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Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e; Schmie-eberg u. U. k Bezugspreis: Für einen Monat 2.— - - mit Zu kragen: einzelne Nummer 10 Rpfg. ? - :: Gemein-e-Verban-s-Girokonto Nr. 3 :: ß - Fernsprecher: Amt Dippoldiswal-« Nr. 403 - i :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: z Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschafl, des Stadkrats und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite Millimeterzelle 6 Rpfg.: im Tertteil die V3 Millimeter breite Millimeterzeile 18 Npfg. :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: :: Zur Zeit ist Pretsliste Nr. 4 gülttg. h Freitag, am 18. Juni 1937 Nr. 139 103. Jahrgang oder doch wesentlich gefördert. Ein kräftiger Händedruck ist nichtverlangter Dank. Dippoldiswalde. Ueber „Bessere Kühlung, bessere Belüftung, Kampf dem Verderb" sprach gestern abend im Auftrage der Elektrogemeinschaft Dippoldiswalde und im Einvernehmen mit der DAF Ing. Aubreville, von der A2W Lichtenberg im Bahnhotel. Er stellte dem ungeheueren Verlust von jähr lich I >/2 Milliarden Mark, den wir durch Verderb an Lebens mitteln haben, die Errungenschaften der Technik gegenüber, die uns in Gestalt von Kühlschränken usw. vor diesen Ver lusten bewahren. An Hand von Lichtbildern und in einem Schmalfilm wurde die Wirkungsweise und die Herstellung solcher Kühlschränke gezeigt. Am Nachmittag und am Abend waren Vorträge über elcktr. Kochen voraufgegangen. — Die Forstverwaltung Wendischcarsdorf bittet uns, alle Waldbesucher darauf aufmerksam zu machen, daß gegenwärtig das Heidelbeerpflücken auch bei Besitz eines Lesescheines noch verboten ist und daß erst eine amtliche Bekanntmachung den Beginn des Sammelns bezeichnen wird. — So geht es doch viel besser! 3m April fand im Gau Sachsen eine Aktion „Schönheit der Arbeit In den Sägewerken" statt. Wir berichteten damals ausführlich und erwähnten dabei auch, daß es einem Sagewerksbeflher im Kreis Dippoldiswalde nicht möglich sei. auf seine eigenen Kosten den Zufahrtsweg pflastern zu lasten, da der nachbarliche Gastwirt, dem die Straße zur Höfte gehört, seine Zustimmung verweigere. Den Bemühungen der DAF ist es nun gelungen, die beiden Beteiligten von dem seelischen und materiellen Schaden dieses Zustandes zu überzeugen und die Angelegenheit zu einer für all« Teile befriedigenden Lösung zu bringen. Ja, es gelang sogar, die jahrelang verfeindeten Nachbarn restlos zu versöhnen. — Angriffsübung der Grenzfeuerwehren in Voits- dorf (ESN.). Das Ansuchen der böhmischen Feuerwehren, einmal gemeinsam mit den sächsischen Grenzwehren eine Alarmübung in Voigtsdorf durchzuführen, ist von den tsche chischen Behörden ohne Schwierigkeiten gestattet worden. An der Uebung beteiligen sich die beiden motorisierten Grenz feuerwehren Altenberg und Lauenstein und die böhmischen Wehren Voitsdorf, Vorderzinnwald, Hinterzinnwald, Ebers- )orf und Graupen. Der Alarm ist am Sonntag in der Mittagszeit. Altenberg. Mittwoch fand im Berghof Raupennest eine Tagung der sächsischen Kreisleiter der NSDAP statt, an der rund 100 Personen teilnahmen. Ein fröhlicher Kameradschafts- abend im Posthotel, den die Bauernschule Georgenfeld mit Volkstänzen und Vorführungen ausgestaltete, bildete den Nb- chluß der Tagung. Oschatz. Als am Donnerstag auf der Staatsstraße Oschatz — Leipzig in Flur Kühren ein Lastkraftwagen westwärts fahrend, nach rechts in Richtung des Bahnhofs einbiegerr wollte, wollte ein Motorradfahrer, der 61 Jahre alte Mar Hase aus Rähnitz-Hellerau, rechts überholen. Dabei erfolgte ein Zusammenstoß. Hase und sein Mitfahrer wurden