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Nr. l>4 Zschopaner Tageblatt «nd Anzeiger DienStag, de« 8. Juli 198S Heil Hitler! lgez.) Wolf, Kreisobmann. vä V über AM. Zur Zeit ist Preisliste 8 gültig. ^UgU5lu5t)U!.g Völsnkolonls KM 446 »Issen ddlttwocb «M MW ill RM 8. Juli 1938, von 8-12 Uhr scheidet bei dieser Fcttschcine erhält, hier seine Tscbopau, clon 5. Juli 1938. Vie Beerdigung findet Donnerstag, V«! Dbr, von der Lebausung aus statt. 1e1efonl8ck «UM- KM« rauerciruck8acken lielern wir in den verscliiedensten ^usfükrungen, nütigen- tails innerkaib rwei Ltunden - keicbbaltiges Lapierlager! Bezugsberechtigten werden ge- Jutcrcssc einer reibungslosen streng einzuhalten. Nachweise Maßnahmen der unberechtigt ans- kaun jeder Fcttscheinc empfange r Arbeitsamt Angabe» macht und die in der Fettversorgung feststellcn, ob er zum Empfang der ist. Die Wohlfnhrtsunterstützungs- Kontrollkarte vorzulcgeu. Wer im Einwohner berechtigt haben die Ausgabe ans. Wer falsche Ncichsregierung l^rauerbrieke unä -Karlen Krsnrsckleifen.oankksrten nutzt, wird bestraft. Dio Fetlscheiuo sind iu den maßgebenden Zschopaucr Geschäften sofort zur Abstempelung vorzulegen, damit in der Lieferung der Fettwaren keine Verzögerung eintritt. Z s ch o p a u, de» 6. Juli 1938. Der Bürgermeister. Müller. A« alle Betriebssichrer «nd Handwerksmeister im Kreis Flöha. Wiederum gehen Tausende von Jungens und Mädels in die Sommerlager der HI. und des VDM., Mädels und Jungvolk größtenteils in Heime und die Jungen der HI. in gute Zelte. Sinn und Zweck der Sommer- und Gemeinschaftslager braucht nicht mehr erläuter zu werden. An eines aber möchte ich nochmals erinnern: Aus allen Kreisen und Schich ten der Bevölkerung kommen die Jungens und Mädels, um dieses herrliche Gemeinschaftsleben in solch einem Lager, wo nationalsozialistischer Kameradschaftsgeist und Diszivlin gepredigt und gepflegt wird, mitzuerleben. Diese beiden Eigenschaften brauchen wir genau so notwendig für unsere Vetriebsgemeinschaften. Ich bitte daher alle Betriebsführer und Handwerksmeister, in ihren Betrieben sich als Werber für die Sommerlager cinzusctzen, sowie diese auch finanziell zu unterstützen. Dor Erfolg für die Betriebsgemeinschaft wird groß sein! In tieker Trauer krau Uil6a Sckekkler Zed- Olecsitrscfi neb8t Kinäern unä Ninterdliebenen. S—Z am Freitag, dem im Borraum des Nathauses. Dio infrage kommenden bete», die Ausgabczciten im Aushändigung der Scheine MteklMloW Häcksel empfiehlt Geora Heinis lAitten aus einem SLnakfensreicnem Deben verscbied plütrlick und uner wartet an seinem scliwerem, mit groker Oeduld ertragenem Kriegsleiden mein lieber, treusorgender Vtann, unser lieber Vater, Sebwager und Lckwiegersobn, ?au1 Waller 8ekekk1er in seinem 46. vebensjabre. über das Nettoeinkommen einer vollen Lohnwvche sind vorzulegen. Die Nichtsätze werden a» den Bekannt- machuugSsäulcu angeschlagen. Aufgrund dieser Richtsätze LesyIIseiHsIiLfanr - m vsmenlcstts« ^rll6b«^ Ssrtsn — krswdenrlmmsr mit Konrsrt und Tsnr IVoNrSNU uns I snr tim 3. doli 1938 vsrsodlsd plütalleb und unerwartet unser Wtglied ^Valter 8ckekkler