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46.Zahrg. 1SL7 Landmanns Wochenblatt Mgemeim Zeitung snr Lmdwirtschast, Gartenbau md Hauswirtschaft Beilage zue Weißeritz-Zeitung oever Nacyoru^ aus dem Inhalt dieser Blattes wird gerichtlich verfolgt (Gesetz vom 19. Junt 1901) Im Juni wird der Wein gekappt Lbbildtmg 2 Wenn der Weinstock an der Hauswand gute Trauben bringen soll, so darf dek Schnitt im Sommer nicht versäumt werden. Solange der Wein blüht, stören wir ihn nicht, aber wenn die Blütezeit vorüber ist, dann kappen wir die tragenden Ruten, und zwar etwa zwei Augen hinter der Traube. Sofem eine Rute mehrere Trauben angesetzt hat, er folgt der Schnitt zwei Blätter nach dem obersten Ansatz. Aber auch die nichttragenden Ruten sind einzukürzen, damit die Nährstoffe in den Teilen verbleiben, die auch durch den Winterschnitt nicht entfernt werden. Als Regel hierfür mag gelten, daß man zwei Augen über der Stelle, an der der Winterschnitt aus geführt werden soll, kappt. Diese Reben haben aber nach der Blüte manchmal noch nicht die nötige Länge, so daß der Schnitt etwas später erfolgt als bei den tragenden die nichttragenden Ruten sind find zu entspitzen Abbildung 1 Zeichnungen: Archiv M ^«Hvem die tragende Rute gekappt wurde, wird nun der Geiz entspitzt Ruten. Die geschnittenen Ruten entwickeln reichen wir, daß die Nährstoffe in den Teilen wieder Seitentriebe, die in der Sprache der des Weinstockes verbleiben, die in diesem Sahre Winzer „Geize" genannt werden. Die Geize Früchte bringen und die für den nächstjährigen werden dann wieder entspitzt. Dadurch er- Austrieb sorgen sollen. Schfd Grundregeln Mr die Bereitung von SauerfuNer in Kleinbehältern i. Aus dem Einlagerungsgut soll durch gleichmäßiges Stampfen und Pressen mög lichst viel Luft herausgedrückt werden, damit unerwünschte Nebengärungen, die eine Ver derbnis des Sauerfutters durch Bildung von Essig- und Buttersäure bewirken, unterbleiben. Nach beendeter Nachfüllung der Behälter ist ieder Zutritt von Auhenluft sorg halt nicht fest genug lagern kann; ist es zu feucht, so daß reichlich Prehsaft entsteht, muß der Sastüberschuß beseitigt werden. In beiden Fällen ist es unmöglich, Sauerfutter erster Qualität zu erzeugen. Im ersten Falle erhält man butter- und essigsaures; im zweiten übelriechendes, durch Bakterientätigkeit an gefaultes Sauerfutter. Zeichnung: Zambony M Moderne Betonsilos für die Einsäuerung von Grünpflanzen Luige Form mit abgerundeten Jnnenecken bei Raummangel; runde Form bei reichlich Platz samst abzusperren. Die Füllung ist in einem Zuge durchzuführen. 2. Für kleine Behälter empfiehlt sich stets ein Häckseln des Einlagerungs gutes. Saftige, junge Blätter und Stengel sind lang zu Häckseln; stengelreiches älteres und trockenes Einlagerungsgut muß kurz zerkleinert werden. 3. Aeußerst wichtig ist die Be urteilung des Feuchtigkeitszu standes des Einlagerungsgutes! Ist das Material trocken, bleibt zu viel Luft in der Füllmasse enthalten nvil sich der In Den angemessensten Feuchtig keitszustand des Cinlagerungs- gutes kann man nur durch Er fahrung abschätzen lernen! Zu trockenes Material muß kurz gehäckselt und mit saftreichem gemischt; junges, saft reiches mit abgetrocknetem oder ganz trocknem, wie z. B. Kartoffelflocken, in Lagen durchschichtet werden. Kartoffel flocken eignen sich hierfür ganz besonders, denn sie saugen überschüssigen Saft gut auf und halten ihn fest, außerdem fördern und sichern sie die erwünschte milchsaure Gärung, indem sie den Gni-nnase»rea«m als bevor zugte Nahrung dienen. So wird bestgeeigneres Sauerfutter erzielt. Man vermeid«, taufeuchtes oder regennasses Material ein« zu lagern, besonders wenn es außerdem Mg und saftreich W, da dann stets ein starker Ueberschuß von Preßsäftrn entstehen muß. Um allen Anforderungen gerecht werden zu können, sollte man im Preßgefätz dicht über dem Boden ein Loch anbrtngen, das mit einem Stöpsel oder Sperrhahn verschließbar gemacht wird. Große Behtilkr besitzen stets Abzapfstellen verschiedener Art. 4. Das Einlagerungsgut muß gesund, sauber, erdefrei kein. — Gras und Rüben« blätter lassen sich vorteilhaft zusammen ein legen; auch blattreicher Klee oder Luzerne mit Gras oder Rübenblatt. Zeigen Gras, Klee und Luzerne bereits längere, feste Stengel, dann muß gehäckselt werden. Bet Zusatz von saftigen Rübenblättern empfiehlt cs sich, Zwischenschichten von Kartoffelstöcken zur Aufnahme des Saftüberschusses einzü schalten. Besteht das Einlagerungsgut ausetweiß » reichen Pflanzen, wie Klee, Luzerne, Süßlupinen oder aus Kleegras, so muß ein Zusatz von 0,5 bis 1 o/o Zucker (auf 100 kg Grünmasse 0,5 bis 1 kg Zucker) statt finden. Auch junges, saftretches Material verlangt einen Zucker« zusatz. Wird der Zuckerzusatz bei Her« stellung größerer Mengen von Sauerfütter zu teuer, so kann man den Zucker durch Melasse oder Rohzucker ersetzen. Man rechnet auf 1 obm Futter 7,5 Ke Me lasse oder 3,5 kg Rohzucker. Der Rohzucker wird in wenig kaltem, die Melasse in mthem Wasser gelöst und schichtweise beim Fülle« eingesvrengt. »» re.—20.6.