schwer verletzt ins Krankenhaus nach Wurzen gebracht. Dort ist der Kraftradfahrer seinen Verwundungen erlegen. Kamenz. Als die Frau eines Wirtschastsbesitzers in Schönau im Obstgarten Gras mähte und den Zughund in der Nähe des Bienenstandes angebunden hatte, wurde das Tier plötzlich unruhig. Die Frau bemerkte, daß der Hund von unzähligen Bienen umschwärmt war, die seinen ganzen Körper bedeckten, wagte jedoch nicht, das überfallene Tier zu befreien. Erst dem Imker gelang es, den arg zerstochenen Hund aus der Ge fahrenzone zu holen. Doch erlag das Tier ebenso wie im be nachbarten Garten eine Henne, die ebenfalls von den Bienen überfallen worden war, den Folgen des Bienengiftes. Leipzig. Eine Frau wollte beim Einkochen von Stachel beeren zum Abdichten der Gläser Dampf verwenden und be nutzte zu dessen Erzeugung eine mit Wasser gefüllte Wärm flasche, die sie auf die Gasflamme setzte. Den Verschluß schraubte die Frau jedoch nicht ab, damit das Wasser schneller kochen sollte. Als sie annahm, das Wasser sei kochend, wollte sie den Verschluß abschrauben. 2n diesem Augenblick platzte die Wärmflasche auseinander. Ein abspringender Teil brach der Frau den rechten Unterarm. Zum Kochen dürfen niemals verschlossene Behälter benutzt werden, die keine Ueberdruck- regelung haben. WettervorhertayL -es Neichswetter-LLnstLS Ausgabeorl Dresden für Sonnabend: Wolkig. Zeitweise aufheilernd. Noch einzelne, teil weise gewittrige Schauer. Temperaturen wenig verändert. Mäßige westliche bis nordwestliche Winde. Wetterlage: Die arktische Meereskaltluft hat sich heute morgen über ganz Nordwestdeulschland ausgebaut. Sie ist aber bereits stark gealtert und Kommt außerdem bei ihrem weiteren Vordringen nach Südosten zum Absinken. Da die Luftdruckunterschtede immer geringer werden und da die Sonneneinstrahlung bei zeitweisem Aufheitern stark zur Wirkung kommt, ist in Mitteldeutschland mit keinem weiteren Temperatur-Nückgang zu rechnen. Tagsüber wird die Temperatur sogar wieder leicht ansteigen. Die Neigung zu gewittrigen Schauern bleibt zunächst noch bestehen. do« göyen mutz. Durch die Beschießung mit Maschinen gewehren wurde gleichfalls beträchtlicher Schaden ange richtet. Von der Mannschaft wurde niemand ver letzt. Die bolschewistischen Flugzeuge sollen von Cabo de Palos in der Nähe von Cartagena gekommen sein.. In demselben Augenblick, da in Deutschland di«! heimtückisch hingemordeten Opfer der „Deutschland* bei- gesetzt wurden, wagen es die bolschewistischen Horden, einen neuen Ueberfall auf ein italienisches Schiff z»e unternehmen. Wahrscheinlich wollen sie damit bekunden« daß sie weiterhin gewillt sind, den Befehlen der Mos kauer Drahtzieher zu gehorchen. Der feige Ueberfall for dert Sühne, erheischt eine deutliche Antwort, die diesen! Räubern das Handwerk legt. Daß hierbei nicht schwere! Opfer gefordert wurden, ist nur einem gütigen Schicksal zu verdanken. Die gewissenlose Mordabsicht bleibt be stehen. Die roten Banditen stehen außerhalb von Recht und Gesetz, und es ist ein Erfordernis der internatio nalen Gerechtigkeit, daß sie als Räuber und Mörder ge- brandmarkt und bestraft werden. Der Führer aus der „Deutschland" Der Führer stattete am Donnerstagnachmittag vom Aviso „Grille* aus in Begleitung des Reichskriegsmi nisters und Oberbefehlshabers der Wehrmacht, General feldmarschall von Blomberg, und des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder, dem Panzerschiff „Deutschland* auf der Werft von Wilhelms haven einen Besuch ab. Neuer Solschewistenübersall! Italienischer Dampfer bombardiert Nach einer Londoner Lloyd-Meldung aus Gibral tar ist der italienische Dampfer „Madda" auf dem Weg von Port Sudan nach Clyde auf der Höhe von Oran von einem Flugzeug der spanischen Bolschewisten mit Bomben belegt worden. Obgleich das Schiff nicht unmit telbar getroffen wurde, ist am Bug des Schisses infolge des nahen Einschlagens der Bomben im Wasser ein Leck entstanden, so daß mehrere Pumpen des Schiffes ein gesetzt werden mußten. Die letzte Ausgabe des „Evcning Standard" ver öffentlicht diese Meldung in größter Aufmachung. .Das Schiff steuere jetzt aus Gibraltar zu und halte sich mit eigener Kraft über Wasser. Eine Reuter-Meldung aus Gibraltar bestätigt, daß der italienische 5000-Tonnen-Frachtdampfer „Madda" von bolschewistisch-spanischen Flugzeugen mit Bomben belegt und später mit Maschinengewehren be schossen worden ist. Die „Astadda* traf am späten., Nachmittag mit eigener Kraft im Hafen von Gibraltar ein. Der Kapitän des Schiffes, Simone, erklärte, daß die bolschewistischen Flugzeuge rund dreißig Bomben abgeworfen hätten, daß aber keine Bombe getrof fen habe. Später drehten die Flugzeuge bei und gingen auf 300 Meter herunter, und gaben mehrere Maschinen gewehrsalven auf das Schiff ab. In der Reuter-Meldung wird bestätigt, daß auf dem Deck des Schiffes über hundert Einschläge von MG.- Geschoffen zu sehen sind. Das Leck am Bug des Schiffes ist so groß, daß der Dampfer in Gibraltar ins Trocken- Aus der Seimat und dem Sachfemand Dippoldiswalde. Die Orkswallung der Deutschen Ar beitsfront halte für Donnerstagabend zu einer Muster- mitglie-ervcrsammlung nach dem festlich geschmückten Reichskronensaal eingeladen, die recht gut besucht war. Es war auch keine Versammlung schlechthin, nein, es war wirklich mehr, man kann ruhig sagen, es war ein Kameradschaflsabcnd der DAF mit einem ernsten und heiteren Teil, und jeder, der gekom men war, hat es nicht bereut, und die Ortsobmänner der Gau schule der DAF in Kipsdorf, die mit anwesend waren, werden sicher einen guten Eindruck mit fortgenommen haben. So war es auch kein Wunder, daß Ortsobmann Zimmer in seiner Be grüßungsrede seiner Freude über den guten Besuch Ausdruck gab und betonte, daß neben der ernsten Arbeit auch das Gesellige, die Kameradschaftlichkeit in Zukunft in den Versammlungen mehr ge pflegt werden solle. Noch kurzen Referaten des Ortsjugendwalters, des Orlsberufswalters und des Presse- und Propagandawalters über ihre bisherige und ihre fernere Tätigkeit, ergriff der Gau- rcdner, Pg. Roßbach, das Wort, der u. a. ausführte, daß die Ar beitsfront komme, um jeden Volksgenoffen aufzuklären über den furchtbaren Ernst, in dem sich Deutschland befinde. Der Blick sei nach Osten und nach Westen gerichtet. 3m Osten herrsche brutale Gewalt, ausgeübt von einem, der sich Führer nennt und alles ab schlachten läßt, um seine Herrschaft zu sichern und der dem Volke das Antreibersystem aufgezwungen hat. 3m Westen steht ein bis an die Zähn« bewaffnetes Heer, dessen Soldaten den Offizieren den Gehorsam verweigern und auf die Weisungen der Gewerk- ichafksbonzen und der 3nternationale hören. Disziplinlosigkeit ist dort an der Tagesordnung. 3n Deutschland herrscht Ordnung und Disziplin, steht ein Führer, der sich täglich dem Volke zeigen kann und umjudelt wird und den kein böser Blick aus dem Volke trifft. Während sich in den Siegerstaaten die Massen die Köpfe Einschlägen, Arbeitslosigkeit herrscht und Hungermärsche ausge führt werden, führen wir eine Schlacht der Arbeit: den Vier jahresolan. 