Wir verlieren in idm einen Zuverlässigen und treuen öisdlsi Kamerad, dem wir stets ein sirrendes ^odookso bo- wabron werden. ^sobopaa, am 5. -lull 1938 LielNerxemeinscliatt 28ckopsu VKVV-8ieäIunL Ka^ee kniecii'Ueli ^ 00 direkt Im Walds aukgegedenen^nreigen kann der Verlag keine Aaktungtür ricktigeWIv- dergsbe übernebmenl Kostenlose vericb- tlgungen od. kostenfreie wiederbolung der ^n- reigen können desbald nickt erfolgen. ^8ckopauer '?a§eblatt unä ^nreixer ückopsuerlsgeblsIIiiinfLnreiger rernruk: dir. 712 Mittwoch, »en «, Juli Greifensteinspiele— Frohnauer Hammer Abfahrt i/,2 Uhr Markt, RM. 1.80 Oulllibnssahrten G. La»M Nuf 7«S als Sie sich hinsetzten. Ich Mud es, nachdem Sie fort waren, auf dem Boden liegen. Sie müssen meine Ungläubigkeit ent schuldigen, aber der Schein sprach wirklich recht gegen Sie, und jetzt, nachdem ich mich schon einmal auf die Seife berufen habe, muß ich mich wohl Ihrem Spruch beugen, wenn Ihnen mit einem Darlehen von einem Pfund gedient ist..." Der junge Mann tat hastig alle Zweifel in dieser Frage ab, indem er das Geld einsteckte. „Hier ist meine Besuchskarte mit meiner An schrift, „fuhr Gatsby fort, „ein beliebiger Tag während dieser Woche ist recht zur Rückgabe, und hier haben Sie die Seife —" „Ern Glück, daß Sie sie gefunden haben", sagte der junge Mann und dann — mit einem leisen Beben der Stimme — stammelte er ein paar Dankesworte und. machte sich davon. Als Gatsby an der Bank vorbei kam, wo sich das kleine Drama abgespielt hatte, sah er einen anderen Mann darunter ^rumstochern und suchen und erkannte seinen ursprünglichen Nachbarn auf der .Bank. „Laben Sie etwas verloren?-" fragte er. „Ja. Ein Stück Seife." (Deutsch von H as B. Wagenseil.) ÄwifGenfaN in der Dämmerung Eine Geschichte von Sati. llorman Gatsby saß auf einer Bank in den öffentlichen An lagen. Es Ivar gegen halb sieben Uhr abends im frühen März, und die Dämmerung war verdunkelnd eingefallen, eine durch das schwache Mondlicht und viele Straßeniampen gemilderte Dämmerung. Dieser Anblick gefiel Norman und paßte zu seiner augenblicklichen Stimmung. Die Dämmerung schien ihm die Stunde der Besiegten. Männer und Frauen, die gekämpft und verloren hatten, die ihr verlorenes Glück und ihre begrabenen Hoffnungen soweit wie möglich vor den Nachforschungen der Neugierigen verbargen, kamen in dieser Zwielichtstunde hervor, wenn ihre schäbigen Kleider, ihre gebeugten Schultern und un glücklichen Ange» unbemerkt oder jedenfalls unerkannt blieben. Gatsby hatte auch seine Enttäuschungen erlitten, wenn auch auf anderem Gebiet; sein Herz war augenblicklich verbittert und ver härtet, und er war nicht abgeneigt, ein gewisses zynisches Ver gnügen bei der Beobachtung dieser Wanderer zu finden, die slcdermausglcich die dunklen Wegstreifcn zwischen den Lampen- iichtcrn entlanghuschten. Auf der Bank saß neben ihm ein älterer Herr mit einer Miene kopfhängerischen Trotzes, vermutlich dem letzten Anflug von Selbstachtung eines Menschen, der aufgehört hatte, irgend jemandem oder irgend etwas erfolgreich die Stirne zu bieten. Er gehörte unverkennbar jenem elenden Orchester