden hinein, liegt auf Flugsand noch flacher! Will man die Päde durch eine Boden bearbeitung vernichten, so kommt es auf die richtige Wahl des Zeitpunktes an, wann man die Arbeiten in Gang bringt! Das Frühjahr und der Herbst sind die am wenig sten geeigneten Termine! Die beste Zeit ist etwa Mitte Juni bis in den Juli hinein. Das ist die Zeit, zu der auch unsere Vorväter in der Dreifelderwirtschaft die Ver tilgung mit bestem Erfolg durch ihre Brache ¬ bearbeitung betrieben (Brachmonat — Brächet). Warum ist der genannte Zeitpunkt der ge eignetste? — Man grabe im Frühjahr und Ende September einen Pädenstrang aus, dann kann man folgendes beobachten: Der Strang ist dick und rund vollgestopft mit Reserocnährstoffen wie ein fetter Regenwurm! Im Juni hat er sich durch starkes Austreiben ausgcgebcn, dann liegt er halb vertrocknet und bräunlich gefärbt im Boden. Wird er im Frühjahrszustand durch die Bodenbear beitung ein- bis mehrmals angeschnitten und zertrennt, dann kann infolge des reichen Ge- IMcs an Reserocnährstoffen jedes Stückchen Wurzel schlagen und zur Vermehrung der Dcrpädung beitragen. Im Juni ist die Sache wesentlich anders! Rcservestoffe sind in den Rhyzomcn äußerst wenig vorhanden. Wird die Pflanze in diesem Zustande angestoßen, so versucht sie auch jetzt noch alle Verwundungen und Abtrennungen auszugleichcn, aber das gelingt vielleicht nur einmal, und dann meist nur geschwächt; eine weitere Schwächung wird nicht überstanden, die Wurzeln haben sich ausgegcbcn! Schein bar vertrocknet liegt der Qucckcnstrang im Boden. Trockene Witterung und ein bis zwei scharfe Eggenstriche genügen jetzt, um die Päden zum Vergehen zu bringen. — Nun mehr ist der Erfolg der Behandlung des Herrn T. vom Felde erklärlich. Das Pädcn- netz war im Frühjahr kräftig ausgebildet worden, infolgedessen waren die Rescrve- nährstoffe fast völlig ausgepumpt; nun wurde gepflügt, was von Pädenstückchen noch aus- trcibcn konnte, grünte auf und wurde von den Hühnern stets erneut abgerupft. Die Wurzeln mußten sich dadurch völlig erschöpfen. Wird in solchem Zustande außerdem gejaucht oder jauchenasser Stallmist ausgestrcut, dann scheinen sich die trockenen Pädenstrnnge mit Mistwasscr vollzusaugen, wodurch sie zu faulen ansangcn; eine Beobachtung, die man schon früher auf der Mistbrache ge macht hat. vr. E. Mit drei Abbildungen von Stecklingen. Man legt hier aber nicht einfach einen Seitentrieb in die Erde, sondern schneidet vorher unterhalb eines Knotens au und halbiert den Stengel durch diesen Knoten bis annähernd Nelkenzucht aus Senker und Stecklingen Schöne Nelken mit krätzigem Duft und leuchtenden Warben, niögen sie im Blumentopf gezogen werden oder auf Gartenbeeten wachsen, wird jeder Blumenfreund gern vermehren. Bou Von Gartcnbamnspektor Schieferdecker Pflanzen aus Beeten oder in Balkonküstcn können wir recht gut durch Abseuken jungen Nachwuchs erzielen. Diese Art der Vermehrung ist bei etlichen Nclkcnsorteu sicherer als das Abnehmen