3eder muh natürlich mithelfen in diesem Kampfe. Die Arbeitsstätte ist der Schützengraben, auf dessen Posten sich jeder voll und ganz einsetzen muh. ' Tut das jeder, brauchen wir das Welljudentum, das uns durch Verstopfung der Rohstoff quellen bezwingen und unschädlich machen will, nicht zu fürchten. Aber das fordert von jedem Kampf, Arbeit, Opfer. Geschäfte macher, die die Lage ausnützen wollen, Haden im neuen Deutsch land keinen Platz. Höher als Las LoS jedes einzelnen, jedes Be triebes steht das Los Deutschland — der Vierjahresplan. Auf dem Nahrungsmittelmarkt müsse auch aufgeklärt werden. Besser plan mäßig essen als nicht mehr satt essen. Niemand solle in Deutsch land das fordern, was knapp sei. Nationalsozialist sein, heißt nicht verlangen, sondern entbehren. Deutschland gleiche jetzt einer belagerten Festung, deshalb müsse jeder seine Forderung zurück stellen, bescheiden und zu jedem Opfer bereit sein, wenn es gilt. „Kampf dem Verderb" könne nicht eindringlich genug jedem ein gehämmert werden. Was in Deutschland noch umkomme, betrage nach Geld gerechnet, 1V- Milliarde Mark! Tue jeder seine Pflicht, werde auch dieser Festungsgürtel gesprengt. Ein weiterer Appell muh an alle Volksgenossen gerichtet werden. Ganz Deutschland soll ein Musterbetrieb werden, und dazu gehöre eine saubere Bekriebsgemeinschaft, ehrlich« Gesinnung, Anständigkeit, Gerechtigkeit und Kameradschaft. Verdienen werde in Deutsch land klein geschrieben, Dienen aber groß. Der Mangel an ge sundem Menschenverstand sei bei manchem BelriebSführer noch heute zu verzeichnen. Der Tarif sei nur Mindestgrenze. Gehe es dem Betriebsfahrer gut, habe er die Pflicht, auch seiner. Ge folgschaft das Einkommen zu verbessern. Um unS herrscht draus sen dle kapitalistische Welt, in Deutschland die sozialistisch« Welk. Mit der Bitte, daß jeder Aktivist in der DAF und Amtswalter in der Volksgemeinschaft sein soll, schloß -er Redner seine mit viel Beifall ausgenommenen Ausführungen. Mit der Führer- ehrung und dem Deutschland- und Horst-Weffel-Lied fand -er ernste Teil des Abends sein Ende. Den geselligen Teil bestritten eine Musikkapelle, die Werk- und Spielschar Blank« und 3 An gehörige vom Theater des Volkes lFee von Reichlin, Kapellmeister Hugo Leyendecker und Kurt Wildersinn). Mas hier geboten wur-e, war gut. Und daß die drei Künstler mit ihren Gesängen, Vorträgen usw. im Nu die Herzen aller gewannen, dürfte nicht wundernehmen: denn sie liehen die Sorgen deS All tags auf ejne Stunde vergessen. Gern hätte wohl jeder den Dar bietungen der Künstler länger gelauscht, doch, die Zeit war zu weit vorgeschritten und mahnte die Künstler zum Abbruch. Der von einem Künstler am Schluß ausgesprochene Munsch, sie nun auch recht zahlreich Im Theater des Volkes zu besuchen und somit auch sie zu unterstützen, dürfte wohl nicht ungehört verhallen. Dippoldiswalde. Tief verwurzelt in den Herzen der SA- Männer isl der Begriff Kameradschaft. Wer in den Abend stunden der letzten Tage seine Schritte nach dem Heideweg lenkte, fand dafür einen schönen Beweis. Zwölf kleine schmucke Eigenheime sollen dort erstehen. Damit wird auch der Herzens wunsch einiger SA-Kameraden, ein Heim auf eigener Scholle zu besitzen, in Erfüllung gehen, Kameraden, die sich Ein schränkungen auferlegen müssen, um das Bauvorhaben durch führen zu können. Um zu sparen, schachten sieden Baugrund selbst aus. Redlich plagten sie sich tagsüber damit ab. Aber in den Abendstunden sind ihre Kameraden aus der SA, alte und junge, zur Stelle und helfen. Flinke Hände bedienen Hacke und Svaten. Die Schubkarre ächzt und stöhnt unter ihrer Last. Erdwälle türmen sich auf, Scherzworte fliegen herüber und hinüber, frohes Lachen erschallt. Aus leuchtenden Augen schwingt herzliche Freude am Schaffen und Helfen. And wenn die Nacht herniederjinkt, ist das Werk vollendet s