an, nach dessen Flöte niemand tanzt. Als er zum Gehen aufstand, stellte sich Gatsby vor, wie er in einen Familienkreis zurückkehrte, wo man ihn duckte und er keinerlei Ansehen genoß, oder in ein freud loses Mictszimmer, wo seine Fähigkeit, eine Wochcnrechnung zu bezahlen, Anfang und Ende des von ihm erweckten Interesses bildete. Seine Gestalt löste sich langsam in den Schatten auf, nud sein Platz auf der Bank wurde fast augenblicklich von einem jungen Mann eingenommen, der zwar recht gut gekleidet, dessen Miene aber kaum munterer war als die seines Vorgängers. Wie «m die Tatsache zu unterstreichen, die Welt verfahre schlecht mit ihm, schaffte sich der Neuankömmling, als er sich setzte, durch einen laut vernehmbaren Fluch Erleichterung „Sie scheinen nicht sehr rosiger Laune zu sein", sagte Gatsby. Der junge Mann wandle sich ihm mit einem Blick voll ent waffnender Freimütigkeit zu, der Gatsby sofort auf der Hut sein ließ. „Sie wären auch nicht rosiger Laune, wenn Sie sich in der Klemme befinden würden, in der ich stecke", sagte er. „Ich habe das Dümmste angcstcllt, was ich je im Leben gemacht habe." „Ja?" sagte Gatsby gelassen. , „Ich kam heute nachmittag nach London und wollte im Patagonian-Hotel absteigcn", fuhr der junge Mann fort, „als ich hinkam, entdeckte ich, daß es vor einigen Wochen abgerissen worden war und jetzt ein Lichtspieltheater an seiner Stelle stand. Der Taxifahrer empfahl mir ein anderes Hotel, und ich ging dorthin. Ich schrieb nur eben ein paar Zeilen an meine An gehörigen, um ihnen meine Adresse mitzuteilen, und dann ging ich aus, um Seife zu kaufen — ich hatte sie einzupacken vergessen und hasse Hotelseife. Dann bummelte ich ein wenig in der Stadt umher, trank ein Glas in einer Bar und betrachtete die Aus lagen, und als ich wieder zu dem Hotel zurückkehrcn wollte, da POKMSI» nineswima Olanrpunkt von Taekopau Jeden lAittwock -VNK-VkL ^nscklieüead Oesellsekaktstanr lckm gütigen Lesuck bittet Oeorg Olanr Amtliche Anzeigen Der AmtShauptmann zu Flöha hat im Einvernehmen mit den Bürgermeistern der Städte Frankenberg, Zschopau und Oederan eine Polizeiverordnung über Verwendung von Hunden als Zugtiere erlassen. Diese Polizeiverordnung liegt bei der Amtshauptmannschaft Flöha und in sämtlichen Gemeinden des Bezirks zur Einsichtnahme aus. Der Amtshauptmann. I- «. (gez.) Wende, Assessor. Bekanntmachung Die Ausgabe der FeWeine ,ür Zschopau erfolgt zu den angegebenen Zeiten an die Be zugsberechtigten der Buchstaben A—K am Donnerstag, dem 7. Juli 1938, von 8—12 Uhr L—N am Donnerstag, dem 7. Juli 1938, von 2—4 Uhr merkte ich plötzlich, daß ich mich seines Namens oder auch nur der Straße, in der es gelegen war, nicht mehr entsann. Eine nette Verlegenheit für jemanden, der keinerlei Freunde oder Verwandte in London hat! Ich bin ohne einen Heller, denn ich ging nur eben mit einem Schilling in der Tasche, der für die Seife und das Glas Bier draufging, auf die Straße hinunter. Und hier bin ich nun, irre mit zwei Pence in der Tascm umher und weiß nicht einmal, wo ich die Nacht zubringen soll." Gatsby schwieg. „Ich nehme an. Sie sind der Ansicht, ich habe Ihnen ein ziemlich unwahrscheinliches Märchen aufgetischt", sagte der junge Mann mit einem leisen Vorwurf in der Stimme. „Durchaus nicht unmöglich", sagte Gatsby abwägend, „ich erinnere mich, daß mir einmal genau dasselbe in Amsterdam passiert ist, noch dazu waren wir damals Kl zweit, was die Ge schichte noch unglaubhafter macht. Zum Glück erinnerten wir uns, daß das Hotel an einem Kanal gelegen war, und als wir auf den Kanal stießen, konnten wir auch unser Hotel wieder finden." „Ja, in einer ausländischen Stadt wäre es nicht so schlimm", ägte der junge Mann lebhaft, „man könnte zu seinem Konsul zehen und eine kleine Anleihe bei ihm machen. Aber hier in einem Heimatland ist man viel verlorener, wenn man m eine Klemme gerät. Wenn ich nicht einen anständigen Menschen finde, der meiner Geschichte Glauben schenkt und mir etwas Geld leiht, scheint mir eine Nacht auf dem Hafenkai zu blühen." Er legte viel Wärme m die letztere Bemerkung, so als wolle er seiner Hoffnung Ausdruck geben, Gatsby würde vielleicht seine Bitte erfüllen. „Freilich", sagte Gatsby langsam, „der schwache Punkt in Ihrer Geschichte ist der, daß Sie die Seife nicht vorweisen können." Der junge Mann tastete rasch die Taschen seines Mantel ab — und sprang dann plötzlich hastig auf. „Ich muß sie verloren haben!" murmelte er ärgerlich. „Ein Hotel und ein Stück Seife an einem Nachmittag zu verlieren, weckt den Gedanken an eine absichtliche Unvor- sichtigkeit", sagte Gatsby; aber der junge Mann wartete kaum mehr ab, bis der Satz zu Ende war. Er flitzte den Fußpfad mit hocherhobenem Kopf und einer Miene gehetzter Geschäftigkeit hinunter. „Schade!" grübelte Gatsby. „Dieses Ausgehen, um ein Stück Seife zu besorgen, war gerade der überzeugende Punkt in der ganzen Geschichte, und doch war es gerade diese Einzelheit, die ihn zu Fall brachte. Wenn er den glänzenden Vorbedacht ge habt hätte, sich mit einem Stück Seife zu versehen, das mrt der ganzen Sorgfalt eines Drogistenladens verpackt und versiegelt war, so wäre er auf seine Art ein Genie gewesen." Mit dieser Ueberlegung erhob sich Gatsby, um zu gehen — und stieß einen überraschten Ausruf aus: Auf dem Boden neben der Bank lag ein kleines ovales Päckchen, verpackt und versiegelt mit der ganzen Sorgfalt eines Drogistenladens. Es konnte nichts anderes sein als ein Stück Seife. Im nächsten Augenblick eilte Gatsby den dämmerungsdunklen Weg entlang — Der Gesuchte drehte sich mit fast feindseliger Gebärde um, als Gatsby ihn anrief. „Der Kronzeuge für die Wahrheit Ihrer Geschichte ist auf- gctaucht", sagte Gatsby, indem er dem jungen Mann das Stück Seife hinhielt, „es muß aus Ihre; Manteltasche geschlüpft sein, Wetteranssichten für Mittwoch. Weiterhin unbeständiges zu vereinzelten Niederschlägen neigendes Wetter. (Die heutig« Nummer umfaßt 8 Setten.) Hauptschriftleiter: Heinz Voigtländer, zugleich verantwort lich für den gesamten Texteil und Bilderdienst. Verant wortlicher Nnzeigenleiter: Willy Schmidt, sämtlich In Zscho pau. Rotationsdruck und Verlag: Wochenblatt für Zschopau und Umgegend, Richard Voigtländer in Zschopau.